Tränen einer Liebe Teil 9

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 12.07.2008




Das war leichter gesagt als getan. Was sollte ich ihr sagen? Wie sollte ich es ihr sagen? Ich lag die ganze Nacht wach und ging dieses Gespräch mit Meredith durch. Ich wälzte mich hin und her, doch es kam kein brauchbarer Gedanke. Irgendwann konnte ich nicht mehr liegen und ging runter in die Küche. Ich machte mir einen Beruhigungstee in der Hoffnung, dass er mich müde machen würde, doch es funktionierte nicht. Ich war hellwach und schreckliche Gedanken machten sich in meinem Kopf breit.
-Warum schläfst du nicht? - hörte ich Connys Stimme.
-Ich könnte dich das gleiche fragen. - entgegnete ich.
-Ich stehe immer in der Nacht auf und hole mir was zu trinken. - meinte sie und holte aus dem Kühlschrank eine Flasche Wasser. Nun merkte ich, dass ich Conny ja gar nicht kannte, obwohl sie meine Schwester war. Sie setzte sich auf den Stuhl neben mir.
-Also, warum schläfst du nicht? - fragte sie mich.
-Ich kann einfach nicht schlafen. - meinte ich und sie schaute mich herausfordernd an. - Ich habe beschlossen, Meredith die Wahrheit zu sagen. Sie nickte verständnisvoll. -Ich weiß aber nicht, wie ich das anstellen soll. - meinte ich verzweifelt und legte meinen Kopf auf die Tischplatte.
-Du bist doch sonst nicht so auf den Kopf gefallen. - meinte Conny zu mir und ich schaute sie vorwurfsvoll an. Sie lächelte nur. - Sarah, sie ist deine beste Freundin, sie wird dich
verstehen. Vor allem weil du es für sie gemacht hast. - sagte sie zu mir.

-Nein, dass wird sie nicht. - meinte ich. - Sie wird mich hassen, weil ich sie angelogen habe. - fügte ich hinzu und schloss meine Augen.
-Das ist doch Unsinn. - meinte Conny. - Sie wird das verstehen und dir wahrscheinlich auch noch danken, weil du ihr so eine schöne Zeit mit Martin beschert hast. - sagte Conny und stand auf. -Gute Nacht. - meinte sie, doch bevor sie die Küche verließ, tätschelte sie sanft meinen Rücken. Das beruhigte mich. Wenigstens ein Mensch der mich verstand und auf meiner Seite war. Jetzt war ich nun wieder alleine und jetzt wurde ich auch müde. Ich goss den Rest meines Tees in den Waschbecken und ließ die Tasse auch dort stehen. Ich ging hoch in mein Zimmer, kuschelte mich in meine Decke und schließ wenige Minute später ein.

Sonnenstrahlen fielen mir ins Gesicht und weckten mich. Ich streckte mich genüsslich in meinem Bett, warf die Decke bei Seite und schlenderte ins Badezimmer. Ich war heute entschlossen, Meredith die Wahrheit zu sagen. Gestern plagten mich noch Zweifel aber heute war ich bereit für dieses Gespräch. Ich machte mich fertig und ging runter zum Frühstück, doch ich bekam keinen Bissen runter, also beließ ich es bei einem Glas Orangensaft. Jede fünf Minuten schaute ich auf die Uhr. Es war 10:00 Uhr an einem Sonntagmorgen und noch ein bisschen zu früh für Besuche. Ich setzte mich ins Wohnzimmer und schaltete die Fernseher an. Auch hier schaltete ich jede fünf Minuten Videotext ein um auf die Uhr zu schauen.-Würdest du es bitte lassen? - beschwerte sich Dad, da er gar nicht dazu kam, das Morgenprogramm zu sehen.
-Tschuldige. - meinte ich und gab ihm die Fernbedienung. Noch ein Blick auf die Uhr über dem Kamin. Jetzt war es 10:30 Uhr und ich stand entschlossen auf. -Bis dann. -

verabschiedete ich mich von Dad und verließ das Haus. Desto näher ich Merediths Haus war, desto nervöser wurde ich. Meine Hände waren klatschnass und mein Herz drohte aus meiner Brust zu springen. Ich klingelte und Merediths Mutter machte mir die Tür auf.
-Guten Morgen, Sarah. - begrüßte sie mich und ließ mich rein.
-Morgen, ist Meredith in ihrem Zimmer? - fragte ich und sie nickte. - Danke. - sagte ich und ließ die Treppen hoch zu Merediths Zimmer. Ich klopfte an und betrat das Zimmer. Meredith saß an ihrem Schreibtisch und schrieb etwas in ihr Tagebuch ein. -Hi. - begrüßte ich sie und sie schrak auf. Sie schloss ganz schnell das Buch zu und versteckte es in der Schublade ihres Schreibtisches.
-Hi, was machst du so früh schon hier? - fragte sie mich überrascht.
-Ich wollte mit dir reden. - meinte ich zu ihr. So jetzt aber, nicht um den heißen Brei herumreden. Ich redete mir Mut zu, doch es funktionierte ich. Ich war so nervös, dass ich keine zwei Sätze herausbekam.
-Was ist denn los? - fragte sie mich.
-Es ist nämlich so. - fing ich an, doch es war mir wohl nicht vergönnt, ihr die Wahrheit zu erzählen. Meredith fing an auf der Nase zu bluten.
-Ruf meine Eltern. - sagte sie zu mir und hielt sich an der Stuhllehne fest um nicht hinzufallen.
-Mr. Savino. - schrie ich ganz laut und hielt Meredith fest.
-Da ist ein Schreiben für dich in meinem Tagebuch, bitte nimm das. - meinte sie mit einer schwachen Stimme.
-Das mache ich später. -sagte ich voller Sorge um sie.
-Nein. - meinte sie bestimmend. - Nimm den Brief. - sagte sie. Ihre Eltern kamen angerannt und Merediths Mutter rief einen Krankenwagen. Ich ging zu dem Schreibtisch und nahm ihr Tagebuch raus. Ich blätterte durch und entdeckte einen Brief, der an mich adressiert war.In fünf Minuten kam der Krankenwagen, doch bevor Meredith weggetragen wurde, hielt sie noch meine Hand fest.
-Bitte lies den Brief gleich. - meinte sie und wurde von den Sanitätern weggetragen.
-Ich fahre zu dir ins Krankenhaus. - versprach ich ihr. Sie lächelte noch mal schwach und nickte. Merediths Eltern fuhren mit ihr im Krankenwagen ins Krankenhaus. Ich hätte das auch gerne getan, aber ich las den Brief, wie ich es ihr versprochen hatte.

Ich setzte mich auf die Treppe ihres Hauses und öffnete den Umschlag. Daraus entnahm ich zwei Blätter. Das erste Blatt enthielt eine Liste. 'Die Sache, die ich noch erledigen muss', stand als Überschrift oben. Es waren 41 Punkte insgesamt. Mansche waren durchgestrichen andere unterstrichen. Der letzte Punkt zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Die Nummer 41 war handschriftlich mit einem roten Stift geschrieben worden, in Gegensatz zu den übrigen Punkten, die per Computer geschrieben worden sind. 'Martin an Sarah zurückgeben' lautete der 41 Punkte. Tränen traten mir in die Augen. Meredith hat gewusst, dass ich Martin liebte. Sie hat gewusst, dass er mit ihr zusammen war, nur aus Mitleid. Sie muss es gewusst haben, wie soll ich mir sonst diesen 41 Punkt erklären. Ich nahm das zweite Blatt in die Hand und las es:
'Meine allerbeste Freundin Sarah,
ich weiß, dass es dich unglaublich traurig macht, dass ich bald gehen muss. Wenn du diesen Brief liest, bin ich wahrscheinlich schon tot.
Liebe Sarah, ich möchte mich bei dir für unsere Freundschaft bedanken. Dafür, dass du immer für mich da warst. Dafür, dass du einfach meine Freundin warst. Die beste Freundin auf der ganzen Welt. Ich hoffe, ich war auch eine gute Freundin. :-P
Doch mach dir keine Sorgen, so ein Mensch wie du findet ganz schnell Freunde.
Wenn du meine Liste bereits durchgelesen hast, weiß du jetzt sicherlich, dass ich gewusst habe, dass du Martin liebst und dass es auf Gegenseitigkeit beruht. Es war nicht sehr schwer euch zu durchschauen, ihr seid wirklich schlechte Lügner. Er hat immer von dir gesprochen und wie er dich immer angeschaut hat. Aber ich war nicht eifersüchtig, weil ich wusste, dass mein Glück mit ihm nicht ewig andauern würde. Aber du, du kannst mit ihm glücklich werden. Das wünsche ich dir von ganzen Herzen.
Ich hoffe, ich habe dich nicht zu sehr verletzt, in dem ich mit ihm zusammen war. Ich wollte einfach nur den Rest meines verbleibenden Lebens genießen. Ich habe nicht mit ihm geschlafen, er konnte es nicht, weil du in seinem Herzen bist. Es tut mir wirklich leid, wenn ich damit wehgetan habe. Verzeih` mir.
Meine liebste Sarah, ich wünscht dir zum Schluss alles Gute und schnapp dir Martin :-D, bevor es eine andere tut. Er ist wirklich ein ganz lieber Kerl und er wird dir nie wehtun, dass spüre ich.
Behalte mich in deinen Erinnerungen, wie ich früher war. Wie wir immer um die Häuser gezogen sind. Wie wir miteinander gelacht haben und auch geweint.

Hab dich lieb

Deine Freundin Meredith'

Jetzt konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten und sie tropften auf Merediths Abschiedsbrief und verwischten die Tinte. Ich musste von ihr Abschied nehmen und ich wusste, dass es mir nicht leicht fallen würde. Schon seit Monaten wusste ich, dass Meredith bald gehen würde, aber ich wagte nicht es auszusprechen und ich weigerte mich, daran zu glauben. Jetzt war es so weit und ich weigerte mich immer noch zu glauben, dass Meredith tot war.
-Auf bald, beste Freundin. - sagte ich zu dem Himmel gewandt.

Meredith starb an dem gleichen Tag, an dem ich ihren Abschiedsbrief gelesen hatte. Ich hatte nicht die Möglichkeit noch mal mit ihre zu sprechen aber das brauchte ich auch nicht, ihr Brief sagte alles. Ich bereue es nicht, dass ich Martin an sie sozusagen verliehen habe. Denn das hat sie glücklich gemacht, so wie ich es auch erhofft habe.

P.S.: Es sind nun zwei Monate vergangen und ich bin mit Martin zusammen. Er ist wirklich ein lieber Kerl, so wie Meredith mir das auch geschrieben hatte. Ich denke jeden Tag an sie, denn ich meiner Erinnerung lebt sie ewig.

Ende

'Also Leute, dass ich das Ende meiner Geschichte. Ich hoffe sie gefällt euch. Freue mich auf euere Kommentare. LG Lollita'







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