Eyes like yours Teil 15

Autor: Fullmoon
veröffentlicht am: 15.07.2007




'Lil?'
Liliane kuschelte sich an seine Brust, während er die Decke höher zog. Sie lagen in seinem Bett, nachdem sie sich noch einmal geliebt hatten.
Sanft pflügte er ihr durchs Haar. 'Was war das, was du gesagt hast?'
'Was?' Sie öffnete die Augen.
'Du hast doch etwas gesagt. Auf dem Balkon.'
Sie seufzte schwer und schmiegte sich enger an ihn. 'Weißt du das denn nicht?'
'Ich habe nie Deutsch gelernt.'
'Du kannst ‚Guten Tag' sagen.'
'Und Sex.'
'Ja, das ist wohl das wichtigste Wort von allen.' sagte sie lächelnd.
'Sagst du es mir jetzt?'
'Nein.'
'Du bist gemein.'
Sie war ihm so nah, dass er merkte, wie sie blinzelte. Ihre langen Wimpern berührten leicht seine Haut.
'Gemein.' triezte er sie. 'Gemein, bist du. Wirklich sehr gemein. Unglaublich gemein, hörst du? Sooo gemein.'
Sie presste ihre Lippen auf seine Brust und sofort hörte er auf zu sprechen.
'Es ist so schön hier.' flüsterte sie.
Liliane hob ihren Kopf und sah Ian an. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen, dass ihn verwirrte. Wie konnte etwas so schönes, nur traurig aussehen?

Cassandra schreckte auf. Da war es schon wieder, dieses Geräusch. Sie hatte es schon die ganze Zeit gehört, es aber ignoriert, in der Hoffnung es würde aufhören, doch jedes Mal, wenn sie es wieder hörte, kroch der Unmut an ihren Beinen hoch.
Mit klopfenden Herzen stand sie von dem Sessel auf, legte das Drehbuch für ihren nächsten Film beiseite und tapste langsam in die Richtung, von wo aus sie das Geräusch vermutete.Es konnte nur ihre Einrichtung sein. Oder das Haus. Oder das Dach, das sowieso manchmal knarrte. Ihre Bodyguards waren an jedem Haupteingang und ihr Anwesen war rundherum überwacht. Ihre beiden Bulldoggen würden doch bellen, wenn sich ein unbekannter Mensch näherte, oder nicht?
Warum also wurde sie das Gefühl nicht los, dass es gar nicht ihre Einrichtung oder das Dach war?
Nichts. In dem Flur war niemand.
Sie wollte sich wieder umdrehen und mehr oder weniger beruhigt zurück zum Sessel gehen, um sich dort wieder ihren Drehbuch zu widmen.
Cassandra gab einen lauten Schrei von sich, als sie plötzlich von hinten gepackt wurde.Sie erkannte diese Hände. Hände, die einst zärtlich zu ihr gewesen waren, jetzt aber nur noch Kälte, unheimliche Kälte, ausstrahlten. Sie zwang sich ruhig zu bleiben, ruhig zu atmen und einen klaren Kopf zu behalten.
Erst dann drehte sie sich um und blickte in das Gesicht ihres Ex-Freundes Peter Londen, der in einem langen schwarzen Ledermantel gehüllt war.
Früher, vor ihrer Karriere als Schauspielerin, fand sie ihn attraktiv, doch sie konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Mann mit den mittellangen, straßenköterblonden Haaren und den kalten grauen Augen ihr Ex gewesen war.
Sein Gesicht war markant, aber auch zart, doch an diesem Tag war es wutverzerrt und es sah aus wie eine Grimasse.
'Was tust du hier?' fragte sie betont kühl, um das Zittern in ihrem Innern zu überspielen.'Ich will mit dir reden.' antwortete er mit zischender Stimme.
'Ich habe keine Zeit.'
'Das weiß ich. Und es interessiert mich einen Scheißdreck.'
Er griff in seine innere Jackentasche und zog ein Messer hervor. Mit grimmiger Genugtuung hörte er wie Cassandra aufkeuchte.
Wie war es ihm gelungen unbeobachtet in ihr Haus zu gelangen? Wo waren ihre Wachhunde? Und ihre Bodyguards? Was hatte er mit ihnen gemacht?
An dem Messer klebte kein Blut, aber er könnte es auch sauber gemacht haben...
'Also gut.' gab sie nach. 'Folg mir, wir gehen in mein Arbeitszimmer.'
Sie bemühte sich erhobenen Hauptes zu gehen und ihm nicht die geringste Spur von Angst zu übermitteln, die sie empfand.
Der Weg zu ihrem Büro kam ihr länger vor als üblich und als sie schließlich in dem Zimmer angekommen waren und er die Tür hinter sich schloss, hatte sie das Gefühl selbst in eine Falle getappt zu sein. Sie setzte sich auf ihren Ohrenbackensessel und setzte einen geschäftlichen Gesichtsausdruck auf.
Der Raum war dunkel, da die Wände aus einem dunklen Holz bestanden und auch der Fußboden dunkel laminiert wurde. An den Wänden standen hohe Regale, die voll von Büchern waren. Eine alte Kuckucksuhr tickte leise vor sich hin und die Gemälde von düsteren Landschaften machten ihr die Situation auch nicht erträglicher.
Peter setzte sich nicht auf den Stuhl gegenüber von ihr, sondern blieb vor dem Schreibtisch stehen, den er verächtlich in Augenschein nahm. Feinstes Mahagoni.
Cassandra schlug ihre Beine übereinander und sah ihn an.
'Was willst du mit mir besprechen?'
'Das hat überhaupt nichts mit Geschäften zu tun, Cassy.' höhnte er und spielte mit dem Messer.
Beim Zuschauen wurde ihr übel, aber sie hielt seinem Blick stand.
'Komm zum Punkt.' sagte sie.
Peter stützte sich mit beiden Händen an dem Schreibtisch ab und beugte sich zu ihr herüber.Ihr Herz klopfte schneller.
'Du weißt, was ich für dich empfinde. Du weißt auch, dass ich dich fast jeden Tag anrufe, dir fast jeden Tag faxe und dir E-Mails schicke.' begann er und die Messerspitze zeigte bedrohlich in ihre Richtung.
'Ich habe meistens keine Zeit zu telefonieren, geschweige denn dir auf die E-Mails zu antworten. Ich habe viel zu tun.' entgegnete sie.
'Lüg doch nicht! Ich weiß schon was du zu tun hast!' giftete er.
'Ich weiß nicht, wovon du redest.'
'Ach ja? Die ganze Welt weiß doch von deiner Drecksbeziehung mit diesem Arschloch!''Wenn du Matt damit meinst, dann ist das wahr.'
'Matt? Du nennst ihn also schon Matt?' fragte er und seine Stimme war voller Spott.'Er ist mein Freund.' erwiderte Cassandra ruhig. 'Wie soll ich ihn denn sonst deiner Meinung nach ansprechen? Mister Damon?'
'Du hast dich verändert, Cassy.' sagte er, dieses mal mit mehr Gefühl.
Sie funkelte ihn an. 'Ich habe mich nicht verändert! Ich bin immer noch dieselbe. Ich hasste mein altes Leben! Meinst du, dass ich es schön fand in unserem Appartement? Wo überall Müll rumlag, den ich aufräumen musste, während du kellnerst oder mit Drogen dealst?''Ich habe mit den Drogen aufgehört!'
'Herzlichen Glückwunsch!'
'Sag mal, wie redest du eigentlich mit mir?'
Jetzt stand sie doch auf. 'Peter, es ist aus! Es war schon vor langer Zeit aus! Was willst du noch hier? Meinst du, dass du noch irgendwas daran ändern kannst? Und du hast mir nicht vorzuschreiben, wie ich mit dir zu reden habe! Du brichst in mein Haus ein und zwingst mich zu diesem Gespräch!'
'Das musste ich nur tun, weil du mir nie geantwortet hast!'
'Ich will dir nicht mehr antworten! Ich habe es satt!' rief sie und zuckte zusammen, als er mit der linken Hand nach ihrem Arm griff.
Peter kam um den Tisch herum, ihren Arm immer noch festhaltend.
'Wie kannst du so etwas sagen, Cassy? Ich liebe dich doch!'
Das unterdrückte Zittern machte sich bemerkbar und sie war nicht mehr in der Lage ein Wort über ihre Lippen zu bringen, zu groß war ihre Angst vor diesem, ihr entfremdeten, Mann.'Hast du das gehört?' wiederholte er. 'Ich liebe dich!'
Sie wusste, dass er sie hasste, dass aus seiner Liebe Hass wurde, als sie ihn verließ und berühmt wurde. Als sie ihn einfach in dem Ghetto zurückließ und sich in ihrem Ruhm suhlte.Sie hatte schon einmal von Stalkern gehört, Menschen, die ihrer Verflossenen hinterherliefen, sie bedrohten und sie in manchen Fällen sogar... töteten.
'Cassandra!' knurrte er und riss an ihrem Arm. 'Antworte mir!'
Sie nickte nur.
Peter sah sie fast verwundert an. 'Hast du etwa Angst vor mir?' fragte er mit der Stimme eines Psychopathen.
Er hielt das Messer hoch, öffnete damit den Knoten ihres Bademantels und glitt mit der Scheide über ihre nackte Haut. Sie fing an zu wimmern.
'Hör auf... bitte.'
'Warum hast du Angst, Cassy? Ich bin es doch nur. Peter, dein Peter.'
Als eine Träne aus ihrem Augenwinkel tropfte, näherte er sich ihrem Gesicht und leckte sie weg. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrer Haut aus.
Sie hasste seine Berührungen, seine unschuldige Art. Sie hasste es, dass er sich aufführte wie ein Wolf im Schafsfell.
Das Messer streifte ihr den Bademantel ab und sie schämte sich, als er mit einem Wispern zu Boden fiel und ihre Nacktheit enthüllte.
Sie wollte zurückweichen, als Peter einen Schritt auf sie zutrat, doch das kalte Metall auf ihrer Haut hinderte sie daran.
Sie ließ es zu, dass er sie berührte und sie in ihrem Innern in Stücke riss. Das tat er mit einer großzügigen Zärtlichkeit, die sie in den Wahnsinn trieb.
Endlich ließ er das Messer wieder sinken, zog sie stattdessen an sich und fing an ihren Hals mit Küssen zu bedecken, während sie sich sträubte.
Sie hörte, wie das Messer auf den Tisch gelegt wurde und spürte zwei kräftige Arme, die sie einschlossen, wie in einen Käfig. Ein triumphierendes Glitzern war in seinen Augen.
Er wollte sie auf den Mund küssen, doch sie drehte ihr Gesicht weg.
Was würde Matt sagen? Sie liebte ihn doch...
Langsam verlor Peter die Geduld und nahm ihr Gesicht in beide Hände, die sich so fest gegen ihre Knochen drückten, dass es weh tat.
'Nein! Nicht! Bitte, nicht...' weinte sie, doch es war zu spät. Es war ein brutaler Kuss, der seine Besessenheit widerspiegelte und seinen Hass auf sie.
Entsetzt und wie in Trance, unfähig sich zu rühren, beobachtete sie, wie er sich auszog und erst langsam drang die Tatsache in ihren Kopf, dass er sie wollte. Sein Ziel war sie zu demütigen, sie wieder zu der Person zu machen, die sie vergessen wollte. Das arme schwache und hilflose Mädchen. Das Mädchen, das ihm in den Arsch kroch, den Dreck den er hinterließ sauber machte und ihm in einer Art und Weise hörig war.
Sie stolperte über ihren Bademantel, als sie es schaffte zurückzuweichen, fing sich jedoch wieder. Wie ein hungriges Raubtier hatte er sie im Visier und verfolgte sie mit wohl bedachten Schritten.
'Du kannst weglaufen. Lauf nur. Aber ich werde dich doch kriegen, Cassandra.'
'Hör damit auf, Peter.' flüsterte sie. 'Hör auf!'
'Du gehörst zu mir und du weißt das. Du kannst mir nicht entfliehen...'
'I-ich... ich gebe dir Geld, wenn du willst... so viel wie du willst...'
Er lachte. Ein krankhaftes Lachen. Das Lachen eines Mörders.
'Geld interessiert mich nicht.'
Mit einem Satz war er bei ihr und presste sie an sich und sie ekelte sich vor seiner Erektion.Sie wehrte sich, fing an zu schreien, aber er brachte sie mit einer Ohrfeige zum Schweigen.Cassandra hielt sich ihre schmerzende Wange und schmeckte Blut auf ihren Lippen.'Lass es lieber bleiben.' sagte er.
'Ich lasse mich nicht von dir benutzen!' erwiderte sie tapfer.
'Ach ja?' entgegnete er.
Er drängte sie zurück zum Schreibtisch und sie fühlte sich verloren, als sie das Holz hinter sich spürte.
Er spielte mit ihr. Er ließ sie genüsslich zappeln, bevor er sie endgültig verschlingen würde.'Hast du dir denn genau überlegt, was du machen willst, Peter?' fragte sie mit zitternder Stimme. 'Die Polizei wird herausfinden, dass du hier eingebrochen bist.'
'Na und? Bis dahin bin ich schon über alle Berge.'
'Aber ich werde ihnen sagen wo du bist...'
Er grinste mitleidig. 'Nein, das kannst du gar nicht mehr...'
Sie keuchte und sein Grinsen wurde breiter.
Plötzlich packte er ihre beiden Arme und sie spürte wie er sich immer weiter näherte.'Nein, Peter!' flüsterte sie. 'Nein!'
Er leckte sich einen Weg zu ihrer Brust. 'Hab keine Angst, kleine Cassy...'
'Nein...' schluchzte sie. 'Nein...'
Sie schrie voller Schmerz auf, als er sich in ihr versengte.
Ihre Arme waren immer noch in seiner Gewalt, während er sie benutzte, wie eine Hure.Sie biss sich auf die Unterlippe und Tränen rannen über ihre Wange.
Er bog sie so weit über den Schreibtisch, dass ihr der Rücken weh tat. Aus den Augenwinkeln sah sie das Messer, das im Schein der Lampen glänzte.
Hätte sie doch nur eine Chance...
Die Tortur kam ihr unendlich lange vor, sie hörte Peters rauen Atem an ihrem Ohr und sie spürte wie der Druck wegen seiner steigernden Erregung immer weiter nachließ.
Stoisch ertrug sie seinen Körper, bewegte ein wenig ihre Hand. Er bemerkte es nicht.Sein Atem wurde immer lauter, immer schneller, und ihre Hand bewegte sich immer weiter in Richtung des Messers.
Sie erschauderte, als ihre Finger über das kalte Metall fuhren, vorsichtig, ganz vorsichtig.Peter stieß tiefer in sie hinein und sie keuchte vor Schmerz auf.
Jetzt... jetzt. Jetzt. Jetzt!
Sie kniff die Augen zusammen, als sie ihm das Messer in den Rücken rammte.
Er starrte sie verwundert an, sein Mund war geöffnet und er stieß einen kehligen Laut aus, bevor er zusammensackte.
Blut rann ihr über die Finger, über die Arme, als sie versuchte ihn von ihr wegzuschieben, ihn von ihr zu entfernen.
Er kippte nach hinten, das Messer immer noch in seinem Rücken, das sich nun noch tiefer in sein Fleisch grub. Benommen, griff Cassandra nach ihrem Bademantel, wollte sich die Tränen wegwischen, und schmierte Blut auf ihr Gesicht. Sie roch die Süße, diese unerträgliche Süße und presste die Hand vor dem Mund, um nicht zu brechen, doch das musste sie erst recht, weil überall an ihr Blut klebte. Sein Blut.
Auf dem Teppich sickerte es ein, hinterließ Flecken.
Atemlos rannte sie zur Tür und griff nach der Türklinke. Ein paar mal rutschten ihre glitschigen Finger daran aus, bevor sich endlich die Tür öffnete.
Erst jetzt merkte sie, dass es nicht nur das Blut von Peter war, das an ihr klebte, es war auch ihr eigenes Blut. Ihr Unterleib schmerzte und sie presste sich gegen die Wand.
Die rote Flüssigkeit rann an ihren Beinen herunter und sie konnte nicht länger aufrecht stehen.Sie weinte, weinte wie ein kleines Kind, bis sie jemand hörte.
Kris einer ihrer Bodyguards kam um die Ecke geschossen. An seiner Schläfe war ein Blutfleck.
'Miss Jenkins!' rief er entsetzt. Er stützte sie. 'Was ist passiert? Er hat uns einfach überrascht.'
Cassandra klammerte sich an sein T-Shirt und vergrub ihr Gesicht darin.'Ich habe ihn umgebracht, Kris.' schluchzte sie. 'Ich habe ihn umgebracht...'

Es war halb sechs, als das Telefon in Ians Wohnung klingelte. Verschlafen machte er ein Auge auf, erblickte Lils nackten, schönen Körper an seinem, schloss es prompt wieder und drückte sie fester an sich.
Das Telefonklingeln weckte sie schließlich auf und sie stöhnte. Sie sah ihn verzweifelt und verschlafen zugleich an.
'Oh Ian...!'
Er grummelte, zog die Decke zurück und stand auf, um abzuheben.
'Heyden.' sagte er mürrisch und gähnte. 'Hören Sie mal zu, Sie kranker Frühaufsteher. Ich hab ne süße Lady hier und die braucht ein wenig Schlaf, also wäre es nett, wenn Sie aufhören würden uns zu belästigen. Vielen Dank. Auf Wiedersehen.'
'Du hast sie ja nicht mehr alle, Ian.' antwortete der Anrufer.
Er seufzte und stöhnte zugleich. 'Dad!'
'Ihr solltet euch die ganze Nacht nicht den Verstand aus dem Kopf vögeln. Ich finde nach dem dritten Mal ist Schluss.'
'Klappe.'
'Wie heißt deine süße Lady denn?'
'Sie heißt Lil und jetzt lass uns schlafen.'
'Lil? Also, die Abkürzung für ‚klein'? Komischer Name.'
'Eigentlich heißt sie Liliane. Willst du auch noch ihren Nachnamen und ihre Adresse hören, oder bist du endlich zufrieden und lässt uns in Ruhe?'
'Ist sie echt süß?'
'Nein, sie ist sauer, weil du sie nicht schlafen lässt.' grollte Ian.
George Heyden räusperte sich. 'Heute Morgen ist etwas Schreckliches passiert.'
'Bist du aufgewacht und hast festgestellt, dass du aus versehen mit dem Hund anstatt mit Mum geschlafen hast?'
'Lass die blöden Scherze, Ian, es ist wirklich schlimm.'
'Mmhhh.'
'Cassandra Jenkins hat mich angerufen.'
Wieder gähnte Ian. 'Kenn ich nicht.'
Georges Geduldsfaden drohte zu reißen. 'Sagt dir ‚Kiss me goodnight' oder Matt Damon was?'
'Nö.'
'Willst du mich verarschen oder was, Ian?'
'Dad!' protestierte er. 'Es ist halb sechs Uhr morgens und da kannst du, um Himmel Willen nicht, von mir verlangen, dass ich mich an Matt Damon erinnere!'
'Cassandra Jenkins.' verbesserte George zähneknirschend.
'Ist doch das gleiche.'
'Sie ist eine Frau und er ein Mann.'
'Ja, bis auf die Tatsache sind sie doch gleich.'
'Sie hat lange Haare und er kurze.'
Ungeduldig rannte Ian hin und her. 'Willst du jetzt wohl auf dem Punkt kommen? Ich hab besseres zu tun.'
'Sie hat jemanden umgebracht.'
'Wer? Matt oder diese Cassandra?'
'Sag mal, bist du eigentlich voll bescheuert?' brüllte George in den Hörer. Das war eine verdammt ernste Angelegenheit und dieser Bengel wagte es auch noch blöde Scherze zu reißen.
'Also war's die Frau.'
'Denkst du dass Matt ein Mädchenname ist, du...' Er brach ab. 'Sie hat ihren Exfreund, Peter Londen umgebracht.'
'London wie die Hauptstadt von England?'
'Nein, mit ‚e'.'
'Aha.'
'Sie braucht einen guten Anwalt.' sagte George langsam.
'Aha.'
'Ich habe ihr gesagt, dass du den Job machst.'
'Aha- WAS?' rief er entsetzt.
'Was ist schon dabei? Damit schaffst du den Durchbruch als weltbekannten Anwalt!'
Seufzend fuhr sich Ian durch die Haare. 'Ist dir irgendwann mal in den Sinn gekommen, mich vorher zu fragen?'
'Ja, ich hab's aber gelassen.'
'Hat sie eine Summe vorgeschlagen?'
'Sei nicht so geldgierig.'
'Die Chancen stehen doch schlecht für sie. Wenn ich sie durch das Schlamassel durchboxen soll, dann erwarte ich auch ne ordentliche Summe. Ich meine, wie soll ich es schaffen, dass sie einen Freispruch bekommt, wo sie doch selbst zugegeben hat, dass sie ihn umgebracht hat, willst du mir das mal sagen? Ich müsste irgendeine verdammte Regel im Gesetz finden, die besagt, dass Mörder freikommen und dass wird wohl ziemlich unmöglich sein.'
'Willst du dir nicht den Rest der Geschichte anhören?'
'Vielleicht heute Abend, wenn ich ausgeschlafen bin.'
'Jetzt.' sagte George und erzählte ihm sofort die ganze Geschichte aus Cassandras Sicht.Langsam interessierte Ian dieser Fall. Diese Schauspielerin wurde also von ihrem Exfreund bedroht und hatte ihm, während er gekommen ist, ein Messer in den Rücken gebohrt.'Hört sich nach Notwehr an.' sagte Ian und kratzte sich am Kinn.
'Ja, das Problem ist nur, dass die Familie eine Klage einreichen will.'
'Aber das Ganze ist doch erst vor wenigen Stunden passiert.'
'Cassandra hat die Polizei angerufen.'
'Man könnte auch denken, dass sie das alles geplant hat.'
'Das denkt die Familie und damit wären wir bei unserem Problem.'
'Ich schau mal in meinen Akten nach.'
'Moment, ich gebe dir ihre Telefonnummer. Hast du einen Stift?'
George gab seinen Sohn die Telefonnummer, der ihn dann schnell abwürgte.
Nachdenklich kehrte er zu Lil ins Bett zurück, die wieder eingeschlafen war. Lächelnd streichelte er ihre über Wange, während sie gleichmäßig ein und ausatmete.
Der Fall von Cassandra Jenkins, aber auch Lils Worte und ihr trauriges Lächeln gingen ihm durch den Kopf. Was hatte sie nur zu ihm gesagt?
Er stand auf, als er bemerkte, dass er nicht mehr schlafen konnte und ging ins Internet, um nach einem Online-Wörterbuch zu suchen.
Als er fündig wurde, krampfte sich sein Magen zusammen.
Ich liebe dich. I love you.

Zehn Tage später veränderte sich Ians Leben. Die Presse hatte natürlich mitbekommen, dass er der Anwalt von Cassandra Jenkins wurde und auch eine Woche nach dem Vorfall schrieb die Presse wie verrückt und dieser gutaussehende Mann war wie ein gefundenes Fressen.Er hatte auch mit Cassandra telefoniert und mit ihr die ersten Schritte besprochen, als er erfuhr, dass Peters' Familie sie angeklagt hatte. Sie klang leicht weggetreten am Telefon, bemühte sich aber.
Er schlug vor, dass sie sich treffen sollten, um alles in Ruhe bereden. Der Prozess war schon in einem Monat, aber er war optimistisch. Er wusste, dass es Notwehr war. Nach allen Beschreibungen, nach Besichtigung des Unfallortes und nach den Fotos, konnte es nichts anderes sein. Sie hatte nur ihr Leben verteidigt, dessen war er sich sicher.
Liliane hatte er seitdem nur selten gesehen. Nachdem er herausgefunden hatte, was ihre Worte bedeutet hatten, war auch ihr Verhältnis anders. Sie selbst benahm sich fast schizophren.Als er vor ein paar Tagen bei Jane und Matt aufgekreuzt war und ihr ‚Hallo' sagen wollte, brachte sie kein einziges Wort raus. Später hatten sie sich geküsst, am Ende hatten sie Augenkontakt vermieden. Vielleicht wollte sie ihn gar nicht sehen.
Bestimmt wollte sie alleine sein, über das nachdenken was sie zu ihm gesagt hatte und er hoffte, dass sie zu dem Schluss kommen würde, dass es einfach nur eine Illusion war, der sie sich hingegeben hatte. Es war nicht gut für sie, wenn sie sich in ihn verliebte.
Er wollte sie nicht weinen sehen. Seitdem hielt er sich von Jane und Matts Haus fern und würde nur zu ihrer Hochzeit erscheinen.
Anders als erwartet war das viel schwerer als er gedacht hatte. Er träumte nur noch von Lil, manchmal wie sie unter ihm lag, ihre Lippen leicht geöffnet, manchmal wie sie lachend durch eine Blumenwiese rannte und manchmal wie sie einfach nur vor ihm stand und weinte.Danach wachte er immer schweißgebadet auf und suchte verzweifelt nach einer Zigarette.Auch jetzt, um zwei Uhr morgens war sie wieder in seinen Träumen erschienen, dieses Mal war es noch schlimmer. Die Träume wurden immer mehr zum Albtraum, die lachende Lil verschwand und heute hatte er gesehen, wie sie von einem Unbekannten umgebracht wurde.Sie trug ein weißes Kleid, und die Kugel, die der Unbekannte abgeschossen hatte, bohrte sich in ihren Körper. Ihre Augen waren weit aufgerissenen und schließlich sank sie keuchend zu Boden.
Er hatte ihr tränenverschmiertes Gesicht gesehen, das ihn zärtlich ansah.
Egal wie schlimm diese Träume waren, sie sah ihn immer mit diesem Ausdruck in ihren Augen an. Es war einfach schrecklich.
Das Blut sickerte durch das weiße Kleid. Er öffnete den Mund und schrie und schrie und schrie. Bis er aufgewacht war und ihm auffiel, dass er wirklich geschrieen hatte.
Jetzt saß er auf der Hollywoodschaukel auf dem Balkon mit einer dampfenden Tasse Kaffee in der Hand.
Er nahm einen großen Schluck.
Verdammt, Lil, lass mich bitte schlafen. Ich will dich nicht immer sterben sehen. Bitte, hör damit auf.
Er sah das blinkende Licht eines Flugzeuges neben den Lichtern der Sterne am Himmel.Ian stand auf und ging zurück ins Schlafzimmer, wo er ihr Medaillon aus der Nachttischschublade holte und es ansah.
Er sollte es ihr wirklich zurückgeben. Er könnte sie auf dem Handy anrufen und es ihr sagen. Alles. Dass er es gestohlen hatte und ihr nichts davon erzählte. Und dass...
Beinahe hätte er es auch wirklich getan, aber er legte wieder auf.
Das Gold schimmerte. Seine Augen tränten.
Es dauerte eine Weile, bis er merkte, dass er weinte. Warum wusste er nicht.

Liliane saß im Garten von Jane und Matt und kaute nachdenklich an einem Bleistift herum.Sie hatte sich von Matt einen Plan des Parks geben lassen und abgezeichnet.
Matt hatte ihr ein bisschen geholfen, in dem er ihr gesagt hatte, wo die ganzen Tische standen und die Bühne für die Band.
Jetzt dachte sie nach, wo sie die Dekorationen und Blumen hinstellen sollte.
Sie musste sich ein wenig beeilen, da die Hochzeit bereits in vier Tagen war, aber da Jane und Matt und vor allen Ian sie völlig verrückt machten, konnte sie sich nicht konzentrieren.
Sie langte nach dem Glas Orangensaft und schlürfte genüsslich an dem Strohhalm.
Nachdem Ian sie vor zehn Tagen nach Hause gefahren hatte, hatte sie fast jede Minute damit verbracht sich einzureden, dass sie ihn doch nicht liebte.
Nachts fing sie an zu weinen, weil sie genau wusste, dass es stimmte, da konnte sie sich so viel einreden wie sie wollte.
Sie berührte den kleinen Diamantanhänger an der Kette, die Ian ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Er hatte ihr zwar Bedenkzeit gegeben sie zu behalten oder nicht, diese aber nie mehr erwähnt. Aber sie wollte diese Kette sowieso behalten.
Neben ihr lag die Tageszeitung. Ein Foto von Ian und Cassandra Jenkins war auf der Titelseite und als sie sich den Artikel dazu durchgelesen hatte, war sie ziemlich eifersüchtig und wütend geworden. Von wegen, Affäre. Sie warf zum x-ten Mal einen Blick drauf, wandte ihn aber wieder ab. Ihn zu sehen tat weh. Sie sollte sich wirklich auf die Dekoration konzentrieren. Flora hatte gesagt, dass sie die Blumen liefern lassen würde. Die Trauung begann um 12 und würde ungefähr eine Stunde dauern. Die Gäste kamen zwischen halb elf und zwölf. Jane hatte ihr gesagt, dass ihre Verwandten aus Deutschland extra geflogen kamen. Jane und Matt übernahmen selbstverständlich einen Teil der Kosten.
Sie seufzte und begann schließlich mit der Arbeit.

Die Arbeiter hatten schon damit begonnen die Bühne und Tische und Stühle aufzubauen, obwohl die Hochzeit erst in drei Tagen war. Liliane schlenderte in einem kurzen Kleid durch den Park und stellte sich bildhaft vor, wie die Dekorationen und die Blumen an den Stellen aussahen, wo sie sie hingezeichnet hatte. Matt hatte sie an diesem morgen die ganze Zeit verrückt gemacht. Er fragte sie, was er machen sollte, wenn Jane ihn doch nicht heiraten wollte und sie musste ihm dreimal sagen, dass Jane ihn liebte und dass sie ihn auf jeden Fall heiraten wollte. Erst dann hatte er sich beruhigt und sie in Ruhe gelassen.
Als sie an dem kleinen Teich ankam, blieb sie stehen. Ihre Augen starrten leer ins Wasser und sie konnte Ians Stimme noch hören, wie er lachte, als sie entsetzt festgestellt hatte, dass er in dem großen Gebäude arbeitete. Sie sah, wie er sie an sich gezogen hatte und sie fühlte immer noch, wie seine Hände über ihren Rücken strichen. Die Enten machten ein schnatterndes Geräusch und sie schreckte auf.
Es schien als würden sie sie stirnrunzelnd ansehen und sich fragen, wo dieser andere Kerl sei, mit dem sie schon mal hier gewesen war.
Sie zuckte mit den Schultern. Wieder schnatterten sie.
Eine Ente schwamm ans Ufer, legte den Kopf schief, ihre Augen waren unverwandt auf Liliane gerichtet. Sie bewegte ihre Flügel.
'Ich liebe ihn.' sagte sie leise.
Schnatter, schnatter.
'Morgen komme ich wieder okay? Dann bringe ich dir und deiner Familie ein bisschen Brot mit.'
Zufrieden schwamm die Ente zurück und sie wurde nicht mehr beachtet.
Als Liliane wieder zu Jane und Matt ging, hoffte sie immer inständig ein schwarzes Cabrio zu sehen. Doch vor der Einfahrt stand nur der blaue BMW.
Eigentlich wollte sie ihn doch gar nicht sehen. Oder war es eher umgekehrt?
Sie spürte wie sich ihre Kehle zusammenschnürte. Sie wollte nicht weinen. Sie hatte doch schon so oft geweint. Es sollte aufhören, jetzt sofort.
Am Abend sah man Ian sogar im Fernsehen. Als sie ihn sah, ging sie schnell nach oben.Vielleicht hatte er auch gar keine Zeit für sie. Immerhin war er jetzt Anwalt von Cassandra Jenkins, der neuen Hollywoodqueen. Anwalt von einer hübschen Frau, viel hübscher als sie, viel berühmter als sie. Sie lächelte schwach. Sie war noch nicht mal berühmt.
Sie hatte noch nicht mal mit Matt Damon geschlafen.
Sie hatte noch nie einen Film mit anderen Hollywood-Legenden gedreht. Sie war eine einfache Floristin.
~Lass uns einfach einen Tag nach den anderen nehmen.~
Wie lange haben wir uns nicht mehr gesehen? Wo sind unsere Tage, Ian?

Ian tauchte am nächsten Tag nicht auf. Am übernächsten hatte sie es aufgegeben die Straße nach ihm abzusuchen oder unauffällig Neuigkeiten aus Jane oder Matt zu entlocken.An diesem Tag hatte sie sowieso keine Zeit über ihn nachzudenken. Sie hatte alle Hände voll zu tun. Das Radio hatte sonniges und warmes Wetter für morgen versprochen und Liliane fing an, Schleifen und Bänder und andere Dekorationen in sanften Violetttönen an den Tischen, Stühlen und an dem großen Bogen zu befestigen unter dem Matt und Jane bei der Trauung stehen würden.
Die Blumen kamen morgen um neun Uhr.
Jane und Matt waren weggefahren. Sie wollten ihr seltsamerweise nicht sagen wohin, worauf sie misstrauisch die Augenbrauen hochgeschoben hatte.
Sie war also völlig allein. Eigentlich nicht, wenn man die Enten als Gesellschaft zählte.Nach einer Stunde wischte sich Liliane den Schweiß von der Stirn. Sie hatte noch drei volle Kisten mit Dekorationen vor sich und in einer Stunde hatte sie gerade mal zwei geschafft.Sie beschloss eine Pause einzulegen. Sie setzte sich auf einen Stuhl, der noch langweilig weiß war und atmete die frische Luft ein. Ihre Entspannungsphase wurde unterbrochen, als sich die Enten mit wildem Geschnatter meldeten. Sie warf ihnen einen wütenden Blick zu.
'Seht ihr nicht, dass ich völlig geschafft bin? Lasst mich noch eine Minute hier sitzen.'Die letzten drei Tage hatte sie ein Art Freundschaft mit den Tierchen geknüpft und es könnte einem ziemlich bescheuert vorkommen eine erwachsene Frau mit Enten sprechen zu sehen.Leider zog Liliane bei ihren ‚Gesprächen' immer den kürzeren, so wie jetzt, als sie wie wild anfingen loszuschnattern. Genervt stand Lily auf und griff in eine Tüte voller Brot, die sie extra mitgebracht hatte und ging zum Teich.
'Ihr seid wirklich verfressen. Ich frag mich wie ihr euch ernährt, wenn ihr mich nicht hättet.'Sie erntete einen hochmütigen Blick.
'Seid bloß nett zu mir, sonst bekommt ihr gar nichts.'
Versöhnend blinzelten sie sie an. Sie zerbröckelte das Stück Brot und warf es ins Wasser.Sofort kamen die Enten angeschwommen und begannen zu fressen.
'Ihr hättet mir auch ruhig helfen können. Es ist echt viel Arbeit.'
Sie sahen sie an, als sei sie übergeschnappt, was sie auch war, denn wer unterhielt sich schon mit Enten? Und das auf Englisch?
'Die Tauben bei Aschenputtel haben das auch gemacht. Oder die Mäuse.' erklärte sie.Schnatter.
'Es macht mir auch Spaß!' erklärte sie. 'aber es ist so heiß.'
Das Top klebte an ihrer Brust und die kurzen Shorts an ihrem Po.
'Es ist wirklich ekelig.'
Eine kleine Ente schwamm einen Kreis, als wolle sie damit sagen, dass sie doch hier schwimmen sollte.
'Nein danke, ich gehe mich lieber duschen.'
Mein Gott, was bin ich doch bescheuert, dachte sie. Ich unterhalte mich schon mit Enten.

Ein schwarzes Cabrio hielt vor dem Park. Ian sah sich prüfend um und stellte erleichtert fest, dass ihm keine Reporter folgten.
Er stieg aus und ließ seinen Blick schweifen. An den Bäumen violette Bänder und Schleifen. Überall nur Kitsch. Überall die Sachen, die er mit Lil eingekauft hatte.
Er betrat den Park und erblickte sie kniend vor dem Teich. Sie zerbröckelte gerade ein Stück Brot und warf es hinein. Sie schien ihn nicht zu hören, denn als er nur noch wenige Meter hinter ihr stand, drehte sie sich nicht um. Irritiert stellte er fest, dass sie sich erstens mit Enten unterhielt und zweitens, dass ihr himmelblauer Tanga aus ihren Shorts herausschaute.Anscheinend schien sie sich mit den Enten zu streiten.
'Ihr seid so was von verfressen! Könnt ihr mich nicht einmal in Ruhe arbeiten lassen? Die Tüte ist schon fast leer und anstatt die Dekorationen an den Stühlen zu befestigen, füttere ich euch! Nur noch das Brot und dann ist Schluss. Morgen bekommt ihr bestimmt genug zu fressen, okay?'
Seine Mundwinkel zuckten.
'Wehe, ihr fangt wieder an Lärm zu machen. Dieses Mal beachte ich euch einfach nicht. Sollt ihr doch verhungern.'
Die Enten schnatterten empört und sahen Ian an. Sie schwammen weg.
Erst jetzt wurde Liliane auf ihn aufmerksam. Als sie ihn sah, zuckte sie heftig zusammen.Ihre Reaktion tat ihm weh. Seltsam.
Sie stand hastig auf und wischte sich den Dreck von den Shorts. Sie war nicht auf ein Treffen vorbereitet gewesen. Was sollte sie nur machen? Er kam ihr plötzlich so anders vor.
Verändert.
Anstatt ihn zu begrüßen ging sie zurück zu den Kisten und nahm ein Band heraus und fing an weiterzuarbeiten, während sie sich ihr Hirn zermaterte.
Was sollte sie zu ihm sagen? Was, wenn er etwas zu ihr sagte? Was sollte sie dann machen?Ian beobachtete sie, wie sie mit zitternden Händen versuchte das Band zu befestigen.
Ihr Herz klopfte wie verrückt, als sie hörte, dass er sich ihr näherte. Als er ihr schließlich beim Verbinden half und dabei ihre Hände berührte, zuckte sie zurück.
Gleichzeitig wurde sie unendlich traurig.
Sie redete wieder nicht mit ihm, bedankte sich nicht einmal, was Ian sagte, dass sich wirklich etwas verändert hatte.
Sie griff nach einem neuen Band, drehte sich um, damit sie sein Gesicht nicht sehen musste und arbeitete weiter, als wäre nichts gewesen.
Am liebsten hätte sie sich




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