Familienverh?ltnisse Teil 12

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 31.05.2008




Kapitel 10

Die Wahrheit und der Trug

Die Nachricht von dem Tod von Ashleys Baby ersch?tterte alle, nur Kirsten lie? es kalt. Nat?rlich war das eine traurige Angelegenheit, aber vielleicht war das ja das Beste f?r Ashley und Chris. Sie waren einfach zu jung f?r ein Kind. Ashley konnte jetzt ihren Abschluss absolvieren und Chris, na ja Chris konnte sein Leben so weiterf?hren wie bisher, mit Partys, sch?nen M?dchen. Eine andere Sache bereitete ihre Sorgen und lie? sie an ihren Fingern?geln knabbern. Ihre Sorge gilt Maja. Durch einen Zufall hatte sie erfahren, dass Maja sich weiterhin mit Dan trag.
An einem Donnerstag war Kirsten wie immer auf dem Weg zu ihrer Yogastunde. An einer roten Ampel blieb sie stehen und schaute sich um. Zu ihrer Rechten sah sie ein h?bsches gem?tliches Cafe. An einem Tisch drau?en sah sie Maja sitzen. Sie wollte schon nach ihrer Tochter rufen, doch diese war nicht alleine. Dan sa? ihr gegen?ber. Sie l?chelten einander an und Dan hielt Majas Hand, die auf dem Tisch lag. Sie sahen sehr verliebt aus. Dann h?rte sie auch ein aggressives Hupen von hinten und fuhr los, bevor dieser L?rm Maja und Dan aufmerksam auf Kirsten machen konnte. Kirsten dachte zuerst daran, reinen Wein einzuschenken. Doch dann kam ihr der Gedanke, dass Maja ihr m?glicherweise nicht glauben w?rde. Das Verh?ltnis zwischen ihr und Maja war in letzter Zeit sehr angespannt. Ihr zweiter Gedanke war, dass Maja ihr nie verzeihen w?rde, dass sie ihr die Wahrheit so lange verheimlich hatte. Maja w?rde es nicht verstehen, sie w?rde Kirsten hassen. Davor hatte Kirsten die meiste Angst. Maja war ihr Leben. Sie war streng zu Maja, doch sie wollte immer nur das Beste f?r ihre Tochter.
Nach langem ?berlegen beschloss sie mit Dan zu sprechen. Sie wollte versuchen ihn zu ?berreden mit Maja Schluss zu machen. Wenn er sich str?uben w?rde, dann w?rde sie ihm die Wahrheit sagen. Doch da gab es ein Problem, sie kannte weder Dans Telefonnummer noch seine Adresse. Sie schlich sich in Majas Zimmer, als diese gerade zu Ashley ins Krankenhaus gefahren war. Seine Adresse fand sie in Majas Telefonbuch, das sie in der zweiten Schublade von Majas Schreibtisch fand. Sie schrieb die Adresse ab und legte das Telefonbuch wieder an seinen Platz. Sie wollte diese Sache nicht auf sp?ter verschieben und fuhr noch am gleichen Tag zu Dans Wohnung.
Sie lie? den Wagen auf dem Parkplatz vor dem Wohngeb?ude stehen und klingelte. Ein Summen ert?nte und Kisten dr?ckten gegen die T?r. Dans Wohnung befand sich im vierten Stock. Sie klingelte jetzt an seiner Wohnungst?r und Dan machte ihr die T?r auf. Er war sichtlich ?berrascht sie zu sehen.
-Hallo Dan. - begr??te sie ihn mit einem nerv?sen L?cheln. - Darf ich bitte reinkommen? - bat sie und Dan trat einige Schritte zur?ck und lie? Kirsten rein. Kirsten betrat das modern eingerichtete Wohnzimmer. - Als was arbeiten Sie, das Sie sich so etwas leisten k?nnen? Besonders weil Sie noch so jung sind. - fragte Kirsten ihn. Dan ging an die kleine Bar an der westlichen Seite des Zimmers und schenkte sich ein Glas Whiskey ein.
-Wollen Sie auch etwas trinken? - bat er ihr an, doch sie sch?ttelte blo? mit dem Kopf. - Sie sind doch sicherlich nicht zu mir gekommen, um mit mir ?ber meine berufliche Erfolge zu reden. - meinte er zu ihr und schaute ihr direkt in die Augen. - Was kann ich f?r Sie tun? - fragte er sie und nahm einen Schlug aus seinem Glas. Kirstens Herz schlug ganz schnell und ihre H?nde waren nass und kalt.
-Ich wei?, dass Sie sich mit Maja treffen, - meinte sie zu Dan. Er schwieg. - Obwohl ich Ihnen dies ausdr?cklich untersagt hatte. - fuhr sie fort. Dan schmunzelte und in diesem Schmunzeln erkannte sie Jack. Auch er hatte so geschmunzelt, wenn er eine Sache f?r idiotisch oder l?cherlich fand.
- Mrs Pearson. - sagte er ganz ruhig. - Ich glaube, ich und Maja sind alt genug, um zu wissen, war wir tun d?rfen und was nicht. - f?gte er hinzu und schaute sie herausfordernd an.- Sie d?rfen sich nicht mit meiner Tochter treffen. - sagte Kirsten hitzig. Erneut schmunzelte er. - Sie wissen gar nicht, was Sie damit einrichten. - sagte Kirsten.
- Dann kl?ren Sie mich doch auf. - meinte er und schaute sie fragend an. - Entspreche ich Ihren Vorstellungen als Schwiegersohn etwa nicht. - f?gte er hinzu.
- Das ist es nicht. - meinte Kirsten und schaute in seine Augen. Diese Augen erinnerten sie so sehr an Jack, dass sie schwer schlucken musste, um nicht zu weinen. - Ich gebe Ihnen auch Geld, wenn Sie meine Tochter in Ruhe lassen. - meinte sie und Dan fing an zu lachen. - Sagen Sie mir Ihren Preis. - meinte sie und holte aus ihrer Tasche ein Scheckbuch und einen goldenen Kugelschreiber raus.
- Mrs Pearson. - meinte Dan und schaute sich demonstrativ um. - Sie glauben wohl nicht, dass ich unter Geldnot leide. - meinte er und trank sein Glas leer. - Ich will Ihr Geld nicht. - sagte er.
-Was wollen Sie dann? Ich gebe Ihnen alles. - meinte Kirsten verzweifelt. - Wollen Sie ein Haus auf Hawaii oder ein schickes Auto. - schlug sie ihm vor, doch er sch?ttelte blo? mit dem Kopf.
-Ich habe bereits ein schickes Auto. - meinte Dan. -Der Jaguar vor der T?r geh?rt mir. Ist auch schon abbezahlt. - gab er zu. - Und ich habe bereits ein Ferienhaus auf Hawaii. - meinte er. - Warum denkt ihr Reichen, dass man alles mit Geld kaufen kann. Es gibt auch wichtigere Dinge als das. - meinte er und schaute Kirsten an. Sie war verzweifelt. Jetzt musste sie mit der Wahrheit rausr?cken, anders k?nnte sie Dan nicht dazu bringen, mit Maja Schluss zu machen.
- Da ist noch was anderes. - meinte Kirsten ganz leise und Dan schaute sie mit leicht geneigtem Kopf an. - Sie? Ich meine du? Du bist mein Sohn. - sagte Kirsten. Einige Sekunden schaute Dan sie ?berrascht an, doch dann brach er im Gel?chter aus.- Sie wollen wohl alles versuchen, um mich mit Maja auseinander zu bringen. - meinte er.- Es ist die Wahrheit. - meinte Kirsten und schaute ihr ernst an. Auch er verstand jetzt, dass sie nicht zum Scherzen auferlegt war.
- Was? - fragte er sie und das Glas glitt aus seiner Hand und zerbracht auf dem Boden.- Ja, du bist mein Sohn. - wiederholte Kirsten und zog aus ihrer Tasche das Foto, auf dem sie zusammen mit Jack abgebildet waren. Dan lie? sich auf die Couch fallen und erstarrte. Kirsten ging auf ihn zu und gab ihm das Foto. Er sah es sich an.
- Das beweist noch gar nichts. - meinte er hoffnungsvoll. - Es ist nur ein Zufall, dass dieser Mann auf dem Foto mir ?hnlich sieht. - meinte er mit einem unsicheren L?cheln.
- Wann hast du Geburtstag? - fragte sie ihn.
- Am 22. Oktober. - antwortete er. Kirsten verstaute das Foto wieder in ihrer Tasche und zog stattdessen eine Geburtsurkunde raus und gab diese an Dan weiter.
- Das ist auch nur ein Zufall. -meinte er nachdem er die Urkunde studiert hatte. - Wie viele Leute auf der Welt haben Geburtstag am 22. Oktober. - meinte er leichtsinnig und gab ihr die Urkunde wieder zur?ck.
- Als ich dich vor der Kinderkrippe abgelegt hatte, hattest du ein Medaillon bei dir. Auf der R?ckseite stand dein Geburtsdatum und vorne war ein 'D' eingraviert. - meinte Kirsten. Dan griff nach seinem Hals. Er holte eine goldene Kette hervor mit einem Medaillon. Kirsten setzte sich zu ihm und nahm das Medaillon in die Hand. Tr?nen traten ihr in die Augen. - Das ist es. Dein Vater hat es nach deiner Geburt gekauft. - meinte sie und l?chelte traurig. - Dein Vater hat dich geliebt. - sagte sie. - und ich habe dich auch geliebt. - f?gte sie hinzu und streichelte zart ?ber seine Wange. Dan schlug ihre Hand bei Seite und sprang auf.- Wenn ihr mich so geliebt habt, wie du sagst, warum habt ihr mich dann weggegeben? - fragte er und schaute sie hassentbrannt an. - Wo ist mein Vater? - fragte er.- Er ist tot. - meinte Kirsten und Tr?nen liefen ?ber ihre Wangen. - Ich musste dich abgeben, weil ich noch sehr jung war. Ich hatte kein Geld und musste hunger. Ich hatte auch kein Zuhause, ich schlief am Bahnhof und eine Zukunft sah ich f?r mich auch nicht mehr. - erkl?rte sie ihm. - Ich wollte f?r dich ein besseres Leben. - f?gte sie hinzu und stand auch auf.
- Ein besseres Leben? - echote Dan sp?ttisch. - Wei?t du, welchem Leben du mich ausgesetzt hast? - fragte er sie. - Einem Leben vollen Misshandlungen, Dem?tigungen und Schl?gen. Als ich 6 Jahre alt war, wurde ich eine Pflegefamilie gegeben. Mein Pflegevater hatte es sich zu Gewohnheit gemacht, mich zu verpr?geln, jeden Tag. Mit 13 kam ich zu einer anderen Pflegefamilie, diesmal war mein Pflegevater ein P?dophile, der jede Nacht zu mir ins Bett kam. Mit 14 hatte ich ihn erschossen und es tat mir nicht mal leid. Ich habe die ganze Ladung auf ihn aufgebraucht und als er blut?berst?mt auf dem Boden lag, habe ich getreten. - erkl?rte er ihr und Tr?nen str?mten ?ber sein Gesicht. - Ich bin weggelaufen. Habe auf der Stra?e gelegt, bis ich jemanden traf, der mich bei sich aufnahm. So ein Leben hast du mir geschenkt.- sagte er und schaute sie vorwurfsvoll an.
- Das konnte ich doch nicht wissen. - meinte sie weinend.
- Nein, dass hast du nicht gewusst. - best?tigte er und wusch die Tr?nen weg. - Aber du hast auch nicht versucht mich zu finden. - meinte er und Kirsten lie? ihre Augen auf den Boden gleiten. Nein, dass hatte sie nicht. Als sie Peter traf, lie? sie ihre Vergangenheit zur?ck und Dan geh?rte auch dazu. Dan verstand ihr Schweigen und l?chelte traurig.
-Habe ich mir gedacht. - meinte er blo? dazu.
- Verzeih mir. - bat sie ihn. - Ich bitte dich, verzeih mir. - meinte sie und ging auf ihr zu. Er wich zur?ck. Sein Blick war voller Hass und Eckel.
- Fass mich nicht an. - sagte er. - Du bist doch nicht hierher gekommen, weil du Schuldgef?hle hast. Es geht dir um Maja. - meinte er.
- Ja. - gab sie zu. - Ich wollte dich bitten, Maja zu verlassen. - meinte sie.
- Warum sagst du ihr nicht die Wahrheit? - fragte er sie und Kirsten hatte mit dieser Frage bereits gerechnet.
- Weil ich ihr nicht wehtun m?chte. Sie ist wahnsinnig in dich verliebt. Es wird ihr das Herz brechen. Sie wird daran zerbrechen. Vor allem m?sste sie dann immer mit der Tatsache leben, dass du da bist und sie liebst, aber sie darf nicht mit dir zusammen sein. Denkst du, sie k?nnte da noch gl?cklich sein? - fragte Kirsten Dan.
- Ich liebe Maja. - gestand Dan und sein Blick ging ins Leere. - Sie ist das Wichtigste in meinem Leben. - meinte er.
- Dann tu es f?r sie, tu es f?r ihr Gl?ck. - meinte Kirsten. Dans Augen huschten hilfesuchend durch den Raum. - Es ist das Beste was du machen kannst. - meinte sie und ging zur T?r. Die T?r fiel hinter ihr ins Schloss. Reglos blieb Dan stehen. Tr?nen liefen noch immer ?ber sein Gesicht. Maja war seine Schwester. Er liebte sie. Wenn er jetzt an ihre zusammenverbrachten Stunden dachte, erschauderte er. Die gl?cklichsten Stunden seines Lebens, waren auf einmal erschreckend. Er hatte Sex mit seiner Schwester. Jetzt w?re ihm lieber, er w?rde die Wahrheit nie erfahren. Es war eine schreckliche Wahrheit. Er litt, doch er wollte Maja nicht leider lassen. Er sollte mit Maja Schluss machen, damit sie wieder gl?cklich sein konnte, aber was war denn mit seinem Gl?ck?

Hallo Leute, also ich muss sagen, dass mir dieses Kapitel am besten von allen gef?llt. Viel Spa? damit. LG Lollita







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz