Familienverhältnisse Teil 5

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 28.04.2008




Kapitel 3

Im Rausch der Gefühle

Maja schlich sich zu der Hintertür in der Hoffnung, dass alle im Haus schon schlafen. Die Hintertür führte in die Küche. Diese Tür blieb die ganze Nacht offen. Ganz leise öffnete sie die Tür und schloss sie hinter sich. Sofort war ihre Hoffnung dahin, sie hörte Stimmen aus dem Wohnzimmer. Sie war hundemüde und um in ihr Bett zu gelangen, musste sie durch das Wohnzimmer gehen. Nach einer kurzen mentalen Vorbereitung betrag sie das Wohnzimmer. Ihr Vater saß im Sessel, ihre Mutter ging im Zimmer hin und her und Chris döste auf der Couch. - Maja, - ihr Vater sprang auf und umarmte sie. - Geht es dir gut. Wir haben uns solche Sorgen gemacht. - sagte er. - Ja. - sagte sie müde. - mir geht es gut. - sagte sie. Ihr Mutter kam auf sie zu und eher Maja sich versehen konnte, gab sie ihre eine Ohrfeige. - Wie kannst du es wagen, einfach so abzuhauen. - meinte sie und schaute Maja bedrohlich an. - Wir sind vor Angst fast umgekommen und die Blamage vor den Gästen. - fügte sie hinzu. - Ich kann keinem einzigen von ihnen jetzt in die Augen schauen. - sagte sie ganz bestürzt. - Kirsten, - ermahnte sie Peter, Majas Vater. - Sei doch froh, dass sie nach Hause kommen ist und ihr nichts zugestoßen ist. - sagte er. Er sah Maja an. - Was ist mit deinem Kleid passiert, hat dich jemand angegriffen? - fragte er noch besorgter. - Nein, Dad. - sagte Maja. - Das Kleid habe ich selber zerrissen. - Warum denn? - fragte er und schaute sie ganz verwirrt an. - Ich .. - wollte sie ihrem Vater erklären, doch wurde von ihrer Mutter unterbrochen. - Das ist doch egal. - meinte sie laut. - Du hast Hausarrest und zwar einen Monat lang, verstanden und jetzt geh auf dein Zimmer. - befiehl Kirsten und zeigte ihr auf die Treppe. - Und wir wollen nicht mehr darüber reden. - sagte sie. - Ja, Mama, - sagte Maja gereizt. - Wie auch immer. Du willst immer das letzte Wort haben und keiner darf dir widersprechen. - sagte Maja zum Erstaunen ihrer Eltern. Chris wurde wach und rieb sich die Augen. - Ich habe es satt, in deiner Gegenwart nur `ja und amen` zu sagen. - warf sie ihrer Mutter vor, die vor Erstaunen kein Wort aussprechen konnte. - Ich habe keinen Bock, hast du gehört. - sagte Maja und ging die Treppen hoch zu ihrem Zimmer. Chris sagte auch nicht auch er verstand, wann er den Mund halten musste.
Maja rief hoch in ihr Zimmer und knallte die Tür zu. Sie war wütend und sauer und hat endlich das ausgesprochen, was ihr schon seit Wochen auf der Seele lag. Sie fühlte sich frei und doch ein bisschen schuldig. Noch nie hatte sie so mit ihrer Mutter gesprochen. Chris war immer das schwarze Schaf gewesen. Er war es immer, der Kirsten trotzte. Sie schlupfte aus ihrem Kleid und legte sich ins Bett. Jetzt dachte sie wieder an Dan und lächelte vor sich hin. Die Schmetterlinge waren wieder da.
Am nächsten Morgen hatten sich Maja Schuldgefühle verdoppelt. Sie lag in ihrem Bett, starte in die Decke und wünschte, sie wäre irgendwo anders. Aber es half alles nicht. Sie stand auf, duschte und ging runter zum Frühstück. Die restlichen Familienmitglieder saßen bereits am Tisch. - Morgen. - murmelte Maja nur und setzte sich auf ihren Platz Chris gegenüber, der sie amüsiert und neugierig anschaute. Sie warf ihm nur einen finsteren Blick zu. Beim Frühstückstisch blieb es ruhig. Maja warf ihrer Mutter Blicke zu um zu ermittelt, ob sie sauer war. Doch Kirsten aß nur ihren fettarmen Joghurt mit Flüchten und sagte nichts. Majas Herz pumpte. Nach dem Essen, verabschiedete sich Peter und ging ins Büro. Es war Sonntag und er wollte bestimmt der angespannten Familienatmosphäre entkommen, dachte sich Maja. Chris wurde angerufen und ging auch. Maja blieb mit ihrer Mutter alleine. - Mama. - sprach sie Kirsten leise an, doch diese blieb emotionslos. - Es tut mir leid. - entschuldigte sie sich. - Ich habe dir schon gestern gesagt, dass heute nicht mehr darüber geredet wird. - sagte Kirsten nur. - Aber ich … - fing Maja an, doch Kirsten unterbrach sie sofort. - Nein, - sagte Kirsten und stand auf. - Ich möchte nicht darüber reden. Du hast Hausarrest und ich muss zu meiner Jogastunden. - sagte sie und erhob sich vom Tisch. Maja blieb sitzen und fühlte sich so, als ob ihr jemand gerade einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf geschüttelt hatte. Jetzt blieb sie alleine in der Küche. Sie hatte es nie bemerkt, aber ihre Mutter war ein kaltes emotionsloses Monstrum. Sie hatte Schuldgefühlte, wollte sich entschuldigen, ihren Hausarrest absitzen und alles wäre wieder in Ordnung, zwischen Maja und ihrer Mutter. Doch Kirsten war in ihrem Stolz verletzt. `Ich kann dieses Spiel auch spielen` -dachte Maja nur verbittert. Die Schuldgefühle waren weg und leit tat es ihr auch nicht mehr. Sie ging in ihr Zimmer und rief Ashley an. Natürlich erzählte sie ihrer besten Freundin von dem gestrigen Abend und von Chris. - Also ich könnte das bestimmt nicht. - meinte Ashley, ganz von Majas Handlung fasziniert, als Maja zu ende geredet hatte. - Ja, ich habe jetzt auch einen gewaltigen Streit mit meiner Mutter. - sagte Maja. - Sie ignoriert mich.- meinte Maja. - Sie ignoriert dich? - sagte Ashley ganz entsetzt. Denn das Ignorieren, war in Majas Familie die schlimmste Strafe. Dass hieß, kein Respekt, keine Anerkennung, du bist nur Luft für mich. - Ja. - meinte Maja ganz traurig. - Aber mir ist es egal. - sagte sie entschlossen. - Ich kann das auch, also ignoriere ich einfach den Hausarrest, als ob er gar nicht da wäre. - sagte Maja. - Ich gehe heute Abend weg. - teilte sie ihrer Freundin mit. - Wow. - entgegnete Ashley bloß. - Morgen ist doch Schule. - meinte Ashley. - Na und? - sagte Maja trotzig.Maja verbrachte den ganzen Tag in ihrem Zimmer. Sie machte ihre Hausaufgaben, doch mitten in ihrem Englischaufsatz, hörte sie auf. Und als sie auf das Blatt Papier schaute, hatte sie nur ein einziges Wort die ganze Zeit geschrieben 'Dan'. Sie lächelte vor sich hin. Also muss Mr- Lather morgen ohne ihren Aufsatz über das schöne Land Irland auskommen, dachte sie sich und klappte das Heft wieder zu. Sie legte sich auf das Bett und dachte an Dan, an was anderes zu denken, war ihr einfach nicht möglich. Sie lächelte vor sich hin und berührte sanft mit ihren Finger ihre Lippen. Sie schloss die Augen und spürte erneut Dans Kuss von gestern. Sie schaute auf die Uhr und es war bereits 18 Uhr. Sie griff nach ihrem Handy und rief Chris an. - Hi, - sagte sie, als sie Chris` Stimme hörte. - Wo bist du jetzt? - fragte sie ihren Bruder. - Kann ich vielleicht zu euch kommen? - fragte sie und Chris stellte ihr die Frage, die sie eigentlich auch von ihm erwartet hatte. - Hast du nicht Hausarrest? - Ja schon. - sagte sie. - Aber ich habe es satt, hat ihrer Pfeife zu tanzen. Ich bin schon erwachsen genug, meine eigenen Entscheidungen zu treffen. - sagte sie und hörte Chris lachen. Anscheinend glaubte er nicht daran. - Also kann ich zu dir kommen? - fragte sie ihn noch mal. Chris beschrieb ihr ganz kurz die Route zu der Spielhalle, wo er sich gerade mit seinen Freunden befand. Fast hätte sie ihren Bruder gefragt, ob Dan denn auch da sein, verkniff sich dies jedoch. Sie machte sich fertig und ging ganz leise die Treppen runter. Ihre Mutter saß jetzt sicherlich vor dem Fernseher, um diese Uhrzeit lief immer ihre Lieblingsserie. Auf Zehnspitzen schlich sich Maja aus dem Haus. Wenn Kirsten vor dem Fernseher sah, hatte sie die Lautstärke immer so hochgedreht, dass sie nichts und niemanden um sich wahrnahm. Maja schlich sich durch die Küche in den Garten, dort stieß sie unerwartet mit ihrem Vater zusammen. - Hey Dad. - meinte sie zu ihm. Sie bemerkte in seiner rechten Hand eine Zigarette, die er vergeblich versucht hat, hinter dem Rücken zu verstecken. - Was machst du denn hier? - fragte sie ihn. - Das soll ich dich lieber fragen. - meinte er ertappt. - Hast du nicht Hausarrest? - fragte er sich. - Und hast du nicht mit dem Rauchen aufgehört? - stellte Maja eine Gegenfrage. Peter brachte die Zigarette zum Vorschein. -Ja, eigentlich schon. - meinte er. - doch in letzter Zeit hatte ich so viel Stress. - erklärte er ihr. Maja nickte nur verständnisvoll. Es war bestimmt kein Spaziergang mit Kirsten verheiratet zu sein. - Ich habe ja auch eigentlich Hausarrest. - meinte sie. - Doch ich gehe trotzdem weg. - meinte sie. - Bitte Dad, lass mich gehen. Ich kann nicht mehr in diesem Haus festsitzen, es ist wie ein Gefängnis. Mama redet nicht mit mir, du und Chris sind nicht da. - flehte sie ihren Vater an. - Im Gegensatz werde ich Mama auch nichts von der Zigarette erzählen. - sagte sie und ihr Vater schaute sie überrascht an. - Du willst mich doch nicht etwa erpressen? - meinte Peter, Maja lächelte. - Würde mir nicht im Traum einfallen. - sagte sie dazu. Peter lächelte zurück. Seiner kleinen Prinzessin, wie er Maja immer noch nannte, konnte er eben nichts abschlagen. - Ok, - sagte er. - Du hast mich nicht gesehen und ich habe dich auch nicht gesehen. - sagte er. -Doch versprich mir, dass du uns nie wieder so einen Schrecken einjagen würdest wie gestern. - meinte er. - Versprochen. - sagte Maja glücklich und umarmte ihren Vater. - Ich bin auch mit Chris unterwegs. - sagte sie. Peter gab ihr einen Kuss auf die Stirn und Maja verließ den Garten. Sie setze sich in ihre Corvette und fuhr los.
In der Stadt blieb sie vor der Spielhalle 'Jocker' stehen. Sie verließ ihr Auto und betrat die Halle. Die Halle war fast leer. Am Billardtisch sah sie sofort Chris stehen. Er hielt einen Kilt in einer Hand und eine große dünne Blondine in der anderen. Sie schmunzelte. Typisch Chris. Ihr Herz machte Freudensprünge, auch Dan war hier. Er saß auf der Couch. Doch nach den Freudensprüngen, traten ihr fast Tränen in die Augen. Er war nicht alleine da. Eine hübsche Brünette in einer knappen Jeans und einem tief ausgeschnittenen Top saß neben ihm und redete mit ihm. Maja rutschte das Herz in die Hose. Tausende Gedanken schossen durch ihren Kopf. - Maja, - hörte sie plötzlich eine Stimme rechts neben ihr. Das war Luke. Er lächelte ihr zu. - Hi. - begrüßte er sie. Er war sichtlich erfreut sie zu sehen. - Hi. - sagte sie bloß zu ihm und ordnete ihre Gedanken. Sie konnte es nicht zulassen, dass Dan bemerkt, wie verletzt sie jetzt war. Was für sie gestern, der schönste Kuss ihres ganzen Lebens war, war für wahrscheinlich ein Standprogramm. - Hey, Schwesterherz. - meinte Chris und ging lächelnd auf sie zu. - Na du kleine Rebellin. - sagte er und umarmte sie. Maja lächelte, doch ihre Augen suchten ständig nach Dan. Er nahm keine Notiz von ihr. Er unterhielt sich noch immer mit der Brünetten. Chris stellte sie allen vor. Seine derzeitige Freundin hieß Paula, die Brünette trug den Namen Laurie. Jetzt stand sie vor Dan. Er lächelt sie an und schüttelt ihre Hand. Gestern gab es noch einen Kuss und heute nur ein halbherziges Händedruck. - Möchtest du was trinken? - fragte sie Luke. - Ja, ein Wasser bitte. - sagte sie und lächelte Luke zu. Er lächelte zurück und ging an die Theke um ihr ihren Wunsch zu erfüllen. Den ganzen Abend verbrachte Maja mit Luke. Er zeigte ihr, wie Billard gespielt wird, brachte ihr immer wieder was zu trinken. Sie flirtete mit Luke und warf dabei ab und zu mal einen Blick zu Dan. Er schaute sie direkt an und sie ließ ihre Augen auf den Boden gleiten. Sie hatte das Gefühl, dass er ihr Spiel, ihn eifersüchtig zu machen, schon längst durchschaut hatte. - Ich bin gleich wieder da. - meinte sie zu Luke und ging zu den Toiletten. Ihr Herz bebte und sie war aufgewühlt. Versteh` einer die Männer, dachte sie. - Gestern noch zärtlich und heute abweisend. Sie atmete tief durch, wusch sich die Hände und ging raus. Doch bevor sie merkte, wie ihr geschah, wurde sie an die Wand gedrückt. - Was … - doch man ließ sie nicht aussprechen. Sie fühlte wieder diese zarten weichen Lippen auf ihren. Doch dieser Kuss war viel leidenschaftlicher. Maja schupste ihn weg. Er hatte es nicht verdient sie zu küssen. - Was spielst du eigentlich für ein Spiel? - fragte sie ihn wütend. - Gar keins. - antwortete Dan. - Lass mich doch in Ruhe und küss deine Freundin. - warf sie ihm zu. - Sie ist nicht meine Freundin. - meinte Dan. Ihr Herz raste so schnell, dass sie Angst bekam, es könnte raus springen. - Ich kann dich nicht in Ruhe lassen. - meinte er und lächelte. - Ich musste die ganze Zeit an dich denken. - gestand er ihr und sie wurde rot. - Was spielst du für ein Spiel? - meinte er plötzlich zu ihr. - Ich? - meinte sie und schaute ihn fragend an. - Dieses Geflirte mit Luke. - meinte er. Maja musste lachen. - Ich habe gelitten und du findest das noch komisch. - meinte er beleidigt zu ihr. Maja nahm sein Gesicht in die Hände und küsste ihn. - Ich dachte, dir bedeutete der Kuss von heute Morgen nichts, weil du mich so kalt begrüßt hast. - meinte sie und schaute ihn schmollend an. - Hätte ich über dich herfallen sollen, vor deinem Bruder und der ganzen Sippschaft. - meinte er zu ihr und sie lächelte erneut. - Wie kennen und erst seit gestern und ich wusste auch nicht, ob dir der Kuss was bedeutet hatte, also habe ich mich bedeckt gehalten und auf deine Reaktion gewarteten. - erklärte er ihr. - Als du dann anfingst mit Luke zu flirten, war es zu viel für mich. - sagte er. Maja küsste ihn erneut. Wie konnte sie ihm böse sein, er war doch so süß.

Fortsetzung folgt ...







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