Familienverhältnisse Teil 2

Autor: Lollita
veröffentlicht am: 21.04.2008




22 Jahre später …

Total genervt stand Maja auf dem Hocker in ihrem Zimmer und ließ die Anprobe ihres Ge-burtstagskleides wie eine Folter über sich ergehen. Natürlich freute sie sich 17 Jahre alt zu werden, natürlich freute sie sich auf die Geschenke, doch auf die Party an sich freute sie sich nicht. - Steh still - befahl ihr ihre Mutter, unter deren kritischen Blicken die zwei Näherinnen das Kleid bearbeiteten. - Hier noch einbisschen enger. - meine Majas Mutter und die Nähe-rin, namens Sophie legte den Stoff an Majas Taille zusammen und fixierte sie mit einer Na-del. - Und nicht so ein tiefes Dekolte. - meinte sie und die zweite Näherin Maggie fixierte den zusammengelegten Stoff an Majas Brust. Aus Versehen picktze sie dem Mädchen in die Haut. - Aua - sagte Maja und rieb die gestochene Stelle. Maggie entschuldigte sich ganz leise. - Seien Sie vorsichtig, Sie Trampel. - fuhr Majas Mutter die Näherin an. - Es hat gar nicht wehgetan. - meinte Maja. Sie wollte nicht, dass ihre Mutter mit der Näherin schimpfte. Alle mussten immer nach der Pfeife ihrer Mutter tanzen. Wenn sie sagte `Spring`, dann musste die anderen nur fragen `wie hoch?`, alles andere wurde von Majas Mutter nicht ge-duldet.. Der Charakter ihrer Mutter war nicht einfach. Maja schaute sehnsüchtig in den Spie-gel. Ein paar braune Rehaugen starten zurück. Sie hatte ein rosafarbendes Kleid an, was mit Pallieten bestickt war. Die Farbe unterstrich Majas natürliche Bräune und ihr dunkelbraunes Haar, was sie hauptsächlich offen trug. -Also Schätzchen - riss ihre Mutter sie aus ihren Gedanken. - Ich habe endlich Alison Johns erreicht, deine Freundin aus der Schule. - mein-te sie. - Sie freut sich über deine Einladung. - ihre Mutter lächelte triumphierend. - Ich kann sie nicht leiden. - gab Maja zurück. - sie ist auch nicht meine Freundin und eingeladen habe ich sie auch nicht. - meinte sie hinzu. - und die übrigen Gäste habe ich auch nicht eingela-den. Ich kann die Kids an meiner Schule gar nicht leiden. - fuhr sie fort. - Aber, aber - unter-brach sie ihre Mutter. - es ist sehr wichtig mit solchen Leuten Kontakte zu knüpfen schon in jungen Jahren. Es könnte sehr nützlich sein. - diese Predigt hielt ihre Mutter Maja jeden Tag. Wichtige Leute, richtige Kontakt. Maja verdrehte die Augen. - Ich kann sie trotzdem nicht leiden. - sagte Maja trotzig und sprang vom Hocker. - und ich habe auch keine Lust mehr. Das Kleid ist fertig. - bestimmte sie und zwängte sich aus dem Kleid, Sophie half ihr. Sie zog ihre Jeans und ihr T-Shirt wieder an und verließ ihr Zimmer. Das wird ihrer Mutter sicherlich nicht gefallen. Maja lächelte vor sich hin. Wenn sie jetzt alleine im Zimmer gewesen wären, hätte ihre Mutter sie sicherlich angeschrieen. Vor anderen Leuten hielt sie sich zurück. Aber Maja wusste, dass das noch ein Nachspiel haben wird. Momentan war es ihr aber egal. - Schatz - rief ihre Mutter ihr hinterher mit einer, wie Maja erkennen konnte, genervten Stim-mer. - Morgen um 13:00 Uhr kommen der Frisör und die Kosmetikerin. - konnte Maja noch hören, bevor sie aus dem Haus in den Garten lief.
Ihr Bruder lag in Badehose und mit einer Sonnenbrille auf der Nase in einem Liegestuhl am Pool. Schnaufend setzte sich Maja zu ihm. Gelangweilt drehte er sich zu ihr. - Ich bringe mich um. - teilte sie ihm mit und er lächelte sie an. - Nicht übertreiben, Schwesterherz. - meinte er zu ihr. - Kommst du denn auch zu der Party? - fragte sie ihn. - Keine Chance. - meine er bloß. - Bevor ich mir das antue, würde ich lieber von einer Brücke stürzen. - sagte er. - Na, nicht übertreiben, Bruderherz. - entgegnete Maja und Chris lächelte erneut. - Ma-ma wird nicht sehr begeistert sein, wenn du nicht erscheinst. - meinte Maja doch einbischen untertrieben. Ihre Mutter wird toben und fluchten, wenn Chris es wagen würde, sich ihr zu widersetzen. Andererseits machte Chris das immer. Er hat es sich wohl zur Lebensaufgabe gemacht, ihre Mutter auf die Palme zu bringen. - Ich bitte dich, Chris.- flehte Maja ihn an. - Du bis doch mein Bruder. Du kannst mich doch nicht so hängen lassen, mit den ganzen Langweilern. - sagte sie. - Ich werde es mir überlegen. - meinte er bloß. Maja sprang auf und gab einen Freudenschrei von sich. Dann beugte sie sich zu Chris und gab ihm einen Kuss auf die Wange. - Danke, du bis der beste Bruder der Welt. - sagte sie zu ihm. - Ich habe gesagt, ich überlege es mir.- meinte er, doch Maja hörte ihm nicht mehr zu. - Bring doch bitte noch ein paar Freunde mit. - sagte sie und lief zurück zum Haus. - Ich habe doch noch gar nicht zugesagt. - wiederholte Christ, doch Maja war schon im Inneren des Hauses verschwunden. Chris schüttelte nur den Kopf, schloss die Augen und genoss die Sonne.
Maja freute sich, dass sie ihren Bruder überredet hatte zu ihrer Party zu kommen. Na ja, rich-tiges Überreden war das ja nicht. Manchmal hatte Maja auch diese bestimmende Art, die sie an ihrer Mutter so hasste. Chris hat zwar gesagt, er würde darüber nachdenken, aber sie war sich ziemlich sicher, dass er kommen wird. Er konnte seiner kleinen Schwester nie etwas abschlagen. Als Maja klein war, hat Chris sie immer vor den Jungs in der Schule, die sie immer geärgert hatten, verteidigt. Später als diese Jungs mit ihr ausgehen wollten, hat er sie auch von ihr ferngehalten, was Maja nicht immer begrüßte. Maja liebt ihren Bruder, obwohl sie nur Halbgeschwister waren.
Maja ging zurück auf ihr Zimmer. Ihre Mutter und die Näherinnen waren bereits weg. Sie legte sich auf das Bett und nahm ihr Telefon in die Hand. Sie rief Ashley an, ihre beste Freundin und der einzige Mensch, außer Chris natürlich, über den sie sich auf ihrer Party freute. - Rate mal, wer noch zu meiner Party kommt? - sagte sie zur Begrüßung, als Ashley sich auf der anderen Seite der Leitung. Ohne ihre Antwort abzuwarten sagte Maja - Alison Johns. Ashley stöhnte auf und lehnte es sofort ab, zu Majas Geburtstagsparty zu kommen. - Ich hasse diese blöde Kuh ja auch. - sagte Maja bloß dazu. - Mein Bruder wird auch da sein. - sagte Maja lächelnd. Sie kannte Ashleys Schwäche für Chris. Manchmal tat sie Maja auch leid, weil sie genau wusste, dass Ashley nicht Chris` Anforderungen entsprach. Alle seine Freundinnen, die Maja bis jetzt kennen gelernt hatte, waren dünn, blond und selbstbe-wusst. Außerdem war Ashley nur immer Majas Freundin, ihren Namen kannte er nicht. Bei der Aussage, dass Chris auch auf der Party anwesend sein wird, ließ Ashley ihren Ent-schluss nochmals überdenken und sagte doch zu. - Aber du hast auch Recht. - meinte Maja in Gedanken verloren. - wenn es nicht meine Party wäre, würde ich auch nicht hingehen. - teilte sie Ashley mit. Sie telefonierten noch 10 Minuten, doch näher wurde auf die Party nicht mehr eingegangen. Sie sprachen über einen neuen Mitschüler, den Maja äußerst attraktiv fand, über den neusten Trend in der Schule und über die so gehasste Alison Johns wurde auch gelästert. Im Ganzen und Großen über das, was Teenagerherzen höher schlagen lässt und 16-Jährige, fast 17-Jährige Mädchen bewegt.

Fortsetzung folgt







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