Searching the Light

Autor: Belladonna
veröffentlicht am: 30.08.2009




Halli Hallo, meine Lieben. Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass der nächste Teil erst jetzt erscheint. Leider stecke ich momentan mal wieder in einer schweren Schaffenskrise und muss zusehen, dass ich mein Leben erst mal ordne. Nebenbei bemühe ich mich nach Kräften, endlich voran zu kommen und hoffe bald ein gutes Ende zu finden. Leider haben meine Figuren aber einen Hang dazu sich zu verselbstständigen, so dass ich wahrscheinlich meine ganze Planung über den Haufen werfen kann und doch eine ganz andere Fortsetzung schreiben werde, als vorher erdacht. Jetzt aber wünsche ich Euch viel Spaß beim Lesen. Kritik ist wie immer erwünscht; Lob natürlich auch. xDDD Eure Belladonna.
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'Das weiß ich gar nicht so genau.' antwortete ich in Ermangelung einer besseren Information einfach mal ehrlich und frei heraus. 'Ich hoffe es mal. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich machen würde, wenn er mich jetzt abweisen sollte.'
'Ach Ella. Warst du mal wieder so in Gedanken, dass du alles und jeden vergessen hast?' zog Vanni mich auf, die meine Schwachstellen ganz genau zu kennen schien.
'Ist ja nicht so, dass man bei solchen Küssen noch klar denken könnte!' fauchte ich.'Ist ja gut. Reg dich ab. Du siehst ihn doch schließlich bald wieder, oder? Dann kannst du ihn ja gleich mal fragen. Und hinterher rufst du mich sofort an. Ich will alles wissen!'War ja klar. Neugierig bis zum Geht- nicht- mehr! Trotzdem hab ich sie sehr lieb, die Vanessa.
'Okay.' seufzte ich schicksalsergeben und hoffte sie damit erst einmal zufrieden gestellt zu haben.
'Gut so. Dann will ich dich mal nicht länger aufhalten. Mach dir einen schönen Tag heute, okay?'
'Na klar. Raffael wollte, glaube ich , noch vorbei kommen. Er hatte gestern Nacht etwas von einer Überraschung für mich erzählt.' fiel mir gerade wieder ein.
'So? Ich denke du hasst Überraschungen?'
'Na tu ich ja auch! Aber er hat sich einfach nicht davon abbringen lassen. Jetzt muss ich warten, bis der Herr so gnädig ist und mich aufklärt.' Ob ich frustriert war? Na aber sicherlich! Aber eigentlich war mir diese blöde Überraschung schon wieder völlig egal. Ich wollte Raffael. Jetzt. Hier. Sofort und auf der Stelle. Ich hatte ihn vor kaum sechs Stunden das letzte Mal gesehen und vermisste ihn, als wären wir Jahre getrennt. Ob es ihm wohl auch so ging? Ob er mich mit der selben Innigkeit liebte wie ich ihn? Fragen über Fragen und ich hoffte so sehr schnellstmöglich eine Antwort auf sie alle zu bekommen.
'Arme Ella!' spottete Vanni gutmütig. 'Du, ich muss jetzt Schluss machen. Flo kommt gleich und dann wollen wir los. Zum See, erinnerst du dich?'
'Müsste ich das? Du hast nämlich nichts davon gesagt.' tadelte ich sie leicht.
'Oh Mist. Tut mir echt leid. Naja, wir wollen uns einfach mal einen schönen Tag zu zweit machen, weißt du?'
'Ja klar!' Jetzt war ich diejenige, die amüsiert klang und ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass Vanni gerade eben zur Abwechslung auch mal zur Tomate mutierte. Wahrscheinlich weil sie gerade alle Möglichkeiten durch ging, was mir jetzt wohl für Bilder im Kopf festhängen würden.
'Hey, ist doch kein Problem.' erlöste ich sie schließlich aus ihrer Sprachlosigkeit. 'Macht euch einen schönen Tag und grüße Flo mal ganz lieb von mir.'
'Jaja. Ähm, ich muss dann auch los. Mach dir auch nen schönen Tag mit deinem Traumprinzen. Ich hab dich lieb, Maus.' verabschiedete sich Vanni wenig später, wahrscheinlich immer noch knallrot. Kichernd legte ich meine Handy beiseite und wollte gerade aus meinem Bett krabbeln, als schon wieder jemand anrief. So früh am Morgen wollten sich die Leute heute bei mir wohl gegenseitig die Klinke in die Hand drücken.'Einen wunderschönen guten Morgen.' schmetterte ich, wenig enthusiastisch in den Hörer.'Dir auch, mein Sonnenschein.' Schon allein beim Klang seiner Stimme saß ich kerzengerade im Bett. Raffael!
'Hey, schön dass du anrufst. Ich hab dich schon vermisst.' erwiderte ich mit weitaus mehr Elan, als noch Sekunden zuvor.
'Ich dich auch, glaub mir. Du hast keine Ahnung wie sehr du mir fehlst.' In seiner Stimme lag so viel Sehnsucht, dass ich augenblicklich dahin schmolz. Wie auch immer er das anstellte, aber selbst wenn er nicht körperlich anwesend war, schon seine Stimme ließ mich zu Wachs in der Sonne werden.
'Wann kriege ich denn meine Überraschung?' fragte ich, nur um nicht in Tränen auszubrechen, weil er nicht bei mir war.
'Ich denke du magst keine Überraschungen?' Recht hatte er. Aber das musste ich ihm ja schließlich nicht auf die Nase binden.
'Naja, wenn sie mit einem Besuch von dir bei mir zusammenhängen, dann denk ich mal, mag ich sie schon.' grinste ich nonchalant und hörte ihn wenig später schallend auflachen.'Alles klar. Na dann komme ich dich doch in, sagen wir drei Stunden, abholen. Ist das genug Zeit für dich um zu frühstücken und deinen Kleiderschrank umzuräumen?'
'Hey, was soll das denn jetzt heißen?' empörte ich mich. Als ob er nicht recht hätte! Naja, der Schein musste halt gewahrt werden, nicht wahr? Man kennt das ja zur Genüge.
'Ach ich dachte nur, wenn dem nicht so ist, dann kann ich ja auch schon eher kommen. Solltest du dann noch unschlüssig bezüglich der Kleiderwahl sein, stehe ich dir liebend gerne mit Rat und Tat zur Seite.'
'Ähm, will ich wissen, was du mit ‚Tat' meinst? Ich glaube nicht. Aber ich verspreche, dass ich mich beeilen werde. Sei bloß schnell hier, okay?'
'Ich eile. Ich fliege, meine Schönste!' schwor er mir.
'Okay, ähm, dann bis dann.' verabschiedete ich mich stockend. Wie verabschiedete man sich von jemandem, mit dem man gerne zusammen wäre, es aber nicht ist und den man heiß und innig liebt?
'Sehr wohl, Madam!' Ich konnte mir schon bildlich vorstellen, wie er jetzt vor einem imaginären General salutierte und sich anschließend auf den Weg machte und das sollte ich jetzt vielleicht auch tun. Auf den Weg ins Bad und dann in den Kleiderschrank und dann in die Küche. Hatte ich ja noch einiges vor.
Tja, eine halbe Stunde später stand ich dann frisch gewaschen mit halb nassen Haaren vor dem Kleiderschrank und hatte tatsächlich keine Peilung, was ich anziehen sollte. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte mir, dass die Sonne schien und es aller Wahrscheinlichkeit nach ein sehr schöner, sehr warmer Tag werden würde. Kurz entschlossen schnappte ich mir schließlich meine schwarze Seiden- Hotpants und suchte mir dazu ein türkisfarbenes Top heraus. Dazu würde dann auch das schwarze Jäckchen von gestern Abend passen und meine hellblauen Pumps.
Beruhigt wenigstens einen Punkt meiner Liste abgearbeitet zu haben kehrte ich ins Badezimmer zurück, um mir die Haare zu föhnen und schließlich mit dem Glätteisen zu malträtieren.
Ob ich eitel war? Na sicherlich, aber wer ist das nicht, wenn es ums Aussehen geht? Nennt mir auch nur eine Frau, die morgens nicht Stunden vor dem Spiegel verbringt und versucht sich so hübsch wie nur irgendmöglich zu machen. Ob nun aus schlichter Gewohnheit oder um jemanden ganz bestimmten zu beeindrucken. Da bildet auch eine Lady von und zu keine Ausnahme. Im Gegenteil in der adligen Gesellschaft ist das wahrscheinlich noch tausendmal schlimmer. Schließlich gilt es die Etikette zu beachten! Scheiß Zwang! Manchmal verfluchte ich mein Schicksal, in diesen ganzen Kram hineingeboren zu sein, aber eigentlich liebte ich mein Leben, so wie es nun mal war. Irgendwie zumindest. Gerade jetzt eigentlich schon ziemlich sehr sogar, denn wäre mein Leben nicht so, wie es nun mal war, dann hätte ich Raffael wahrscheinlich nie kennen gelernt und mich auch nicht Hals über Kopf in ihn verliebt. Allein wenn ich an ihn dachte, schwirrten tausende von Kamikazeschmetterlingen in meinem Bauch umher und eine wohlige Gänsehaut kroch meinen Rücken hinab.
Jab, ich war tatsächlich bis über beide Ohren verliebt. Ihm total und absolut hoffnungslos verfallen. Ich wollte ihn, mit Haut und Haar und ihn niemals wieder gehen lassen. Und ich hoffte von ganzem Herzen, dass er genauso empfand, wie ich in diesem Moment und auch noch heute. Dieser Mann hatte es mir einfach angetan. Hatte mir mein Herz gestohlen und meinen Körper in Flammen gesetzt. Ich war ihm auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Und voll Freude legte ich ihm mein Schicksal zu Füßen und begab mich voll und ganz in seine Obhut. Er hatte mein Leben in der Hand, das war mir klar, doch egal was auch kommen würde, ich würde diese Zeit niemals bereuen. Dessen war ich mir sicher. Etwas besseres als Raffael konnte mir gar nicht mehr passieren. Recht sollte ich behalten!
Kaum war ich fertig angezogen, geföhnt und geschminkt, klingelte es auch schon an der Tür. Überrascht warf ich einen Blick auf die Uhr und stutzte, als ich der Zeit gewahr wurde. War es doch tatsächlich schon so spät! Da hatte ich über all meinen Gedanken völlig vergessen, dass ich eigentlich noch frühstücken und meine Eltern davon in Kenntnis setzen wollte, dass ich heute den Tag außerhalb verbringen würde, zusammen mit ihrem künftigen Schwiegersohn, wenn es nach mir ginge.
Eilig hatte ich es auf dem Weg nach unten, so eilig, dass ich meine Mutter beinahe über den Haufen gerannt hätte, die ebenfalls auf dem Weg zur Haustüre war. Kopfschüttelnd blickte sie mir nach, als ich mich rasch entschuldigte und ganz außer Atem die Tür aufriss, nur um wenige Sekunden später in Raffaels Armen zu landen. Der war ein wenig sehr perplex darüber, dass ich es so eilig hatte, wieder in seine Arme zu kommen, drückte mich aber nichtsdestoweniger fest an sich.
In diesem Moment war es mir relativ egal, dass meine Eltern alles mit ansehen konnten, ich war einfach nur glücklich!
'Na da ist aber jemand stürmisch heute.' Begrüßte Raffael mich schließlich mit einem neckischen Lächeln auf den Lippen, nur um mich kurz darauf in einen ebenso stürmischen Kuss zu ziehen, bevor ich auch nur zum Protest ansetzen konnte. Kaum lagen seine Lippen auf meinen, war jeglicher Gedanke ans Protestieren verschwunden, so wie auch so ziemlich jeder andere Gedanke, der bis dato in meinem Hirn herumgegeistert hatte. Jetzt zählten nur noch Raffael, ich und dieser Kuss.
Ein leicht gereiztes Räuspern riss mich aus meinem ganz persönlichen Himmel und brachte mich auf den Boden der Tatsachen zurück. Als ich erschrocken herumfuhr und in die gespannten Gesichter meiner Eltern blickte, entschied sich mein Kopf spontan dazu, mit einer reifen Kirsche konkurrieren zu müssen.
'Ella, willst du uns da nicht vielleicht noch etwas sagen?' fragte mich mein Paps und schuldbewusst senkte ich meinen Kopf.
'Mercedes Elisabeth Cambridge!' schaltete sich auch meine Mutter ein. 'Was ist das denn für ein Verhalten! Rennst mich halb über den Haufen und hast noch nicht einmal den Anstand, den jungen Herrn herein zu bitten!' tadelte sie mich, musste sich aber arg das Lachen verkneifen.
'Ähm, ja. Entschuldigt bitte. Raffael, meine Eltern kennst du ja schon. Mama, Paps, ihr kennt Raffael doch auch schon.'
'Natürlich, aber du hättest ihn trotzdem erst einmal herein bitten können, bevor du ihn umhaust.' lächelte mein Vater mich an.
Um Gottes Willen, war mir das peinlich! Am liebsten wäre ich ja im Erdboden versunken, nur tat sich einfach kein Loch auf, dass mich verschlingen wollte. Wo ist nur Rumpelstilzchen, wenn man es mal braucht?! Kein Verlass aufs Personal hier! Ist doch zum verrückt werden. Aber so bin ich halt, schlittere von einem Fettnäpfchen zum nächsten.
Raffael, der bemerkt hatte, wie unwohl ich mich in diesem Moment fühlte, rettete die Situation, in dem er meine Eltern formvollendet begrüßte. Soll im Klartext heißen, dass er meinem Vater die Hand schüttelte und vor meiner erstaunten Mutter einen perfekten Diener machte und den auch noch mit einem angedeuteten Handkuss vervollständigte.'Lord Cambridge, Lady Cambridge. Ich wünsche Ihnen einen guten Morgen. Ich hoffe doch, Sie haben nichts dagegen, dass ich gleich Ihre Tochter zu entführen gedenke?' fragte er mit einem charmanten Lächeln.
'Wenn Sie sie auch wieder zurück bringen, haben wir absolut nichts dagegen einzuwenden, nicht wahr, meine Teuerste?' wandte sich mein Paps an meine noch immer von Raffaels Manieren verzückte Mutter.
'Selbstverständlich. Passen Sie gut auf meine Tochter auf, Mr. Donatellarius. Ach sagen Sie, haben Sie morgen Abend eigentlich schon etwas vor?' fragte meine Mutter plötzlich mit einem gefährlichen Glitzern in den Augen. Zeit für mich, schon mal vorsorglich den Kopf einzuziehen, denn ich ahnte schon ganz genau, was nun folgen würde.
'Nein?' antwortete Raffael entsprechend vorsichtig, denn auch ihm war der lauernde Unterton meiner Mutter aufgefallen.
'Na das ist doch prima. Dann kommen Sie doch morgen Abend vorbei. Wir laden Sie zu einem guten Abendessen ein. Was sagen Sie?'
'Ja, gerne. Aber bitte, Lady Cambridge, nennen Sie mich doch Raffael. Bei Mr. Donatellarius denke ich immer, mein Vater würde hinter mir stehen oder ich hätte wieder irgendetwas angestellt.' bat er meiner Mutter.
'Gerne, aber nur, wenn du mich dann auch Véronique nennst, Raffael!' strahlte meiner Mutter.
'Es ist mir ein Vergnügen!' antwortete Raffael mit einem Lächeln und verbeugte sich ein weiteres Mal.
'Wenn wir schon einmal dabei sind; ich bin Theodore.' stellte mein Vater sich mit einem Lächeln vor und erneutes Händeschütteln folgte.
'Nun denn, dann wünschen wir euch beiden einen schönen Tag!' verabschiedeten sich meine Eltern und wenig später befanden wir uns auf dem Weg zu Raffaels Wagen.
'Oh Gott, war das peinlich!' entfuhr es mir. Mittlerweile hatte meine Gesichtshaut auch wieder eine normale Farbe angenommen und erstrahlte nicht mehr in Feuermelderoptik.Von Raffael, der mir gerade wieder ganz gentlemanlike die Autotür aufhielt, erntete ich allerdings nur ein leise Lachen.
'Weißt du Ella, das hättest du dir fast alles sparen können, wenn du mich nicht halb umgerannt hättest.' belehrte er mich.
'Na schönen Dank auch!' giftete ich. 'Ich hab dich eben vermisst.' schob ich um einiges leiser hinterher.
'Ich dich doch auch, mein kleiner Wirbelwind.' erwiderte Raffael und beugte sich mit einem Lächeln auf den Lippen vor, um mir einen kleinen aber unendlich süßen Kuss auf den Mund zu hauchen.
Gott, ich liebe diesen Mann einfach!
Wie sollte ich ihm nach diesem Kuss noch sauer sein können? Das ging einfach nicht. Also stieg ich widerstandslos in seine schicke Nobelkarosse ein und war gespannt auf meine Überraschung, die ja nun irgendwie mal folgen musste. Versprochen hatte er sie mir schließlich. Aber wer weiß, was es werden würde? Meine Neugier steigerte sich mal wieder ins Unermessliche, so dass ich wie auf glühenden Kohlen saß und es gar nicht mehr abwarten konnte.
'Sag mal Ella, was ist denn mit dir los?' fragte mein Angebeteter mich wenige Minuten später irritiert.
'Nichts.' kam meine viel zu schnelle Antwort.
'Ach ja?' Dazu ein kunstvolles Augenbrauenhochziehen und die Theatralik war perfekt!'Ja.'
'Und das soll ich dir glauben?' Fasziniert beobachtete ich, wie die Augenbraue weiter nach oben wanderte und fragte mich nebenbei, ob das nicht irgendwann schmerzhaft werden würde und wie weit das denn noch ging.
'Äh, ja.' Antwortete ich mit einigen Sekunden Verzögerung, weil ich viel zu vertieft in die Betrachtung der stetig weiter steigenden Augenbraue war. Aha! Jetzt war anscheinend Schluss, denn eben jenes Corpus Delicti meiner ungeteilten Aufmerksamkeit befand sich wieder auf dem Weg nach unten.
Ich glaube langsam war ich echt am Durchdrehen, jetzt studierte ich schon Raffaels Augenbrauen! Also wirklich, mit mir ging's steil bergab. Ich war wohl schier verrückt geworden, vor Liebe. Kann zu viel Liebe zu einem anderen Menschen einen eigentlich umbringen? Gerade eben fühlte ich mich nämlich so, als müsse mein Herz förmlich zerspringen vor lauten Gefühlen, die ich für den Mann neben mir hatte. War es das, was Vanni immer gemeint hatte? Fühlte sich Liebe so an? Oh Gott, ich wollte, dass es niemals aufhören würde. Für den Rest meines Lebens wollte ich dieses Herzrasen haben, wenn Raffael neben mir saß, diese Saltos schlagenden Schmetterlinge, wenn er mich anlächelte, den tranceartigen Verzückungszustand, wenn er mich so liebevoll ansah und die völlige Leere in meinem Kopf, wenn er mich küsste. Es war der Himmel auf Erden, den ich da gefunden hatte und ich nahm mir fest vor, ihn nie wieder gehen zu lassen. Würde ihn festhalten, was auch passierte. Nur er machte mich vollständig. Nur er gab mir das Gefühl komplett zu sein, zu jemandem zu gehören, so ganz und gar und mit Haut und Haar.
Diese Erkenntnis war so überwältigend, dass mir einen Augenblick schwarz vor Augen wurde und ich keuchend nach Luft japste.
Erschrocken hielt Raffael schnell den Wagen an und beugte sich zu mir rüber.'Ella? Ist alles in Ordnung mit dir?' besorgt musterten mich seine unglaublichen Augen. Augen, in die ich mich schon im ersten Augenblick verliebt hatte. So tief, so voller Gefühl. Ich wollte in ihnen versinken, mich verlieren, fallen um von ihm wieder aufgefangen zu werden.
'Ja…' antwortete ich zögernd. Mir war es ein bisschen peinlich, neben ihm halb zusammengeklappt zu sein, und doch auch wieder nicht.
'Geht es dir wirklich gut?' fragte er noch einmal nach.
'Ich glaube schon…' Wie in Trance nickte ich.
Lächelnd näherte er sich mir, hauchte mir einen zarten Kuss auf die Lippen und meinte dann: 'Irgendwie sah das gerade aber ganz anders aus.'
Und wie er mich dabei ansah, so liebevoll, so besorgt, so verdammt sexy. Da konnte ich es einfach nicht mehr für mich behalten, da musste ich es ihm einfach sagen. Egal, wie seine Reaktion auch ausfallen möge, in diesem Moment war es mir scheißegal.
'Ich liebe dich!' entfuhr es mir, und damit war es endlich raus.







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