Internat, Chaos und Jungs Teil 22

Autor: Yana
veröffentlicht am: 12.07.2008

'…don't give up, 'cause you have friends…' Stöhnend zog ich mir mein Kissen über die Ohren. 'Stell diesen verdammten Wecker aus, Jacky.' 'Muss das sein? Da läuft gerade eines meiner Lieblingslieder…'
'Mach es einfach aus.', zischte ich.
'Jaja. Schon okay.' Kurz darauf verstummte das Radio.
'Ah, endlich Ruhe.' Seufzend entspannte ich mich wieder.
'Los aufstehen, Cathrin. Wenn du schon nicht in den Unterricht gehst, kannst du uns wenigstens schon einmal Frühstück machen, während wir uns fertig machen.' Miriam zog mir die Decke fort.
'Wenn's sein muss.', knurrte ich und setzte mich auf. Hinter meinen Schläfen pochte es wie wild. 'Von wo weißt du, dass ich den Unterricht schwänze?'
'Das hast du gestern ausgeblabbert.'
Was ich wohl noch alles gesagt hatte?
Als könnte sie meine Gedanken lesen, sagte Miriam: 'Keine Sorge. Sonst hast du nichts gesagt. Jedenfalls nichts, was von Bedeutung wäre.'
'Ach so.' Ich rappelte mich vorsichtig auf und taumelte ins Bad, um eine Aspirin Tablette zu holen.
'Wundert mich, dass Luk gestern nicht sauer auf dich war.', hörte ich Jacky's Stimme.
'Wieso sollte er?', fragte ich und durchwühlte den Badschrank.
'Naja… du hast ziemlich heftig mit anderen Jungs geflirtet…'
'WAS HAB ICH?', schrie ich auf. Ich schoss aus der Hocke hoch und stieß mir den Kopf an einem Regal. Um halt suchend, griff ich um mich und schmiss dabei einige Fläschchen vom Regal. Klirrend fielen sie auf den Boden und zerschmetterten.
Alles drehte sich um mich, dann wurde mir schwarz vor Augen. Ich taumelte noch ein par Schritte rückwärts, dann plumpste ich auf den Boden.
'Alles okay, Cathrin?' Miriam und Jacky standen besorgt in der Tür. 'Oh nein, mein gutes Parfum!' Ich hörte, wie Jacky sich auf die zerbrochene Fläschchen stürzte.
'Nicht, Jacky. Wir müssen erst einmal die Scherben wegkehren, sonst hast du die alle in der Hand.'
Das pochen in meinem Kopf ging etwas zurück und langsam bekam ich wieder freie Sicht. 'Oh, tut mir leid, Jacky.', sagte ich, als ich die Flüssigkeit auf dem Boden entdeckte. 'Schreib mir auf, wie das Parfum hieß. Ich bin heute eh in der Stadt, dann kann ich es dir mitbringen.''Nein, das geht nicht. Ich habe es in der Karibik gekauft. Das gibt es nur dort.'
'Oh… tut mir ehrlich leid.'
Miriam erschien vor mir und half mir auf. 'Du hättest gestern ehrlich nicht so viel trinken sollen. Hier.', sie gab mir einen Becher, wo wahrscheinlich in Wasser aufgelöstes Aspirin drin war.
'Danke.' Mit drei Schlucken hatte ich es geleert.
Miriam und Jacky schickten mich aus dem Bad und beseitigten die Schweinerei.
Währenddessen zog ich mich an und kämmte meine Haare.
Plötzlich klopfte es an der Tür und Jace trat ein. Als er mich entdeckte grinste er. 'Na? Wieder nüchtern.' Meine Miene verfinsterte sich. Abwehrend hob er die Hände vor sein Gesicht. 'War nicht so gemeint. Ich wollte nur bescheid sagen, dass das Frühstück auf dem Tisch steht.'
Er beeilte sich und schloss schnell wieder die Tür.

Nach dem Frühstück, gingen Jacky, Miriam, Jace und Iron in den Unterricht. Im Stillen verfluchte ich Luk, doch laut sprach ich nicht mehr aus, was ich darüber dachte, dass er mich verfolgen würde. Schließlich hatte er Recht. Ich hatte mich mit ihm eingelassen und jetzt müsste ich mit den Konsequenzen leben. Ob ich wollte oder nicht.
Kurz vor acht Uhr, parkte ein Taxi etwas weiter vom Internat entfernt, sodass niemand sehen konnte, dass ich heimlich abdampfte.
Eineinhalb Stunden später stand ich vor dem Bahnhof und schaute ungeduldig auf die große Bahnhofsuhr. Es waren noch zwanzig Minuten, bis Jannik's Zug ankommen würde.
Ich setzte mich auf eine Bank neben den Eingang und schaute mich um. Ob Luk mir wirklich gefolgt war? Plötzlich merkte ich, dass jemand auf mich zukam - im gemächlichen Tempo. Verdammt was wollte der denn hier? Ich hoffte, dass er einfach an mir vorbei gehen würde, doch leider blieb er vor mir stehen.

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