Internat, Chaos und Jungs Teil 14

Autor: Yana
veröffentlicht am: 14.06.2008




'Bitte!', er schaute mich flehend an. Ich gab nach. 'Meinetwegen. Wann?'
'In einer Stunde.' Er gab mir einen flüchtigen Kuss und verschwand in sein neues Zimmer. Auch ich schlüpfte durch die Tür und schaute mich um. Von meinen zwei Mitbewohnerinnen war nichts zu sehen. Anscheinend waren sie schon im Unterricht.
Ich musste zugeben, dass das Zimmer sehr schön war. Gegenüber der Tür, war ein großes Fenster, durch das die grellen Strahlen der Sonne fielen. Neben dem Fenster war eine, wie die Wand, weiße Tür, die zum Bad führte. Unter einer Nische links neben der 'Eingangstür' stand ein Bett. Zwei weitere Betten befanden sich rechts von der Tür. In der Mitte des Zimmers stand ein großer, runter Tisch. Darauf stand eine Blutrote Kerze. Die Wände waren mit Bildern behängt und ein Meter vom Fußende des Bettes, welches sich links von der 'Eingangstür' befand, stand ein riesiger Kleiderschrank (riesig war auch das Zimmer). Rechts an der Wand war noch eine Tür, die zur Küche führte. Auf dem Bett links von mir, lag mein Koffer. Anscheinend sollte ich dort schlafen. Ich begann meine Sachen sorgfältig in den Schrank zu räumen. Als ich fertig war, ging ich durch die Tür, die zur Küche führte. Auch dieser Raum war groß. Hier befand sich in der Mitte des Raumes ebenfalls ein großer, viereckiger Tisch mit genau sechs Stühlen. Außerdem konnte ich einen Kühlschrank, Herd, eine Arbeitsfläche, Mikrowelle, Kaffeemaschine und mehrere Schränke sehen. Auf einen der Schränke standen ein Fernseher und eine Musikanlage.
Ich ging weiter durch eine andere Tür, die zum Schlafzimmer der Jungs führte und knallte mit Luk zusammen. Bevor ich hinfallen konnte, hielt er mich mit seinen kräftigen Händen an den Armen fest. 'Na, schon bereit für unseren Spaziergang?' Er grinste mich an.
'Muss das unbedingt sein?', maulte ich los. 'Wir können uns doch auch hinlegen und ausruhen. Wir können das Gelände auch noch morgen erkunden, es rennt uns schon nicht davon. Und außerdem habe ich hunger. Wir könnten uns was Schönes kochen.'
'Zusammen?'
'Klar zusammen kochen. Macht bestimmt Spaß.', meinte ich leicht irritiert.
'Das mein ich nicht.'
'Was meinst du denn?' Er schaute mich durchdringend an.
'Du sagtest, wir könnten uns hinlegen.' Ach darauf wollte er hinaus. Ich kicherte.
Entweder glaubte er, das Kichern wäre ein Ja auf seine Frage gewesen, oder ihm war meine Antwort egal, denn er fing an, mich stürmisch zu küssen. Er schlang seine Arme um meine Talje und stieß mit seinem Fuß die Tür hinter mir zu. Gierig erwiderte ich seinen Kuss und legte meine Arme um seinen Nacken.
Ohne von mir ab zu lassen hob er mich hoch und trug mich zu einem Bett. Vorsichtig legte er mich hin und sank auf mich, jedoch so, dass ich sein Gewicht kaum spüren konnte.
Seine Lippen lösten sich von meinen und glitten meinen Hals hinunter, wieder rauf zu meinen Wangen. Er küsste mein ganzes Gesicht, während seine Hände über meinen Bauch glitten. Dann hielt er mit seinen Küssen inne und dann spürte ich seine warmen Hände auf meine Oberschenkel. Ich erstarrte, bekam mich jedoch schnell wieder unter Kontrolle, aber nicht schnell genug. Luk hatte meine Reaktion bemerkt. Seine Hände glitten von mir auf die Bettdecke. Er stützte sich auf der Matratze ab und betrachtete mich nachdenklich.
'Tut mir leid…', flüsterte ich.
'Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Cathrin.', sagte er sanft und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
'Ich sollte aufhören immer daran zu denken.'
'Es ist nur natürlich, dass du Angst hast. Ich lass dir so viel Zeit, wie du brauchst.'
'Aber ich weiß doch, dass du nicht so bist wie Sven. Versuch es noch-mal.' Ich legte meine Hände wieder in seinen Nacken, zog ihn zu mir runter und küsste ihn leidenschaftlich. Doch er löste meine Hände aus seinen Nacken und blickte mich ernst - sehr ernst - an.
'Du bist noch nicht soweit. Lass dir Zeit.'
'Aber…'
'Nichts aber. Wir warten damit, solange, bis du mir vollkommen ver-traust und endlich vergessen kannst.'
'Und wenn es nie so kommen wird? Wenn ich nie vergesse?'
'Dann werden wir eben nie miteinander schlafen. Ich kann damit leben. Hauptsache wir sind zusammen.'
'Sicher?'
'Ganz sicher.'
Ergeben seufzte ich. 'Okay, okay. Wir warten.' Er rollte sich von mir runter und zog mich auf sich. Friedlich blieb ich liegen und döste vor mich hin.

Luk und ich mussten eingeschlafen sein. Erst als die Zimmertür aufgerissen wurde und zwei plaudernde Jungs rein stürmten, schreckten wir auf. Natürlich erblickten sie uns gleich und starrten uns sprachlos an. Verlegen rollte ich mich von Luk und stand auf.
Die zwei Jungs - sie sahen sich beide total ähnlich; Blonde, stachlige Haare, die wild von ihren Köpfen abstanden, blaue, klare Augen, braungebrannte Haut und schlanker Körperbau - trugen ausgewaschene Jeans und enganliegende T-Shirts, sodass sich ihre Six-packs deutlich abzeichneten. Sie konnten zwar mit Luk nicht mithalten, doch wenn alle hier auf dem Internat SO aussahen, würde ich noch verrückt werden.
Der rechte der Beiden, löste sich zuerst aus der Erstarrung.
'Ach…! Herzlich Willkommen, ihr müsst die zwei Neuen sein! Seit wann seid ihr denn schon da?'
'Äh…', stotterte ich.
'Schon seit ungefähr acht Uhr morgens.', antwortete Luk für mich. 'Das hier ist meine Freundin Cathrin und ich bin Luk. Wie heißt ihr?'
'Ich bin Iron.', meldete sich der zweite Junge zu Wort. 'Und mein Bru-der heißt Jace.'
'Wir sind Zwillinge, deshalb sehen wir uns so ähnlich.', fügte der Andere hinzu. 'Herzlich Willkommen!'
'Sollen wir euch vielleicht noch etwas herumführen?'
'Euch die Umgebung zeigen?'
'Oder wollt ihr vielleicht in die Stadt?'
'Habt ihr schon Schulbücher?'
'Wenn nicht, dann müsst ihr in der Bibliothek nachfragen, da bekommt ihr welche ausgeliehen.'
'Wisst ihr denn, in welche Klasse ihr geht?'
'Seid ihr in derselben Jahrgangsstufe?'
'Sollen wir euch beim Kofferauspacken helfen?'
'Oder wollen wir zusammen kochen?'
'Ihr seid bestimmt hungrig!'
'Wollt ihr vielleicht ne Runde Karten spielen?'
'Und dabei eine Runde tratschen?'
Ich stöhnte leise auf. Wie viele Fragen vielen den Beiden denn noch ein?







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