Internat, Chaos und Jungs Teil 7

Autor: Yana
veröffentlicht am: 17.05.2008




Ich möchte noch kurz sagen, dass die Geschichte etwas unrealistisch/fantasy-mäßig wird. Aber ich hoffe, sie gefällt euch trotzdem 

CATHRIN:Ich weiß nicht, wie lange wir so da gestanden hatten, doch irgendwann schob ich Luk vorsichtig von mir weg. 'Wir müssen zurück.' Zärtlich strich er mir eine Haarsträhne zurück und packte meine Hand. 'Vielleicht erwischen wir ja noch einen Bus.' Langsam liefen wir nebeneinander her. Es kam mir so selbstverständlich vor.

Tatsächlich erwischten wir noch den letzten Bus, der uns zurück zum Internat fuhr.Im Internat angekommen, schlichen wir uns leise ins Gebäude. Luk begleitete mich bis zu meiner Zimmertür. Dort zog er mich nochmals zu sich heran und drückte seine kalten Lippen auf meine. 'Schlaf gut.' Er ließ meine Hand los und machte sich auf den weg zu seinem Zimmer. Ich schaute ihm hinterher, bis er hinter der nächsten Ecke verschwunden war.Jemand räusperte sich hinter mir. Erschrocken fuhr ich herum und starrte in Janniks Gesicht. Er lehnte an der Wand neben seiner Zimmertür. 'Er ist nicht für dich, Cathrin.', flüsterte er leise. Ich biss mir auf die Lippe. 'Ich weiß wohl besser als du, wer was für mich ist, oder nicht.' Er schüttelte den Kopf. 'Ich kenn ihn schon länger als du. Ich beobachte ihn. Er macht das immer, mit jedem, Cathrin. Erst lädt er sie zu allen möglichen Aktivitäten ein, schenkt ihnen Dinge, sagt, er würde sie lieben und nachdem er sie in die Kiste gezogen hat, macht er Schluss.' Wut brodelte in mir. 'DAS SAGST DU DOCH NUR, WEIL DU EIFERSÜCHTIG BIST!', schrie ich ihn an. Er zuckte kurz zusammen, dann verwandelte sich sein Gesicht zu einer steinernen Maske. 'Ich will dich nur warnen, nicht, dass du mir später Vorwürfe machst, dass ich ein schlechter Freund gewesen war. Und glaub mir, er hat jede Woche ne andre.' Er verschwand in sein Zimmer. Ich starrte einen Moment ins Leere, dann huschte ich schnell durch die Tür. Zu meinem Erstaunen, brannte noch Licht. Julia saß auf der Couch und schaute mir erwartungsvoll entgegen. 'Und, wie war's?' Ich seufzte. Zwar kannten wir uns erst zwei Tage, doch wir waren schon gute Freundinnen. Natürlich wollte sie alles haargenau wissen.Ich setzte mich neben sie. 'Naja. Wir waren Eis essen, dann im Kino und dann sind wir zurückgefah-ren.' 'Und?' 'Was und?' Sie verdrehte die Augen. 'Habt ihr euch geküsst?' Ich seufzte. 'Ja.', ant-wortete ich einfach. Begeistert sprang sie auf. 'Hab ich's doch gewusst!' Ich runzelte die Stirn. 'Wie, du hast es gewusst?' 'Naja...', sie wurde rot. 'Ich meine, so wie der dich als anstarrt...' 'Wie schaut er mich denn an?' Nun wollte ich es aber alles wissen. 'Naja... Irgendwie blickt er sehr...' Sie geriet ins stocken. 'Gierig...' Ich wollte sie zwar nicht noch mehr in Verlegenheit bringen, doch irgendwie verstand ich nicht so recht, was sie damit meinte. 'Wie...?' 'Wie die Katze die Maus. So ungefähr. Als müsste er sich beherrschen, dich nicht... anzuspringen.' Kurz lachte ich auf, doch es war kein fröhliches Lachen, sondern eher hysterisch. 'So? Das ist mir noch nie aufgefallen.' Julia schwieg kurz. Dann fragte sie leise, sehr leise: 'Weißt du überhaupt WER er ist?' Ich wusste sofort, was sie damit meinte. 'Wir wissen voneinander nicht viel. Aber das ändert sich sicher noch mit der Zeit.' 'Meinst du damit, dass ihr nun... zusammen seid?' Gute Frage... 'Ich weiß nicht genau.' 'Cathrin, ich will mich da ja nicht einmischen, aber ich hab das Gefühl, als wäre Luk so ein Typ, der die Mädels nur verarscht. Und wenn er sie im Bett gehabt hatte, macht der Schluss.' Verärgert schaute ich sie an. 'So ist er nicht!' 'So? Von wo willst du das so genau wissen? Du kennst ihn doch gar nicht!' Ohne noch etwas zu erwidern, verschwand ich im Bad. Was sollte das? Warum meint jeder, dass Luk so einer ist?

Am nächsten Morgen, klopfte es früh an der Tür. Ich war noch nicht einmal angezogen, hatte nur ein Top und eine etwas längere Unterhose an. Julia, die schon früher aufgestanden war als ich, war schon vollständig begleitet und eilte zur Tür. Ich blieb im Bett liegen und wälzte mich auf die andre Seite. Warum sollte ich auch aufstehen? Die Schule würde erst in einer Stunde beginnen...
Ich hörte, dass Julia etwas sagte, dann rief sie nach mir. 'Cathrin, kommst du mal bitte? Du hast besuch.' Sie ging von der Tür zu mir. 'Aber zieh dir vielleicht noch was an.', fügte sie hinzu, als sie meine dürftige Begleitung sah. ‚Wenn sie meint.'
Ich zog mir die Hose vom Vortag an und eilte zu meinem Gast. Als ich Jannik entdeckte, verdüsterte sich meine Stimmung. Was wollte er? Mir vielleicht nochmals einen Vortrag halten? 'Lass mich in Ruhe, Jannik.' Ich wollte mich wieder umdrehen und ihn einfach stehen lassen, doch er war schnel-ler. Mit einem Satz war er bei mir und packte mich am Arm. 'Es tut mir leid - das gestern Abend. Zwar tut mir nicht leid, was ich gesagt habe, denn das stimmt nachwievor, doch mir tut leid, dass es zu dieser 'Auseinandersetzung' zwischen uns Beiden kam. Ich geb dir den Rat; Mach so schnell wie möglich Schluss mit Luk.' 'War's das?', fauchte ich.
'Ja..'
'Dann kannst du mich auch los lassen.' Er schaute auf meinen Arm, den er immer noch festhielt. Dann zuckte er mit den Schultern und ließ mich los. 'Danke und Tschüss.' Ich knallte Jannik die Tür vor der Nase zu.

JANNIK:
Tausendmal rief ich mir in Erinnerung, dass es nur ein Mädchen war. Irgendeins von irgendwoher mit irgendeiner schlimmen Erfahrung von Früher. Sie konnte mir doch egal sein. Egal sein, dass vielleicht Luk auch ihr, wie vielen anderen auch zuvor, das Herzbrechen wird, egal sein, dass sie noch eine schreckliche Erfahrung in ihrem Leben macht. Was ging das mich an?
Doch je mehr ich mir zuredete, dass es mir egal sein konnte… nein MUSSTE, desto mehr wurde mir klar, dass es mir eben nicht egal war. Und es tat weh, dass sie sich von einen Tag auf den anderen so verändert hatte, dass sie sich so schnell von mir abwenden konnte. Hatte ich sie nicht noch vor ein paar Tagen noch getröstet?
Und was war nun? Nun schrie sie mich an und wollte anscheinend nichts mehr von mir wissen. Doch genau das würde ich mir nicht gefallen lassen, das nahm ich mir vor. Ich werde sie schon überzeugen, dass Luk nicht gut genug für sie war.
Mit hängenden Schultern ging ich zurück in mein Zimmer. Der Unterricht würde bald beginnen und zu spät durfte ich auf keinen Fall kommen, denn sonst käme Luk am Ende noch auf die Idee, sich neben Cathrin zu setzen…

CATHRIN:
Ich stampfte an Julia vorbei ins Bad, knallte die Tür hinter mir zu und drehte den Schlüssel zweimal im Schloss um. Warum konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Das war doch ganz allein meine Sache, mit wem ich ging und mit wem nicht. Warum musste er sich da einmischen?
‚Er macht sich Sorgen um dich!', zischte eine leise Stimme in meinem Kopf. Ich schüttelte den Kopf. Wieso sollte er sich schon Sorgen machen? Ich kann ihm doch scheiß egal sein. ‚Scheinbar bist du das aber nicht. Versuch doch wenigstens etwas freundlicher zu ihm zu sein. Schließlich hat er dich vor ein paar Tagen noch getröstet und in den Arm genommen.' Jaja, natürlich. Diese leise, winzige Stimme in einem kleinen Winkel meines Kopfes hatte recht. Jedenfalls damit, dass Jannik sich Sorgen macht. Doch nun wollte sie mir noch weiß machen, dass das, was Jannik mir über Luk erzählt hatte, wahr sein sollte. Schnell blendete ich das Zischen in meinen Ohren aus und zog mich aus, um zu duschen. Ich drehte das Duschwasser auf eiskalt, nahm mir mein Lieblingsshampoo, das leicht nach Erdbeere roch und seifte mich und meine Haare damit ein. Ruck-zuck spülte ich meine Haare aus.
Das kalte Wasser verschaffte mir einen klaren Kopf.
Es klopfte an der Badezimmertür. 'Cathrin, in fünf Minuten beginnt der Unterricht, jetzt beeil dich doch mal!' Julia trommelte mit den Fäusten gegen die Tür.
'Jaja ich mach ja schon. Geh du doch schon mal vor. Ich komm dann nach!'
'Wie du meinst! Bis dann!' Ich hörte, wie sich Julias Schritte von der Tür entfernten. Dann war es still. Endlich Ruhe.
Ich stieg aus der Dusche, wickelte mir ein Handtuch um den Kopf und eines schlang ich mir um den Körper. Ich schloss die Badezimmertür auf und entdeckte Luk, der mit verschränkten Armen und einem schiefen Lächeln an der Wand neben der Zimmertür lehnte. In meinem Kopf schwirrte es. Er sah aus wie ein Gott. Und das war nicht übertrieben. Im Gegenteil.'Ähm… hey!'
Er lächelte mich an. 'Morgen, Cathrin.' Ich riss meinen Blick von ihm los. 'Was machst du denn hier?'
'Ich bin Julia auf dem Flur begegnet und fragte sie, wo sie dich denn gelassen hat. Sie meinte, dass du gleich kommen würdest und dann dachte ich mir, dich einfach abzuholen.''Ach so.' Verlegen kaute ich auf meiner Unterlippe. 'Ähm.. ich zieh mir dann am besten etwas an.' Ich ging zu meinem Kleiderschrank und zog eine kurze Jeans und ein normales T-Shirt raus. Anschließend ging ich zurück ins Bad, zog mich schnell an, föhnte mir die Haare und schob mir noch eine Sonnenbrille auf den Kopf.
'Fertig.' Luk hatte sich nicht von der Stelle bewegt. Er stand immer noch in derselben Position am selben Fleck. 'Gut.' Er kam auf mich zu, nahm meinen Kopf in seine schlanken Hände und drückte mir einen zärtlichen Kuss auf den Mund. 'Guten Morgen.' Ich lächelte leicht und er nahm meine Hand.
Wir machten uns auf den Weg zum Unterricht.

Am Nachmittag, nachdem die Schule endlich vorbei war, machten Luk und ich uns gemeinsam - wie verabredet - auf dem Weg in die Stadt. Diesmal gingen wir nicht ins Kino, sondern klapperten die Geschäfte ab, redeten und lachten.
Erst am Abend kamen wir wieder zurück.
Wie am Tag zuvor begleitete Luk mich zu meinem Zimmer. Jannik stand auf dem Flur und diskutierte - so schien es jedenfalls - mit Chris. Luk schenkte den Beiden keine Beachtung.'Bis morgen dann.', verabschiedete ich mich, als ich auf meine Zimmertür zutrat und mich wieder zu ihm umdrehte. Er sah enttäuscht aus. 'Was?', fragend schaute ich ihn an.
'Was ist mit meinem Abschieds- und Gutenachtkuss?'
'Oh.', machte ich nur verwirrt. Irgendwie hatte ich nicht gedacht, dass er auf so etwas Wert legte. Er lachte auf und strich mir durch meine langes, lockiges Haar.
'Du musst noch einiges lernen.' Er zog mich an sich und presste seine Lippen fordernd auf meine. Gierig strich er meinen Rücken nach unten, verweilte kurz über meinem Hintern und fuhr wieder hoch zu meinem Nacken. Dort verweilte seine Hand.
Sein Kuss war voller Leidenschaft, sodass ich mich schon nach kurzer Zeit japsend von ihm löste. Wieder lachte er zärtlich auf und strich mir sanft über die Wange. Dann drehte er sich um. 'Gute Nacht, Cathrin.' Nachdenklich schaute ich ihm nach.
'Cathrin.' Langsam wandte ich mich der Stimme zu, die mich angesprochen hatte. Es war Jannik. Wer sonst? Nun war er alleine. Chris hatte sich wohl ins Zimmer zurück gezogen.'Hm?'
'Er wird dir wie jede Andere das Herzbrechen.'
'Kümmer du dich um deine eigene Probleme, Jannik.' Ich blieb so ruhig wie möglich.'Cathrin, bitte versuch mir doch zu glauben. Ich sag das nicht alles nur, weil ich - aus deiner Sicht - eifersüchtig bin, sondern weil ich ihn KENNE. Einige der Mädels, mit denen er 'gespielt' hatte, kannte ich und hab mit ihnen darüber geredet. Ich weiß, wie dreckig ihnen es gegangen war. Dich in derselben Verfassung zu sehen, würde ich nicht aushalten.' In seinem Gesicht spiegelte sich Schmerz wider.
'Jannik', ich machte einen Schritt auf ihn zu. 'Ich kann mit meinen Gefühlen umgehen und weiß, wie ich mich davor retten könnte, wenn er mit mir nur gespielt hätte.'
'Du weißt gar nichts Cathrin!' Seine Augen blitzten wütend auf. 'Nichts, nichts und wieder nichts! Du denkst, du hättest Erfahrung, weil dir damals sonst was passiert war. Du denkst, du wüsstest, wie du dich vor dem Schmerz isolieren könntest, aber das hier ist was anderes. Etwas ganz Anderes! Ich habe die Mädchen gesehen. Verheulte Augen, schwarze Schatten darunter, verquollenes Gesicht, Schnitte an den Armen, blasse Haut. Er wird dich nicht auch in so eine Verfassung bringen, das schwöre ich dir. Und wenn ich ihn dafür umbringen müsste.' Hysterie stieg in mir auf.
'Bist du nun total durchgeknallt?! Bist du verrückt? Es ist meine, und GANZ ALLEIN MEINE Angele-genheit und du sollst gefälligst deine Finger daraus lassen. Misch dich einfach nicht ein, kapiert?' Zornig funkelten wir uns an.
'Nein.'
'Oh doch.' Drohend hob ich die Hand und ballte sie zu einer Faust. Jannik lachte auf, doch es klang nicht fröhlich, sondern er verbittert. 'Du weißt nicht was du tust.'
'Du übertreibst, Jannik. Luk ist ein Junge und kein Ungeheuer. Auch wenn er nur 'spielen' sollte.'
'Oh wer weiß?! Niemand weiß, was sich hinter seinem Äußeren verbirgt.'
'Was willst du damit sagen?'
'Ganz einfach.' Jannik machte eine wegwerfende Handbewegung, die Lässig wirken sollte. Doch ich spürte, dass er angespannt und nervös war. 'Gegenüber anderen Jungs und Erwachsenen ist er freundlich, zuvorkommend, intelligent, hilfsbereit. Aber vielleicht ist er im Inneren ganz anders?' Verächtlich hob Jannik die Augenbraue. 'Mach mit ihm Schluss, Cathrin. Er ist nicht das, für den du ihn hältst.'
'Was ist er deiner Meinung nach dann?'
'Ich weiß es nicht. Doch ich werde es noch herausfinden. Für dich und Laura.' Er ballte seine Hände. 'Wer ist Laura?' Ich kniff die Augen zusammen.
'Laura hat sich wegen ihm abgeschlachtet.' Ich zuckte bei diesem brutalen Wort zusammen. 'Sie fügte sich auf verschiedene weiße immer mehr Schmerz zu, bis sie daran gestorben ist. Ich hatte sie gekannt, Cathrin. Sie hat niemals wirklich mit mir darüber, was zwischen Luk und ihr vorgefallen war. Sie hatte nur immer wieder gesagt: ‚Wir haben miteinander geschlafen.''
'Und daraus ziehst du den Entschluss, dass er nur mit den Mädels schlafen will und dann Schluss macht!?'
'Ja', sagte er kühl. 'Und ich bin mir sicher, dass es auch so ist.'
'Du spinnst.'
'Ich will nicht, dass dir dasselbe passiert, Cathrin.'
'Die wiederholst dich.' Einen Moment schwieg er. Ein kleiner Gewissensbiss nagte an mir. Hatte ich mir nicht vorgenommen, netter zu ihm zu sein?
'Warum bist du plötzlich so kalt zu mir?' Nun war seine Stimme nicht mehr wütend, sondern traurig. Nervös machte ich einen Schritt zurück. 'Weil du mich nicht in Ruhe lassen kannst.''So? Ist es das, was du willst? Soll ich gehen und dich 'In Ruhe' lassen?'
'Nein, so war das nicht gemeint.', sagte ich schnell. 'Ich meinte damit, dass du dich raushalten sollst. Es ist meine Sache, meine Angelegenheit. Und das musst du akzeptieren!''Ja, ich MUSS es akzeptieren, kann es jedoch nicht. Zwar kennen wir uns gerade mal etwas länger als eine Woche, doch in dieser Woche hab ich dich beobachtet, Cathrin. Ich hab gesehen, mit welcher Panik du die Jungs gemustert hast - mich eingeschlossen.
Ich hab dich in den Armen gehalten, als du geweint hast, weil der Kellner etwas gesagt hatte, was schlimme Erinnerungen in dir wach gerufen hat.
Nun aber, kann ich mir deinen Sinneswandlung nicht erklären. Ich verstehe nicht, wie du so plötzlich einen fremden Jungen vertrauen kannst. Das passt alles nicht so richtig zusammen - dein Verhalten meine ich.' Nachdenklich strich er sich seine Haare aus dem Gesicht. 'Ich bin nicht blind, Cathrin. Was ist damals passiert? Was hat ER dir angetan?' Ich zuckte innerlich zusammen. 'Das geht dich nichts an!' Meine Stimme klang leicht hysterisch.
'Nein, es geht mich nichts an.' Sagte er kühl.
'Dann frag auch nicht, verdammt nochmal!'
'Merkst du eigentlich, wie ungerecht du zu mir bist?' DOCH MERKE ICH!, wollte ich schreien, doch stattdessen schwieg ich.
'Ich habe mich geduldet, dich nie gezwungen, mit mir über das zu reden, was dir mal passiert war. Langsam hab ich versucht dein Vertrauen auf zu bauen. Eine Woche lang, Cathrin. Und das ist eine lange Zeit - aus meiner Sicht jedenfalls. Vielleicht ist eine Woche nicht lang genug, um ein Vertrauen wiederherzustellen, doch anscheinend hast du davon genug, um es Luk zu schenken.'
'Nun wirst du aber ungerecht.'
Wieder lachte er ein verbittertes Lachen. 'Warum? Mach ich dir vielleicht ein schlechtes Gewissen?' Ich antwortete nicht. 'Umso besser!
Nehm dir dieses Gespräch zu Herzen, Cathrin. Und merk dir noch etwas: Ich werde nicht aufgeben, dir zu beweisen, dass ICH recht habe.' Er machte vier Schritte auf mich zu und blieb kurz vor mir stehen. Er streckte seinen Arm aus und strich mir über die Wange, ehe ich reagieren konnte. 'Gute Nacht.' Er verschwand in seinem Zimmer.
Ausdruckslos starrte ich ihm hinterher. Ich konnte nicht sauer auf ihn sein. Wie auch? Er hatte recht - zumindest damit, was mein Verhalten anging.
Auch ich ging in mein Zimmer. Es war stockfinster. Jemand - wahrscheinlich Julia - hatte die Vorhänge zugezogen. Leise huschte ich zu meinem Bett und nahm meine Schlafsachen. Im Bad machte ich mich fertig und zog mich um.
'Du brauchst nicht leise zu sein.', flüsterte Julia, als ich in mein Bett sprang. 'Oh, tut mir leid. Hab ich dich geweckt?' 'Ja hast du. Aber nicht, als du hier rein kamst, sondern als du mit Jannik gestritten hast.' 'OH!' Hatten wir so laut geredet? 'Das haben sicher noch einige anderen mitbekommen, die auch hier im Gang schlafen.', meinte Julia unbeteiligt.
'Hm.' Was sollte ich sonst sagen?!
'Dauert bestimmt nicht lang, bis das ganze Internat davon weiß.'
'Und wenn schon. Ist doch nichts ungewöhnliches, wenn man sich streitet, oder?'
'Nein, eigentlich nicht. Aber es wird nicht so gut für Jannik sein. Wenn alle erfahren, wie er über Luk denkt, ist die Hölle los. Es werden sicher alle darüber tratschen.'
'Was ist schon dabei, wenn alle erfahren, wie er über Luk denkt?'
'Ich bin zwar erst ein par Tage hier, doch es ist kaum zu übersehen, wie beliebt Luk an diesem Internat ist. Auch wenn er als Herzensbrecher bekannt ist.'
'So, ist er das?', fragte ich so beiläufig wie möglich.
'Klar! Und an deiner Stelle würde ich die Finger von ihm lassen.'
Misstrauisch runzelte ich die Stirn. 'Sag mal, hat dich Jannik irgendwie angeschwärzt, dass du mich auch noch mal bearbeitest?' Sie kicherte. 'Nein.'
'Halt du dich bitte auch da raus, Julia.' Sie antwortete nicht. 'Julia!'

'Julia?'
'Du musst wissen was du tust…'

Am nächsten Morgen wachte ich früh auf. Sofort fiel mir der Streit vom Vorabend wieder ein. Ob wirklich bald alle darüber reden würden? Nachdenklich sprang ich auf und duschte mich. Irgendwie tat mir Jannik leid. Wenn Luk hier wirklich so beliebt war, und alle mitbekamen, wie Jannik über ihn redet, dann tuscheln sicher alle hinter seinem Rücken über ihn.Nachdenklich wickelte ich meine Haare in ein Handtuch und zog mich an. Vielleicht sollte ich Jannik heute fragen, ob er mit mir in die Stadt will. Dann würde ich halt mal einen Tag nichts ohne Luk un-ternehmen. Und Julia könnte dann auch gleich mit.
Ich hörte etwas in unserem Zimmer scheppern. Julia musste wohl gerade aufgestanden sein. 'Julia?', schrie ich.
'Ja?' Ein lauter knall ertönte.
'Alles okay?'
'Ja, ja. Der Stuhl ist nur umgefallen.'
'Hm, ach so. Hast du heute Lust mit Jannik und mir in die Stadt zu gehen?'
'Gern. Wann habt ihr denn vor zu gehen?'
Da ich meine Haare fertig geföhnt hatte, trat ich aus dem Bad.
'Ehrlichgesagt hab ich Jannik noch gar nicht gefragt.' Verächtlich hob Julia eine
Augenbraue.
'Da bin ich ja mal gespannt, ob er mitkommen will.'
'Ich denke, dass er sofort ja sagen wird. Schließlich nutzt er jede Möglichkeit, mich von Luk fernzu-halten.'
'Hm.'

Jannik wollte nicht mit. Ich glaubte, dass er sauer auf mich war - und das konnte ich ihm nicht einmal übel nehmen. Schließlich hatte er ja Recht…
In der ersten Pause zwischen den Schulstunden, hörte ich schon das erste Getuschel über Jannik.
'Hihi, habt ihr das mitbekommen? Gestern hatten Cathrin und Jannik wohl richtig heftigen Streit auf dem Flur. Jannik hatte ziemlich hässliches über Luk gebrüllt.' 'Ja! Das hat mir heute Morgen schon Marina erzählt. Ziemlich heftig, was?' Ein drittes Mädchen meldete sich zu Wort. 'Da macht sich Jannik aber ziemlich unbeliebt. Schließlich ist Luk einer der beliebtesten Jungs auf dem Internat.' 'Selbst Schuld. Der hätte sich ja denken können, dass man sein Geschrei hört.', meinte nun wieder die Erste. 'Irgendwie tut er mir leid.' Das zweite Mädchen strich sich die Haare aus dem Gesicht. 'Ach, du hast doch nur Mitleid mit ihm, weil du was von ihm willst!' 'Du hast doch keine Ahnung! Jannik ist nur ein guter Freund von mir!'
Ich eilte an den Streithähnen vorbei und lief zu Luk und seinen Freunden rüber. Doch einen Meter hinter Luk blieb ich stehen. Er und seine Freunde hatten mich noch nicht bemerkt.'Luk, ich sag dir; Mach mit ihr Schluss. Jetzt ist es noch nicht zu spät!' Ein großer Typ mit braunen, glatten Haaren, die ihm lang am Gesicht hinunter hingen, versteckte schnell eine Zigarette hinter seinem Rücken, als eine Pausenaufsicht in seine Richtung schaute. 'Ich hab dir doch gesagt, Jim, dass sie anders ist. Sie wird es verstehen und akzeptieren, da bin ich mir Hundertprozent sicher.' Luks Worte waren kaum zu verstehen. 'Das sagst du doch jeden Mal, Luk. Und jedes Mal sind die Mädels am Boden zerstört. Sie haben nicht verdient, was du ihnen antust.' Ein schlaksiger Kerl, der ebenfalls so groß wie sein Freund war, starrte Luk wütend an. 'Eh Jungs, der Internatshof ist wohl kaum der richtige Platz für so ein Gespräch. Lasst uns nach der Schule in die Stadt fahren.' Ein dritter Junge meldete sich zu Wort und strich sich durch sein blondes, kurzes Haar.
'Nee, tut mir leid, Jungs. Aber ich wollte heute was mit Cathrin unternehmen.', antwortete Luk. 'Eh Junge, das ist wichtig. Wir müssen darüber reden!' 'Ein andermal, Jim!''Hey Jungs!' Ich lief die letzten Meter zu ihnen. 'Hey Cathrin.', begrüßten mich Luks Freunde. Luk selbst nahm nur meine Hand. 'Hast du was dagegen, wenn wir deinen Freund nach der Schule ent-führen? Wir müssen was dringendes Besprechen.' Der Blonde, der Jack hieß, grinste mich an. 'Nee, schon okay. Ich werde dann halt mit Julia was unternehmen.' Ich schaute zu Luk auf. Er starrte in die Ferne. Er sah irgendwie sauer aus. 'Luk?' Einen Moment regte er sich nicht, doch dann drehte er sich langsam zu mir um. 'Ja?' 'Wir sehen uns dann später, ja? Ich geh mal Julia fragen, ob sie mit mir fort geht.' Er lächelte leicht, doch das Lächeln reichte nicht wie sonst bis zu seinen Augen. Er sah mich schon fast flehend an. 'Die Jungs können das auch ohne mich besprechen. Dann können wir uns einen schönen Tag machen.' 'Nix da, Luk!' Jim verdrehte die Augen. 'Wir brauchen dich bei diesem Gespräch.' Es klingelte zum Unterricht und Luk gab sich geschlagen. 'Okay, dann bis später Cathrin.' Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand mit seinen Freunden. Verwirrt blieb ich zurück. Über was hatten sie geredet?

Im Deutschunterricht bei unserer Klassenlehrerin, zermalmte ich mir den Kopf darüber, wie ich herausfinden könnte, um was sie da geredet hatten, ohne Luk oder seine Freunde selbst zu fragen. Und nach der Hälfte der Stunde, war ich mir im Klaren darüber, dass meine einzige Möglichkeit war, die Jungs bei ihrem Gespräch heute Mittag zu belauschen. Wie, wusste ich noch nicht.
'CATHRIN!' Frau Meier stand vor meinem Tisch. In meinem Kopf schwirrte auf einmal eine Antwort. 'Friedrich Schiller.', sagte ich auf gut-Glück, obwohl ich die Frage von Frau Meier gar nicht gehört hatte. Nachdenklich und überrascht schaute mich meine Lehrerin an. 'Richtig. Aber ich rate dir, das nächste Mal besser zuzuhören.' Sie schritt zurück nach vorne und fuhr mit dem Unterricht fort. Erleichtert seufzte ich und starrte weiter aus dem Fenster.In der zweiten Pause des Tages, fragte ich Luk und seine Kumpels so unauffällig wie möglich, wann sie sich denn wo treffen würden. Doch leider antworteten sie nur, dass sie das noch nicht so genau wussten. Ob sie gemerkt hatten, dass ich etwas im Schilde führte?Da ich aus den Vieren wohl keine hilfreichen Antworten herausquetschen konnte, blieb mir nichts anderes möglich, als zufälliger weiße genau in diesem Moment, in dem die Jungs in die Stadt wollten, auch in die Stadt zu wollen. Also setzte ich mich an die Bushaltestelle und wartete. Der erste Bus hielt an, doch ich stieg nicht ein. Als er weiter fuhr, sah ich vier große Gestallten in meine Richtung laufen.
'Oh hey, Cathrin. Wolltest du nicht mit Julia in die Stadt?', fragte Jack. 'Schon. Aber irgendwie hatte sie keine Lust. Aber da ich keine Lust hatte, bei dem schönen Wetter in der Bude zu hocken, hab ich mich entschlossen, alleine zu gehen. Muss eh nochmal Postkarten und so kaufen. Ich glaube die letzten sind bei meinen Eltern nicht angekommen, denn sie haben sich darauf nicht gemeldet. Wahrscheinlich habe ich eine Briefmarke mit zu wenig Wert draufgeklebt. Und da ich keine Adresse darauf geschrieben habe, von wo ich die Postkarte abgeschickt habe, haben die Arbeiter in der Post die Karte wohl weggeschmissen.' Ich zuckte mit den Schultern. 'Und, habt ihr euch entschlossen, wohin ihr gehen wollt?' 'Wir wollten erstmal durch die Stadt ziehen und dann mal schauen.', sagte Luk schnell, bevor jemand andres antworten konnte. Der nervöse Unterton in seiner Stimme, blieb mir nicht verborgen. 'Ach so! Na dann.' Die Vier blieben wie hingestellt und nicht abgeholt vor mir und warteten auf den nächsten Bus, der auch schon nach fünf Minuten kam.

Als wir in der Stadt ankamen, verabschiedeten wir uns. Luk, Jim, Jack und der andere Junge, dessen Name ich vergessen hatte, liefen nach Rechts und ich nach Links. Doch als ich sah, dass sie hinter einer Hausecke verschwunden waren, kehrte ich um und eilte ihnen hinterher. Aus Angst, sie aus den Augen zu verlieren, rannte ich um die Ecke, hinter der die Vier verschwunden waren. Ich knallte voll in Jemanden rein. Bevor ich auf den Boden knallen konnte, hob mich diese Person fest.
'Sag mal, verfolgst du uns?' Luk schaute mich leicht verärgert an.
'Oh, ähm… Nein, also… Ich habe vergessen… ähm…'
'Was hast du vergessen?'
'Ich habe mein Geld im Internat vergessen. Da wollte ich dich fragen, ob du mir vielleicht etwas leihen könntest.' Luk wollte mir immer noch nicht glauben. 'Ehrlich.' Fügte ich hinzu.'Hm, ach so. Okay. Hier.' Er zog seinen Geldbeutel aus seiner Jeanstasche und drückte mir einen Zehn-Euro-Schein in die Hand.
'Danke.' Ich strahlte ihn an. 'Ich geb dir das Geld heute Abend zurück.'
'Kein Problem. Ich muss dann mal los. Die Anderen warten auf mich.' Er drehte sich um und ging.
‚Scheiße', dachte ich. ‚Das war knapp gewesen!'
Ich wartete, bis Luk nach rechts abgebogen war und ging ihm langsam nach. Um nicht wieder in ihn rein zu rennen, schlüpfte ich leise um die nächste Ecke und schaute mich aufmerksam um. Luk war nicht zu sehen. Wo war er hin?
Ich lief zur nächsten Seitenstraße und schaute um die Ecke. Da war er nicht. Auch nicht in einer anderen Straße. Ich schaute mich nach einem Café um, in dass er vielleicht gegangen sein könnte und entdeckte eines zwei Häuser weit von mir entfernt. Ich ging hin und schaute durch ein Fenster. Tatsächlich; Dort saßen die vier Jungs. Nun stellte sich die Frage, wie ich sie belauschen konnte, ohne entdeckt zu werden. Entschlossen schlüpfte ich durch die Tür und ging zur Bestelltheke rüber, wo die Vier mich nicht sehen konnten, da sie in einer kleinen Nische saßen. Vielleicht konnte ich ja einen der Kellner bestechen… Ich musste über diese Idee kichern.
'Kann ich ihnen helfen, junge Lady?' Ich lächelte und nickte. 'Sehen sie die vier Jungs dahinten? Ich möchte wissen, über was sie reden.' Er verstand. 'Wenn etwas für mich rausspringt kann ich ihnen helfen.' 'Reichen 10€?' 'Klar!' 'Aber bitte unauffällig, ja?' Er nickte eifrig und machte sich auf den Weg. Er ging zu einem nahen Tisch und wischte ihn ab, legte neues Geschirr auf, rutschte die Stühle hin und her. Zufrieden setzte ich mich hin und wartete, bis mein 'Spion' wieder zurück kam.
Nach 10 Minuten kam er wieder. Keine Ahnung wie er es geschafft hatte, solange in der Nähe der Jungs zu bleiben, ohne das Misstrauen der Ausspionierten zu wecken.
'Und?', fragte ich neugierig. Er hielt mir seine geöffnete Hand hin. Seufzend drückte ich den 10€ Schein in die Hand. Er zog etwas aus seiner Tasche. Es war ein Aufnahmegerät. 'Dieses alte Teil hatte nicht mehr als drei Euro gekostet. Wenn sie mir versprechen, es mir morgen wieder zu bringen, dann bekommen sie ihre 10€ wieder.' Verwirrt starrte ich ihn an. 'Aber dann machen Sie ja gar keinen Gewinn!' Er lächelte. 'Mir ist dieses Aufnahmegerät wichtig. Es ist ein Geschenk meiner Geliebten.' 'Und Sie vertrauen es mir einfach so an? Ich bin doch eine Fremde für Sie.' 'Wenn Sie sagen, dass Sie es wiederbringen, dann glaube ich es Ihnen.' 'Oh ja, natürlich. Ich werde es morgen vorbeibringen.' Er gab es mir. 'Vielen Dank.' 'Wenn Sie von den Vier nicht entdeckt werden wollen, dann können sie den Hinterausgang nehmen.' 'Oh ja, dass wäre gut.'

Als ich wieder im Internat ankam, ging ich sofort in mein Zimmer.
'Wo warst du? Ich habe gedacht wie wollten heute weg!' Auweia, Julia hatte ich ja total vergessen. 'Tut mir leid!'
'Warst du mit Luk wieder weg?'
Da ich keine Lust auf lange Erklärungen hatte, sagte ich: 'Ja.' Sie schnaubte ärgerlich. 'Du vernach-lässigst deine Freunde, Cathrin.' 'Tut mir echt leid. Wir holen es morgen nach, ja?' 'Da hab ich schon was vor.', antwortete sie zickig.
'Naja, dann halt ein andermal. Ich geh duschen!'
Ich schloss mich im Bad ein und stellte das Aufnahmegerät auf das Waschbecken. Über was sie sich wohl unterhalten hatten? Ich drückte auf den Startknopf. Einen Moment hörte man gar nichts, dann leise Stimmen.
'Also, Luk. Wie gesagt finde ich, du solltest Schluss machen!'
'Das sehe ich genau so. Du kannst ihr das nicht antun.'
'Das ist meine Sache, oder?'
'Nein ist es nicht, und das weißt du ganz genau. Wir haben da auch ein Wörtchen mitzureden.'
'Das ist MEIN Leben!'
'Aber du bist kein…' Die Person, die gerade gesprochen hatte, brach ab.
'Hier Ihre Bestellung.', sagte eine hohe Frauenstimme.
'Danke!'

'Naja, jedenfalls ist sie in Gefahr, solange du in ihrer Nähe bist. Seh' endlich ein, dass wir nicht mit Frauen zusammen sein können. Akzeptier es!'
'Verflucht. Ich habe mir nicht ausgesucht, was ich bin. Und ich werde so weiterleben, wie ich es davor gemacht habe.'
'Wir haben es uns auch nicht ausgesucht und haben es akzeptiert.'
'Ihr, aber nicht ich!'
'Nicht nur du bist für sie gefährlich. Auch sie ist für dich, uns, gefährlich.'
Ein rauschen ertönte. Dann brach das Band ab. Nachdenklich strich ich mir durchs Haar. Jetzt war ich nicht viel schlauer als vorher. Im Gegenteil; Ich war noch mehr verwirrt. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, über was die Vier geredet hatten. Langsam hatte ich das Gefühl, dass Jannik viel-leicht doch recht hatte; Etwas stimmte nicht mit Luk.
Ich steckte das Aufnahmegerät ein und schloss die Tür wieder auf.
'Du hast nicht geduscht.', stellte Julia fest.
'Nö. Habs mir anders überlegt.' Ob ich mit Jannik reden sollte? Nee, lieber nicht.
'Wieso nicht?'
'Kein Bock.' Ich musste Luk selbst fragen. Aber würde er es mir erzählen? ‚WOHL KAUM!' Ja, wohl kaum…
'Wie, kein Bock?'
'Mir ist eingefallen, dass ich heute Morgen schon geduscht hatte.' Irgendeine Möglichkeit musste es doch geben, herauszufinden, über was sie da geredet hatten.
'Alles klar bei dir?'
'Ähm, ja, klar.'
'Sicher?'
'Ja!!!'
'Okay, okay, brauchst nicht gleich so zu schreien.'
'Sorry.'

Zwei Stunden später, als ich mir sicher war, dass Luk und seine Freunde bestimmt schon zurück waren, machte ich mich auf den Weg zu ihren Zimmer.
Dort klopfte ich an die Tür.
'Die Tür ist offen!', rief Luk. Ich trat ein. Er war alleine. Überrascht blieb ich stehen und schaute mich um. 'Wo sind denn deine Kumpels?'
'Die sind nochmal draußen.'
'Hm, ach so.' Luk saß auf seinem Bett. Anscheinend hatte er geschlafen, denn seine Haare waren zerzaust und seine Kleidung verkrumpelt. Trotzdem sah er noch traumhaft schön aus. Ich konnte meine Augen kaum von seinem Gesicht wenden.
'Cathrin?'
'Öhm, ja?'
'Ich habe dich gefragt, ob wir noch etwas zusammen unternehmen wollen.'
'Oh… ähm… mir egal.' Er lachte. 'Komm her.' Er breitete seine Arme aus und ich setzte mich auf seinen Schoß. Müde kuschelte ich mich an seine harte Brust.
'Wie war dein Ausflug in die Stadt?'
'Schön.', log ich. <br




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