Eine gute, langjährige Beziehung besteht natürlich nicht nur aus Höhen. Die schönen Momente sollten normalerweise die schlechteren überwiegen, aber es ist halt nicht immer Sonnenschein. Ein Partner regt sich auf, weil der andere immer unpünktlich ist. Dem anderen gefällt das Gezicke nicht. Vielleicht lässt ein Partner die Klobrille immer oben und der andere kommt grundsätzlich nicht aus sich heraus, sondern verschließt sich hinter einer Mauer des Schweigens. Da solche oder ähnliche Situationen gar nicht mal so selten sind, muss man Kompromisse schließen können. Was heißt das? Man sollte nicht nur stur auf sein eigenes Recht und den eigenen Vorteil bestehen, sondern vielmehr auch einen Schritt auf den Partner zugehen. Einen Kompromiss schließen bedeutet, das beide Partner offen über ein Problem sprechen können und jeder etwas von seiner Haltung abrückt, wenn es dem harmonischen Zusammenleben hilft. Manchmal hat man bei einer Auseinandersetzung Unrecht und merkt das erst ziemlich spät. Hätte man schon vorher versucht nicht so vehement auf seinen Standpunkt zu pochen, dann wäre der mögliche Krach nicht mal halb so schlimm. Außerdem führen Kompromisse dazu, das sich beide Partner respektiert fühlen und nicht nur einer das Wort führt. Wenn einer der beiden immer Recht haben will, dann wird die Beziehung einseitig dominiert und das Ende ist absehbar. Es gibt also kleine und große Kompromisse, die für eine Beziehung überlebenswichtig sein können. Man muss aber bei allem abwägen, wann man sie schließen sollte. In einer Situation in der man ausgenutzt wird und sich dagegen wehrt, sollte man auch dabei bleiben und an den eigenen Standpunkt festhalten. Ein Kompromisse würde in diesem Falle nur den "Ausnützer" helfen. Aber das kann man nur in der jeweiligen Situation abschätzen.