Liebesgeschichte 770

Autor: Klara
veröffentlicht am: 19.01.2011


Es ist schön zu lesen dass einige von euch wunderbare Beziehungen hatten. Einige wurden verletzt oder abserviert. Meine Geschichte hingegen war ein schwarzer Fleck in meinem Leben auf einem weißen Tuch. Das was ich jetzt erzählen werde, soll euch nur zeigen wie sich eine Beziehung bis zur Schädigung hin hineinsteigern kann.
Vor sechs Wochen lernte ich einen Jungen kennen, nett, hübsch, führsorglich und romantisch. Er war derjenige nachdem sich mein Herz sehnte, dachte ich jedenfalls. Es war meine erste Beziehung, damals war ich sechszehn. Er war achtzehn, hatte ein Auto und ziemlich viele Freunde. In einer Werkstatt machte er eine Ausbildung. Drei Wochen später kamen wir zusammen, ich war überglücklich. Immer wieder erzählte er über unsere gemeine Zukunft und ich verbrachte immer schönere und bessere Zeiten mit ihm, bis zu jenem Tag. Wir waren nun sechs Wochen zusammen und er sprach manchmal in indirekter Weise über Sex. Einmal sprach er mich sogar darauf an. Ich machte ihm klar, dass ich dazu nicht bereit wäre und wir eineinhalb Monate erst zusammen wären. Es ging mir eben alles zu schnell und außerdem wäre es mein erstes Mal gewesen. Nach zwei Tagen meldete er sich nicht mehr, weil er wahrscheinlich darauf beleidigt reagierte. Meine beste Freundin Janine rief mich dann am Abend an und berichtete mir etwas völlig unglaubliches. "Wie soll ich dir das erklären? Es ist so, Kevin (Mein Freund) traf ich letztens in der Altstadt mit seinen Freunden und er war betrunken. Ich konnte nicht alles verstehen, aber wie ich gehört hatte, prahlte er groß davon dich...naja...flachzulegen."
Ich war völlig schockiert und fragte sie wann er dies gesagt habe, sie meinte es sei gestern gewesen. Ich bekam furchtbare Angst. Schon oft hörte ich in den Nachrichten von Missbräuchen und Vergewaltigungen, aber trotzdem machte ich mir zuerst keinen Kopf darum, weil ich dachte Kevin würde nie so etwas tun. Eines Abends kam er vorbei, ich war allein im Haus, da meine Eltern ausgingen. Völlig unerwartet stand er vor meiner Tür. Überstürzt kam er hinein und wir gingen hinauf ins Zimmer. Zuerst schauten wir fernsehen, aber dann küsste er mich des Öfteren an anderen Stellen. Es gefiel mir teilweise, aber anderseits wollte ich es auch nicht. Er schnappte sich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, damit ich nicht mehr abgelenkt wurde. Dann legte er sich auf mich und ich drückte ihn weg. Er schnauzte mich an. Auf einmal packte er meinen Arm und zerrte ihn wieder aufs Bett. Zum ersten Mal verspürte ich eine scheußliche Angst. Er begann meine Weste auszuziehen und ich wehrte mich, jedoch vergebens. An meinem Körper verschwand immer mehr Kleidung, wie auch an seinem und er setzte so auf mich, sodass ich nicht weglaufen konnte. Ich hatte eine furchtbare Angst, weinte und konnte doch nichts ausrichten. Er schlug mich sobald ich ihn wegstoßen wollte und so musste ich mir das alles ergehen lassen. Den Rest der Geschichte könnt ihr euch denken. Ich hatte Schmerzen erleiden müssen und als ich mit meinen Nerven am Ende war, fiel ich sogar in Ohnmacht. Kevin verlor anscheinend den Spaß und verließ das Haus. Am nächsten Morgen wachte ich auf. Blaue Flecke am Arm, Handgelenk, sogar im Gesicht durch wuchtige Schläge. Mir war richtig schlecht, als ich an die nächste Nacht dachte und musste mich erstmals übergeben. Der Schock war immer noch da und ich zog mich erstmals um, selbst das bekam ich nicht einmal hin und schnappte mir einen Bademantel. unten hörte ich meine Eltern, ging hinunter und völlig schockiert ließ meine Mutter den Teller fallen. Ihre besorgten Gesichter werde ich nie vergessen. Ich konnte mich einfach nicht halten und stürzte die Treppe hinunter. Mein Vater hob mich hoch und legte mich auf die Couch. Immer wieder hörte ich die Frage: "was war passiert?". Sollte ich es ihnen sagen? Vielleicht aber würde Kevin mich wieder vergewaltigen oder missbrauchen. Meine Mutter rannte hoch, da sie vermutete was gewesen sein könnte und ich hörte ihren quälenden Schrei in meinen Ohren. Sie fing selbst an zu schreien und weinte laut. Danach kam sie hinunter und erzählte kurz meinem Vater was passiert war. „Unsere Tochter…wurde. Vergewaltigt.“ Der Schock war so enorm bei mir, dass ich in eine Psychiatrie erst eingewiesen wurde, weil ich dem Polizisten und dem Arzt nicht antworten konnte. Nach einigen Tagen wurde ich jedoch wieder entlassen, weil dann der Moment kam indem ich allen Schmerz, alle Qualen und alle Enttäuschung aus mir ließ. Kevin hatte ich nie wieder in meinem Leben gesehen, nur wie er wegen Missbrauchs ins Gefängnis kam. Ich möchte nur allen Mädchen da draußen sagen, das ihr vorsichtig seien sollt und nicht durch Liebe blind werdet. Es ist euer Leben und lasst es nicht durch einen schwarzen Fleck in eurem Leben beschmutzen.



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