Wenn Freunde zu Feinden werden

Autor: Saphira88
veröffentlicht am: 12.12.2010


Es war ein schöner sonniger Montagmorgen im Dorf Yorkshire. Ich lebe bei meinen Großeltern. Sie sind schon in Ordnung, aber manchmal sind sie schon etwas nervig, sie machen sich ständig Sorgen um mich. Ich machte mich auf dem Weg zu meiner neuen Schule die Maries School hieß. Ich roch das frisch gemähte Gras in den Nachbars Gärten. Die Vögel zwitscherten und merkte das bald Frühling beginnen wird. Ich sah vom weiten das riesige weiße Schulgebäude, es hatte große Fenster mit einer großen schweren Eingangstür, Bäume umrandeten den Schulhof. In der Mitte des Schulhofes stand ein großer Brunnen. Als ich ankam blieb ich stehen und starrte das Gebäude an, auf dem Schulhof standen Jugendliche die sich unterhielten. Mein Herz klopfte wie wild ich war schon an mehreren Schulen, aber diese Schule hat irgendwas magisches an sich. Ich weiß auch nicht warum, sie gibt mir das Gefühl von Wärme. Der warme Wind wehte in meinen roten Haaren die Rückenlang sind, ich hab grünbraune große Augen, bedeckt von einer Brille mit roten Gestell. Meine Brille rückte ich zurecht auf meinen Nasenrücken. Ich trug ein rosa Rock mit Pünktchen verziert der bis zu meinen Knien reichten und eine lilablaues Oberteil. Ich betrat den Schulhof, fast alle starrten mich alle an, als wäre ich von einem fremden Planeten kommen würde. Ich verdrehte genervt die Augen, drückte die schwere Eingangstür auf und ging hinein. Ich stand nun mitten in der Eingangshalle, sie war riesig und in der Mitte des Raumes hing ein großer vergoldeter Kronleuchter. An den Wänden standen metallische Spindräume. Ich sah das die Jugendliche vor ihren Spinde standen und redeten, andere räumten sie aus und machten sauber. Andere schmissen ihre Schulsachen einfach hinein. Es war sehr laut in der Eingangshalle, weil ihre Gespräche in der Halle hallten.

Der Boden war poliert, dass ich mich sogar spiegeln konnte. Ich fand es hier einfach Traumhaft. Es gaben zwei Treppen, eine war links und die andere war rechts, sogar sie waren schön poliert. Ich suchte nach dem Sekretariat, aber ich fand es nicht. Ein Mädchen stand an ihrem Spind und starrte mich an, dann schaute sie schnell wieder weg, als sie merkte, dass ich zurück schaute. Ich ging zu ihr hin. Sie hat Halslange blonde Haare, große blaue Augen, sie trug eine blaue hautenge Jeans und ein kurzes blaues Top. Ihr Nabelbauch war frei. Sie war so groß wie ich.
"Entschuldige bitte, darf ich dich mal was fragen?", fragte ich.
Sie drehte sich um und ihr Parfum stieg mir süßlich in die Nase.
"Ja bitte?", fragte sie mit einer angenehme Stimme und lächelte.
"Könntest du mir sagen wo das Sekretariat sich befindet?", fragte ich und schaute mich um.
"Ach kein Problem ich bring dich hin!", sagte sie und lächelte mich an.
"Danke!", bedankte ich mich bei ihr.
Wir gingen einen Flur entlang, viele Bilder hingen an der Wand von berühmten Maler.
"Du bist neu hier, oder?", fragte sie, als wir auf dem Weg waren.
Ich nickte.
"Ich heiße Marina!", sagte sie mir ihren Namen.
Ich nannte auch meinen Namen.
"Ich weiß noch als ich neu hier war, ich hab mich total verlaufen und bin auch zu spät in den Unterricht gekommen, das war ein schlimmes Jahr für mich!", sagte sie und stöhnte.
Wir bogen um die Ecke.
"Wieso war es den schlimm letztes Jahr?", fragte ich.
"Ich will dir keine Angst machen, aber ich will dich lieber darauf vorbereiten, ich wurde gehänselt mir mit Papierschnipsel beworfen und das ganze Programm!" erzählte sie.
"O Mann!", sagte ich, was anderes konnte ich nicht drauf Antworten.
"Also da ist es, wenn du willst bleib ich hier und warte auf dich!", sagte sie und lehnte sich an der Wand.
"Ja okay!", sagte ich klopfte an die Tür und ging rein.
Als ich eintrat sah ich das der Raum riesig war, in der Mitte des Raumes stand eine Theke, der Boden wurde mit einen braunen Teppich bedeckt. Eine kleine runde blondhaarige Frau mit großen grünen Augen, schaute zu mir über die Theke. Sie stand auf und lächelte mich an.
"Ah, du bist bestimmt Leila, oder?", fragte sie.
"Woher wissen Sie des?", fragte ich erstaunt.
"Ich kann Hellsehen!", witzelte sie und lachte.
Ich schaute sie schockiert an.
"Nein, Spaß, ich kann nicht Hellsehen!", sagte sie als sie mein Gesichtsausdruck gesehen hatte. "auf deinen Rucksack steht dein Name drauf!"
Ich atmete erleichtert auf.
"Hier sind deine Schulbücher, Schülerausweis und dein Spindschranknummer!", sagte sie und stellte mir die Sachen auf der Theke hin.
"Eine Frage, in welchen Klasse komme ich?", fragte ich.
"Ach, das habe ich fast vergessen, einen Moment du kommst in die Klasse 11a!", sagte sie, als sie sich die Liste durchschaute.
"Danke!", bedankte ich mich und stopfte die Schulsachen in meinem Rucksack hinein.
Ich drehte mich um, öffnete die Tür und ging hinaus. Marina stand angelehnt an der Wand mit verschränkten Armen.
"Und, hat sie dir auch gesagt in welcher Klasse du gehst?", fragte sie als wir uns auf dem Weg machten zu meinem Spind.
"Ja, in die Klasse 11a!", sagte ich und machte meinen Rucksack zu.
"Das ist ja cool, dann bist du mit mir in der Klasse!", freute Marina sich. "los komm gehen wir!"
Wir stiegen die Steinpolierte Treppe hoch ins Klassenzimmer. Drei Jungen kamen uns entgegen und begrüßten Marina.
"Guten Morgen, Marina, ist sie neu hier?", fragte der eine Junge.
"Guten Morgen, oh entschuldige, das ist Leila!", stellte sie mich vor.
"Hi!", sagte der andere Junge.
"Das ist Roman, Georgius und Halit!", stellte Marina ihnen mir vor.
Sie öffnete die Klassenzimmertür und wir gingen rein. Als ich eintrat, starrten mich alle an.
"Hallo, ich heiße Leila!", stellte ich mich vor.
Stille trat in dem Raum ein. Auf einmal bekam ich mit der Angst zu tun, dass die mich auch hänseln und alles was dazu gehört wie bei Marina taten. Aber zur meiner Überraschung lächelten manche mich an.
"Hallo, schön dich kennen zu lernen!", sagte ein Mädchen. "Ich heiße Carmen!"
Sie trägt eine dunkelbraunen Knielangen Rock, ihren Oberkörper bedeckte sie mit einem dunkelblauen flauschigen Kaschmir Pullover, ihre dunkelbraunen Haaren hatte sie zu einer Hochsteckfrisur gesteckt, eine Locke hing ihr an der rechten Seite runter. Sie hat ein schmales Gesicht und dunkelbraune Augen, ihre Haut ist dunkelbraun.
"Ich heiße Jess!", stellte sich ihre Banknachbarin vor.
Jess trägt eine hautenge schwarze Jeans, auf ihren Oberkörper trägt sie einen Glitzertop. Auf ihren Top stand "Playgirl". Sie hat braune Augen und braune Haare die bis zu ihren Nacken reichte.
"Ich heiße Lulu!", stellte sich die andere vor.
Lulu trägt einen weite blaue verwaschene Jeans und eine schwarze Kapuzenpullover. Sie hat grüne Augen und ihre braunen Halslangen Haaren hatte sie zu zwei Zöpfen zusammengebunden. Sie ist mollig, aber sie hat ziemlich ein hübsches Gesicht, stellte ich fest. Mir kam so vor als würde ich die irgendwo her kennen, und kam so vor als würde ich schon mal hier gewesen sein.
Komisch!
Marina und ich setzten uns hin und der Unterricht fing an als der Lehrer in die Klasse kam.
"Guten Morgen alle zusammen!", begrüßte er uns mit seiner rauen Stimme. "Ich heiße Herr Klein!"
Er hat eine beginnende Glatze und dunkelgraue Augen. Er ist sehr groß. Trug eine hellblaue Jeans und eine karierte rot- schwarzen Pullover.
Er setzte sich hin und stellte seine Tasche neben dem Tisch. Er schaute durch die Runde.
"Ach, wie ich sehe haben wir hier eine neue Schülerin in unseren Klasse!", sagte er als er zu mir schaute.
"Bitte steh auf und stell dich doch mal vor, woher du kommst und so weiter!", sagte Herr Klein und zeigte auf mich.
Ich stand auf und drehte mich zur Klasse um, weil ich ganz vorne sitze.
"Ich heiße Leila, bin neu hier in das Dorf eingezogen, lebe zur Zeit bei meinen Großeltern ich bin sechzehn Jahre alt und früher habe ich in Neumarkt gewohnt!", stellte ich mich vor und setzte mich wieder hin.
Herr Klein nickte und stand auf er kritzelte ein paar Mathe Aufgaben an die Tafel und die sollten wir nun lösen. Die drei Stunden zogen sich in der Länge. Es klingelte zur Pause und Marina und ich gingen hinaus auf dem Flur. Wir setzten uns auf die bequeme Stühle die sich vor dem Klassenzimmer befanden. Mir kam das irgendwie alles so vertraut vor, als würde ich das alles schon einmal gemacht haben.
"Leila, alles in Ordnung mit dir?", fragte Marina mich besorgt.
"Ja, es ist alles in Ordnung!", sagte ich schnell.
Komisch, seit ich Jess, Lulu und Carmen kennen gelernt hatte ist mir auf einmal ganz eigenartig geworden, das war bei Halit, Roman und Georgius auch nicht anderster. Warum habe ich auf einmal so ein Gefühl bekommen?
"Bist du dir sicher, das es dir gut geht?", fragte Marina noch mal.
"Ich hab doch gesagt das alles in Ordnung ist!", sagte ich bestimmt.
Der Unterricht fing an, als es zur ende der Pause klingelte. Der Unterricht fing an und wir hatten Deutsch. Frau Kerling, so hieß sie, hat lange schwarze Haare, dunkle braune Augen, etwas kleiner als Herr Klein, aber total nett. Wir hatten sie vier Stunden lang. Als endlich die Schule endete lief ich zum meinem Spind gefolgt von Marina.
"Und was hast du heut Nachmittag so vor?", fragte sie.
"Ich weiß nicht ich glaub ich tu ein bisschen lesen!", sagte ich und öffnete meinen Spindtür.
"Ach, du liebst Bücher?", fragte sie überrascht.
Ich nickte.
"Das ist ja cool, ich auch!", sagte sie und lächelte.
Sie machte ihren Spind auf und stellte ihren Rucksack in den Spind. Sie nahm einen Lippenstift aus ihrer Tasche und schaute sich im Spiegel der an ihrer Tür klebte hinein. Sie fuhr sich mit ihren Lippenstift auf ihren Lippen, holte sich ein Taschentuch heraus und presste ihre Lippen drauf. Auf dem weißen Taschentuch sah man ihren Lippenabdruck mit roten Lippenstift.
"Willst du auch mal?", fragte sie.
"Nein, danke ich schmink mich nicht gerne!", winkte ich ab.
"Oh, ach so okay, dann nicht!", sagte sie und zuckte die Achseln.
"Gehen wir jetzt?", fragte ich und machte meine Spindtür zu.
Sie schaute noch einmal kurz in den Spiegel und machte die Spindtür zu. Wir gingen zum Ausgang, ich machte die Eingangstür auf und gingen hinaus. Es war so schön warm draußen, die Sonne schien hell hoch in den Himmel, es war keine Wolke zu sehen.
Marina und ich stiegen die Treppen hinunter. Ich verabschiedete mich von ihr und ging meinen Weg nach Hause. Als ich so auf dem Weg war, lies mir das Gefühl nicht los das mich jemand verfolgte, ich drehte mich langsam um, aber es war keiner hinter mir. Als ich zuhause ankam, öffnete ich die Tür und ging hinein.
"Hallo ich bin zuhause!", rief ich.
Ich hörte Stimmen in der Küche, also ging ich hinein.
"Hallo!", sagte ich noch einmal.
"Ach, hallo Schatz hast du Hunger?", fragte mich Dorina.
Meine Großmutter heißt Dorina. Sie trug wie üblich eine Schürze unter ihrer Jogginghose und einer karierte blau- weißen Bluse. Ihre grauen Haare hatte sie zu einem Dutt gebunden ein paar Haarsträhnen hingen ihr wirr ins Gesicht. Sie hat große braune Augen und trug eine runde Brille, sie ist voll gut drauf, wenn ich Probleme habe kann ich jederzeit zu ihr gehen.
"O ja ich hab großen Hunger!", sagte ich und setzte mich neben Stefan am Tisch hin.
"Na Prinzessin, wie war dein erster Tag in der Schule?", fragte er und räusperte sich.
Mein Großvater heißt Stefan, er nannte mich von klein auf immer Prinzessin, als ich in der Pubertät war hat es mich wirklich genervt, aber jetzt finde ich es toll. Er hat einen weißen Schnauzbart und stahlblaue Augen, er trägt ein dunkelroten Pullover und eine schwarze Jogginghose.
"Ich dachte echt es wäre schlimm, aber ich hab sogar ein
Mädchen kennen gelernt!", sagte ich.
Dorina stellte mir den Teller mit Schnitzel, Kartoffelbrei und Gemüse auf dem Tisch.
"Wirklich das ist aber toll!", freute sich Stefan.
"Wie heißt sie den?", fragte Dorina und setzte sich zu uns hin.
"Marina!", sagte ich und nahm ein Schluck von der heißen Schokolade.
Als ich fertig gegessen hatte gab mir Dorina zum Schluss eine heiße Schokolade.
Beide zuckten zusammen, als ich den Namen von Marina nannte.
"Ein schöner Name, oder Stefan!", sagte Dorina schnell.
Ich nenne sie eigentlich nicht gern Großmutter und Großvater eher per Name, sie schauen nicht so alt aus damit die meine Großeltern sind.
"Ja, also und habt ihr auch Jungs in der Klasse?", fragte Stefan streng und klopfte mit seinen Finger auf der Tischplatte.
Stefan hasste es wenn ein Junge mich ansprechen tut. Ich weiß auch nicht warum.
"Äh, nee nur reine Mädchenklasse, aber in der Schule sind welche!", sagte ich.
Stefan sagte nichts.
"Ich geh jetzt in meinem Zimmer!", sagte ich und stand auf.
Ich ging die Treppen hoch und öffnete meine Zimmertür. Mein Zimmer ist groß, ein Himmelbett stand an der Ecke neben den Fenster, ein Fernseher, mein großer Kleiderschrank stand neben der Wand. Ich setzte mich auf die Bettkante.
"Ja, hier finde ich total toll, mein neues Leben fängt toll an!", sagte ich laut und lächelte.

Viele Monate vergingen und Marina und ich sind beste Freunde geworden, in der Schule kannte ich fast alle Schüler. Ich beneidete Jess, Carmen und Lulu, weil die so cool sind, doch ich hatte mich nicht getraut sie an zusprechen. Ich glaube die werden mich auch nie wahr nehmen. Mit Roman, Georgius und Halit trafen wir ein paar Mal in den Schulfluren. Sie waren total witzig und nett zu mir. Bei Halit habe ich sofort gemerkt, das er mich ständig beobachtete, das mir nicht so angenehm ist.

Am nächsten Dienstagmorgen wachte ich auf, ich ging runter in die Küche als ich mich fertig gemacht hatte. Meine Haare habe ich zu einem Zopf zusammen gebunden, ich habe mir ein roten Pullover und eine schwarze Jeans angezogen.
"Guten Morgen, Dorina!", begrüßte ich sie.
"Guten Morgen, ausgeschlafen?", fragte sie und gab mir ein Toast mit Marmelade drauf.
"Ja, leider zu gut ich war gestern wohl sehr erschöpft!", sagte ich und biss in den Toast rein. "wo ist Stefan?"
"Der ist in die Stadt gefahren, kommt heute Abend erst wieder!", sagte sie.
"Okay, ich muss jetzt los, danke für das Frühstück!", sagte ich und ging in den Flur.
Ich holte meinen Rucksack und öffnete die Haustür.
"Schatz?"
"Äh, ja?"
"Pass auf dich auf!", sagte Dorina besorgt.
"Ja mach ich, Dorina, tschüß!", sagte ich und zog die Haustür hinter mir zu.
Ich lief den Gehweg entlang. Die Wolken verdunkelten den Himmel, es war grau und die Straßen waren nass. Anscheinend hatte es gestern Nacht geregnet was ich nicht mit bekommen hatte. Leichte Prise Wind wehte in meinem Gesicht. Ich sah Marina auf mich zu rennen, als ich fast an Maries School ankam.
"Guten Morgen!", begrüßte ich sie.
"Guten... Morgen!", sagte sie außer Atem.
"Was ist den los?" fragte ich.
"Ich wollte dich von zuhause abholen, aber ich bin jetzt doch zu spät dran!", sagte sie.
Ihre Brustkorb hob und senkte sich schnell.
"Woher weißt du den wo ich wohne?", platzte ich heraus.
Seit Monaten sind wir die besten Freunde, aber ich habe sie nie zu mir eingeladen, noch nicht.
Marina verstummte und starrte mich an.
"Nun, ich hab vom Sekretariat, deine Adresse verlangt, ich dachte ich würde dich damit überraschen wenn ich dich abholen tu!", sagte sie schnell.
"Ach so!", sagte ich erleichtert.
Wir gingen nebeneinander zur Schule.
"Und was hast du gestern so gemacht?", fragte sie dann.
"Ich hab was gegessen und ein bisschen mit meinen Großeltern geredet, dann bin ich ins Bett gegangen!", sagte ich. "und du?"
"Ach fast das gleiche wie bei dir, sag mal was ist eigentlich mit deinen Eltern?, fragte sie.
Ich fand das sie etwas neugierig ist, aber bei mir ist es auch nicht anderster.
"Wie meinst du damit?", fragte ich schnell.
"Ja, du lebst doch bei deinen Großeltern, aber was ist den mit deinen Eltern?", fragte sie und spielte mit ihrer Haarsträhne.
"Sie sind auf Geschäftsreisen!", log ich schwer atmend.
Ich atmete nur so damit sie mir leichter glauben konnte. Ich konnte ihr nicht erzählen das meine Eltern an einem Verkehrsunfall gestorben sind, da war ich gerade erst mal vier Jahre alt.
"Ach so, ich dachte sie sind tot!", sagte sie und tat ihre Hand auf meine Schulter.

"So ein Quatsch!", sagte ich und lächelte sie an.
"Ach, was ich noch sagen wollte und zwar du kennst doch Jess, Lulu und Carmen!", sagte sie ernst, als wir vor dem Eingangstor standen.
Viele Schüler rannten in das Schulgebäude hinein.
"Ja kenne ich und was ist mit denen?", fragte ich.
"Du sollst die drei nicht grüßen!", sagte Marina und nickte mit den Kopf immer wieder.
"Was, warum den nicht?", fragte ich überrascht.
"Weil die so cool sind, dass sie dich nicht sehen werden, wenn du sie begrüßt und dich ignorieren, des wird dir richtig peinlich sein!", sagte Marina.
"Echt, o Mann, danke für den Tipp!", sagte ich.
Wir traten in das Schulhaus ein und gingen in den Unterricht. In der kleinen Pause lief ich runter zum Spind mit Marina.
"Leila, ich geh schnell mal auf die Toilette, wir sehen uns an unseren Spinde!", sagte sie und sie ging in die Mädchentoiletten rein.
Als ich auf dem Weg war kam mir Jess, Carmen und Lulu entgegen. Ich versuchte nicht die drei an zu schauen.
"Hi, Leila na alles klar?", fragte mich Jess freundlich.
Ich schaute die drei überrascht an.
Wieso sprechen die mich an?
"Ja alles klar!", sagte ich überrascht.
Ich wundere mich warum sie mich begrüßen, obwohl Marina gesagt hatte, dass sie uncoole Leute nicht sehen können, komisch.
"Was ist den los?", fragte Lulu.
Ich hab gar nicht gemerkt das ich die drei anstarrte.
"Oh Entschuldigung!", sagte ich schnell.
Als ich gehen wollte, blieben immer noch die drei stehen und schauten mich an. Ich öffnete meine Spindtür und räumte meine Bücher ein. Ich merkte immer noch wie sie mich anstarrten. Ich drehte mich um und Jess, Lulu und Carmen standen nun hinter mir.
Jess hat einen schwarzen Minirock und ein weißen Oberteil. Ihre Haare hat sie zu einem Zopf zusammen gebunden. Lulu hat ihre Haare offen gelassen, sie trug eine verwaschene Jeans und einen dunkelblauen Pullover. Carmen hat einen langen Jeansrock und eine kurzes Nabelbauchfreies rosa Top. Ihre Haare hatte sie zu zwei Zöpfen zusammen gebunden.
„Laura!“, sagte Jess.
Sie sind zu mir gekommen an meinem Spind.
"Ja?"
"Hast du nach der Schule was vor, wir müssen dringend miteinander reden!", sagte Jess ernst.
"Worüber den?", fragte ich überrascht.
"Hast du nun Zeit oder nicht!", mischte sich nun Carmen ein mit ernsten Gesichtsausdruck.
"Nee ich hab nichts vor!", sagte ich und machte meine Spindtür zu.
"Okay wir treffen uns draußen in den Garten, alleine, ohne deine beste Freundin!", sagte Jess ernst und rollte mit den Augen.
O... okay!", stotterte ich.
Sie gingen und um die Ecke und verschwanden. Ich verstehe es nicht, warum den ohne Marina?
"Leila, was wollten die den von dir?", fragte Marina die um die Ecke kam.
"Keine Ahnung sie sind vorbei gegangen!", log ich.
"Bist du dir sicher das die nicht mit dir geredet hatten?", fragte sie überrascht und öffnete ihre Spindtür.
Sie tat ihre Bücher rein und schaute mich an.
"Nein, wirklich du hast doch, gesagt das sie so cool sind das sie nicht mit mir reden!", sagte ich.
"Ach so stimmt ja!", sagte sie und schaute mich mit zusammen gekniffenen Augen.
Sie machte ihre Spindtür zu und wir gingen hoch ins Klassenzimmer. In meinem Kopf wirbelte alles. Wie soll ich das Marina sagen?
"Wollen wir nach der Schule in die Stadt Bummeln gehen?", fragte Marina, als wir uns hinsetzten.
"Äh, tut mir Leid Marina, aber ich kann nicht!", sagte ich.
Es stimmte auch das ich da nicht konnte, dann war es auch nicht gelogen.
"Ach und warum nicht?", fragte sie neugierig.
Warum stellst sie mir so viele Fragen?
"Nun meine Großmutter hat mich gebeten für sie einkaufen zu gehen!", log ich weiter.
Ich hasste das Lügen, ich ritt mich immer mehr hinein, aber ich werde ihr schon die Wahrheit sagen wenn das treffen zwischen mir und den drei zu ende ist. Ja, das mache ich, ich werde sie dann gleich anrufen und ihr es beichten, dachte ich.
"Oh, das ist aber Schade, in der Stadt hat ein neuer Kleidungsladen geöffnet und da dachte ich, da könnten wir hin gehen, aber wenn du nicht kannst, dann ein an der mal!", sagte Marina enttäuscht.
Ich musste mich so zusammen reißen das ich es ihr nicht sage.
"Wie wäre es mit morgen?", fragte ich.
"Mal schauen!", sagte sie ganz komisch.
Als der Unterricht endete ging ich runter in den Spind, da ich wusste das Marina und ich immer zusammen nach Hause gehen, beschloss ich meinen Spindschrank aufzuräumen.
"Du kannst schon mal vor gehen, ich will meinen Spind ausräumen!", log ich schon wieder.
"Ach nee, passt schon ich warte hier auf dich ich hab ja heute nichts besonderes vor!", sagte Marina lehnte sich an ihren Spind und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
Mist, wie soll ich sie überreden weg zu gehen?
Plötzlich ertönte die Sprechanlage die an der Wand hing.

Ein lautes rauschen war zu hören.
"Marina Stein, bitte kommen Sie ins Lehrerzimmer !", sagte eine weibliche Stimme.
"Marina Stein, bitte kommen Sie ins Lehrerzimmer!"
"O Mann was die jetzt von mir wollen?", stöhnte Marina auf.
Ich zuckte mit den Achseln. Das kam mir gut gelegen. Als sie die Treppe hoch stieg und um die Ecke verschwand nahm ich schnell meinen Rucksack und rannte hinaus, schob die große Eingangstür und lief in den Garten. Die drei Mädchen warteten schon auf mich. Sie lachten aufgeregt und klatschten in den Händen.
"Hallo, Leila!", begrüßte Lulu lächelnd.
"Hallo!", sagte ich. "Darf ich fragen was da zu lachen gibt?"
"Na ja, wir haben gehört wie du Marina los werden wolltest und du hast da eine Ausrede gesagt, wie, ich will meinen Spind ausräumen, du kannst schon vor gehen!", sagte Carmen und lächelte.
"Ja und?", fragte ich.
"Ja und als sie gesagt hat das sie trotzdem auf dich warten tut, weil sie eh, nichts vor hatte!", sagte Lulu weiter und fing an laut zu lachen.
"Ja und da hatten wir die Idee gehabt und haben aus der Sprechanlage gesprochen, damit sie ins Lehrerzimmer kommen soll!", endete Jess den Satz und lachte auch.
Mir war auf einmal ganz anders.
"Wie... wie habt ihr das angestellt?", fragte ich interessiert.
"Das war leicht, die Lehrer vergessen ab und zu mal das Lehrerzimmer zu zusperren, also sind wir schnell hinein gerannt und den Rest weißt du schon!", erzählte Lulu und grinste weiter.
"Echt?", fragte ich.
Ich dachte echt ich hab mich verhört.
"Ja, das stimmt!", sagte Jess.

"Los gehen wir in die Stadt!", sagte Lulu und ging voraus.
"Lulu, warte Marina kommt jetzt raus, schnell verstecken wir uns!", machte Jess uns aufmerksam.
Wir versteckten uns hinter einem großen Baum und beobachteten wie Marina weg lief. An ihrem Gesichtsausdruck sah ich das sie wütend und traurig zugleich war. Ich fühlte mich ziemlich mies, wegen der ganzen Sache.
"Macht es euch was aus wenn wir nicht in die Stadt gehen?", fragte ich zögernd.
"Was, warum den?", fragte Carmen
"Ach, ich verstehe, du denkst das Marina auch da ist!", sagte Jess.
Konnte sie etwa meine Gedanken lesen?
Ich nickte.
"Na gut dann gehen wir in den Park, da ist ein Eisstand und es sind viele Bänke zum hinsetzen!", sagte Lulu verständnisvoll.
Wir gingen über den Rasen und über die Strasse in den Park hinein. Es war so schön hier, so viele schöne Blumen, gepflegter Rasen und hohe grüne Bäume. Da konnte ich mich gut verstecken wenn Marina hier auftauchen würde. Wir kauften Eis, Carmen hatte sich dazu bereit geklärt uns das Eis auszugeben. Wir setzten uns hin.
"Also, was ist den so dringend das ihr mit mir sprechen müsst?", fragte ich und leckte an meinem Eis.
"Wir wollten dich fragen, ob du Lust hättest mit uns rum zuhängen?", fragte Lulu spielte nervös mit ihrer Eiswaffel.
"Das wäre toll!", freute ich mich.
"Gut!", sagte Carmen und lächelte mich an.
"Nur eines, frage ich mich, warum ihr Marina auch nicht zu euch nehmt?", fragte ich verwundert.
Carmen, Lulu und Jess tauschten Blicke.
"Sie gehört irgendwie nicht so zu uns, weißt du was ich meine!?", sagte Jess.

"Oh, okay!", sagte ich, ich wusste nicht was ich sagen sollte.
Plötzlich bekam ich schon wieder das Gefühl als würde ich schon mal hier gesessen sein, eigenartig das gleiche Gefühl wie bei meinem ersten Schultag.
Warum habe ich das Gefühl schon wieder?
"Hey Leute, kommt ihr euch auch so vor, als würden wir des schon mal gemacht haben auf der Bank setzten und ein Eis essen?", fragte Jess plötzlich.
Ich zuckte zusammen.
"Das ist doch klar, Jess, wir drei essen immer doch ein Eis zusammen!", sagte Lulu und rollte mit den Augen.
"Nee, das verstehst du nicht, es ist nicht das Gefühl sondern das Gefühl mit Leila, als würde ich sie schon ewig kennen!", sagte Jess.
"Was, bei mir ist es genauso sagte Carmen und Lulu wie aus eine Munde.
"Ich hatte das Gefühl auch schon mal gehabt, als ich zum ersten mal zu euch in die Klasse gekommen bin, denke ich, dass es das erste mal war!", sagte ich und schaute sie an.
Stille unter uns trat ein, keiner sagte mehr was. Als es zu Abend wurde verabschiedete ich mich von ihnen und machte mich auf dem Weg nach Hause. Ich machte die Haustür auf als ich zuhause ankam.
"Hallo Dorina, ich bin da!", rief ich.
Stille.
Wo sind sie den?
Ich ging in die Küche, doch dort war es stockdunkel, ich beschloss in den Schlafzimmer zu gehen es war erst 20:00 Uhr abends, als ich auf die Uhr im Flur schaute, also konnte sie noch nicht im Bett sein. Als ich in den ersten Stock war klopfte ich an ihrer Schlafzimmertür, aber da hörte ich auch nichts und machte leise die Tür auf. Aber sie waren auch nicht im Bett.

Wo können sie den sein?
Ich lief in den Keller runter und da fand ich sie endlich. Sie saßen zusammen im Keller und tranken Rotwein. Wir haben unten einen Weinkeller und meine Großeltern produzieren selber Weine.
"Da seid ihr, ich hab mir schon Sorgen gemacht!", sagte ich völlig erleichtert.
Meine Großeltern drehten sich um und lächelten mich an.
"Oh, das tut mir leid!", entschuldigte sich Dorina bei mir.
Ich setzte mich neben ihnen auf die Couch.
"Und wie war dein Tag so?", fragte Dorina und nippte an ihren Rotweinglas.
"Ich war mit Jess, Carmen und Lulu unterwegs!", sagte ich. "es war schön!"
"Ach echt, Marina war hier und hat nach dir gefragt!", sagte Dorina und legte sich über ihre Lippen.
"Was... was wollte sie den?", fragte ich überrascht und zitterte leicht und mein Herz klopfte wie verrückt.
"Sie wollte wissen wo du bist!", sagte sie.
"Und was hast du gesagt?", fragte ich und wurde langsam immer mehr nervöser.
"Nun ich hab mir schon gedacht das du mit anderen Freunde unterwegs bist, also habe ich gesagt das ich dich zum einkaufen geschickt habe!", sagte sie und lächelte.
Ich atmete erleichtert auf.
"Danke Dorina, Marina weiß es nämlich nicht das ich mit den drei unterwegs war!", sagte ich und wurde langsam ruhiger.
"Warum darf sie das nicht wissen?", fragte Stefan der seine Augen öffnete und mich anschaute.
Er hat anscheinend kurz die Augen zu gemacht, denke ich.
"Sie mag die drei nicht, sie hat auch zu mir gesagt, dass sie nicht mit mir sprechen wollen, weil sie cool sind, als ich dann in der Pause runter ging zu meinem Spind haben sie mich angesprochen ob ich Lust hätte mit ihnen nach der Schule was zu unternehmen. Aber das Problem war Marina. Ich durfte ihr nichts von den Treffen verraten, sie hat mich dann gefragt ob ich nach der Schule Zeit hätte, ich hab sie halt angelogen und gesagt das ich dir helfen muss, als die Schule zu ende ging lief ich zum Spind hin und sie hat auf mich gewartet, da habe ich sie schon wieder anlügen müssen und gesagt das ich noch meinen Spind ausräumen muss und das sie ruhig schon vorgehen könnte, doch sie ist nicht gegangen!", erzählte ich ihnen.
"Und dann was ist dann passiert?", fragte Dorina interessiert.
Ich erzählte ihnen mit der Sprechanlage, dass Marina zum Lehrerzimmer musste und das ich auf die schnelle nach draußen gelaufen bin. Jess, Lulu und Carmen haben Marina ins Lehrerzimmer gelockt damit ich abhauen konnte.
"Kann des sein das Marina etwas an dir hängt?", fragte Dorina und nahm einen Schluck an ihren Rotweinglases.
"Ein bisschen, vielleicht!", sagte ich.
Dorina nickte. Ich sagte meinen Großeltern gute Nacht und ging in meinem Zimmer. Als ich in meinem Zimmer war zog ich meinen Schlafanzug an und ging zu Bett.

Am Freitagabend saß ich gelangweilt in meinem Zimmer und kritzelte irgendwas auf meinem Blatt die ich vor mir hatte.
"Leila, Telefon für dich!", rief Dorina von unten.
Ich lief runter. Als ich so die Treppe runter ging fragte ich mich wer des sein sollte.
"Wer ist den dran?", fragte ich.
"Marina!", flüsterte Dorina gab mir den Hörer und ging in die Küche.
"Hallo Marina, was gibt es den?", fragte ich und setzte mich auf der Stufe der Treppe.
"Hi, ich wollte dich fragen ob du Lust hättest bei mir zu übernachten, meine Eltern sind weg und kommen erst morgen Abend wieder!", sagte Marina. " Wir könnten uns Popcorn machen und einen Film anschauen!"
"Das klingt gut, ich bin in einer halben Stunde da!", sagte ich und legte auf.
Ich ging ins Zimmer und packte meine Sachen zusammen.
"Triffst du dich mit Marina?", fragte Dorina die an meiner Zimmertür angelehnt stand.
"Ja, sie will das ich bei ihr übernachte, weil ihre Eltern erst morgen Abend wieder kommen!", sagte ich und zog den Reisverschluss zu von meinem roten Rucksack.
Ich holte meine Jacke aus dem Schrank und zog sie an. Ich warf meinen Rucksack auf meiner Schulter und ging runter in den Flur.
"Ah so, ja dann pass auf dich auf, okay!", sagte Dorina und ging runter.
"Ja, mach ich!", rief ich ihr hinterher.
"Na, wo wollen wir den hin, Prinzessin?", fragte Stefan der in den Flur kam mit einer Pfeife in den Mund.
"Marina hat mich gefragt ob ich bei ihr übernachten will!", sagte ich und schlüpfte in meine Schuhe rein.
"Ach so na dann, ich wünsch dir eine gute Nacht und viel Spaß!", sagte er.
"Danke, Stefan also bis Morgen!", sagte ich und öffnete die Haustür, ging hinaus.
Ich ging in die frische Luft raus, es wurde recht kühl. Zum Glück hatte ich eine dicke Jacke übergezogen. Der Nachthimmel war mit Wolken bedeckt. Ab und zu erscheint auch mal der Halbmond.
"Hi Leila!", rief jemand hinter mir.
Ich drehte mich schnell um, den ich hab mich total erschrocken. Es waren Jess, Lulu und Carmen.
"Hallo, was macht ihr den hier?", fragte ich und lächelte.
Irgendwie war ich froh die drei zu sehen. Es war ein tolles Gefühl wenn ich mit ihnen zusammen bin.

"Wir wollten gerade zu dir gehen!", sagte Jess. "Wo willst du den hin?"
"Oh, das geht nicht tut mir Leid!", sagte ich etwas enttäuscht.
Hätten sie doch etwas früher gesagt.
"Und warum nicht?", fragte Lulu.
"Marina hat mich angerufen und gefragt ob ich bei ihr übernachten will, weil ihre Eltern erst morgen Abend nach Hause kommen!", sagte ich.
"Hast du Morgen dann Zeit?", fragte Carmen etwas enttäuscht.
"Ja, da habe ich Zeit, also bis morgen!", sagte ich und ging.
Seit ich Marina kenne war ich noch nie in ihrem Haus gewesen. Sie wohnte nur vier Blocks von mir entfernt. Als ich ankam klingelte ich an ihrer Tür. Ich hörte wie Schritte der Tür näherten. Als die Tür sich öffnete erschien Marina.
"Hi, schön das du da bist!", freute Marina sich.
Sie trug einen rosa Seidenschlafanzug und bat mich herein. Im Flur hängte ich meine Jacke auf, auf einer hellbraunen Garderobe und meine Schuhe stellte sie in den Schuhschrank hinein.
"Komm gehen wir in meinem Zimmer!", sagte sie und ging voraus, ich folgte ihr.
Wir gingen die Holztreppe hoch, sie knarrte mit jeden Schritt wo wir machten, obwohl die Treppe mit Teppich belegt wurde. Als wir ankamen, öffnete sie ihre Zimmertür und wir gingen hinein. So ein schönes Zimmer hatte ich noch nie gesehen, es war alles so vornehm. Sie hatte in der rechten Ecke eine schwarze Ledercouch, neben der Couch stand einen Schreibtisch und Stuhl, neben den Tisch und Stuhl stand ein riesiges Bücherregal. Und an der Fensterseite stand ein schöner hellblaues Himmelbett.
"Du hast ein schönes Zimmer!", sagte ich bewundernd.

"Danke, da kannst du dein Rucksack hin stellen!", sagte sie.
Ich stellte neben der Ledercouch hin und gingen runter ins Wohnzimmer. Das Wohnzimmer war noch größer als meins. Ein Flachbildschirm hängte an der Wand, in der Mitte des Raumes standen drei Ledercouch aus Leder an der rechten, linken und in der Mitte war jeder eins da. In der Mitte des Raumes stand ein großer Glastisch. Auf dem Boden lag eine Perserteppich. Und an jeder Ecke stand eine Stehlampe. An der Wand neben der Wohnzimmertür stand eine große Glasvitrine.
"Du bist die einzige die hier bei mir übernachtet!", sagte Marina die hinter mir stand.
"Echt, das ist ja toll!", freute ich mich.
"Mach dir gemütlich, ich hol schnell das Popcorn und was zu trinken!", sagte sie und ging in die Küche.
Ich setzte mich auf die Ledercouch in der Mitte. Anscheinend sind Marinas Eltern sehr reich. Ich ließ meinen Blick schweifen durch den Raum sah ich in der Vitrine viele Fotos. Ich stand auf und schaute sie mir an. Ein Bild erregte meine Aufmerksamkeit, ich machte die Glastür auf und holte es heraus.
Hoffentlich machte es Marina nichts aus?
Da waren fünf Mädchen, die drei erkannte ich sofort, es waren Jess, Lulu und Carmen auch Marina war da drauf, aber das eine Mädchen kannte ich nicht. Sie war in der Mitte zwischen Jess und Marina. Sie sah sehr glücklich aus. Als ich genauer hin schaute, sah das Mädchen genau so wie ich aus. Ich drehte das Bild um und die Namen standen drauf geschrieben:

In Liebe deine besten Freunde,

Carmen, Jess, Lulu, Marina und Laura

Laura wer ist das?
Warum schaut sie mir so ähnlich?
"Laura, willst du auch was Süßes?", rief Marina aus der Küche.
"Äh, was hast du gesagt?", fragte ich irritiert.
"Willst du auch was Süßes?", fragte sie noch einmal.
"Ja, will ich!", rief ich.
Sie hat mich doch gerade Laura genannt, oder habe ich mich verhört?
Komisch, ich stellte das Foto wieder rein und setzte mich auf die Couch. Als ich mich hin setzte kam schon Marina ins Wohnzimmer, mit Chips, Süßigkeiten und Getränke in den Armen und stellte es auf dem Glastisch.
"Was... was ist los, du bist irgendwie nervös?", fragte Marina.
Ich glaube sie hat es gemerkt, warum bin ich nur so nervös und durcheinander?
"Äh... nichts!", stotterte ich.
"Bist du dir sicher?", fragte sie. "du bist etwas angespannt?"
"Ja, ich bin mir sicher und was machen wir jetzt?", fragte ich um das Thema schnell zu wechseln.
"Ich dachte, wenn du willst können wir einen Film anschauen oder vielleicht raus gehen und bummeln!", sagte sie und setzte sich gegenüber von mir, damit sie mich anschauen konnte.
"Sind den etwa die Geschäfte um die Uhrzeit offen?", fragte ich überrascht.
"Ja, sind sie, heute ist so ein Fest und so!", sagte sie. "Du kannst dir aussuchen, was du machen möchtest!"
"Was wäre dir den lieber?", fragte ich und nahm einen Schluck von der Cola.
"Also, irgendwie bummeln!", sagte sie nach Überlegung.
"Okay, dann gehen wir!", sagte ich und stand auf.
Wir gingen zur Garderobe und holten unsere Mäntel.

Marina öffnete die Haustür und gingen hinaus. Die frische Luft kühlte meine heißen Wangen. Wir gingen in die Stadt hinein. Die ganze Stadt war hell beleuchtet überall hörte man Musik. So was kannte ich nicht. Die Menschen redeten durcheinander. Es roch nach Bratwürstchen und nach gebrannte Mandeln und Nüssen. Als wir an einem Stand vorbei gingen sah ich das sie rosa und weißer Zuckerwatte gab, ich liebe Zuckerwatte über alles, nur leider hatte ich kein Geld dabei gehabt. Plötzlich ging Marina zu den Zuckerwattestand, als hätte sie meine Gedanken gelesen, kaufte sie zwei Stück.
"Hier, ich hoffe du magst Zuckerwatte!", sagte sie und gab sie mir in die Hand.
"Ich liebe Zuckerwatte über alles!", sagte ich und griff danach, aber dann gab ich es ihr wieder zurück.
"Warum?", fragte sie verwirrt.
"Ich kann dir des nicht zurück bezahlen!", sagte ich traurig.
"Ach, Quatsch, nimm es, meine Eltern hat mir viel Geld da gelassen und haben auch an dich gedacht!", sagte sie.
"Wieso das den?", fragte ich verwundert.
"Sie sind immer so, keine Ahnung warum, ich hab tolle Eltern nicht wahr!", freute sie sich und gab mir die Zuckerwatte wieder in die Hand.
Ich schaute sie an, mir fehlen meine Eltern, dachte ich sehnsüchtig.
"Oh, das tut mir Leid, Leila!", sagte Marina schnell, als sie mein traurigen Gesichtsausdruck sah.
"Passt schon!", sagte ich und biss auf der Zuckerwatte.
"Falls dir nichts ausmacht, oder so würdest du meine Eltern kennen lernen?", fragte Marina, als wir so rum gingen.
"Das wäre toll!", sagte ich und lächelte sie an.
Sie soll nicht sehen wie sehr ich traurig bin.
"Hey, ich sehe jemand den wir kennen, komm mit!", sagte Marina plötzlich und zog mich zu den drei Jungs.
"Hallo ihr drei!", begrüßte sie die Jungs.
"Hallo, Marina!", sagte Roman.
Roman hat stahlblaue Augen und braune Haare, er trug eine dunkelblaue Baggis und ein weißes T-Shirt. Er hat Muskeln das sein T-Shirt schon anspannte, ich glaube das spannt nur an weil er einen breiten Rücken hat, ich fand ihn auf an hieb sympathisch.
Halit hat dunkelblondes Haar und braune Augen, seine Haaren hatte er hoch gegellt. Er hat auch Muskeln, er trägt ein schwarzes T-Shirt und eine kurze Jeanshose. Er ist ein totaler Draufgänger und ist ein Eingebildeter Idiot. Georgius ist mollig, hat schwarze Schulterlanges Haar und dunkelbraune Augen, er ist etwas größer als Roman und Halit.
"Hallo!", sagte ich.
Die drei starrten mich an, was ich überhaupt nicht verstehen kann.
"Und... und was macht ihr so?", stotterte Halit und ließ mich nicht aus den Augen.
"Ach, wir gehen nur ein bisschen rum!", sagte Marina. "und ihr?"
"Wir lieben die Musik hier!", sagte Georgius und zeigte mit dem Kopfnicken zur Bühne rüber.
"Ach so, na dann wir sehen uns dann irgendwann!", sagte Marina und wollten gehen.
"Ja, am Montag!", sagte Halit.
Marina drehte sich um.
"Was wieso am Montag?", fragte sie überrascht.
"Wir kommen zu euch in die Klasse!", sagte Roman.
Er hat eine sanfte Stimme.
"Echt, wieso das den?", fragte Marina ernst.
"Unser Lehrer wird eine Zeitlang krank sein!", sagte Halit und schlug mit Michi und Georgius in die Hände ein.
"Was habt ihr getan?", fragte ich neugierig.

"Nun, wie soll man des sagen!", überlegte Halit und grinste frech.
"Sagt schon was habt ihr mit dem schon wieder getan und welcher Lehrer?", fragte Marina plötzlich ungeduldig.
"Okay, reg dich ab!", sagte Georgius. "wir haben ihn zu Tode erschrocken, dass Herr Becker zusammen geklappt ist!"
"Herr Becker, sagt mal spinnt ihr, der hat doch eine Herzschrittmacher, das ist ja dann kein Wunder das er zusammen geklappt ist!", sagte Marina total aufgeregt und wütend.
"Was, er hat einen Herzschrittmacher?", fragte Roman plötzlich.
Marina nickte.
"So ein Mist!", sagte Georgius.
"Ja, das habt ihr euch selber zu zuschreiben!", sagte Marina, sie zog mich am Ärmel und gingen in die Läden rein.
"Solche Idioten!", murmelte Marina wütend.
Ich nickte. Plötzlich sah ich Jess, Lulu und Carmen vor einer Treppe in den Laden. Ich winkte ihnen, als Marina nicht herschaute. Sie winkten auch zurück. Auf einmal kamen sie auf mich zu. Schweiß drang mir die Stirn runter.
"Hallo, Marina!", begrüßte Jess scheinheilig.
"Was wollt ihr den?", fragte Marina bissig.
"Darf man dich nicht mal begrüßen, ach und du bist bestimmt Leila unsere neue!", sagte Carmen und zwinkerte mir zu und gab mir das Zeichen mit zu spielen.
"Äh, ja hallo!", stotterte ich.
"Na was macht ihr den so?", fragte Lulu und lächelte mich an.
"Ähm, wir gehen...!"
"Das geht euch gar nichts an!", unterbrach Marina mich bissig. "Komm Laura!"

Sie zog mich von den drei weg. Die drei schauten Marina überrascht an, auch ich blieb stehen und starrte sie an.
"Was ist den?", fragte Marina plötzlich. "Warum bleibst du stehen?"
"Wie hast du mich gerade eben genannt?", fragte ich.
"Leila, wie den sonst!", sagte Marina und tat ihre Hände auf ihre Hüften.
"Nein, das hast du nicht, du hast mich Laura genannt, wer ist diese Person?", fragte ich etwas wütend.
"Niemand, komm jetzt!", sagte Marina und zog mich am Ärmel.

Am nächsten Morgen in der früh ging ich nach Hause. Nebelschleier hatte sich auf das Dorf gelegt. Es war kalt und grau, frost hatte sich über den Rasen vor meinem Haus gebildet. Ich machte leise die Tür auf, da es 6:00 Uhr morgens ist und meine Großeltern noch schliefen. Als ich drinnen war, schlich in die Küche, weil ich so ein großen Hunger hatte. Ich machte die Küchentür auf und fing an zu schreien.
"Mein Gott Leila, wie kannst du mich den so erschrecken!", sagte Dorina und hielt sich an den Brustkorb.
"Mensch, Dorina, du hast mich zu auch Tode erschreckt!", sagte ich und setzte mich hin um meinen Herzschlag zu beruhigen.
"Ich dachte du kommst erst heute Abend wieder?", fragte Dorina und machte mir Rühreier.
"Ich wollte von ihr weg gehen!", sagte ich kurz.
Dorina setzte sich hin auf dem Küchenstuhl.
"Rede, was ist los!", sagte Dorina mitfühlend.
Ich erzählte ihr, dass wir gestern in der Stadt waren zum bummeln, natürlich erzählte ich auch das mit dem Bild und das Marina mich Laura genannt hatte.
"Wieso den Laura?", fragte Dorina.

"Als ich das Bild gesehen habe in Marinas Vitrine, das Mädchen die sich Laura nannte schaute genau so aus wie ich!", sagte ich und atmete ein und aus.
"O mein Gott!", sagte Dorina "aber wer ist sie den?".
"Das weiß ich leider nicht, Dorina!", sagte ich ihr.
Dorina stand auf, legte die Rühreier in den Teller und stellte zu mir auf dem Tisch.
"Ich will herausfinden, wer diese Laura ist!", sagte ich entschlossen und nahm ein Bissen von dem Rührei.
"Und wie willst du das anstellen?", fragte Dorina und nahm ein Schluck von ihrem Kaffee.
"Anscheinend habe ich das Gefühl das Jess, Lulu und Carmen irgendwas wissen!", überlegte ich laut. "denn sie waren auch auf den Bild drauf!"
"Dorina, hast du hier irgendwo alte Zeitungen?", fragte ich und schob den leeren Teller weg.
Ich war satt. Dorina räumte den Teller weg und überlegte.
"Ich glaube sie sind noch auf dem Dachboden, wie du weißt kann Stefan nichts weg werfen!", sagte sie und verdrehte die Augen.
"Danke!", sagte ich und als ich in meinem Zimmer gehen wollte, klopfte jemand an der Tür.
Um die Uhrzeit?
Ich öffnete es und es war Stefan.
"Guten Morgen, Stefan, wo warst du den?", fragte ich überrascht.
"Guten Morgen Prinzessin, ich musste gestern weg, ich hab einen Kunden für drei Weine!", sagte er begeistert.
"Cool!", freute ich mich.
Stefan ging in die Küche zu Dorina und erzählte von seiner guten Nachricht. Ich ging in meinem Zimmer um mich noch mal hin zu legen. Mein Gott, war Marina sauer auf mich als ich sagte das ich nach Hause gehen möchte, aber das war mir egal. Ich legte mich aufs Bett und schlief. Das Telefon zur meiner linken klingelte und riss mich aus dem Schlaf. Ich schaute auf die Uhr wie spät es ist, 12:00 Uhr und hob den Hörer ab.
"Hallo?"
Ich gähnte.
"Hallo, Leila ich bin´ s Marina!"
"Was gibt es den?"
"Bist du sauer auf mich, oder so?"
"Nein, ich bin nicht sauer, warum sollte ich?"
"Wegen gestern in der Stadt!"
"Nee, ich bin nicht sauer!"
"Hast du vielleicht heute Zeit?"
"Tut mir Leid, aber ich hab schon was vor!"
"Oh, darf ich fragen was du vor hast?"
"Ich muss meiner Großmutter helfen!"
"Was schon wieder?“
"Ja, Marina, also dann bis demnächst!", sagte ich und legte auf.
Ich vergrub mein Gesicht in meinem Kissen. Ich legte mich auf die rechte Seite und auf die Linke, doch ich konnte nicht einschlafen. Stand auf und machte mich fertig. Ich beschloss auf dem Dachboden zu gehen und die alten Zeitungen zu durchwühlen, an der Decke hing eine Schnur, ich zog daran und die Leiter kam mir langsam entgegen und stieg auf die Leiter. Im Dachboden angekommen, hustete ich, weil es so staubig war. Viele Kartons standen an der Wand aufgeschlichtet. Ich machte die Deckenbeleuchtung an, es beleuchtet fast den ganzen Dachboden. Ich fand ein Karton mit vielen alten Zeitschriften. Ich setzte mich auf einer der alten verstaubten Stühle hin und wusste nicht nach was ich suchte und las fast alle Zeitungen durch. Eine Zeitung aus dem Jahre Zweitausend fand ich. Das Mädchen kannte ich das ist doch die gleiche die wie ich ausschaut.
Laura.
Ich las den Zeitungsausschnitt.

Die Großeltern haben eine Vermissten Anzeige aufgegeben, weil ihre Enkelin Laura Hawkings nicht nach Hause gekommen ist. Die Polizei ermitteln noch weiter auf diesen Fall.

"Was, sie ist verschwunden?", fragte ich laut geschockt.
Ich nahm eine weitere Zeitung und las weiter.

Die Polizei haben eine Mädchenleiche gefunden. Sie wurde von einem Spaziergänger gefunden und er hat dann die Polizei gleich alarmiert. Ihre Kleidung wurden zerrissen. Sie wurde sofort ins Gerichtsmediziner gebracht.

Ich suchte weiter nach die Zeitungsausschnitte. Ich las.

Ihre Großeltern haben sie als Laura Hawkins identifiziert worden, sie erlitten einen Schock und mussten mit einer Spritze beruhigt werden. Es gibt noch keine Verdächtigen.

Zwei Tage nach dem geschehen, hat ein anonymer Anrufer die Polizei alarmiert und ihnen gesagt wer Laura Hawkins angetan hatte. Es stellte sich heraus das es Roman Bender gewesen sei.

Vor dem Gericht beteuerte Roman Bender seine Unschuld, der Richter verurteilte ihn für drei Jahre und drei Monate ohne Bewährung. Lauras Großeltern beschlossen von Yorkshire weg zu ziehen und der Stadt den Rücken zu kehren. Für Immer.

Mir verschlug der Atem. Roman Bender, den kenne ich doch, den habe ich in der Schule kennen gelernt, wie kann des sein das der super süße Roman ein Mörder ist?
Plötzlich klopfte es an der Haustür. Ich hörte die Schritte meiner Großmutter.

"Leila, es für dich!", rief Dorina.
Ich hoffte im Stillen das es nicht Marina ist, als ich langsam die Leiter runter und die Treppe hinunter stieg, sah ich Jess, Carmen und Lulu stehen. Sie schauten mich an.
"Hallo du Schlafmütze!", begrüßte mich Jess.
"Hallo, was gibt´ s?", fragte ich und lehnte mich an das Gelände.
"Was ist den los?", fragte Lulu plötzlich.
"Kommt in meinem Zimmer, Dorina macht uns heiße Schokolade!", sagte ich und ging in meinem Zimmer.
Die drei folgten mir. Sie setzten sich hin. Ich schaute alle drei mit zusammen gekniffenen Augen an. Bestimmt fragten sie mich warum ich auf einmal so ernst bin.
"Warum schaust du so?", fragte Carmen.
Dorina kam herein und gab uns die heißen Schokolade.
"Also!", begann ich. " ich wollte euch was fragen!"
Dorina verließ das Zimmer wieder.
"Und das wäre?", sagte Lulu und nahm einen Schluck von der heißen Schokolade.
"Wer ist Laura Hawkins?", fragte ich und schaute jeden an um eine Reaktion zu sehen.
Alle drei zuckten zusammen.
"Wer... wer ist diese Person?", stammelte Lulu.
"Wir kennen sie nicht, ehrlich!", stimmte Jess Lulu zu.
"Ach so, ihr kennt sie nicht!", sagte ich ironisch. "dann kommt doch mal mit!"
Wir stiegen die Leiter hoch zum Dachboden.
"Setzt euch doch mal da hin!", sagte ich ernst.
Sie setzten sich auf die verstaubten bedeckten Kartons hin. Ich suchte nach den Zeitungsausschnitte, als ich sie gefunden hatte gab ich es Jess zum lesen. Ich setzte mich auch hin und starrte die drei an. Als sie fertig waren schauten sie mich an.
"So, sagt mir ob ihr sie immer noch verleugnen tut!", sagte ich.

Jess atmete schwer aus.
"Also, ich höre!", sagte ich.
Lulu wollte etwas sagen, doch sie hat sich anscheinend anders überlegt und machte den Mund wieder zu. Stille trat ein.
"Okay, ihr wollt nicht reden, dann könnt ihr jetzt gehen!", sagte ich etwas sauer.
Die drei starrten mich fragend und überrascht an. Sie standen auf ohne etwas zu sagen und gingen vorsichtig die Leiter runter. Ich begleitete sie nicht bis zur Tür. Ich hörte wie die Haustür ins Schloss fiel. Ich atmete tief durch.
Warum wollten sie mir des nicht sagen was mit Laura Hawkings passiert und warum sie ermordet wurde?
Und wieso musste sie den sterben und warum hat Roman sie umgebracht?
So viele Fragen und keiner kann sie beantworten. Gleich morgen geh ich zu Jess, Lulu und Carmen, ich lass nicht locker bis ich die ganze Wahrheit weiß.

Am nächsten Morgen trommelte ich Jess, Lulu und Carmen in der Mittagspause zusammen. Als wir raus gingen.
"Hey Leute, ich geh mal schnell zur Toilette, geht schon mal vor, ich komm dann nach!", sagte Carmen und ging auf die Mädchentoilette zu.
Wir nickten und gingen voraus.
"Also, du wolltest uns was fragen?", fragte Jess.
Wir setzten uns auf einer Holzbank.
"Ja, aber ich will auf Carmen warten, dann sag ich es euch!", sagte ich.
Nach einer halben Stunde später, war Carmen immer noch nicht da.
"Komisch, wo bleibt sie den so lange?", fragte Lulu, als sie auf ihrer Armbanduhr schaute.
"Los, kommt wir gehen mal nach sehen!", sagte ich und stand auf.
Wir stiegen die Steintreppe hoch und gingen rein. Unser Klassenlehrer kam die Steinpolierte Treppe runter zu uns.
"Hallo, Jess, Lulu kann ich mit euch unter vier Augen reden?", fragte er und schaute mich an.
"Ich geh schon mal vor!", sagte ich und ging.
Ich machte die Toilettentür auf.
"Carmen, bist du hier?", fragte ich.
Stille.
"Carmen?", rief ich noch mal.
Ich schaute in jeder Kabine nach der Reihe. Als ich die letzte auf machte fing ich an zu schreien, ich fiel auf die Knie, als hätte ich einen harten Stoß bekommen. Mir war auf einmal ganz Schwindelig. Carmen lag zusammen gekrümmt auf dem Boden, ihre Augen waren geschlossen, ihr Haar lagen wie ein Fächer auf dem Boden. Die Tür wurde geöffnet hörte Schritte und jemand berührte mich auf der Schulter. Ich schaute hoch und sah zwei besorgte Gesichter. Jess und Lulus besorgte Gesichter. Zwei Stunden später kam die Polizei und ein Krankenwagen in die Schule. Jess, Lulu und ich saßen auf der Steintreppe. Mir wurde auf einmal furchtbar schlecht geworden. In meinem Kopf drehte sich alles.
Ich kriegte das Bild von Carmen die Bewegungslos auf dem Boden lag nicht los oder ist sie vielleicht tot?
Unser Klassenlehrer kam zu uns hin.
"Alles in Ordnung?", fragte er mich besorgt.
"Sagen Sie es mir, ist sie… tot?", fragte ich mit zitternder Stimme.
"Nein, sie ist nicht tot nur Bewusstlos!", sagte er beruhigend. „keine Sorge!“
Ein Polizist kam zu uns, er hat stahlblaue, stechende Augen, hat ein schmales Gesicht und dunkelblondes Haar. Er baute sich vor uns auf.
"Könnt ihr mir ein paar Fragen beantworten?", fragte er mit einer ruhigen ernsten Miene.
Seine Stimme klang sanft. Wir nickten und er holte einen kleinen Notizblock und ein Bleistift heraus.
"Wer hat Carmen Jung gefunden?", fragte er und schaute uns abwechselnd an.
Ich hob meine Hand hoch. Er schrieb etwas auf seinen Block auf.
"Gut, hast du irgendjemanden Verdächtigen gesehen der aus der Mädchentoilette raus gerannt ist?", fragte er.
"Nein, ich hab niemanden gesehen!", sagte ich und atmete schwer auf.
Wieder schrieb er etwas auf.
"Und ihr zwei seit dann nach gekommen, habt ihr was gesehen?", fragte er und schaute Jess und Lulu an.
"Nein, leider auch nicht!", sagte Jess und schüttelte ihren Kopf.
Er schrieb sich wieder auf.
"Danke, für eure Information, wenn ihr euch noch was einfällt dann ruft mich an!", sagte er und gab uns seine Visitenkarte.
Wir nahmen es an und er ging zu seinem Polizeiauto. Zwei Sanitäter trugen Carmen mit einer Trage in den Krankenwagen und fuhren auch los. Die letzten zwei Unterrichtsstunden fielen aus.
"Leila, wo gehst du hin?", fragte Jess, als sie sah das ich mich umgedreht hatte.
"Ihr könnt schon vor gehen, ich hol meine Bücher von meinem Spind!", sagte ich öffnete die Tür und ging rein.
Ich ging zu meinem Spind hin und machte das Schloss auf. Als ich meine Bücher raus holte und zu machen wollte erschrak ich. Roman stand hinter mir.
"Mein Gott hast du mich erschreckt!", sagte ich erleichtert auf.
"Oh, das tut mir Leid!", sagte er. "Geht es dir gut?"
"Äh, ja alles ist okay!", sagte ich.

Plötzlich fiel mir der Zeitungsausschnitt ein das er der Mörder von Laura Hawkings war.
"Ich muss jetzt los!", sagte ich, als ich gehen wollte, hielt er mich sanft am Arm.
"Äh, ja?"
"Ähm, Halit will mit dir reden!", sagte Roman und ließ mich los.
"Was... was will er den?", fragte ich.
"Keine Ahnung, er wartet auf dich um die Ecke wo die Mädchentoilette ist!", sagte Roman und zeigte mit einem Kopfnicken.
"Okay, danke!", sagte ich und ging.
Ich ging um die Ecke zur Mädchentoilette. Halit stand angelehnt an einem Spind und schaute gerade aus. Ich ging zu ihm hin. Ihn kann ich überhaupt nicht ausstehen, als er heute zu uns in den Unterricht kam, hat er mich Stundenlang angestarrt. Das hat aber echt genervt. Jetzt will der auch noch mit mir reden, genau in den falschen Zeitpunkt. Er sah mich an.
"Hi, na alles in Ordnung mit dir?", fragte er und lächelte mich an.
"Ja, alles in Ordnung, was willst du?", fragte ich und presste meine Bücher auf meiner Brust.
Er starrte mich überrascht an und lächelte mich noch breiter an.
Warum grinst der so blöd?
Wie können die Mädchen der ganzen Schule nur auf diesen Eingebildeter Trottel stehen?
Die müssen eindeutig blind sein!
"Hast du Lust mit mir Eis essen zu gehen?", fragte er und durchfuhr seine Hand durch sein blondes Haar.
"Lass mich mal überlegen…, äh…, nein!", sagte ich, drehte mich um, plötzlich packte er mich grob am Arm.
"Hey, du tust mir weh!", rief ich. "Lass mich los!"
"Warum willst du nicht mit mir ausgehen?", fragte er gereizt und ließ mich los.

"Du bist nicht mein Typ!", sagte ich kalt. "das ist alles!"
"Jedes Mädchen steht auf mich und warum du nicht?", fragte er.
"Wie gesagt, du bist nicht mein Typ!", wiederholte ich. "soll ich dir vielleicht das aufschreiben und jetzt lass mich in Frieden!"
Ich lief davon, ich schaute einmal zurück um mich zu vergewissern, ob er mir folgte. Zum Glück tat er es nicht. Mein Arm tat mir weh, das wird bestimmt ein blauer Fleck geben. Ich machte die Tür auf und ging hinaus. Dieser Tag ist der schlimmste den ich jemals hatte, erst Carmen und jetzt Halit der unbedingt mit mir ausgehen will und keine Absage akzeptieren kann. Ich atmete die frische Luft ein und wieder aus. Als ich das Grundstück der Schule verließ entdeckte ich Jess und Lulu.
Haben sie auf mich gewartet?
"Endlich, bist du da!", sagte Jess.
"Habt ihr etwa auf mich gewartet?", fragte ich.
"Ja, natürlich, das mit Carmen hat uns getroffen und da dachte ich mir, wir bleiben zusammen und sind für uns da!", sagte Lulu.
Wir gingen den Weg entlang nach Hause.
"Warum hast du den so lange gebraucht?", fragte Jess und rückte ihren Rucksack auf ihren Schultern zu recht.
Ich erzählte ihnen über Roman. Ich erzählte auch das Halit mit mir ausgehen will.
"Was, er hat dich gefragt, was hast du dann darauf geantwortet?", fragte mich Lulu überrascht.
"Ich hab nein gesagt!", sagte ich.
"Du hast was gemacht?", fragten alle zwei wie aus eine Munde, total überrascht.
"Ich hab nein gesagt!", wiederholte ich.
"Sag mal spinnst du, der beliebteste Junge der ganzen Schule hat dich gefragt ob er mit dir ausgeht und du sagst einfach, nein?", fragte Jess total verblüfft.

"Na und, von mir aus kann er der König von England sein, trotzdem würde ich nicht mit ihm ausgehen, er ist nicht mein Typ und außerdem ist er nicht so toll wie ihr immer denkt!", sagte ich und rollte genervt mit den Augen.
"Wieso?", fragte Lulu.
"Als ich ihm eine Absage gegeben habe, wurde er ziemlich grob und packte mich am Arm als ich gehen wollte, da wird bestimmt morgen ein blauer Fleck sein!", sagte ich.
"Wirklich, oh Mann, das habe ich nie von ihm gedacht!", sagte Jess und schüttelte mit den Kopf.
"Du wolltest doch uns was fragen!", sagte Lulu um das Thema zu wechseln.
"Eigentlich wollte ich das Carmen auch dabei ist, aber es geht nicht!", sagte ich und atmete schwer.
"Na los Leila, sag es doch wenn dir was auf den Herzen liegt!", drängte Jess.
"Okay, nun ihr wart gestern bei mir und ich will jetzt wissen wer Laura Hawkings ist und warum hat Michi Bender sie getötet?", fragte ich.
Stille trat bei uns ein, man konnte nur die Vögel zwitschern und Autos rum fahren hören.
"Ich war bei Marina und hab ein altes Foto gesehen du warst dabei, Lulu war drauf, Marina und Carmen, also müsst ihr sie kennen!", sagte ich und mit der Zeit verlor ich die Geduld.
Jess und Lulu tauschten Blicke. Vor uns war eine Holzbank und Jess bat mich, mich hinzusetzten, sie taten es auch.
"Also, gut Leila, Laura Hawkings war unsere beste Freundin, sie wurde ermordet und wurde im Wald zurück gelassen mit zerfetzten Klamotten, es weißt keiner von wem, plötzlich wie aus dem Nichts, bekam die Polizei von einem mysteriösen Anruf ein Tipp und Roman Bender wurde vor unseren Augen verhaftet, er musste unschuldig ins Gefängnis gehen für drei Jahr und drei Monate ohne Bewährung. Bis heute weißt keiner wer es war. Marina sprach ein Monat lang nicht mehr, ich glaub sie stand unter Schock!", erzählte Jess zu ende.
"Deswegen ist Marina so anhänglich an dich, weil du Laura, ganz ähnlich siehst!", sagte Lulu.
Auf einmal wurde mir alles bewusst. Ich verabschiedete mich von den zwei und ging auf meinem Weg nach Hause. Als ich zuhause ankam machte ich die Haustür auf und ging hinein.
"Dorina, Stefan ich bin da!", rief ich.
Meine Großmutter kam aus dem Wohnzimmer.
"Hallo, ach Liebling es tut mir so Leid was passiert ist!", sagte sie und umarmte mich.
"Was meinst du damit?", fragte ich.
"Wegen Carmen, sie war so ein tolles Mädchen gewesen!", sagte sie und ließ mich wieder los.
"Woher weißt du des?", fragte ich überrascht.
"Marina ist hier sie hat es mir erzählt!", sagte sie und ging ins Wohnzimmer.
Ich folgte ihr. Marina saß auf der Couch und trank heiße Schokolade.
"Hi, Leila!", begrüßte sie mich.
"Hi!", sagte ich kurz.
Was macht sie hier?
"Komm gehen wir in deinem Zimmer und reden über alles!", sagte sie und schob mich in meinem Zimmer.
"Du hast hier ein schönes Zimmer!", staunte sie, als wir oben waren.
Ich setzte mich auf meine Bettkante, sie setzte sich auf meinem Schreibstuhl hin gegenüber von mir.
"Also du kannst dich aus weinen!", sagte sie und legte ihre Hand auf mein Knie und streichelte es.
"Ich kann nicht, ich stehe noch leicht unter Schock!", sagte ich schnell.
"Ach Laura, ich weiß auch nicht wie das passieren konnte, Carmen ist normalerweise das Genie von uns allen, aber das man sie so leicht angreifen kann, habe ich echt nicht gedacht!", sagte sie und schüttelte mit den Kopf.
Sie hat mich schon wieder Laura genannt.
"Marina, wie hast du mich gerade genannt?", fragte ich langsam.
Marina starrte mich an.
"Was meinst du damit?", fragte sie mich.
"Du hast mich gerade schon das dritte oder vierte mal Laura genannt!", sagte ich und verschränkte meine Arme vor meine Brust.
"Nein, du hast dich eindeutig verhört ich hab Leila gesagt!", verteidigte Marina sich.
Ich schüttelte mit den Kopf.
"Willst du mir sagen das ich lüge?!", beharrte ich ernst.
"Nein, aber ich weiß vor allem das ich Leila gesagt habe!", wehrte sich Marina.
"Egal, außerdem als das mit Carmen passiert ist wo warst du den da?", fragte ich.
"Was soll das hier werden ein Verhör oder was, ich war im Klassenzimmer und hab gelernt!", regte Marina sich auf.
"Zeugen?"
"Ja!"
"Wer?"
"O Mann das wird mir langsam echt zu blöd!", sagte Marina, riss meine Zimmertür auf und lief hinaus.
Ich stöhnte auf, sie hat was zu verbergen und ich werde es auch herausfinden, dachte ich entschlossen.

Am nächsten Morgen lief ich in die Schule. Allein, ohne Marina, ich glaube sie ist sauer, weil ich sie ausgefragt hatte. Ich ging hinein zu meinem Spind und öffnete die Tür den Raum wo sich der Spind befand auf. Unsere Spinde wurden in einem Raum getragen, da die Fluren wo die Spinde gestanden hatten werden renoviert. Als ich auf einmal etwas hörte. Ein Wimmern war es, ich ging zu der letzten Reihe und als ich es sah, blieb ich erstarrt stehen und fing an schreien. Jess und Marina kamen angerannt.
"Was... was ist los?", fragte Jess aufgeregt.
Ich zeigte mit den Finger auf die Person die auf dem Boden lag. Jess sah es auch und erstarrte.
"O Nein Lulu!", rief Jess, sie ging zu ihr hin und spürte ihren Puls.
"Ist sie... ist sie tot?", fragte ich.
"Nein, zum Glück nicht!", sagte Jess erleichtert.
Marina ging zu Lulus bewusstlosen Körper.
"Anscheinend wurde sie auf dem Kopf geschlagen!", sagte Marina und berührte die Wunde auf ihrem Kopf.
"Ich hol schnell ein Krankenwagen!", sagte Marina und lief hinaus.
Ich setzte mich hin und vergrub mein Gesicht.
"Leila, geht es dir gut?", fragte Jess und setzte sich neben mich hin.
"Irgendwas stimmt mit Marina nicht, gestern war sie bei mir und sie hat mich schon wieder Laura genannt, ich hab sie dann so zu sagen Verhört, wo sie gestern war, als das mit Carmen passiert ist!", erzählte ich Jess.
"Und wo war sie den die ganze Zeit?", fragte Jess und legte ihren Arm um mich.
"Sie war die ganze Zeit im Klassenzimmer gewesen und dann fragte ich sie ob sie Zeugen hätte, sie wurde auf einmal stinksauer und ist weggerannt!", erzählte ich.
"Mmmhhh... das ist sehr verdächtigt!", sagte sie nachdenklich.
Die Tür flog auf und zwei Sanitäter kamen herein, sie hoben Lulu langsam auf und legten sie langsam auf die Trage. Jess und ich gingen hinaus, weil es ziemlich eng ist. Wir setzten uns vor dem Spindraum hin. Marina kam um die Ecke und umarmte mich ganz fest.
"O Leila das tut mir alles so Leid, du tust mir so Leid, jedes mal musst du deine Freundinnen bewusstlos auf dem Boden finden!", sagte sie weinerlich.
"Marina, lass sie los!", sagte Jess und zerrte sie von mir weg.
"Was mischt du dich da ein, du weißt ganz genau das Laura meine Freundin ist!", schrie sie Jess an.
"Sag mal bist du krank oder was, sie heißt Leila und nicht Laura, kapier es doch endlich Laura ist für immer weg und wird nie wieder zurück kommen!", rief Jess und stand auf.
Marina starrte sie mit offenem Mund an und lief dann weg.
"Jess, so habe ich dich noch nie erlebt!", sagte ich überrascht.
"Gott, tat das gut!", sagte Jess plötzlich.
Lulu wurde in den Krankenwagen gebracht und ins Krankenhaus gefahren. Nach der Schule gingen wir auf dem Weg ins Krankenhaus um Lulu und Carmen zu besuchen. Als wir ankamen öffneten sich die Glastüren automatisch auf. Die Halle war groß, der Boden war poliert. Neben der Eingangstür stand ein kleines Cafe. Wir gingen zum Fahrstuhl und warteten bis sich die Türen öffneten. Eine Menge Leute kamen heraus und wir warteten bis alle raus kamen. Wir gingen schnell hinein, bevor die Türen sich schlossen. Ich drückte auf dem Knopf und der Fahrstuhl fuhr hoch. In dem Fahrstuhl müffelte es sehr nach Schweiß. Mir wurde auf einmal ganz schlecht, Jess ging es nicht anderster. Wir waren die einzigen im Fahrstuhl. Der Fahrstuhl blieb in den dritten Stock stehen und die Patienten kamen herein. Die Fahrstuhltüren gingen wieder zu.
"Boha, stinkt es hier!", murmelte Jess und hielt sich die Nase zu.
Ich nickte. Als wir in den fünften Stock ankamen öffneten sich die Türen und wir gingen aus dem Fahrstuhl raus. Wir suchten die Zimmernummer, als wir es fanden, klopfte ich und dann traten wir ein. Ich sah wie Carmen und Lulu in den Betten lagen.
"Hallo, ihr beide!", begrüßte ich die beiden.
"Hallo!", sagte Lulu schwach.
Auch Carmen hob zur Begrüßung die Hand hoch.
"Wie geht es euch?", fragte ich und setzte mich auf dem Stuhl.
Jess tat es auch.
"Es geht so!", murmelte Lulu.
"Und dir?"
"Auch gut so weit!", sagte Carmen und atmete schwer.
"Und was gibt es so neues?", fragte Lulu und setzte sich aufrecht.
Jess und ich sahen uns an.
"Sagt was ist den los, redet doch?", fragte Carmen plötzlich besorgt.
Wir erzählten ihnen von unseren Verdacht, dass es wahrscheinlich Marina es war die die beide niedergeschlagen hatte. Ich ließ auch nicht aus das Marina mich Laura nannte, ich erzählte auch der Besuch von Marina bei mir zuhause.
"Komisch!", sagte Lulu.
"Was meinst du den damit?", fragte Jess und rückte mit den Stuhl zu ihr näher.
"Marina war gerade eben bei uns und hat uns schöne Rosen geschenkt, damit wir schnell wieder gesund werden!", sagte Carmen und zeigte auf die roten Rosen die auf dem Fensterbrett standen.
"Wir dachten die ganze Zeit das sie uns außer Leila hasst, warum dieser Wandel auf einmal?", fragte Jess plötzlich.
"Sogar des haben wir sie auch gefragt!", sagte Carmen und nickte.
"Und was hat sie den gesagt?", fragte ich überrascht.
"Nun, sie hat gesagt das es nicht so gemeint war und sie den Tod von Laura noch nicht überwunden hatte, deswegen wollte sie etwas abstand von allen haben!", erzählte Carmen.
"Mein Gott, bist du gut!", stieß Jess aus.
"Ich weiß!", sagte Carmen.
Wir vier lachten.
"Also, habt ihr denjenigen gesehen der euch niedergeschlagen hat?", fragte ich.
"Nee, leider nicht, als ich auf die Toilette war, habe ich Schritte gehört, ich dachte mir halt nichts dabei, als ich raus ging aus der Kabine, hat mir jemand eins rüber gebraten!", erzählte Carmen.
"Bei mir war es so, in der früh, hatte ich es eilig gehabt, ich bin schnell zum Spind gegangen um meine Bücher zu holen, dann habe ich auch Schritte gehört, ich hab mir auch nichts dabei gedacht, ja und dann habe ich auch einen Schlag auf meinem Kopf bekommen!", erzählte auch Lulu ihre Geschichte.
"Hey Leila, also wenn du nicht rechtzeitig gekommen wärst, dann würden wir jetzt nicht mehr leben, Dankeschön bist echt eine super tolle Freundin!", bedankte sich Lulu und tränen rangen runter auf ihren Wangen.
"Ja Leila, danke das du unser Leben gerettet hast!", sagte Carmen und lächelte mich an.
"Ach, um Gottes willen das war doch selbstverständlich!", sagte ich geehrt.
Wir lachten wieder. Stille trat schnell ein. Auf einmal kam mir ein seltsames Gefühl in mir hoch.
Sollte ich ihnen es sagen?
"Hey, Leute, ich möchte etwas sagen!", sagte ich.
"Was den?", fragte Carmen.
"Mir kommt es vor als würde wir uns schon ewig kennen, in einem früheren Leben oder so!", sagte ich und kratzte mich am Kinn.
"Ja das Gefühl hatten wir auch gehabt als wir dich zum ersten mal gesehen haben, denke ich das es das erste mal war!", sagte Jess, nach überlegen.

"Echt!", sagte ich erstaunt.
Die drei nickten.
"Hey könnt ihr mir vielleicht was von Laura erzählen?", fragte ich und machte mich auf dem Stuhl bequem.
"Laura, war so ein tolle Freundin, sie hat für uns so viel gemacht. Sie war so cool und beliebt. Als sie vier Jahre alt war, starben ihre Eltern an einem Verkehrsunfall!", erzählte Carmen.
"Komisch!", murmelte ich.
"Was ist komisch?", fragte Jess.
"Meine Eltern starben auch an einem Verkehrsunfall, als ich vier Jahre alt war!", sagte ich.
"Was, aber das kann doch nicht sein, oder doch?", fragte Jess überrascht.
"Hört auf, natürlich ist das nicht komisch, es sind viele Mädchen oder Jungen die, ihre Eltern mit vier Jahren verloren haben!", sagte Lulu.
"Wo du recht hast, hast du recht!", sagte Jess achselzuckend.
"Wo hat sie denn gelebt, als ihre Eltern starben?", fragte ich.
"Bei ihren Großeltern, meine Güte waren die cool!", sagte Carmen.
"Leben die noch?"
"Ja, aber ich weiß nicht so genau wo die wohnen!", sagte Lulu.
Plötzlich fiel mir der Zeitungsausschnitt wieder ein.
"Wo hat sie den früher gewohnt?"
"Ähm, mal überlegen!", sagte Lulu nachdenklich.
"Sie kam aus Yorkshire!", sagte Carmen, wie aus der Pistole raus geschossen.
"Was, da bin ich auch!", sagte ich.
"Was, das kann aber nicht sein!", sagte Jess überrascht. "Wirklich, das ist ja voll krass!"
"Zufälle gibt es!", bemerkte Lulu.


"Wir haben dich hier noch nie gesehen?", fragte Jess.
"Ich bin früher von hier ausgezogen, ich konnte es nicht ertragen noch hier zu wohnen, als meine Eltern gestorben sind!", erklärte ich.
"Und wo bist du dann hin gezogen?", fragte Carmen.
"Nach Neumarkt, ich wollte mal abschalten und so!", sagte ich und starrte auf dem Boden.
"Warum bist du wieder hier her zurück gekommen?", fragte Lulu.
"Ich weiß es nicht, irgendwas hat mich hierher gezogen, irgendwas hat es mir gesagt ich soll zurückkehren!", sagte ich nachdenklich.

Am nächsten Abend blieb ich zuhause, ich saß auf meinem Schreibstuhl und dachte an Laura nach. Ich lehnte mich vor und vergrub mein Gesicht unter meinen Armen. Plötzlich klingelte das Telefon und riss mich aus meinen Gedanken. Ich hob ab.
"Hallo?"
"Hallo, Leila, ich bin´ s Roman!", sagte er.
"Hi, was gibt es den?", fragte ich.
Mein Herz klopfte wie wild.
Wieso rief er mich an?
"Ich wollte dich fragen ob du heute Lust hättest mit mir auszugehen?", fragte er mich.
Ich merkte das er sehr aufgeregt ist.
Sollte ich oder sollte ich nicht?
Er hat immerhin früher jemanden getötet.
"Kann... kann ich dich später anrufen?", fragte ich.
"Äh, ja kein Problem!", sagte er verwirrt.
Ich rief Jess an um sie um einen Rat zu bitten.
"Hi, Leila, na alles klar?", fragte sie.
"Hi, hör zu, Roman hat mich gefragt ob ich mit ihm ausgehen will!", sagte ich.
"Das ist doch toll!", freute sich Jess.


"Jess, hast du den Zeitungsausschnitt nicht gelesen er ist doch der, der Laura umgebracht hatte!", sagte ich total nervös.
"Leila, wie wir schon sagten er ist Unschuldig ins Gefängnis gekommen!", sagte Jess beruhigend.
"Okay!", sagte ich schwer atmend.
"Leila, macht dir keine Sorgen, ich wünsch dir viel Spaß!", sagte sie.
"Ja danke!", sagte ich und legte auf.
Ich rief Roman an.
"Hallo?"
"Hi, ich bin´ s noch mal, ich will mit dir ausgehen!", sagte ich nervös und aufgeregt.
"Echt, toll, ich bin dann in einer halben Stunde bei dir!", freute er sich und legte auf.
Nach einer halben Stunde klingelte es an der Tür, ich ging runter und öffnete es. Roman trug eine schwarze Baggis und ein schwarzes T-Shirt. Ich trug einen langen blauen Rock der mir bis zu den Knie reichten, ein hellblauen kurzen Top trug ich auf meinem Oberkörper.
"Gehen wir?", fragte er.
Ich nickte und machte die Tür hinter mir zu. Die Nacht war klar und der Mond leuchtete hell am Himmel. Es war schön warm und schwül. Wir gingen in die Stadt hinein zur einer Pizzeria. Wir setzten uns in einer dunklen Nische und bestellten. Er ließ mich nicht aus den Augen.
"Und wie geht es dir so?", fragte er und lächelte mich an.
"Es geht so und dir?", fragte ich und steckte meine Nase in die Speisekarte.
"Ja, auch, was ich dich fragen wollte, nur aus Neugier, was wollte eigentlich Halit von dir?", fragte er.
"Er wollte mit mir ausgehen!", sagte ich und spielte nervös mit der Serviette.
"Ach und... und was hast du dazu gesagt?", stotterte er.
"Ich hab nein, gesagt, dann hat er mir weh getan, er hat die Antwort irgendwie nicht akzeptiert!", erzählte ich ihm und rieb meinem Arm.
Roman ballte seine Hände zu Fäusten, er sah wütend aus. Die Bedienung kam und gab unsere Bestellung. Wir aßen schweigend.
Eine peinliches Schweigen.
Als wir fertig waren gingen wir hinaus, es regnete leicht. Er begleitete mich nach Hause.
"Wie hat dir der Abend gefallen?", fragte er, als wir auf dem Weg waren zu meinem Haus.
"Mir hat es sehr gut gefallen!", sagte ich und grinste ihn an.
"Echt, das freut mich, mir hat es auch gut gefallen!", sagte er.
Als wir zu meinem Haus ankamen drehte ich mich zu ihm.
"Also, Michi, es hat mich sehr gefreut!", sagte ich nochmals.
"Mir auch!", sagte er kurz.
Plötzlich beugte er sich zu mir runter und gab mir auf die Wange einen Kuss.
"Gute Nacht!", sagte er liebevoll.
"Gute Nacht!", flüsterte ich.
Er winkte mir noch zum Schluss und verschwand um die Ecke. Ich öffnete leise die Tür auf und schlich hinein. Ich ging die Treppe hoch in meinem Zimmer. Ich zog meine Schlafsachen an und legte mich aufs Bett und schlief ein.

Drei Monate sind Roman und ich ein Paar, es sind die glücklichsten drei Monaten meines Lebens. Wir machten viel zusammen, lachten und machten nur Blödsinn. Keiner weiß von unseren Beziehung, irgendwie das heimliche Getue macht mich an. Lulu, Jess und Carmen, haben noch nichts geahnt das ich mit Roman zusammen bin, aber irgendwann werde ich es schon denen verraten. Auch Halit und Georgius wissen es noch nicht. Ich will gar nicht wissen was dann passiert wenn es Halit das erfährt.

Am nächsten Morgen kam ich in die Schule, als ich das Gebäude betrat, sah ich Halit an meinem Spind angelehnt stehen.
Wartet er etwa auf mich?
"Guten Morgen!", begrüßte er mich, als er mich sah.
"Morgen!", murmelte ich.
"Und hast du dir schon überlegt?", fragte er.
"Was sollte ich mir den überlegen?", fragte ich und tat meine Arme auf meine Hüften.
"Ja das du mit mir ausgeht!", sagte er.
"Warum sollte ich des gesagt haben, bitteschön meine Antwort heißt nein und bleibt auch nein!", sagte ich gereizt.
Plötzlich merkte ich das jemand einen Arm um mich legte. Ich drehte mich zur Seite um und sah das Roman seinen Arm um mich gelegt hatte.
"Na, alles klar, Kumpel!", begrüßte er Halit.
"Was soll das den werden?", fragte er überrascht.
"Nach was schaut es den aus, Leila und ich sind zusammen!", sagte er und grinste.
Halit´ s Augen wurden groß.
"Komm mal mit!", sagte er und zerrte an ihm.
Ich blieb stehen und schaute den beiden hinterher. Ich blieb ihnen dicht auf den Fersen und hörte alles mit was sie redeten.
"Sag, was soll das den werden?", schrie er Roman an.
"Was willst du den von mir!", sagte Roman wütend.
"Du weißt ganz genau wenn ich ein Mädchen habe und ich mit ihr Schluss mache dann kannst du sie haben!", sagte er.
"Ach wirklich, komisch du hast bei Laura nicht geschafft und bei Leila ebenso nicht!", sagte Roman.“ vergiss es!“
"Ich hätte es fast geschafft und du musst sie einfach mir weg nehmen!", sagte er wütend.
"Hast du immer noch nicht kapiert, Leila und Laura haben dich abblitzen lassen, tja, manche Mädchen bekommst du nicht einfach so!", sagte er, grinste und schnippte mit den Finger.
"Ich kriege jede rum, auch wenn ich sie dazu zwingen muss!", sagte Halit wütend.
"Tja, aber an mir kommst du nicht vorbei, ich liebe Leila und das wird sich auch nie ändern!", sagte Roman. "und außerdem so kommst du gar nicht weit mit zwingen, du machst dir eher viel mehr Feinde!"
Als ich das hörte fühlte ich mich gleich ganz wohl.
"Ach, du bist so ein Idiot du liebst sie nur, weil sie Laura ähnlich sieht, so einfach ist es!", sagte Halit.
Deswegen liebt er mich nur, weil ich Laura ähnlich sehe?
Was habe ich mir dabei bloß gedacht, ich hätte auf Jess hören sollen. Sie hatte noch zu mir gesagt, als ich das zweite Date mit Roman hatte, ich sollte auf mich aufpassen, wegen Roman.
Warum habe ich nicht auf mein Gefühl gehört?
"Das stimmt überhaupt nicht, Laura ist seit Jahren tot, ich bin über sie schon weg!", beklagte sich Roman bei Halit.
"Ja, klar!", sagte Halit und lachte laut.
"Ach, und du willst dich bloß mit ihr nur treffen, wenn du schon Laura nicht haben konntest dann versuchst du bei ihrer Doppelgängerin, oder was!", sagte Roman und tippte auf seine Brust mit den Zeigefinger.
Halit schaute ihn wütend an und ging dann. Ich lehnte mich an meinem Spind, ich konnte es einfach nicht fassen, das er mich liebt nur, weil ich Laura ähnlich sehe. Er kam zu mir.
"Was... was ist los?", fragte er.
"Du liebst mich nur, weil ich Laura ähnlich sehe!", sagte ich.
Ich war tief verletzt, als hätte mir jemand das Herz raus gerissen und Ball damit gespielt hätte.
"Nein, Leila, das stimmt nicht, wirklich, bitte glaub mir doch!", flehte er mich an.
"Roman, hör zu, es sollte nicht sein!", sagte ich schwer atmend.
"Leila, du machst jetzt nicht Schluss oder?", fragte er.
"Was, nein, aber es ist besser wenn wir eine Pause machen!", sagte ich und machte meine Spindtür auf.
"Also doch Schluss machen!", sagte er und lehnte sich an einem der Spinde.
"Roman, es ist kein Schluss machen, okay!", sagte ich etwas genervt und schlug die Spindtür zu.
Roman erschrak.
"Hör zu, ich muss jetzt in den Unterricht!", sagte ich und ging einfach ohne auf seine Antwort zu warten.
Ich stieg die Treppe hoch und Jess, Carmen und Lulu kamen mir entgegen.
"Hey, guten Morgen Leute, wo wollt ihr den hin?", fragte ich. "Warum habt ihr so eilig?"
"Leila, Marina ist verschwunden!", sagte Jess.
"Ja und?", fragte ich.
Mir war es doch egal, bestimmt versteckt sich nur damit ich mit ihr Mitleid habe.
"Wir haben auf ihren Tisch einen Brief gefunden, da drinnen stehen Drohungen, dass sie genau so aussehen würde wie Carmen und Lulu, wenn sie dich nicht von uns fern hält!", erzählte Lulu.
"Was, o mein Gott!", sagte ich total entsetzt.
Sie tut es doch nicht so, wer macht so was grausames?
"Wir teilen uns auf Leila du gehst in den Zweiten Stock, Carmen in den Dritten Stock, Lulu du gehst in den Untergeschoss und ich geh in den Erdgeschoss!", teilte Jess uns auf.
Wir nickten.
"Wenn ihr sie gefunden habt, dann rufen wir uns an, okay!", sagte Lulu.
Ich rannte in den Zweiten Stock, mein Herz raste heftig an meinen Rippen.
"Marina, wo bist du?", rief ich zittrig.
Schüler kamen mir entgegen, ich fragten sie ob sie Marina gesehen haben, aber keiner wusste es. Ich machte jedes Klassenzimmer auf, manche Schüler saßen im Klassenzimmer und redeten durcheinander. Ich rannte auf dem Flur, da war sie auch nicht da. Marina, wo bist du, bitte lass es dir gut gehen, bitte verzeih mir das ich dich verdächtigt haben, flehte ich im stillen.
Ich durchsuchte die Toiletten, da war sie auch nicht, verdammt wo ist sie bloß?
Ich setzte mich auf der Treppe hin und dachte nach wo ich noch nicht gesucht hatte. Es klingelte zur der ersten Unterrichtstunde. Jetzt verpassen wir auch noch die erste Stunde, aber egal ein Menschenleben hängt davon ab. Plötzlich fiel mir ein, dass ich ein Raum nicht nach geschaut hatte und das war der Aufenthaltsraum. Ich stand schnell auf und lief schnell wieder zurück woher ich kam. Rannte auf dem Flur und zur Treppe wo wir uns vier getrennt hatten.
"Leila, hast du sie schon gefunden?", rief Carmen von dem dritten Stock.
"Nein, leider nicht, ich schau mal in den Aufenthaltsraum!", rief ich.
"Mach des!", rief sie zurück. „Ich schau mal auf dem Dachboden!“
„Okay!“
Ich hörte ihre Schritte wie sie den Flur in die andere Richtung lief. Lief in einem langen Flur. Das Licht war in den Flur ausgeschaltet, da es keine Fenster sind, ist es hier Stockdunkel. Ich machte das Licht an und ging zum Aufenthaltsraum, die Tür stand ein Spalt offen. Komisch, sonst ist sie immer zu. Ich machte langsam die Tür auf, aber da war sie auch nicht, an der Wand stand ein großer Schrank den machte ich auf.
Leer.
Ich atmete erleichtert auf. Mein Handy klingelte, ich holte es aus meiner Tasche heraus und sah auf dem Display, dass es Lulu war.
"Ja, was ist los?", fragte ich.
"Ich glaube ich hab sie gefunden, komm schnell runter!", sagte sie und legte damit auf. Ich rannte runter, Carmen kam mir entgegen.
"Ich hoffe es ist nichts mit Marina passiert!", sagte Carmen besorgt.
"Ich hoffe es auch!", sagte ich.
Wir rannten die Treppen runter in den Erdgeschoss. Jess machte gerade das Musikzimmer zu. Sie wartete auf uns und wir rannten zu dritt runter in den Untergeschoss. Als wir unten ankamen, es war recht kühl unten, wir zogen die große schwere Tür auf und gingen hinein.
"Lulu, wo bist du?", rief ich.
"Ich bin hier drinnen, kommt schnell her!", hörte ich Lulu rufen.
Wir liefen ganz am Ende des Kellers. Wir machten die Eisentür auf und gingen hinein. Lulu stand vor Marinas Körper gebeugt.
"Was ist mit ihr?", fragte ich besorgt und lief zu Marina hin.
Ich tat meine Hand auf ihre Hand.
"Sie ist doch hoffentlich nicht tot, oder?", fragte Jess und starrte Marina an.
"Nein, sie ist glaub ich bewusstlos!", sagte Lulu, sie setzte sich auf einem Stuhl hin.
Marina bewegte sich etwas.
"Ich... ich glaube sie wacht auf!", sagte Carmen.
"Wo... wo bin ich?", fragte Marina und schaute mich schwach an.
Ich setzte mich neben ihr hin.
"Du bist im Keller, geht es dir gut?", fragte ich und streichelte ihre Schulter.
"Mir geht es gut!", sagte sie schwach und versuchte sich zu erheben.
"Wer war es?", fragte Carmen.
"Es war Michi!", sagte Marina und rieb sich ihren Kopf.
Mir klappte vor staunen der Kiefer runter.
"Was, nein, das kann nicht sein!", sagte ich entsetzt.
"Leila, bitte glaube mir, er war es!", sagte Marina und hielt mich am Arm fest.
Sie ist fest entschlossen das es Michi war, dass sah ich in ihren Augen. Mein Herz klopfte heftig an meine Rippen, mir wurde heiß und kalt. Ich musste mich erstmal hin setzten, mir wurde auf einmal ganz anders geworden.
"Leila, alles in Ordnung mit dir?", fragte mich Jess besorgt.
"Marina, hast du ihn wirklich gesehen, bist du dir auch sehr sicher?", fragte ich noch mal und fang an zu zittern.
"Leila, ich sag es dir doch ich hab ihn gesehen!", sagte Marina.
"Ja aber wie den?", fragte ich.
"Aber warum und wie?", fragte Carmen.
"Ich war auf dem Weg zu den Toiletten und Roman hat mich abgefangen, er wolle mir was zeigen, im Keller, also bin ich runter mit ihm gegangen. Als er mir des zeigte bin ich vor gegangen und auf einmal schlug er mir irgendwas auf dem Kopf!", erzählte sie.
Nach zwei Stunden später holte Carmen ohne Marinas Wissen den Krankenwagen, als Marina das sah, war sie außer sich, hat rum gebrüllt, wieso Carmen das gemacht hatte. Ihre ginge es doch gut und so weiter. Die Schule war aus und ich holte meine Bücher vom Spind. Ich war mit den Gedanken an Roman. Es kann unmöglich sein das er es war das er Marina in den Keller verschleppt hatte. Als ich meine Spindtür zu machte stand Michi dahinter ich zuckte kurz zusammen.
"Hi, na wie geht es dir?", fragte er besorgt.

"Mir geht es gut und dir?!", fragte ich und schaute ihn in die Augen.
"Leila, ich war es nicht, ich hab Marina nicht in den Keller verschleppt und niedergeschlagen, bitte glaub mir!", platzte aus ihm heraus.
"Roman, ich weiß nicht mehr was ich glauben soll!", sagte ich und atmete schwer aus. Ich lehnte mich an meinem Spind.
"Leila, du glaubst mir doch oder?", fragte er.
Ich sagte nichts dazu.
"Ja, ist ja klar du glaubst ihr, ich musste wegen Marina für drei Jahre und drei Monate unschuldig ins Gefängnis und du glaubst ihr!", sagte er plötzlich wütend.
Was, also hatte Jess, Lulu und Carmen doch recht gehabt, er hat Laura doch nicht getötet.
"Woher weist du des überhaupt, das du wegen Marina ins Gefängnis musstest?", fragte ich.
"Marina ist zu mir gekommen, als ich draußen war und hat mich scheinheilig gefragt wie es war im Knast zu sitzen. Ich sagte das es nicht so toll ist und sie meinte bloß, ich hoffe du hast daraus gelernt das man keinen Menschen töten darf und sogar nicht seine eigene Freundin. Ich sollte mich vorher von Laura fern halten, sondern würde sie mich in den Knast bringen, aber ich hab mich weiter mit Laura getroffen, nun hat Marina ihre Drohung war gemacht, ich hab sie an einem Abend das letzte mal gesehen. Wir habe uns zu einem Date getroffen und ich weiß noch, da habe ich sie gefragt ob ich sie nach Hause begleiten sollte. Sie hat gesagt das ich es nicht bräuchte sie hat es ja nicht weit Zehn Minuten musste sie laufen zu ihrem Haus. Am nächsten Tag stand auch schon die Polizei in der Schule und hat mich abgeführt, wegen Mordes verklagt an Laura Hawkins!", erzählte Roman schwer.
Ich sah das er glasige Augen hatte.
"Was, aber warum den?", fragte ich.

"Sie wollte Laura für sich alleine haben, Laura und ich kannten uns seit dem Kindergarten schon, in der dritten Klasse sind wir zusammen gekommen. In der vierten Klasse hatte sie Marina kennen gelernt, sie haben alles miteinander unternommen, Laura musste sogar mir absagen, weil Marina eine tolle Überraschung für sie hätte, aber als Laura gesagt hatte das sie sich lieber mit mir treffen möchte und später mit ihr. Da fing Marina wütend zu sein auf Laura und auf mich, aber mehr auf mich!", erzählte er.
"Das ist krank!", sagte ich.
Roman nickte.
"Also, Leila seit du dann hier her gekommen bist wurde Marina glaube ich klar geworden das Laura endlich zurück gekehrt ist, ich sag nur eins halt dich fern von ihr, sie kann gefährlich sein!", warnte er mich.
Ich nickte. Ich verabschiedete mich von ihm und ging. Jess, Carmen und Lulu kamen zu mir.
"Hey, wir haben gehört was Roman dir erzählt hat, wie geht es dir?", fragte Jess besorgt.
Ich sah das sie alle besorgt aussahen.
"Es ist alles in Ordnung, ich möchte jetzt bitte allein sein!", sagte ich und ging ohne eine Antwort zu warten hinaus.
Ich ging hinaus in die gute frische kalte Luft. Der Wind wehte auf meinen heißen Wangen. Ich ging über die Straße den Berg runter. Es war heute ein schlimmer Tag heute und sehr aufregend. Die Wolken bedeckten die Sonne, Schatten zogen sich über die Dächer der Stadt.

Am nächsten Samstagmorgen schlief ich ganz lange aus. Als ich aufwachte starrte ich die Decke an.
Wer kann es gewesen sein, der Carmen, Lulu und Marina niedergeschlagen zu haben?
Wer kann der Täter sein?
Jemand klopfte an meiner Zimmertür. Sie ging auf und meine Großmutter schaute hinein.
"Guten Morgen!", sagte sie.
"Morgen!", sagte ich und streckte mich.
"Telefon für dich, es ist die Mutter von Jessica!", sagte sie und gab mir den Hörer.
Was will Jess Mutter von mir?
"Hallo?"
"Hallo, Leila, ist Jess bei dir?", fragte sie besorgt.
"Äh nein, was ist den los?", fragte ich und setzte mich auf recht.
Meine Großmutter stand an den Türrahmen und hörte mit.
"Jess ist gestern nicht nach Hause gekommen und da dachte ich vielleicht ist sie bei dir!", sagte sie, sie fing sie an zu weinen.
"Ach, Frau Graf bitte weinen Sie doch nicht wenn sie zu mir kommt, dann melde ich mich bei Ihnen!", sagte ich um sie zu beruhigen.
"Och, danke Leila, vielen Dank!", sagte sie und legte auf.
"Was ist den los?", fragte Dorina besorgt.
"Jess ist verschwunden, sie ist seit gestern nicht nach Hause gekommen!", sagte ich.
"Komisch, das ist schon die dritte Mutter die schon anruft!", sagte sie und schüttelte mit dem Kopf und ging in die Küche.
"Was die dritte schon?", fragte ich entsetzt, stieg vom Bett runter und lief ihr hinterher.
"Ja, Lulus und Carmens Mutter!", sagte sie und wischte die Küchentresen mit einem Lappen das Mehl weg, sie hatte Kuchen gebacken.„ Carmen und Lulu sind auch nicht gestern nach Hause gekommen!"
"O Nein!", sagte ich entsetzt.
"Was willst du jetzt machen?", fragte sie, als sie mein Gesichtsausdruck sah.
"Ich geh und suche sie!", sagte ich entschlossen.
"Bitte? Du gehst nicht raus, wenn da ein Irrer hier herum läuft!", sagte sie.
"Dorina, bitte lass mich gehen!", flehte ich sie an. "Sie brauchen meine Hilfe!"
"Nein, das ist meine letzte Wort was ich sage!", sagte sie ernst. "Die Polizei wird sich darum kümmern, du sollst auch nicht noch mal entführt werden und gar nochmals getötet werden!"
"Was hast du da gerade gesagt, ich war schon mal getötet worden?", fragte ich entsetzt.
Meine Großmutter starrte mich an.
"Fast getötet!", sagte sie und stellte die Töpfe in die Spülmaschine.
"Dorina, wieso fast getötet nun sag es mir schon!", drängte ich.
Meine Großmutter sagte nichts. Anscheinend ist sie schockiert das sie sich verraten hatte.
"Jetzt verstehe ich alles!", sagte ich, mir wurde auf einmal ganz Schwindelig geworden und musste mich an die Türrahmen festhalten.
Meine Großmutter schaute mich weiter an.
"Was verstehst du den alles?", fragte sie mit zitterten Stimme.
"Ich heiße gar nicht Leila Neubert, sondern Laura Hawkins!", sagte ich entsetzt.
Meine Großmutter fing plötzlich an zu weinen. Mein Großvater kam schnell in die Küche.
"Was ist hier los?", fragte er und umarmte meine Großmutter.
"Stefan, sie hat es herausgefunden!", weinte sie laut.
Mein Großvater schaute mich überrascht an. Ich stand geschockt in den Türrahmen, jetzt fiel mir alles ein, von früher, aber ich kann mich einfach nicht erinnern, wer mich fast getötet hätte?
Ich zog mich an und setzte mich vor meinem Schreibtisch. Ich bin total durcheinander.

Ich frage mich, warum ich überhaupt wieder nach Yorkshire zurück gekehrt bin?
Das Telefon klingelte ich hob schnell ab.
"Hallo?"
"Leila, ich bin´ s Marina!", flüsterte sie.
"Hi, Marina was ist los, warum flüsterst du?", fragte ich sie.
"Hör mir bitte genau zu, Jess, Carmen, Lulu und ich wurden entführt, bitte komm schnell her und hilf uns!", flüsterte Marina verzweifelt.
"Wo soll ich euch den finden, wer hält euch den gefangen?", fragte ich aufgeregt und nervös.
"Wir sind in Michi´ s Keller, ach bitte, beeil dich doch!", flüsterte sie flehend weiter.
"Aber wer hält euch den gefangen?", fragte ich noch einmal.
Ich hörte ein Klicken, sie hatte aufgelegt.
Was soll ich den machen?
Michi, aber warum, ich kann mir nicht vorstellen das er es ist, warum kann ich mich nicht mehr erinnern?
Ich beschloss zu Marina zu gehen und ihnen zu helfen. Ich holte meine Jacke von meinem Schrank und schlich hinaus auf dem Flur. Im Wohnzimmer saßen meine Großeltern. Stefan beruhigte immer noch Dorina, sie hat sich wohl noch nicht beruhigt. Ich schlich auf Zehenspitzen zur Haustür, ich machte sie leise auf und leise wieder zu. Der Tag war grau, die Sonne wurde von den dunklen Wolken bedeckt. Es war kühl und ich zog meine Jacke bis zum Kinn hoch. Ich lief schnell über die Straße. Roman´ s Haus war nur vier Blocks weiter von mir entfernt. Ich rannte schnell hin, ich bekam Seitenstechen, aber ich ignorierte es. Als ich ankam war das Haus stockdunkel. Ich klopfte an die Tür, keiner machte auf. Wo kann ich den noch rein, dachte ich. Als ich die Veranda hinunter steigen wollte, ging die Tür wie durch einer Geisterhand auf. Ich schlich hinein, ich wartete bis meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten und schaute mich um. Marina hat doch gesagt, dass sie im Keller sind. Als ich mich der Kellertür näherte hörte ich ein Wimmern.
Ist das Marina?
Wo war eigentlich der Entführer?
Ich machte ganz leise die Kellertür auf und stieg leise die Holztreppe runter. Ich schaute unten und als ich es sah stockte mir der Atem, es war zwar dunkel, doch ich konnte immer noch was sehen. Jess, Lulu und Carmen waren gefesselt und geknebelt auf dem Boden, sie schauten mich entsetzt an und schüttelten heftig mit den Köpfen. Ich lief schnell zu ihnen und versuchte sie zu befreien.
Wo war eigentlich Marina?
Hat der Entführer sie schon getötet?
Ich nahm den schmutzigen Lappen von ihren Munden weg.
"Leila, bitte verschwinde von hier!", sagte Jess entsetzt.
"Was, warum?", fragte ich und kämpfte mit ihren Fesseln.
"Hallo Leila!", sagte eine Stimme hinter mir.
"O Nein!" sagte Lulu.
Das Licht ging an. Ich blinzelte und sah in der dunklen Ecke Marina mit einem seltsamen Lächeln.
"Los, Marina hilf mir sie hier zu befreien und hier raus zu bringen, sonst kommt der Entführer!", sagte ich schnell.
"Leila, bitte verschwinde von hier!", flehte mich Carmen an.
"Was, warum den?", fragte ich und bald schaffte ich es Jess die Fesseln los zu machen.
"Marina hat uns entführt!", sagte Jess schnell.
Ich stand auf und schaute Marina wütend an.
"Natürlich war ich es!", sagte sie und lächelte weiter.
"Aber warum den?", fragte ich, ich verstand die Welt nicht mehr.
Marina, meine beste Freundin, warum tut sie nur so was?

"Sonst wärst du ja nicht zu mir gekommen, Laura so wie früher!", sagte Marina.
"Wie oft willst du den noch von mir hören, ich bin nicht Laura!", sagte ich.
Zwar wusste ich es doch, aber ich muss die ungewissere spielen, damit ich Jess, Carmen und Lulu nicht in Gefahr bringe. Die Wut stieg in mir auf.
"Tja, ich weiß das du Leila heißt, aber du bist in Wirklichkeit Laura Hawkins!", sagte sie.
Ich sagte dazu nichts.
"Ach, ich wollte dir noch was tolles zeigen!", sagte sie und drückte auf einen Knopf.
Die rechte Kellerwand schob sich zur Seite. Drei Personen hingen an der Wand in eisernen Ketten. Mir klappte der Unterkiefer runter. Roman, Halit und Georgius hingen leblos an die Wand.
"Was soll das den, die haben dir nichts getan?", schrie ich entsetzt.
"Ach, erinnere dich doch, Halit wollte unbedingt mit dir ausgehen du hast ihn abblitzen lassen und dann bist du mit Roman zusammen gekommen, sie haben dich mir weggenommen!", sagte sie mit zusammen gebissenen Zähnen.
Sie drückte auf einen Knopf und die drei Jungen fingen an vor Schmerzen zu schreien.
"Was hast du gemacht?", fragte ich voller entsetzen.
"Sie haben einen Stromschlag bekommen!", sagte sie.
"Marina, hör mir genau zu, bitte hilf mir die sechs raus zu bringen, wenn das alles vorbei ist dann bekommst du Hilfe!", flehte ich sie noch mal an.
"Vergiss es, Laura, denk doch mal genau nach!", sagte sie, sie lief hin und her. "Als du bei mir warst haben wir zusammen einen Film angeschaut, einen Horrorfilm. Wir hatten Angst bekommen, aber trotzdem haben wir den Film immer zu ende angeschaut!"

"Na und was soll das den schon beweißen, dass sie Laura ist!", schrie Roman der aufgewacht ist an.
Marina ignorierte ihn.
"Ihr kennt Laura so gut wie ich stimmt´ s. Also ich stell Leila fragen die nur die wahre Laura kennt und ihr solltet zustimmen, kapiert!",
"Was soll das den für ein Schwachsinn!", sagte Roman.
Georgius und Halit wachten auch auf.
"Marina, du bist so was von krank im Kopf!", schrie Georgius.
Marina drehte sich um zu ihnen.
"Ach, ich bin krank, ihr seid alle Schuld, ihr habt mir meine beste Freundin weggenommen und jetzt haltet die Klappe!", sagte Marina und verpasste ihn wieder einen Stromschlag.
Die drei schrien auf.
"Leila, wie heißen deine Großeltern?", fragte sie und verschränkte ihre Arme vor ihrer Brust.
"Dorina und Stefan, na und!", antwortete ich.
Sie schaute Jess, Carmen und Lulu an. Ich schaute die drei auch an.
"Und wie heißt Lauras Großeltern?"
"Dorina und Stefan!", sagte Jess und senkte ihren Blick.
Ich schaute die drei erstaunt an. Mir kam ein komisches Gefühl in mir hoch.
"Wie haben deine Eltern geheißen?"
Marina starrte mich mit ihren kalten blauen Augen an.
"Cornelia und Andreas!"
"Wie hießen Leilas Eltern?"
"Cornelia und Andreas!", sagte Carmen traurig.
Ich konnte es nicht fassen, plötzlich tauchten vor mir Bilder auf, wie ich mit Marina zusammen war, wo ich mit Roman ausgegangen bin und mit Carmen, Jess und Lulu gelacht haben.
Was geht hier den bloß vor?

Jetzt wo ich es weiß das ich Laura heiße, werden meine Erinnerungen immer klarer. Ich bekam auf einmal ganz starke Kopfschmerzen.
"Mit wie viel Jahren sind deine Eltern gestorben?", fragte sie weiter.
"Mit vier Jahren!", sagte ich, meine Hände ballten ich zu Fäusten.
"Mit wie viel Jahren sind Lauras Eltern gestorben?"
"Mit vier Jahren!", sagte Lulu.
Ich fiel auf die Knie, meine Kopfschmerzen wurden immer stärker.
"Hör auf, Marina siehst du nicht das es Leila schlecht geht, lass sie in Frieden!", schrie Georgius zu ihr.
Marina ignorierte ihn.
"Leila, was ist los, was ist mit dir?", fragte Lulu besorgt.
"Leila, Leila, sag doch was, bitte!", sagte Carmen besorgt.
Ich weiß warum ich zurück gekehrt bin, um Marina zu stoppen, ich glaube meine Vergangenheit war so schrecklich das ich sie verdrängt habe und mein Gedächtnis verloren hatte dadurch.
"Leila, bitte sag endlich was!", schrie plötzlich Jess auf.
Ich zuckte zusammen.
"Ich heiße nicht Leila ich heiße Laura Hawkings!", sagte ich und schaute zu Marina hoch.
"Was!", sagten alle sechs wie aus eine Munde.
"Habe ich doch gesagt!", freute sich Marina und klatschte in den Hände.
"Leila, ich meine Laura, wie kann es sein?", fragte Jess erstaunt.
"Als Marina immer diese Fragen stellte, ist mein Gedächtnis zurück gekommen!", sagte ich und ließ Marina nicht aus den Augen und stand wackelig auf.
"Warum bist du wieder zurück nach Yorkshire gekommen?", fragte Georgius.
"Um Marina zu stoppen, sie hat mich fast ermordet und das wird bald ein Ende sein!", sagte ich und ließ immer noch nicht Marina aus den Augen.
"Tja, leider bist du mir aus den Lappen gegangen!", sagte sie und grinste.
Plötzlich fing Marina an zu schreien und kam mit einem Seil auf mich zu, ich wich ihr aus. Doch plötzlich stolperte ich und fiel hart auf dem Boden. Marina setzte sich mit ganzer Kraft auf mir, nahm das Seil in zwei Händen und legte es mir schnell mir um den Hals. Sie drückte zu und ich bekam kaum noch Luft. Ich schaute zu drei besorgten Gesichtern, von Roman, Georgius und Halit.
"Wenn dich schon nicht haben kann, dann soll dich keiner haben!", sagte sie und drückte immer fester zu. "wegen dir war ich immer allein gewesen und heute ist es nicht anderster!"
Plötzlich wurde mir schwarz vor den Augen.

Marina stand auf, sie sah auf Lauras bewusstlosen Körper herab. Sie lächelte und ihre Augen blitzten in den schwachen Kellerlicht.
"Ich hab es endlich geschafft!", murmelte sie und lächelte.
"Laura, neiiiin!", schrie Jess entsetzt.
Auch Lulu und Carmen schrien.
"Du verdammt blöde Kuh!", schrie Roman Marina an.
Doch, Marina lächelte ihn kalt an.
"Du Miststück!", schrie Georgius.
"Wenn wir hier raus kommen, bist du fällig!", schrie Halit wütend.
"Das könnt ihr so was von vergessen, hier kommt keiner Lebend raus!", lachte sie ein schrilles Lachen. "So jetzt schauen wir mal wer als nächstes stirbt, ach wie ich schon von früher her kenne ist Jess, Lauras beste Freundin gewesen!"
Sie ging zu Jess rüber.
"Lang mich einmal an und ich werde dich töten!", warnte sie Marina wütend.
"O mein Gott, hab ich Angst!", sagte sie mit gespielter Ängstlichkeit.
Marina ging zu einem kleinen Holztisch, holte ein silbernes Messer.

Ich wachte auf, ich wusste nicht wie lange ich auf dem Boden bewusstlos war.
"Aaahhh, lass mich sofort los, Marina, hör auf, bitte nicht, wir waren doch so gute Freunde!", hörte ich Jess schreien.
Ich drehte mich langsam um und sah wie Marina Jess mit einem Messer bedrohte.
Wann würde sie zu stechen?
"Jetzt habe ich es endlich geschafft Laura zu töten und euch werde ich nacheinander töten!", hörte ich sie sagen.
Ich suchte nach irgendein Gegenstand und da sah ich es, das Seil wo sie mich damit töten wollte. Ich stand langsam und wackelig auf. Mir war sehr schwindelig. Ich nahm das Seil schnell in die Hand und lief zu Marina. Ich packte sie und warf sie heftig auf dem Boden. Ich war über mich selber erschrocken, woher ich die Kraft auf einmal her hatte. Sie fiel mit dem Kopf auf dem Boden und starrte mich entsetzt an. Ich nahm das Seil und band ihre Hände und ihre Füße schnell zusammen.
"Laura, erkennst du mich den nicht mehr, ich bin es doch Marina, deine gute tolle beste Freundin, hast du alle unsere frühere tolle Zeiten vergessen?", fragte sie und schaute mich unschuldig an. Ich stopfte ihr ein schmutziger Lappen in den Mund damit sie aufhörte und befreite Jess, Lulu und Carmen von ihren Fesseln und dann half ich Michi, Halit und Georgius auch. Halit und Georgius nahmen Marina mit ins Wohnzimmer hoch, sie setzten sie auf die Ledercouch hin. Jess nahm den Hörer in die Hand und rief die Polizei und einen Krankenwagen an.

„Laura, wie hast du den deine Erinnerung den bekommen?“, fragte Lulu.
„Dorina hat sich verraten, als eure Mütter bei mir angerufen hatten, wollte ich euch suchen, Dorina ließ es natürlich nicht zu und meinte, sie will nicht das ich noch mal entführt und fast getötet werde. Und da wurde ein teil meiner Erinnerung erwacht!“, erzählte ich.
„In der Zeitungen stand, dass du ermordet wurdest, wie kann des sein, bist du ein Zombie?“, fragte Halit.
„Nein, Dorina und Stefan, haben es so aussehen lassen, dass ich gestorben sei, in Wirklichkeit war ich die ganze Zeit bei meiner Tante gewesen, dass ich mal abschalten kann und so. Aber mein Unterbewusstsein wollte unbedingt das ich wieder nach Yorkshire zurück kehren sollte!“, erzählte ich weiter.
„Was ist an dem Tag wo du ermorden wurdest passiert?“, fragte Roman.
„Als ich mich mit dir treffen wollte, bin ich auf die schnelle noch zu Marina gegangen, sie hatte mich in einer Falle gelockte, schlug mich nieder und fuhr mit mir in den Wald. In den Wald hatte ich mein Bewusstsein wieder bekommen und wir stritten uns heftig, sie zerriss meine Kleidung und ich kratzte sie, dann bin ich so blöd gestolpert und bin mit dem Hinterkopf auf einen Baumstamm gefallen, da habe ich mein Gedächtnis verloren!“, erzählte ich weiter.
„Also, stellen wir eines klar du bist jetzt Laura und nicht Leila, oder?", fragte Halit.
"Ja, ich bin Laura!", sagte ich.
"Cool, willst du mit mir ausgehen?", fragte er und grinste.
"Nee, mit dir bestimmt nicht!", sagte ich.
"Das ist Laura wie wir sie kennen!", lachte Halit.
Ich zuckte mit den Achseln. Wir fünf lachten auch.
"Na ja, wir sind echt froh, dass du wieder da bist!", sagte Halit und grinste.

"Hey, was ist den auf einmal los mit dir?", fragte ich." du bist so nett!"
"Tja, ich hab meine Liebe gefunden!", sagte er achselzuckend.
"Ach, wen ich fragen darf wer ist es den?", fragte ich neugierig.
Halit schaute zum Flur hinaus. Jess kam ins Wohnzimmer rein und setzte sich hin.
"Die Polizei kommt und der Krankenwagen auch!", sagte Jess
"Du bist mit Carmen zusammen?", fragte ich überrascht.
Carmen und Halit nickten, er hat Carmen seinen Arm um sie gelegt.
"Und wir sind zusammen!", sagte Lulu und schaute Georgius an.
Ich war sehr erstaunt. Marina gab keinen Laut von sich.
Roman ging hinaus auf dem Garten. Ich folgte ihn mit meinen Augen.
"Laura, geh zu ihm!", sagte Georgius.
"Ja, geh zu ihm!", sagte Lulu und lächelte mich an.
Ich stand auf und folgte Roman hinaus in den Garten.
"Roman, warte!", sagte ich.
Er drehte sich um und schaute mich an.
"Ja!"
"Hör zu, es tut mir Leid, das ich so in der Schule zu dir war!", entschuldigte ich mich.
"Ach, passt schon, du warst total durcheinander, aber jetzt hast du dein Gedächtnis wieder!", sagte er.
Stille trat unter uns ein. Der Wind wehte in meinen Haaren. Es war eine sternklare Nacht. Wir schauten in den Himmel hinauf und eine Sternschnuppe flog von uns weg.
"Da eine Sternschnuppe, du darfst dir was wünschen!", sagte ich und lächelte ihn.
"Meine Wünsche sind schon in Erfüllung gegangen, du bist hier und es geht dir gut!", sagte er.

„Ich liebe dich!“, sagte er.
„Ich liebe dich auch!“, sagte ich.
Wir schauten uns tief in den Augen, er gab mir einen langen zärtlichen Kuss.
Als wir uns voneinander lösten schauten wir uns den Sternenhimmel an.




© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz