Deine Liebesgeschichte 124





Im Grund war es einfach.
Eigentlich brauchte sie den Raum nur mit einer normalen Miene betreten.
Sie musste einfach so tun,als wär nichts gewesen.
Die Angst vor ihm zerbrechlich und verletzt zu wirken,
machte sie innerlich nervös.
Das letzte mal schaute sie in den Spiegel.Ihre großen braunen Augen
schauten sie an.Sie spiegelten eine unheimliche Trauer und eine Angst,
eine Angst das er sie durchschauen würde.Er kannte sie einfach zu gut,
um nicht zu bemerken,dass sie an der ganzen Sache so sehr leidete.
Der Kumme machte sich in ihr breit,doch sie versuchte es zu unterdrücken.
Die Schulglocke klingelte.
Mit langsamen Schritten ging sie zum Klassenzimmer.
Lauter Lärm kam ihr entgegen,als sie die Tür öffnete.
Und da saß er.
Offen und gut gelaunt plauderte er mit seinen Freunden.Sie zwang sich dazu
ihn nicht anzuschauen,doch sie schaffte es einfach nicht.
In diesem Moment blickten seine Augen zu ihren.
Die Zeit schien stehen zu bleiben.
Als sie sich so erblickten,trat in ihr eine unheimliche Zuneigung und
Wärme hoch.Sie zwang sich abermals
dieses sonst so schöne Gefühle,zu unterdrücken.


Er sah ihr sofort an,dass sie wieder ihre typische Maske zeigte.Sich hinter einer Fassadeversteckte,um nicht zerbrechlich und verletzlich zu wirken.Dabei war es menschlich.Aber an den ausdrucksstarken Augen konnte er den Schmerz sehen.Sie zeigten ihmdie Wahrheit.
Den Schmerz den er ihr zu gefügt hatte.Er fühlte sich unheimlich schlecht,als er sichbewusst machte,dass er Schuld an der ganzen Sache war.Er versuchte die Sachezu vergessen,doch er konnte es nicht.Er schaffte es nicht.Nach außen tat er so,alshätte er es schon längst getan,doch innerlich,zebrach er daran.Dafür hasste er sich.Für einen Moment musste er innerlich lachen,als er erkannte,dass sie beide so gleichwaren.
Dann schaute er wieder weg.Er schaffte es nicht sie zu lange anzuschauen.
'Und was machen wir am Wochenende?',raunte sein Freund zu ihm.
Keine Antwort.
'Hey,was ist los?'
Er schaute zu ihm hoch.
'Entschultigung,war mal wieder zu sehr in Gedanken.'
'Irgendwie hab ich das Gefühl,dass du dich vielleicht in sie..ich meine..'Mit zornigen Augen schaute er seinen Freund an.
'Spinnst du.Wie kommst du darauf.Nein!'
Für einen Moment starrten die beiden Freunde sich an.Keiner sagte etwas.'Brauchst dich ja nicht gleich so aufregen.Immer ruhig bleiben.'Er schluckte die Worte seines Freundes hinunter.Ja,er regte sich auf.Wie fast immer.Und bemerkte,dass es ihm selber Angst machte,denn er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.


Zwei Wochen später.


Verunsichert stand sie in der Menge und versuchte sehnsüchtig ihn irgendwo zu erblicken.Aber er war nirgendswo zu sehen.
Sie vergrub sich innerlich.Sie wünschte sich so sehr ihn zu sehen.Seine warmen Augen,seine schönen Lippen,seine besondere Lache.
Eine Woche hatte sie ihn nicht mehr gesehen.Eine ganze Woche.Sie fragte sich,wie sie dieseganze Zeit ohne ihn ausgehalten hatten.
'Da ist er.',flüsterte ihre Freundin ihr zu,die sie mal wieder durchschaute hatte.
Als sie sich zu ihm umdrehte,traffen sich ihre Blicken.Ihr Herz fing anzurasen.
Sie senkte ihren Kopf und konnte nicht anders als weg zu schauen.
Der Abend zog sich unheimlich in die Länge.Die ganze Zeit versuchte sie in seiner Nähezu sein,doch er ging ihr aus dem Weg.
Das verletzte sie,doch wie immer versuchte sie es nicht zu zeigen.Sie versteckte sich hintereiner Unnahbarkeit.
Am liebsten hätte sie angefangen zu lachen.Alles war so lächerlich.Sie liebte ihn,und hasteihn.Zwei Monate war es her.
Vor zwei Monaten hatte sie ihm erklärt,dass sie sich in ihn verliebt hatte.Aber es war nur einseitig
gewesen.Sie beide hatten sich versprochen die Freundschaft zu erhalten,aber sie war völligkaputt gegangen und jetzt distanzierten sie sich ganz.Auch wenn sie so tat,als würde ihr dasnichts ausmachen,sah die Wahrheit ganz anders aus.
Sie liebte ihn einfach.Sie wollte es nicht.Konnte dagegen nichts tun.Und das tat weh.


Er konnte einfach nicht mehr.Für einen Moment blieb er stehen.Dort hinten stand sie.Ihr lautes Lachen war mal wieder rauszuhören.
Zielstrebig ging er zu ihr.
'Was ist los?',fragte sie ihn mit einer kühlen Stimme.
Am liebsten hätte er sich aufgeregt,hätte ihr einfach nur zu geschrien:'Dann eben nicht'.Doch er wollte dieses mal sein wahres Gesicht zeigen.
'Ich möchte mit dir reden.'
Ihr eben noch verzehrter Gesichtsausdruck wurde weicher.
Sie ketteten sich von der Menge ab.
Für einen Moment gingen sie schweigen neben einher.
'Wieso verhalten wir uns so.Wieso?Benehmen wir uns seit der Sache wie kleine Kinder?'Sie schluckte über seine Worte.
'Wie ist es dazu gekommen?'
Sie traute sich zu ihm hochzuschauen.Das Gefühl der Zuneigung trat in ihr hoch,und siekonnte nicht anders als sich darüber aufzuregen.
'Ich meine,schau uns doch beide mal.'
Wütend starrte sie an.
'Na und?Was tust du denn dagegen?Gar nichts!Ich bin doch die jenige die,die ganze Zeitversucht sie zu erhalten.Und wenn ich mit dir rede,bist du komisch.Und wenn wir unsnormal unterhalten,dann zicken wir uns nach fünf Minuten immer an.'
Ihre Stimme zitterte.Sie schauten sich an.
'Das hat doch alles keinen Sinn..',sagte sie leise,kaum hörbar.
Seine Gesichtsausdrück veriet ihn nicht,doch seine Gefühle sagten etwas anderes.
Am liebsten hätte er laut angefangen zu schrein.Doch er hatte Angst vor einer
Zurückweisung.
'Es ist schade.',sagte sie und war überrascht das sie so ehrlich war.
Er blickte zu ihr hinunter.Noch nie hatte sie in der Sache so offen zu ihm geredet.Zumaller erstnmal sah ihr Gesicht verletzt aus.
Als er sie so anschaute,ärgerte er sich über sich selber.Wieso hatte er ihr so viel Schmerzzu gefügt?
'Es ist schade.'Sie wendete sich von ihm ab.
'Denn ich bin eh nicht mehr in dich verliebt.'Ihr Blick war geradeaus gerichtet.Sie schafftee nicht ihn dabei anzuschauen.Ihr Herz schmerzte bei diesen Worten.Einfache Wörter,mit einem so großen Ausdruck.
Sie wusste,dass es nicht wahr war.Doch sie schaffte es zu verdrängen.
'Und jetzt werde ich gehen.Denn das Gespräch bringt eh nichts.'Dann ging sie,ohneihm nocheinmal anzuschauen.
Er blieb zurück.Und in diesem Moment fühlte er sich unheimlich verletzt von ihr.Jetzt wusste er was er wollte.Jetzt.Doch es war zu spät,denn sie liebte ihn nicht mehr.






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