Die erste Verliebtheit dauert meist nur wenige Monate. Danach verblasst das intensive Gefühl, Schmetterlinge im Bauch zu haben und in die Zweisamkeit zieht die Routine ein. Das ist vollkommen normal. Doch birgt dies auch Gefahren für eine Beziehung. Aus diesem Grund müssen Paare die Liebe pflegen, denn sonst stirbt sie mit der Zeit.
Für eine Beziehung ist es lebenswichtig, Zeit füreinander zu haben: Das Paar macht Erfahrungen zu zweit und hat gemeinsame Erlebnisse. Ebenso hat das Paar Zeit für Sexualität, was die Beziehung festigt. All dies stärkt das so wichtige Wir-Gefühl. Zwar klingt dies banal, doch wissenschaftlich ist es erwiesen: Die gemeinsam verbrachte Zeit lässt die Beziehung bestehen und wachsen.
Terri Orbuch, Psychologie-Professorin an der University of Michigan´s Institute for Social Resarch hat sich in einer Langzeitstudie die Trennungsgründe von Paaren genauer angesehen und ist zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt. So wurden in den Beziehungen immer die gleichen Fehler gemacht, die letztendlich zur Trennung geführt haben.
Die Forscherin hatte für das National Institute of Health seit dem Jahr 1986 die Daten von insgesamt 373 Paaren gesammelt und diese ausgewertet. In den darauffolgenden 25 Jahren wurde von 46 Prozent die Scheidung eingereicht. Auch bei den neuen Beziehungen begleitete die Forscherin ihre Probanden weiter.
Um die Ursachen der Beziehungsprobleme herauszufinden, ließ sich Orbuch von 210 Probanden, deren Beziehung kaputt ging, die Probleme erklären und beschreiben. Hieraus entstanden Anti-Beziehungskiller, die in der Online-Ausgabe vom „The Wall Street Journal“ veröffentlicht wurden.
Aufbauarbeit leisten – das klingt simpel, denn es ist tatsächlich etwas Wahres dran, dass kleine Aufmerksamkeiten die Liebe erhalten. Wer sparsam mit seiner Zuneigung ist oder seinem Partner zu wenig Komplimente macht, der gefährdet die Beziehung. Die emotionale Unterstützung ist in einer Beziehung extrem wichtig.
Dr. Orbuch hat vier zentrale Komponenten ausgearbeitet. Dabei ist es entscheidend,
- wie oft die Liebe gezeigt wird,
- wie oft der Partner in der Persönlichkeit gestärkt wird,
- wie oft der Partner eigene Ideen unterstützt,
- wie oft der Partner das Leben bereichert.
Dass Männer mehr Bestätigung brauchen als Frauen, wurde ebenfalls deutlich. Wurde die Liebe von der Frau nicht auf diese Weise vermittelt, so wuchs die Scheidungswahrscheinlichkeit auf das Doppelte an.
Dr. Orbuch fand heraus, dass das Thema Geld das Hauptstreitthema war. So hatten 49 Prozent der geschiedenen Paare Auseinandersetzung wegen des Geldes als Trennungsgrund benannt. Hier ging es um unterschiedliche Einkommen sowie verschiedene Vorstellungen darüber, wie das Geld ausgegeben wird und Lügen darüber.
Dass mit Geld unterschiedlich umgegangen wird, befindet die Expertin als normal. Jedoch sollte in einer Beziehung unbedingt darüber geredet und entsprechende Vereinbarungen getroffen werden, sodass Streitigkeiten vermieden werden. Hilfreich können hier zum Beispiel getrennte Konten sein.
Häufig fehlt es Paaren an Zeit, vor allem dann, wenn beide berufstätig sind. Der Arbeitsalltag, der alltägliche Stress sowie die Belastung durch Haushalt und eventuell Kindererziehung und auch gesellschaftliche Verpflichtungen entziehen der Beziehung Energie. So wird die gemeinsame Zeit immer kürzer, was sich wiederum auf die zwischenmenschliche Kommunikation auswirkt.
Einen Ausflug zu zweit mit Übernachtung im romantischen Hotel könnte zum Beispiel hier Abhilfe schaffen und die Entfremdung der Liebenden vermeiden. Hier finden Paare 33 romantische Tipps, die die Beziehung frisch halten können.
Anstelle sich selbst oder den Partner für Probleme verantwortlich zu machen, sollte die Beziehung selbst als Problem erkannt werden. Dr. Orbuch erkannte in ihrer Studie, dass besonders die Teilnehmer, die an Depressionen, Schlafstörungen und Versagensängsten litten, entweder sich selbst oder dem Ex-Partner die Schuld für das Beziehungs-Aus gaben. Zudem waren sie nicht in der Lage, sich auf eine neue Beziehung einzulassen.
Sicherlich ist es nicht einfach, Schuldzuweisungen völlig zu vermeiden. Gerade damit hatten 65 Prozent der geschiedenen Partner in der Studie zu kämpfen. Dabei tappten vor allem die Frauen in die Beschuldigungsfalle.
Bildquelle: pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 1.0)
Bildquelle: pixabay.com © Geralt (CC0 1.0)
Bildquelle: pixabay.com © PublicDomainPictures (CC0 1.0)