Du musst mir nicht sagen dass du mich liebst, aber ich muss es wissen! Teil 7

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 08.05.2008




Am nächsten Tag begann Ashley auch gleich mit ihrer Arbeit, indem sie in das Dorf hinunter fuhr und sich den kleinen Blumenladen ansah. Es würde natürlich etwas mehr kosten, die Blumen über den Laden als direkt von einem Händler zu beziehen, aber wie es ja aussah hatte Josh ordentlich Kohle und sie kam zu den Annahme, dass Mrs. O'Donnel (die Besitzerin des Ladens) wirklich alle Hebel in Bewegung setzen würde, wenn sie erfahren würde, dass die Blumen für Deena O'Brians Bruder waren.. Auch den Ratschlag von Josh, eher fremde und exklusive Handwerker zu engagieren, als die einfachen der Umgebung hatte sie in den Wind geschlagen. Seine Idee war gewesen, die Handwerker und Landschaftsgärtner der großen 5-Sterne-Hotels zu beauftragen, doch Ashley hatte das vehement abgewehrt und in diesem Punkt auch nicht nachgegeben.
Als sie wieder zurück in dem Hause O'Brian war, beschloss sie, die Blumenladenbesitzerin telefonisch zu kontaktieren. So hatte Mrs. O'Donnel antworten ohne das Gefühl zu haben, sie wäre aus privaten Gründen dazu verpflichtet.
'Ja Guten Tag, hier ist Ashley Beaumont. Spreche ich mit dem Blumenladen von Mrs. O'Donnel? ... Ja, dann bin ich ja genau richtig. Ich bin die neue Landschaftsgärtnerin von Mr. O'Brian und ich suche einen Blumenladen, der mir die gewünschten Pflanzen liefern lassen kann. Sie haben doch bestimmt Kontakte zu vielen Großfirmen für Gartenpflanzen, oder?! … Die genauen m²? Kein Problem, wenn sie mir ihre Faxnummer geben, kann ich sie ihnen durchschicken. … Ja? Gut, dann schaue ich morgen mal in ihrem Laden vorbei. Auf Wiederhören.'
Ashley legte auf, suchte schnell ihre Datenblätter zusammen und schob sie ungeduldig in ihr Faxgerät. Sie musste noch so viele Handwerker und Gärtner anrufen…
Als Ashley das nächste Mal auf die Uhr sah, waren schon 5 Stunden wie im Flug vergangen. *Himmel schon gleich 3, Ich muss schleunigst was essen*

Nachdem sie rasch in die Küche geeilt und sich ein paar belegte Brötchen gemacht hatte, setzte sie sich ins Speisezimmer und las neben dem Essen her die Zeitung. Als sie grad in das letzte Brötchen gebissen hatte, hörte sie leichte Schritte auf dem Flur. *Also Josh - Mr. O'Brian - ist das nicht* gespannt sah sie zur Türe und ein Lächeln gefolgt von einem Stirnrunzeln erschien auf ihrem Gesicht.

'Rachel, was machen Sie … was machst du denn hier?? Ich dachte du bist schon längst auf dem Flug nach Mailand, Rom oder keine Ahnung wo du hinwolltest.' Lachend kam Rachel auf Ashley zu und umarmte sie herzlich. 'Entschuldigung, dass ich hier alles so durcheinander bringe, aber ich wollte eben ins Flugzeug einsteigen - nachdem ich über 3 Stunden auf diesem verdammten Flughafen warten musste - als ich einen Anruf wegen dem Ball heute Abend bekam. Zum Glück war ich noch nicht in der Luft. Der Abend heute ist von so großer Wichtigkeit für Josh.' Ashley sah sie auf einmal fragend an. 'Wieso, was ist heuet Abend?' fragte sie Rachel verwirrt. 'Waaaas?? Du fragst mich was heute Abend ist?? Hat Josh dir nicht…??' *Nein, dachte Ashley sauer, hat er nicht* 'Na dann sag ich es dir jetzt. Der Empfang startet um Punkt 8 Uhr. Schau dass du um halb acht fertig bist, denn wir wollen nicht zu spät kommen.' Mit diesen Worten wollte Rachel sich umdrehen und in ihr Zimmer -eigentlich ja 'Gästezimmer' - gehen, als Rachel sie schüchtern am Arm berührte. 'Ja?!' sie sah Ashley fragend an.
'Hmm, ich wusste nicht so dem Ball und ich habe zu einem solchen Anlass nichts dabei. Wo soll ich denn jetzt auf die Schnelle ein Kleid herbekommen?' Sie sah so verzweifelt aus, wie sie dort stand, mit den nachlässig hochgebundenen Haaren und dem viel zu weiten T-Shirt, und auf ihrer Unterlippe herumkaute, dass in Rachel der Mutterinstinkt wach wurde. Liebevoll fasste sie Ashley am Arm und zog sie hinter sich her. 'Komm mit, Deena und du ihr habt ungefähr dieselbe Größe und einige ihrer Kleider hatte sie nicht mehr als einmal an. Die müssten theoretisch noch im Schrank hängen.' Als Ashley sie verwirrt ansah während sie Rachel die Stufen hinauf folgte, setzte Rachel hinzu: 'Am Anfang hat Deena ein halbes Jahr hier gewohnt, bevor sie sich dann eine eigene Wohnung gesucht hat.'

Sie standen nun in einem gemütlich eingerichteten Zimmer ganz hinten in dem riesigen Haus und Rachel öffnete eine - wie es aussah ganz normale - Schranktür.
Aber als Ashley einen Blick hinein warf, verschlug es ihr den Atem.
Das war kein Schrank, das war ein extra Zimmer voller Kleider, Schuhe, Handtaschen und all die Kleinigkeiten die ein Frauenherz höher schlagen lassen, die sich Ashley aber nie hatte leisten können. 'So, nur zu… such dir eins aus.' sagte Rachel, die sie mit heimlicher Freude beobachtet hatte.
Ashley lief zu den Kleidern, die eine ganze Wand des Zimmers einnahmen und strich ehrfürchtig über die kostbaren Stoffe.
Seide, Samt, Brokat, Taft; mit Pelzbesatz, mit Stickereien, mit Glitzer und Glamour, dass einem die Augen übergingen. Himmel, wie sollte sie sich da entscheiden??

Joshua stand in seinem Zimmer und band sich seine Krawatte um, als sich sein schlechtes Gewissen meldete. Hätte er Ashley doch etwas von dem abendlichen ball erzählen sollen??'Nein', beruhigte er sich gleich selbst, 'es ist nur zu ihrem Besten. Ich will nur nicht dass sie sich blamiert.' *Und mich dazu* fügte er im Stillen an.
Er hatte Erkundigungen über ihre Vergangenheit eingezogen und war dort auf eine unschöne Kindheit gestoßen. Die Eltern, ehemals beide bedeutende Mitglieder der Gesellschaft, waren ihretwegen in einen Skandal verwickelt gewesen, da das Gerücht umging, sie wäre ein uneheliches Kind. Ihrer Mutter wurde der Seitensprung jedoch nie nachgewiesen, sondern Ashley wurde klammheimlich zu ihrem Großvater abgeschoben.
Nachdem sie dort 12 Jahre lang gelebt hatte, hatte man die Hoffnung es wäre Gras über die Sache gewachsen und ihr Vater hatte sie zurück in ihr Elternhaus geholt um sie nun in die Gesellschaft einzuführen. Leider war Ashley nicht nur außerordentlich hübsch sondern auch ebenso eigensinnig gewesen und so wurde sie nach einem halben Jahr wieder zu ihrem Großvater aufs Land geschickt worden. Danach verschwamm ihr Leben und nirgends gab es mehr Informationen wie es weiter gegangen war. 'So ist es das Beste' sagte er sich noch einmal laut vor, schlüpfte in das Jackett seines Smokings und begab sich hinunter in den Salon um in einem der Sessel vor der Bar auf seien Mutter und seinen Bruder zu warten.Die beiden hatten sich vorher schon kurz gesehen und waren sich liebevoll um den Hals gefallen, aber zu einem längeren Gespräch war es wegen den Ballvorbereitungen nicht gekommen.

Ein paar Minuten nachdem er sich niedergelassen hatte, kam sein Bruder die Treppen hinunter und Josh dachte sich voller liebevollem Spot, dass sein Bruder doch überall auffallen müsste.
Dieser trug statt dem obligatorischem weißen Hemd, schwarzem Smoking und dezenter Krawatte, einen weißen Anzug, mit einem schwarzen Hemd und einer roten Krawatte. Dazu weiße Schuhe und eine silberne Rolex. *Der geborene Zuhälter* dachte er schmunzelnd, als er auf einmal schnelle Schritte auf der Treppe hörte.
'Engel?!' seine Mutter kam in einem wunderschönen, weit schwingendem Kleid die Treppe hinunter. Sie hatte ein tiefes smaragdgrün gewählt, dass ihre Augen zum Funkeln brachten. Eine dezente Schleife schmiegte sich an ihre Hüfte, die von einer silbernen, glitzernden Brosche verziert wurde. Das Kleid war schulterfrei und saß wie angegossen. In diesem Moment glaubte er, nie eine schönere Frau gesehen zu haben und er war sichtlich stolz auf seine Mutter. 'Engel?!' sprach sie ihn noch einmal an. 'Ja, was denn?!' 'Ich habe mir erlaubt eine Tanzpartnerin für deinen Bruder zu organisieren, da er ja nicht eingeplant war und so bestimmt keine Begleitung hat. Ich hoffe sie wird dir gefallen.' Der letzte Satz ging an Brian, der sichtlich gelangweilt das Gesicht verzog.
Rachel deutete mit einer dramatischen Geste zur Treppe und den beiden Männern fiel die Kinnlade hinunter.

Josh musste sein eben vorschnelles Urteil über seien Mutter wieder zurücknehmen. Ashley war 1000-mal schöner anzusehen.
Ihr schwarzes Haar war in Locken gelegt und hochgesteckt, wobei ihr einzelne Strähnen wie seidige Bänder auf die nackten Schultern fielen und ihr Gesicht umschmeichelten.Sie hatte einen dezenten silbernen Lidschatten aufgelegt und mit einem gleichfarbigen Kajal ihre Augen dezent umrandet.
Dazu trug sie ein schlichtes Kleid, dessen Seide sich wie eine zweite Haut auf ihre schmiegte. Das alleine wäre schon atemberaubend gewesen, aber das beeindruckendste war die Farbe. Die fließende Seide hatte die Farbe reifer Pflaumen und war von so einem schimmernden Violett, dass sie mit dem silbernen Liedschatten zusammen, ihren Augen einen warmen Schimmer und einen tiefen Glanz gaben.
*Wow, die Augen und das Kleid haben die gleiche Farbe!' Josh war baff. Er nahm es nur noch am Rande wahr, dass sein Bruder aufstand und sich vor Ashley verneigte. Dass bot er ihr seinen Arm und sie schwebte zusammen mit ihm in Richtung des Autos davon. Erst als seine Mutter ihn unterhakte und ebenfalls in Richtung Auto losging, erwachte er. Er stand schnell auf um mit seiner Mutter Schritt zu halten und als sie am Auto - einer silbernen Limousine - angekommen waren, hörten sie, wie sich Ashley und Brian schon angeregt unterhielten. *Na das kann ja heiter werden* dachte Josh genervt und warf seinem Bruder immer wieder eifersüchtige Blicke zu. Er war schon gespannt wer seine Begleitung sein würde. Als sie dann am Ballsaal angekommen waren, war sein einziger Gedanke *Hoffentlich nicht Susan*…

Hey Leute, sorry dass es dieses Mal etwas länger gedauert hat, aber ich hatte ziemlich viel zu tun. Versuche jetzt aber wieder mehr zu schreiben. Würd mich über Komentare und Anregungen freuen.
lg Dani







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