Du musst mir nicht sagen dass du mich liebst, aber ich muss es wissen! Teil 5

Autor: _Schmusekätzchen_
veröffentlicht am: 17.04.2008




Wie liebte sie ihr Baby! So viel PS unter sich zu spüren, zu spüren welche Power sie unter sich hatte. Sie drehte ihr Radio laut auf, sang und lauthals mit als sie rückwärts aus der Einfahrt fuhr, den geschotterten Weg hinunter auf die Straße.
Sie sah sich nicht noch einmal um, sonst hätte sie die bewundernden Blicke gesehen, mit denen ihr 2 Augenpaaren nachgesehen hatten. Ein blaues, so tief wie das Meer und ein grünes, so funkelnd wie das Wasser an ihrem Waldsee.

*Wow, was für eine Frau* dachte sich auch Brian als er den Wagen mit der singenden Ashley zur Einfahrt hinausfahren sah. *Sieht echt scharf aus und kennt sich auch noch in Sachen Autos aus.* Sehnsüchtig sah er noch einmal zu der Stelle an der er sie hatte verschwinden sehen. Er wusste nicht richtig ob seine Sehsucht der Frau oder jetzt da er das Auto gesehen hatte eher dem schnittigen Wagen galt, aber er beruhigte sich mit dem Gedanken, dass das kein Problem mehr wäre, wenn er erstmal die Frau (+ das Auto) hatte.

Auch Josh sah Ashley bewundernd nach. So eine Frau musste doch eine Menge Kerle gehabt haben. Nicht dass er sie für ein Flittchen hielt, aber er wusste nicht genau was er von ihr halten sollte. Einerseits konnte sie kratzbürstig und unnahbar wirken, aber er hatte auch schon ihre warmherzige und humorvolle Seite kennen gelernt. Klar, sie war aufbrausend und temperamentvoll, aber er sah darin nichts Schlechtes - im Gegenteil. Er war durchaus auch in der Lage aufbrausend zu werden, auch wenn er es meistens unterdrücken musste. Seine Ex-Frau…
*Nicht daran denken* befahl er sich. Seine Ex-Frau war so ein Thema für sich, über das er an so einem schönen Tag lieber nicht weiter nachdenken wollte.
Er ging ins Haus und begab sich in den oberen Stock, in sein Arbeitszimmer. Gerade als er es sich in seinem Sessel bequem machte und noch einige Papiere durchsehen wollte, kam ihm das 'Gespräch' mit seinem Bruder wieder in den Sinn. Wieso war der überhaupt so plötzlich hier aufgetaucht? Hatte er wieder etwas ausgefressen?
Seufzend erhob er sich und beschloss Brian zu suchen. Seine Papiere mussten eben warten.

Inzwischen war Ashley den verschlungenen malerischen Weg wieder zurück in die Stadt gefahren. Sie hatte doppelt so lange wie für den Hinweg gebracht, da sie sich beim hinfahren nur um die Zeit und um ihren Termin gekümmert hatte. Aber jetzt, da sie mit offenem Verdeck und schön gemütlichem Tempo den gewundenen Weg entlangfuhr, fielen ihr die saftig grünen Wiesen und die sanft geschwungenen Hügel direkt ins Auge. Diese malerischen Farben mit dem strahlend blauen Himmel und den kleinen weißen Wattewölkchen, die so typisch für Irlands Weiten waren fesselten sie auf Anhieb. Sie war am Vorabend schon so gefangen gewesen in der Vielfalt der Gefühle die dieses Land vermittelte. Einerseits war es kraftvoll und schroff mit den steil abfallenden Klippen zum Meer hin und den rauen Hügelkuppen die hier und da aus dem dunklen Grün herauslugten, aber andererseits war es sanft und majestätisch mit den leicht geschwungenen Hügelkuppen und dem Farbenspiel des Himmels am Abend. Es hatte noch nie ein Land gegeben, das sie so fasziniert hatte wie dieses.
Langsam fuhr sie den weg hinunter ins Dorf und sah im Vorbeifahren flüchtig auf das Ortsschild, dass sie schon so oft gelesen hatte, dass sie nun ohne hinzusehen wusste was draufstand: 'Meelick'
Auf dem Weg in das Bürgermeisteramt des Dorfes, fuhr sie an etwa 5 der 12 Häuser vorbei. Dieses kleine Dorf war schon immer das gewesen, was sie hatte haben wollen. In einer überschaubaren Gemeinschaft leben, in der Fremde willkommen waren, man alles voneinander wusste und jeder jeden kannte.
Schon als kleines Mädchen hatte sie sich so ihr späteres Leben vorgestellt und nun war sie auf dem besten weg sich diesen Lebenstraum zu verwirklichen.
Um diese melancholischen Gedanken zu vertreiben schüttelte Ashley kurz den Kopf, hielt vor dem kleinen, weißen - wie es aussah frisch angestrichenen - Gebäude und stieg leichtfüßig aus. Ihre Zehennägel funkelten in einem kessen hellgrün, das gut zu ihrem Top passte und lugten frech aus den flachen Sandalen. Ohne ihr Cabrio abzuschließen (*Wie schön dass sich die Leute hier noch so vertrauen*) ging sie zu der offenen Holztüre und trat ein.

'Hey Brian, bist du da?' Josh nahm keine Rücksicht auf das Privatleben seines kleinen Bruders, sondern riss die Türe zu einem seinem Gästezimmer schwungvoll auf. Nachdem er den Kopf in den Raum gesteckt hatte, runzelte er die Stirn. Alles sah unberührt aus, aber die Koffer auf dem breiten Doppelbett und neben dem Schrank beunruhigten ihn. Es sah aus, als sei sein Bruder hier eingezogen!
Mit einem Ruck drehte er sich um, als er das quietschen einer Türklinke vernahm.
Brian kam, nur mit einem Handtuch um die Hüften, aus dem Gästebad und lehnte sich lässig an den Türrahmen zum Schlafzimmer. 'Hey, hast so Sehnsucht nach mir, dass du mich sogar schon beim duschen störst?' fragte Brian schmunzelnd und strich sich mit einer lässigen Geste die Haare aus der Stirn. Wie er so dastand, nur mit dem Handtuch um die Hüfte und sich cool eine Zigarette ansteckt, musste Josh - neidlos - zugeben, dass sein Bruder genau wie er eine erstklassige Figur hatte.

'Wieso bist du wieder da?' fragte er Brian ruhig, der daraufhin kugelrunde Augen machte. 'Aber Bruderherz, darf ich dich nicht mal mehr spontan besuchen kommen?' fragte er scherzhaft. 'Hmm, nach einem Spontanbesuch sieht mir das hier nicht aus.' Josh deutete viel sagend auf die ganzen Koffer die überall verstreut herumstanden, nicht ohne seinem Bruder einen intensiven Blick zuzuwerfen. Dieser verfehlte seine Wirkung auch dieses Mal nicht, denn Brian sah einen kurzen Moment zu Boden, bevor er ihn geknickt anblickte. 'Hmm, ok du hast Recht' murmelte er, kurz bevor alles aus ihm herausstürzte. Er hatte seinen Job verloren, da er etwas mit der Tochter des Chefs angefangen hatte. 'Ja und was ist daran so schlimm?!' hakte Josh noch einmal vorsichtig nach. Er glaubte nicht, dass es nur an dem verlorenen Job lag, dass seinen Bruder so fertig war, denn Brian hatte seinen Jobs schön öfters verloren als dass Josh sie noch hätte zählen können. Er hatte zwar gewusst, dass Brian diesen Job geradezu liebte, aber dass das das einzige war glaubte er nicht so recht.

Brian warf sich verzweifelt auf die Couch. Er wollte nicht darüber reden, aber andererseits fragte er sich, wenn er es nicht seinem Bruder erzählen konnte, wem dann?! Und er wusste, dass es ein Thema gab, bei dem er die volle Unterstützung seines Bruders fand… 'Ich liebe sie' gestand er Josh leise. Dieser sah ihn ungläubig an, lachte dann aber nicht, wie Brian befürchtet hatte, sondern setzte sich neben ihn, klopfte ihm kumpelhaft auf die Schulter und murmelte: 'Ja also, wurde auch langsam mal Zeit. Und, wann lern ich sie mal kennen deine Freundin?!' setzte er dann Augenzwinkernd nach. 'Nein, das ist es ja gerade.' fuhr Brian verzweifelt auf. 'Sie wird in einer Woche heiraten!' er warf sich verzweifelt auf sein Bett und starrte zur Decke empor. Josh sah ihn baff an und fragte vorsichtig: 'Also liebt sie dich nicht, hmm?!' Eine Weile saßen beide stumm, in Gedanken versunken da als Brian plötzlich sagte: 'Nein, sie ist scheinbar seit ein paar Jahren irgendeinem reichen Geschäftspartner ihres Vaters versprochen, die unbedingt ihre Firmen zusammenschließen wollen.'

Ashley stand in dem kleinen hellen Raum des 'Rathauses' und sah sich suchend um. Hier gab es nicht wie bei ihnen Zuhause irgendeinen Automaten an dem man eine Nummer ziehen musste und dann hineingerufen wurde, sondern nur einige Büros, Treppen und Flure. *Himmel wie soll ich mich hier bloß zu Recht finden?!* Sie straffte die Schultern, drückte das Kinn durch und klopfte gleich an der nächsten Tür zu ihrer linken. Eine freundliche und fröhliche Frauenstimme bat sie herein und gebot ihr mit einem Lächeln sich zu setzten und noch einen Moment zu gedulden, da sie telefonierte. 'Ja, natürlich sagen wir ihnen sofort Bescheid, wenn wir etwas gehört haben… natürlich Mrs. McEvoy, ich bringe ihre Katze höchstpersönlich zu ihnen zurück falls sie sich findet…Ja, ihnen auch noch einen schönen Tag. Auf Wiederhören.' Sie legte auf und seufzte kurz auf bevor sie sich Ashley zu wand. 'So, und was kann ich für sie tun Miss…?!' 'Beaumont, Ashley Beaumont. Ich würde gern wissen wohin ich mich wenden muss, wenn ich die Irische Staatsbürgerschaft annehmen möchte und hier in dieses Dorf ziehen möchte. Also ich meine… das ist doch bestimmt… also wenn das möglich wäre.' verhaspelte sie sich voller Unsicherheit. Aber natürlich ist das möglich. Kommen Sie, wir gehen erst mal in unser hübsches Cafe einen Kaffee trinken, da meine Dienstzeit heute am Sonntag eigentlich schon vorbei ist.' 'Oh nein, ich möchte sie wirklich nicht um ihre Freizeit bringen…' 'Papperlapapp' würgte die junge Frau Ashley recht schnell ab. 'Ich freue mich wenn hier in das Dorf wieder ein frischer Wind einzieht. Außer der etwas verrückten Sidney gibt es hier keine junge Frau in meinem Alter. Ich freue mich wenn wir Zuwachs bekommen.' Sie zwinkerte Ashley schelmisch zu und schloss die Holztüre von außen sorgsam ab. Dann lotste sie Ashley die in Richtung aus der sie gekommen war und bog dann in eine Seitenstraße ab, in der sich ein sehr süßes kleines Cafe, mit Restaurant darüber befand. Die zwei Frauen ergatterten einen kleinen Zweiertisch in einer der hinteren Ecken, in denen sie sich ungestört unterhalten konnten. Nachdem sie sich gesetzt und bestellt hatten (es waren scheinbar alle per 'du') stellte die junge Frau sich vor. 'Ich heiße Deena. Deena O'Brian und bin 26 und du?' 'Ashley verschluckte sich fast an ihrem Kaffee als sie den Nachnamen hörte. 'Hey, sooo alt ist 26 auch wieder nicht.' lachte Deena und tätschelte ihr den Rücken. 'Hmm nein, ich bin ja selbst schon 26 aber sag mal, war dein Nachname O'Brian?' 'Ja' antwortete Deena und sah sie zwar immer noch freundlich, aber deutlich aufmerksamer an 'Wieso, was ist denn damit?!'
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Sooo, also erst mal die neuesten Neuigkeiten: Sani und ich schreiben zusammen eine Mittelaltergeschichte. (Jessy und ich wollen dann auch noch zusammen eine Geschichte schreiben, wenn wir es mal auf die Reihe bekommen gleichzeitig on zu sein^^)Wie des mit dem Reinstellen der Geschichte dann funktioniert erklären Sanni und ich euch am Anfang des ersten Teils der neuen Geschichte (die wahrscheinlich nächste Woche irgendwann anfängt^^). Euch viel Spaß damit...

Ich hoffe ihr bleibt mir als 'fans' erhalten und schreibt gleichzeitig schön fleißig weiter an euren Geschichten... Ich sterb fast vor Neugierde!!

Ansonsten Anregungen und Kritik wie immer willkommen...

lg Dani







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