Die Geschichte einer Liebe Teil 4

Autor: Marie-Luise
veröffentlicht am: 30.03.2008




HI!! Sorry noch mal für den Fehler der passiert ist, jetzt stimmt aber der Inhalt vom 3.Teil wieder!
P.S: Jetzt kommt wahrscheinlich eine Weile keine Fortsetzung (sofern ihr überhaupt noch eine wollt!), da ich die nächste Zeit viel für die Schule zu tun hab!! Ich würd mich sehr über Kommentare, Kritik und Verbesserungsvorschläge eurerseits freuen!! Glg Marie-Luise!

Ich saß am Morgen an einen für die Umstände reichlich gedeckten Tisch, doch vor lauter Nervosität, bekam ich so gut wie nichts hinunter. Ich hockte einfach da und schlürfte an meiner Milch. Von den Gesprächen rund um mich herum bekam ich ebenso wenig mit, wie von dem Rest meiner Umgebung. `Wann Jack wohl kommt?´ ,geisterte es mir durch den Kopf. Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja gar nichts passendes zum Anziehen hatte! Außer meiner Arbeitskleidung und ein paar weniger schönen Kleidern hatte ich nichts! Natürlich war da noch das bezaubernde Kleid, dass Luise und Anna mir gegeben hatten (von dem ich noch immer nicht wusste, woher sie es hatten!), aber das war eher für elegantere Anlässe gedacht! Schließlich entschied ich mich meine Freundinnen um Rat zu fragen.
„Natürlich bekommst du eins von unseren Kleidern!“ ,sagte Anna empört, als ich ihnen von meinem Problem erzählt hatte. „Lass uns mal sehen, welches würde dir stehen?...... Ahh!!!....Ich glaub, ich hab eins!“ , schrie Luise und kam mit einem wirklich hübschen Kleid in einem sonnigen Gelb zu mir zurück. „Bitte! Zieh es dir über!“ Das brauchte sie mir nicht zweimal sagen! Auch dieses Kleid schmiegte sich an mich wie eine zweite Haut und ich dankte Gott dafür, das Luise und ich die selbe Größe hatten. Es ging mir bis kurz über die Knie und war Schulterfrei; hoch und eng geschnitten, so dass es meine Figur sehr vorteilhaft betonte. „Komm! Jetzt richten wir dich noch ein bisschen her!“ ,sagte Anna. „Aber was wird Jack sich darauf einbilden, wenn ich mich so für ihn herausputze?“ „Schätzchen, glaub mir! Du willst lieber nicht wissen was er denkt, wenn du dich nicht so für ihn herausputzt!!“ Und weitere Wiederworte meinerseits haben Luise und Anna dann einfach nicht mehr zugelassen.

„Amelie! Ich glaub da ist jemand für dich!“ ,hörte ich jemanden zu uns hinaufschreien. „Ich komme gleich!“, gab ich mit zitternder Stimme zurück, glaubte aber nicht, dass sie es gehört hatte. „So.....fertig!“ ,brachte Luise stolz hervor, als sie endlich mit mir fertig war. Sie reichte mir einen Spiegel und ich war völlig überrascht, als ich mein Spiegelbild sah! Es war irgendwie seltsam. Ich sah zwar sehr verändert aus, auf positive Art und Weise, und trotzdem hatte ich noch immer das Gefühl, ich selbst zu sein, und mich nicht hinter einer Maske verstecken zu müssen. „Und jetzt beeil dich!! Du willst doch deine Verabredung nicht warten lassen!“ Ich grinste sie an und machte mich mit wackeligen Füßen auf den Weg nach unten.Und dann sah ich ihn! Jack! Und mir wurde wieder einmal über deutlich bewusst wie unverschämt gutaussehend er war. Er hatte dieses Mal keine Uniform an, sondern trug einfach nur eine schwarze Hose und dazu ein schlichtes weißes Hemd, was aber seine Attraktivität nicht im mindesten beeinträchtigte. Eher im Gegenteil!
Als ich in sein Gesicht blickte, schienen seine Augen mich zu verschlingen und mir kam es so vor, dass er mit seinen intensiven Blicken tief in meine Seele sehen konnte. „Hallo, my little Dralin´. Du siehst umwerfend aus!” , sagte er mit seiner rauen, männlichen Stimme. Ich fühlte, wie ich wieder rot wurde, doch ich konnte meinen Blick nicht von Jack abwenden. Dann beugte er sich sehr nah zu mir herunter und flüsterte mir ins Ohr: „Lass uns von hier verschwinden.“ Ich nickte und schon nahm er mich am Arm und zog mich hinaus. Ich staunte nicht schlecht, als Jack mich zu einem Chevrolet Pickup, führte. Er bemerkte wohl meinen ungläubigen Blick, als er sagte: „Sorry, aber ein anderes Fahrzeug hab ich nicht bekommen.“ „Machst du Witze? Wir zu Hause hatten nicht einmal ein Auto, und selbst jetzt könnte ich an einer Hand abzählen, wie oft ich schon mit einem gefahren bin!!“ Jack begann herzhaft zu lachen und meinte dann fröhlich: „Na, da hab ich ja noch mal Glück gehabt!“. Schließlich stiegen wir ein und fuhren los.

Eine ganze Weile fuhren wir durch das kleine Städtchen, in der das Lazarett lag, bis wir auch das letzte Haus hinter uns ließen. Die Fahrt über schwiegen wir, es war aber keine unangenehme Stille, sondern wir hingen einfach unseren Gedanken nach, die sich in meinen Fall jedoch nur um Jack drehten. Schließlich hielt er an und ich blickte mich um. „Wo....oh!! Wie hübsch!“ Wir hatten an einer wunderschönen Wiese angehalten, die direkt an einem kleinen See lag. Dieser Ort kam mir so unendlich friedlich vor, so dass ich gar nicht glauben konnte, dass wir mitten im Krieg waren. Jack stieg aus dem Auto und hielt mir die Tür auf, danach holte er einen gut gefüllten Picknickkorb und eine große Decke heraus. „Wir können unsere Decke am See ausbreiten und die Sonne genießen.“ ,schlug er mir vor, was wir dann auch taten. Ich hatte oft davon gehört, wie Mädchen sich darüber unterhielten, dass beim Anblick ihrer Verehrer ihre Herzen schneller schlugen. Bis jetzt konnte ich mir das überhaupt nicht vorstellen und hab das als blödes Gequatsche abgetan. Doch jetzt wusste ich es besser. Mein Herz schlug doppelt so schnell wie sonst. Entschieden zu schnell!! Sobald er den Korb ausgepackt hatte, begann ich schon die Leckereien zu verspeisen. `Gott, das muss der Himmel sein!´, lächelte ich in mich hinein.

`Gott, was ist das nur für eine Tortur` ,dachte sich Jack, als er Amelie gebannt beim Essen zusah. Sie hatte gerade den süßen, saftigen Apfel aufgegessen und nun leckte sie sich die Finger ab, wobei für einen kurzen Augenblick ihre rosige Zungenspitze aus ihrem Mund glitt. Nie hätte er sich gedacht, dass so etwas alltägliches wie Essen, derart erregend sein konnte. Er konnte es sich nicht erklären warum, aber Amelie fesselte ihn, wie es bis jetzt noch keine andere Frau getan hatte. Sie konnte einerseits ziemlich temperamentvoll sein, wenn ihr etwas nicht passte und doch strahlte sie eine solche Unschuld und Unsicherheit aus, dass es ihn verwirrte. Wenn er sie jetzt so betrachtete sah sie aus wie ein Engel, wie ein Geschöpf aus seinen Träumen.
Ihr Duft stieg ihm in die Nase, süß, frisch – ganz anders als das betörende Parfüm, an das er gewöhnt war und gegen das er schon vollkommen immun war. Ihr Duft war leicht und luftig, er erinnerte ihn an Vanille und Apfelblüten, an den Geruch des Frühlings.
„Woher kommst es eigentlich, dass du Deutsch sprechen kannst?“ ,fragte Amelie ihn. Jack blickte in ihre unbeschreiblich schönen Augen und sagte: „Nun, mein Vater war ebenfalls in der Armee, wie eigentlich so ziemlich jedes männliche Mitglied meiner Familie. Auf jeden Fall hat mein Vater auch während des 1. Weltkrieges gedient und war an der Ostsee stationiert, wo er schließlich meine deutsche Mutter kennen gelernt hat. Es dauerte dann schließlich nicht mehr lang bis sie geheiratet hatten und ich zur Welt kam. Auch wenn meine Mutter mit meinem Vater nach Amerika gegangen ist, hat sie ihre Wurzeln nie vergessen und deshalb bin ich zweisprachig aufgewachsen.“ „Da hat deine Mutter aber gute Arbeit geleistet, du sprichst nämlich sehr gut Deutsch, bis auf einen kleinen Akzent.“ „Ich weiß. Ich hab wirklich versucht ihn mir abzugewöhnen.“ „Nein, lass es.....dein Akzent gefällt mir“ ,gab Amelie kleinlaut zu. `Und du gefällst mir´ ,dachte sich Jack.

Und so vergingen die Stunden und ich konnte mich nicht dran erinnern, wann ich mich zuletzt so gut amüsiert hatte, wann ich zuletzt so viel gelacht hatte. Jack schaffte es andauernd mir ein herzhaftes Lachen zu entlocken und ich fühlte mich so unbeschwert, so frei, so sorglos. Am liebsten würde ich hier für immer mit ihm sitzen bleiben und diese atemberaubende Gefühle genießen, die er in mir auslöste. Ich wusste nicht, was diese Gefühle zu bedeuten hatten, sie waren so verwirrend und zugleich unbeschreiblich schön.
Auf einmal merkten wir, wie sich das Wetter rasch veränderte und schon die ersten Regentropfen herunterfielen . Schnell packten wir die Sachen und suchten Unterschlupf unter einer großen, alten Eiche, als es plötzlich begann in Strömen zu regnen. Schließlich wandte ich mich zu Jack um und merkte erst jetzt wie nahe ich ihm war. Seine Nähe überraschte mich. Ich blickte in seine Augen und sein durchdringender Blick ließ mich erschaudern. Wieder hob er seine Hand und legte sie unter mein Kinn. Mir stockte der Atem, und er strich unendlich sanft mit dem Daumen über meine Unterlippe. Er holte tief Luft und senkte den Kopf ganz langsam und ließ mir genügend Zeit, mich zurückzuziehen. Doch ich stand einfach nur da; meine Nerven waren zum zerreißen gespannt. Schließlich senkte ich mit einem leichten Seufzen meine Augen, als seine Lippen die meinen berührten.

Es war ein unendlich sanfter Kuss. Eine Berührung ihrer Lippen, mehr nicht und trotzdem der Beste, den Jack Morgan bisher hatte. Ihre Lippen waren weich, so sanft, wie sie aussahen und einfach vollkommen. Schließlich erhöhte er den Druck und war sich wieder ihrer Unschuld bewusst. Er wollte sich zurückziehen, als sich aber plötzlich ihre Lippen unter seinen bewegten, sehr unschuldig und doch zugleich wahnsinnig verlockend. Ohne darüber nachzudenken reagierte Jack. Die Hand, die unter ihrem Kinn lag, verstärkte den Druck, und er trat noch einen Schritt näher und legte den Kopf ein wenig schief, um den Kuss zu vertiefen. Langsam öffnete sich ihre Lippen für ihn. Gerade genug, damit er sie schmecken konnte, und Gott, sie schmeckte unbeschreiblich gut!! Langsam glitt seine Zunge in ihren Mund und berührte die ihre. In Jacks Kopf drehte sich alles, das Blut rauschte in seinen Ohren und er wollte mehr.....viel mehr!!
Doch der Kuss endete abrupt, als sie plötzlich, ganz nah, Stimmen hörten. Sie drehten sich um sahen eine ganze Kolonne von feindlichen Soldaten.







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