Liebesgeschichte

Autor: Babe x3
veröffentlicht am: 24.02.2008




Ich habe noch viiiel mehr.
Aber leider ist sie am Anfang noch keine richtige Liebesgeschichte, aber das kommt noch :) AUßerdem sollte eigentlich manche Dinge kursiv/fett geschrieben sein, aber das geht hier ja leider nicht. Ich hoffe aber, dass sie trotzdem verständlich ist..^^

Wie alles begann

und stand ich hier. Alleine auf einem Hügel, unter mir ein dichter Wald und hinter mir das Moor. Ich war schon so weit gekommen, doch nun hatte ich langsam die Nase voll - gestrichen voll! Wieso musste mein Bruder unbedingt abhauen? Und warum musste ich dumme Kuh mich auf die Suche nach ihm machen? Hätte ich es nicht lieber der Polizei überlassen können? Nein, natürlich nicht. Doch warum wusste ich nicht. Und nun musste ich, ob ich wollte oder nicht, den dunklen Wald durchqueren oder umreiten. Zeitraubende Aufgabe! Am liebsten hätte ich mein Pferd rumgerissen und wäre zurück ins Moor geritten. Aber was tut man nicht alles für seinen jüngeren Bruder? Richtig! Nämlich alles! Also, Augen zu und durch! Oder doch lieber umkehren? Nein, das ging nicht. Ich hatte beschlossen, ohne meinen Bruder nicht wieder nach Hause zu gehen. Aber was war, wenn er schon längst wieder zu Hause war? Unmöglich! Das wüsste ich. Oder nicht? Langsam fing ich an, mich selbst zu verwirren. Außerdem wurde mein Hengst langsam ungeduldig. Also entscheide dich! Denk nach, denk nach! Dreh um! Niemals! Nun mach schon! Ich bin doch kein Feigling! Wer weiß was dich hinter dem Wald erwartet! Lieber Feigling als Tot! So? Das sehe ich aber ganz anders! Lieber Tot als Feige?? Du hast's erraten! Selbstmörderin, Selbstmörderin, Selbstmörderin! Sei still, du nervst! Ich habe mich schon entschieden! Selbstmörderin, Selbstmörderin, Selbstmörderin! Na gut, dann bin ich eine Selbstmörderin. Sei jetzt still.
Ich stieß Satan - so hieß mein Pferd - die Fersen in die Seite, bevor ich mich noch anders entscheiden konnte.
Langsam trabten wir auf den Wald zu. Wie finster er aussah! Und dadurch sollte ich reiten? Nicht Nachdenken, Katrin! Sonst überlegst du's dir doch noch anders. Tief durch atmen! Einmal, zweimal, dreimal. Kann ich nicht einfach außenherum reiten? NEIN! Bitte! NEIN! Warum nicht? DAUERT ZU LANG! Aber es ist sicherer! VERGISS DIE SICHERHEIT UND REITE DUUUURCH! Ich mag nicht. MACH! Also gut. Sei mutig, Katrin. Satan ist bei dir und was soll dir schon passieren? Ist doch nur ein dunkler Wald. Ein stinknormaler Wald! Der sieht aber gefährlich aus! Dreh um! Hab ich nicht gesagt, du sollst ruhig sein? Wie ich manchmal meine inneren Stimmen hasste! Die können einen richtig auf den Wecker gehen! Apropos Wecker. Wie viel Uhr war es eigentlich? Ich zügelte Satan kurz vor dem Wald und schaute auf mein rechtes Handgelenk. Natürlich - da war keine Uhr. Die hatte ich zu Hause vergessen. Nun gut. Dann muss es eben ohne Uhr gehen! Ich drehte mich auf dem blanken Rücken des Pferdes um und schaute zum Himmel hinauf. Die Sonne stand schräk hinten am Himmel. Und was sagte das mir? Nichts! Rein gar nichts! Egal. Wenn ich mich erstmal im Wald verirrt hatte, konnte es mir eh Wurst sein, wie viel Uhr es ist. NUN MAL DEN TÄUFEL NICHT AN DIE WAND! Nee mach ich schon nicht. Geht ja schlecht, oder siehst du hier ne Wand? Nein? Dann halt auch deine Klappe. Deine besserwisserischen Sprichwörter gehen mir eh auf die Nerven. Und Ruhe war. Sodele, jetzt konnte ich mich auf das Verirren konzentrieren. Konnte ja nicht so schwer sein. Na viel Spaß dann mal! Du wolltest wohl schon immer mal verhungern, wie? Das hatte meine innere Nervensäge ja mal wieder toll hinbekommen! Denn jetzt bemerkte ich meinen knurrenden Magen. Aber was soll's? Wenn ich jetzt schon hungrig war, konnte es, - wenn ich mich erstmal im Wald verirrt hatte - wenigstens nimmer so lange dauern, bis ich ganz verhungert war. IMMER POSITIEV DENKEN, KATRIN! Wie soll das in so einer Lage bitt' schön funktionieren? DENK ERST GAR NICHT NACH! REITE EINFACH DURCH! Bla, bla, bla! Was für ein dummes Gequatsche. Oder war das nicht mal so dumm? Natürlich ist das dumm! Hör auf mich und dreh um! Denk an dein warmes, gemütliches Bett und ein Dach über'm Kopf! Ach klinkt das verlockend! Ich glaub ich dreh um. Genau. Sollte sich doch die Polizei um meinen Bruder kümmern. Hauptsache mir geht es gut! NUN SEI MAL NICHT SO EGOISTISCH! Bin ich das? Nur der egoistisch ist, kann heutzutage in dieser Welt noch überleben! Also los! LABER KEIN SCHEIß! SO SCHLECHT IST UNSERE WELT AUCH WIEDER NICHT! Natürlich ist sie das! So schlecht, dass Mark sogar abgehauen ist. Schweigen. Endlich! VIELLEICHT BIST DU IHM AUF DEN WECKER GEGANGEN! Nun schrei doch nicht so. Wir sind doch nicht taub. ICH SCHREI WANN UND WO ICH WILL! Klappe. Jetzt weiß ich immer noch nicht, was ich machen soll. Ihr seid mir ja eine schöne Hilfe heute! Denkt wohl, wenn ihr euch streitet, fällt mir meine Entscheidung leichter? Ihr seit manchmal schon kindisch! Ich bin nicht kindisch! HEUL DOCH, HEUL DOCH! Haltet mal die Klappe. Ich denke nach. Überlass lieber mir das denken. Weil in nachdenken warst du schon immer eine Niete! Ist gar nicht wahr. Du sagst mir in Mathe arbeiten immer die falschen Lösungen. Jetzt lügst du aber! HÖRT AUF ZU STREITEN! Schnauze! Ok, ok, jetzt reicht's aber wirklich. Sonst stehen wir noch morgen da. Wir reiten durch, ok? JA. Nein! DICH HAT HIER NIEMAND UM DEINE MEINUNG GEFRAGT! Hört ahauf! Ich war wirklich genervt. Immer müssen die anderen Meinungen sein. Aber das konnte mir ja egal sein, solange ich eine eigene hatte, oder? Schnell trieb ich Satan an, bevor noch einer der Beiden etwas sagen konnten.

Ich hatte mich wirklich und wahrhaftig verirrt. Warum gab es auch nicht so etwas wie ein Waldweg? Musste immer alles so schwer sein? Scheinbar schon. Damit musste ich mich wohl langsam abfinden. Meine inneren Stimmen waren mittlerweile verstummt und gaben kein Mucks mehr von sich. Hoffentlich würde das noch eine Weile andauern! Denn wenn nicht, würde ich nicht verhungern, sondern explodieren.
Hoffentlich würde Satan schnell den Weg nach draußen finden! Die Minuten verstrichen schnarchend langsam und die Zeit kroch nur so dahin und die Umgebung änderte sich kein bisschen. Wie auch? Schließlich sehen alle Bäume gleich aus! Nervensäge nummer eins meldete sich zu Wort. Jetzt fehlt nur noch nummer zwei! NUN SEI DOCH MAL STILL, SONST EXPLODIERT KATRIN NOCH! Der erste vernünftige Satz, den ich aus seinen Mund gehört hatte! Es geschehen doch noch Weltwunder. Ich kicherte. Ich finde das alles nicht sehr lustig. Außerdem hab ich Hunger und Durst. Jaja, das hab ich ja auch. Schade, dass man innere Nervensägen nicht essen kann, denn dann wäre ich schon längst satt. Und ab dieser Bemerkung wollten sie nie wieder ein Wort mit mir wechseln - so hatten die Beiden es jedenfalls beschlossen. Das konnte mir nur recht sein. Hatte schließlich besseres zu tun, als mir denen ihr dummes Gelaber anzuhören.
Ich wusste nicht, wie lange ich schon geritten war, doch endlich hielt Satan an und tauchte seine samtweichen Nüstern in trieffrisches Flusswasser! Schnell rutschte ich von Satans Rücken und tauchte meine Hände ins frische Nass. Mhhh schmeckte das köstlich! Davon abgesehen, dass es etwas nach Fisch roch und schmeckte. Als ich mein Durst und zum Teil auch meinen Hunger gestillt hatte, betrachtete ich den Fluss etwas genauer. Er war etwa zwanzig Meter breit. Vielleicht auch etwas breiter oder schmaler. In schätzen war ich noch nie gut gewesen. Das Wasser war dunkel und den Grundboden konnte man schon gar nicht mehr sehen. Abgesehen am Ufer. Da konnte man ihn klar und deutlich erkennen. Schnell zog ich meine Strümpfe und Schuhe aus und krempelte meine Hosen bis zum Knie hoch. Langsam tappte ins Wasser. Das tat gut! Herrlich! Einfach nur herrlich! Als in bis zu meinen Knien im Wasser stand, hatte ich schon längst beschlossen, ganz ins Wasser zu gehen. Ich zog mit meinen Pulli über den Kopf und schmiss ihn zurück ans Ufer, sodass er nicht Nass werden konnte. Schließlich brauchte ich etwas Trockenes zum anziehen! Ohne zu zögern planschte ich ins Wasser und graulte bis zur anderen Uferseite. Ach wie schön! Ich schloss die Augen und lies mich weiter Fluss abwärts treiben. Minuten verstricken, als ich plötzlich Satan wirren hörte. Ich öffnete träge die Augen und schaute zum Ufer. Dort trabte Satan, den Schweif aufgestellt, den Hals gewölbt, Nüstern gebläht und die Ohren gespitzt mit meinem Pulli im Maul auf und ab. Was wollte er mir denn damit mitteilen? Los mach schon, ich will weiter? Doch als ich ein lautes knacken im Unterholz hörte und Satan prompt die Ohren anlegte, war mir klar, was er wollte. In Rekord Zeit schwamm ich zu ihm und krabbelte aus dem Fluss. Doch zu spät. Ein junger Mann, vielleicht so gegen dreißig Jahre alt, trat aus dem Unterholz auf mich zu. Ich starrte ihn erschrocken an. Verlegen starrte er zurück. Schnell schnappte ich mir mein Pulli, zog ihn über, schwang mich auf Satans Rücken und galoppierte auf und davon, immer den Fluss entlang. Schnell weg hier! Man wie peinlich! Wie der dich angegafft hat! Ach, stell dir vor, dass ist mir auch schon aufgefallen. Ich dachte ihr wollt nimmer mit mir reden. Hat sich das wieder geändert?
Keine Antwort.
Naja, keine Antwort ist manchmal auch eine Antwort. Nach einigen Minuten hielt ich Satan an. Wie musste meine schnelle Flucht ausgesehen haben? Kichernd rutschte ich von Satans Rücken. Der arme Mann! Was der wohl wollte? Naja, kann mir jetzt egal sein. Der lässt sich sicher nimmer blicken.
Jetzt musste ich erstmal entscheiden, wo lang ich nun reiten sollte. Den Fluss entlang, den Fluss durchqueren oder hier für die Nacht bleiben? Vorschlag nummer eins klang am vernünftigsten. Den Fluss zu durchqueren wäre zwecklos gewesen, denn die andere Uferseite sah genau so aus, wie die, wo ich gerade war; Über all Bäume. Und für die Nacht hier bleiben wäre Zeitverschwendung gewesen. Also war es entschiedene Sache. Zum zehntausendsten Mal stieg ich wieder auf Satan und trieb ich zu einem leichten Galopp an. Schneller konnte ich nicht reiten, denn Bäume standen auch hier am Ufer und versperrten manchmal den Weg. Und gegen einen Baum zu knallen wollte ich nicht riskieren.
Wieder verstrich eine lange Zeit, ohne dass Satan langsamer wurde oder ein Zeichen der Erschöpfung zeigte. Und so lange das so war, hielt ich es nicht für nötig, ihn zu parieren. Doch plötzlich merkte ich, dass es heller wurde. Wie war das möglich? Eigentlich hatte ich gedacht, wenn es immer später und später wird, dass es dunkler wird. Nun parierte ich Satan doch durch und schaute mich um. Ich machte eine freudige Entdeckung! Auf der anderen Uferseite lichteten sich die Bäume und gaben einen schmalen Weg frei, sodass die Sonne, die schon in wenigen Stunden untergehen würde, direkt auf mich strahlte. Ach was hatte ich für ein Glück! Langsam trieb ich mein Hengst in den Fluss und schwamm dann neben ihn auf die andere Uferseite zu.
Dort musste ich meine Klamotten erst einmal auswringen und Satan sich erstmal das Wasser aus Fell und Mähne schütteln. Sein rotbraunes Fell schimmerte rötlich in der späten Abendsonne und seine schwarze Mähne sah einfach herrlich aus! Und das Pony, das ihm im Gesicht hing und seine Sicht versperrte, wollte gar nicht mehr aufhören zu triefen. Kichernd verhalf ich ihm wieder zu einer freien Sicht und klopfte ihm liebevoll den Hals. Ach, er war schon ein tolles Pferd! Nur schade, dass es nicht wirklich mir gehörte. Vor einigen Tagen - das war der Tag, an dem mein Bruder Mark abgehauen ist - hatte ich Satan ‚gefunden'. Naja, gefunden konnte ich das nicht nennen. Ich hatte ihn mir geliehen. Gestohlen hast du ihn! So kann man das auch nennen. Aber ich hatte einen Zettel hinterlassen, auf dem stand, dass ich ihn in einigen Tagen wieder zurück bringen würde und natürlich für meine Tat Frondienst antreten würde. Jedenfalls hab ich so etwas Ähnliches geschrieben. Ich konnte mir vorstellen, dass der Besitzer dieses Pferdes nicht daran glaubt, dass er seinen Hengst wieder zu Gesicht bekommen würde. Naja, konnte ich nicht ändern! Ging ja alles so schnell, denn mein Bruder war ziemlich geschickt abgehauen. Mein Fahrrad hatte ‚zufälligerweise?!' eine Panne, als wir zusammen von der Schule nach Hause fuhren. Und plötzlich fuhr mein Bruder einfach davon. Ohne etwas zu sagen. Kaum zu glauben, nicht? Naja, und da gerade eine Pferdeweide in der nähe war, lieh ich mir eines und verfolgte meinen Bruder. An diesem Tag - vielleicht lag es am Schock? - war mir nicht klar, was ich da anstellte. Wie konnte ich ein fremdes Pferd von der Koppel klauen? Und auch noch so ein wertvolles und temperamentvolles? Ein Glück konnte ich reiten, denn sonst wäre ich erst gar nicht auf Satan gekommen, so durchgedreht ist er, als er mich gesehen hatte. Doch ich hatte ihn dann in griff bekommen und bin meinem Bruder hinterher, der jedoch schon auf und davon war.
Richtung Wald hatte ich dann einen Zettel gefunden, worauf mit einer sehr vertrauten Schrift gestanden hatte:
Liebe Katrin,
Es tut mir leid, aber es ging nicht anders. Ich weiß, es ist nicht richtig abzuhauen. Mach dir keine Sorgen. Ich hab es bei unserer Pflegefamilie nicht mehr ausgehalten und wollte nur noch weg. Nach dem Tod unserer Eltern wollte ich nichts mehr machen. Doch nun wurde mir klar, dass ich etwas machen muss, um mich abzulenken. Vielleicht denkst du, es ist egoistisch, dass ich weg bin, vielleicht ist es auch so. Doch bitte sei nicht sauer auf mich. Leider kann ich dir nicht sagen, wohin ich bin, denn wenn jemand diesen Zettel finden, findet die Polizei mich. H.D.G.D.L
Dein Bruder Mark

Den Text konnte ich schon in- und auswendig, denn ich hatte ihn mehrfach hintereinander gelesen und mir jedes Wort unbewusst eingeprägt. Und desto öfter ich mir diesen Zettel in Erinnerung rief, umso besser verstand ich meinen Bruder.
Nach dem Tod unserer Eltern - Vor ein paar Jahren - wurden wir an eine Pflegefamilie abgegeben, nachdem auch unsere Tante verstorben war. Sie hatten uns alles gegeben, was wir als Kinder und Jugendliche gebraucht hatten, doch sie konnten nicht das ersetzen was uns die vergangenen Jahre gefehlt hatte; nämlich unsere Eltern. Unsere Pflegeeltern waren stets nett und freundlich gewesen, doch deren richtiger Sohn hatten sie bevorzugt und immer mehr gemocht als Mark und mich. Außerdem hatte der Sohn uns nicht gemocht, denn er meinte, wir hätten uns zwischen ihn und seine Eltern gedrängelt - was natürlich nicht wahr war, denn Mark und ich hatten uns immer im Hintergrund gehalten.









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