Jeder nur nicht der!!! Teil 1

Autor: Sani
veröffentlicht am: 14.02.2008




Verwirrt blickte ich auf. Wo bin ich?
Einen kurzen Augenblick sah ich mich um, bis ich erkannte wo ich war.
Ich war wieder mal während den Hausarbeiten schreiben eingeschlafen und es war nicht das erste Mal dass mir so etwas passierte.
Müde und total durcheinander stand ich auf und ging in die Küche unserer
Studentenwohnung. Die Kaffeekanne war schon mit Kaffee gefüllt, also schenkte ich mir bloß ein und setzte mich nieder. Während dem Kaffee trinken versuchte ich mich zu sammeln und meine Gedanken so gut es ging zu ordnen, als plötzlich meine Mitbewohnerin Sabina die Küche betrat.
'Na, wieder mal zu spät schlafen gegangen?', fragte sie munter drauf los.
'Nein, nicht zu spät schlafen gegangen. Sondern während der Hausarbeit schreiben eingepennt', antwortete ich genervt.
'Ach komm schon, Lena. Was kann denn ich dafür wenn du deine Hausarbeiten immer so spät machst?'
'Vieles! Da du mich immer davon abhältst sie zu schreiben. Schließlich veranstaltest du ja immer Partys in unserer Wohnung. Ich frag mich bloß wieso die dich noch nicht von der Uni geschmissen haben.'
'Weil ich Geld habe, Schätzchen. Schon vergessen?', argumentierte sie frech zurück. Sie schien sich darüber zu amüsieren, dass ich wenig geschlafen hatte.
' Ach ja. Das hätte ich fast vergessen. Geld regiert die Welt', stimmte ich ihr müde hinzu und stand auf um meine Kaffeetasse auszuspülen.
'Jetzt sei nicht so. Lach doch ein bisschen.'
' Wieso sollte ich lachen? Ich bin 21, hab keinen Freund und meine Eltern wollen mir kein Geld für die Uni-gebühren geben da sie immer noch sauer sind, weil ich Philipp nicht heiraten wollte. Und das ist ja noch nicht mal so schlimm. Damit würde ich ja noch klar kommen. Doch um mich über Wasser zu halten, muss ich nach der Uni jobben und dann wenn ich endlich nachhause komme schmeißt meine Mitbewohnerin eine Party und ich kann wieder mal keine meiner Hausarbeiten machen. Weshalb ich dann immer bis in der Früh an ihnen sitze und meistens fast keinen Schlaf abbekomme,' schrie ich schon beinahe.
'Sie wollen dir noch immer nicht finanziell helfen?', fragte Sabina leise und kam zu mir und nahm mich in den Arm.
'Nein. Sie meinen wenn ich Phil geheiratet hätte müsste ich nicht einmal zur Uni, sondern hätte mein Leben genießen können. Aber dabei will ich ja studieren. Und Phil, dieser Arsch, hat's auch mit fast der ganzen Stadt hinter meinem Rücken getrieben,' antwortete ich leise und vorsichtig zurück, darauf bedacht nicht die alten Erinnerung heraus zuholen die schmerzten.
'Hey, Süße. Das kriegen wir schon hin, ja? Wenn du erst mal fertig studiert hast zeigst du's ihnen. Die werden sich noch wundern. Ok?'
'Danke, Bina.'
' Ist doch klar. Und ich werd auch nicht mehr so viele Partys machen. Und wenn dann frag ich dich vorher. Gut?'
'Ja, das wäre nett.'
'Ok. Und jetzt geh mal unter die Dusche, sonst kommt mein Bruder und du siehst aus wie eine Pennerin!'
' Was dein Bruder kommt?', fragte ich verblüfft und geschockt zugleich.
'Ja, hatte ich dir doch gestern gesagt. Weißt du nicht mehr? Als du gelesen hast, auf dem Sofa,' versuchte sie meinem Gehirn auf die Sprünge zu helfen.
'Gestern? Da hatte ich die Kopfhörer drin. Scheiße, wann kommt er denn?'
' Ich weiß nicht so gegen 13 Uhr', antwortete mir Bineá nachdenklich.
'Ach, dann hab ich ja eh noch Zeit. Wie spät ist es denn?', fragte ich sichtlich erleichtert.'Ähm, Lena, es ist 12:30..', sagte Sabine leise.
' Was? 12:30? Oh verdammte Scheiße! Ich habe um 13:20 eine Vorlesung.
Fuck..fuck..Fuck..Wie konnte ich das nur verpennen. Ich muss mich beeilen', kaum hatte ich diese Worte ausgesprochen war ich schon auf den Weg ins Bad.
Schnell zog ich mich aus und sprang unter die Dusche. Als sich das Duschen erledigt hatte, rubbelte ich schnell meine Haare trocken. Normalerweise achtete ich sehr darauf, dass sie nicht lockig wurden und föhnte sie mir deswegen meistens. Doch heute war es mir egal. Ich wäre sogar mit pinken Haaren losgegangen, denn diese Vorlesung war eine der wichtigsten. Und ich war schon spät dran. Hastig zog ich mir saubere Sachen an und sah noch einmal in den Spiegel. Ich sah aus wie eine wandelnde Katastrophe. Meine braunen Haare hatten sich endgültig zu Locken entwickelt und mein Gesicht war so blass wie ich es noch nie gesehen hatte. Meine schwarze Hüfthose passte nicht zu meinem einzigen sauberen T-Shirt und meinen ausgelaufenen Pumaschuhen. So schnell wie es nur ging, schminkte ich mich. Wimperntusche und Abdeckstift. Mehr war in der Zeit nicht drin.
Ich rannte aus dem Bad in mein Zimmer, schnappte mir meine Tasche und meinen Mp3-Player und war schon fast raus aus der Wohnung, als Bina nach mit rief.
'Was ist denn, Bina. Man, mach schnell ich bin spät. Scheiße, was ist denn noch?', antwortete ich schon beinahe hysterisch.
'Dein Handy!'
Sie rannte zu mir, drückte es mir in die Hand und sagte: 'Hier. Und jetzt renn los. Denn sonst schaffst du es nicht.'
Kaum hatte sie das gesagt, war ich schon verschwunden. Mit dem Mp3-player in den Ohren und der Umhängetasche begann ich zu rennen so schnell ich nur konnte.

Völlig außer Atem kam ich um 13:25 im Hörsaal an. Ich hatte es geschafft.
Um Luft ringend setzte ich mich auf meinen üblichen Platz in der Mitte. Ich fühlte mich so ausgepowert als hätte ich einen Marathon hinter mir und war froh es geschafft zu haben.Ich holte gerade meinen Block und einen Stift aus der Tasche, als der Professor den Hörsaal betrat.
Wenn das nicht mal perfektes Timing ist, dachte ich lächelnd. Da begann auch schon die Vorlesung.

Nach der Vorlesung verließ ich zufrieden den Hörsaal und machte mich auf den Weg zu meinem Halbtagsjob. Ich arbeitete halbtags in einem Cafe und das von Montag bis Donnerstags, von 16-20:30 Uhr, jede Woche, jeden Monat,seit einem halben Jahr. Freitag bis Sonntags hatte ich zum Glück frei und konnte meinen Freizeitbeschäftigungen nachgehen. Wobei ich die meiste Zeit versuchte meinen zu kurz geraten Schlaf nachzuholen.Im Cafe angekommen, ging ich sofort hinter den Tresen und zog mir meine Uniform an. Ein T-Shirt mit dem Logo des Cafes drauf und meinem Namen.
Lena B.
Ich war früh dran, also beschloss ich mir einen Kaffee zu machen und mich auf die nächsten Stunden psychisch vorzubereiten…

Kopf schüttelnd verließ ich nach meiner Schicht das Cafe. Es war unglaublich. Ich weiß nicht wie, aber irgendjemand schaffte es immer irgendetwas kaputt zu machen oder einen Skandal zu veranstalten. Vor einer Woche zum Beispiel schüttete eine Frau ihrem Freund den kochenden Kaffee ins Gesicht weil er sie betrogen hatte. Es war einfach unfassbar was so alles in so einem kleinen Cafe passierte. Voll und ganz in meinen Gedanken, ging ich nachhause.
Ich kam später als angenommen an. Es war beinahe 21:30.
Leise schlich ich mich in meine Wohnung und ging sofort in mein Zimmer. Ich schaltete nicht einmal das Licht ein, sonder zog mich bis auf meine Unterwäsche aus und ging in Richtung Bett. Ich legte mich hin und wollte mich gerade strecken, als ich bemerkte dass ich nicht alleine war. Neben mir bewegte sich jemand. Völlig erschreckt wer das sein könnte, erstarrte ich.
Ok nur nicht ausflippen. Du stehst jetzt auf und machst das Licht an. Genau einfach aufstehen und zum Lichtschalter gehen mehr nicht, dachte ich mir.
Gerade als ich mich dazu entschlossen hatte aufzustehen, spürte ich plötzlich eine Hand auf meinem Bauch. Ich erstarrte augenblicklich. Entschlossen und sanft wurde ich die Richtung gezogen aus der die Hand kam, und an einen durchtrainierten Körper gedrückt. Es war ein Mann. Sofort atmete ich schneller und spürte wie mein Blut durch meinen Körper raste. Mir wurde schwindelig und ich musste mich sichtlich beherrschen um mich nicht umzudrehen. Blitzartig fing ich an nachzudenken wer dieser Mann in dessen Arme ich mich nun befand sein konnte. Phil konnte es nicht sein, er war alles andere als durchtrainiert. Und sonst kam auch niemand anderes in Frage. Da ich mich im letzten halben Jahr ausschließlich um mein Studium gekümmert habe und nichts von Männern wissen wollte, da ich das mit Phil noch nicht überwunden hatte.
Doch als ich an den Mann neben mir und seinen durchtrainierten Bauch dachte, wurde mir ganz schummrig und Phil war auch schon vergessen.
Mich packte die Neugier und so drehte ich mich langsam ganz vorsichtig in seinen Armen um. Voller Neugier sah ich ihn die Richtung in der ich sein Gesicht glaubte, doch ich sah nichts. Es war stockdunkel. Plötzlich spürte ich wie zwei Hände meinen Po anfassten und ihn drückten. Ich erschauerte am ganzen Körper. Ich wollte mich gerade aus der Umarmung befreien, als ich einen süßen Hauch gegen meine Stirn spürte. Langsam blickte ich hinauf und verlor mich in zwei blau-grauen Augen.

Fortetzung folgt, falls erwünscht... lg Sani







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