Ein schweres Leben.? Teil 3

Autor: ~ AngeL ~
veröffentlicht am: 17.02.2008




Ich schaute beim Fenster vorsichtig raus, es stand ein Mann Austen. Ich wunderte mich, entschied mich aber hinaus zu gehen. Ice sagte ich, das er hier bleiben soll. Ich zog mir Schuhe an und machte die Haustüre auf. Der Herr fragte mich dann ob er reinkommen darf. Ich dann 'Ähm…ja…bis zur Haustüre schon, wegen dem Hund.' Er kam langsam auf mich zu. Er war ziemlich groß. Hatte dunkle etwas längere Haare und war so um die 40. Schaute aber nett aus. Er hatte ne normale Figur aber das konnte man unter der Lederjacke nicht so genau beurteilen. Als er dann vor mir Stand und ich am Treppenabsatz sagte er mit einer tiefen aber freundlichen Stimme 'Ich habe Dich in der Nähe vom Tennisplatz laufen sehen, Du hast ausgeschaut als wie Du flüchtest, da bin ich Dir gefolgt…weil ich mir etwas Sorgen machte. Darf ich frage was passiert ist?' ‚Macht sich der wirklich Sorgen um mich? Wer ist das, ich hab den noch nie gesehen…hm soll ich Ihm wirklich verraten was passiert ist?!' Ich hörte mich antworten 'Ähm…ich habe gerade mit meiner Therapeutin gesprochen, die ist schon auf dem Weg hierher. Wir können ja mal rein gehen und wenn Sie da ist sage ich es euch beiden gleichzeitig…ich will es nicht 2 mal erzählen müssen…' Der Mann nickte mir zu. Ich drehte mich um und wir gingen beide rein. Ich sagte zu dem Mann dann das er kurz hier warten soll, ich sperre meinen Hund eben ins Klo. Der flippt sonst aus wenn 2 fremde hier sind…noch dazu ein Mann… als Ice im Klo war, dass passte ihm zwar überhaupt nicht, aber es half nix. In dem Moment läutete es noch mal an der Türe. Vermutlich ist das Sabrina, endlich. Ich ging zur Türe, der Mann blieb dort stehen wo er schon die ganze Zeit stand. Ich lies Sabrina dann auch ins Haus. Wir gingen gemeinsam ins Wohnzimmer. Ich setzte mich auf den Platz wo mein Dad sonst immer saß…an den Gedanken an Ihn wurde mir schlecht…Sabrina setzte sich auf den Sessel und der fremde Mann nahm auf der anderen Seite von der Bank Platz, mir gegenüber, wo sonst meine Mama immer sitzt. Sabrina und dieser Mann tauschten gegenseitig einen Blick. Der sehr vertraut wirkte. Ich wurde etwas unruhig und fragte dann einfach 'Wer ist eigentlich dieser Mann hier?' Der Mann kramte dann in seiner Jackentasche und holte dann einen Ausweis raus. Er zeigte Ihn mir. Ich las seinen Namen, Alter, Geburtstag usw. Er war 41 Jahre alt und heißt mit Vornamen Andreas. Dann sah ich das er Polizeibeamte war. Sabrina sah meine verblüffte Reaktion. Und sagte dann mit beruhigender Stimme zu mir 'Ich glaube es ist gut wenn Du mal langsam erzählst was passiert ist. Andreas kümmert sich dann um die Anzeige. Du musst bei der Polizei nicht noch mal alles erzählen. Andreas wird das erzählte zu Protokoll nehmen. Ich hoffe Du bist damit einverstanden? Ich nickte nur geistesabwesend. Ich fing dann langsam an zu erzählen was geschah und was Er mir angetan hat. Öfters mussten wir eine Pause einlegen, damit ich mich beruhigen konnte. Zum Schluss sagte Sabrina und Andreas gleichzeitig wie aus einem Mund 'Oh mein Gott.' Ich musste fast schon grinsen. Plötzlich bekam ich totale Krämpfe im Unterleib und Tränen kamen mir hoch, wegen den Schmerzen. Andreas fragte schnell was los ist. Ich konnte mit schmerzverzerrter Stimme nur hervorbringen 'Mein Unterleib…ich hab schon die g-ganze Zeit solch Schmerzen…seit…' meine Stimme verlor sich. Andreas stand auf und auch Sabrina erhob sich. Sie wurde langsam immer blasser. Andreas fragte mich mit fester Stimme ob ich aufstehen kann. Ich versuchte es doch sank sofort wieder zusammen vor Schmerzen. Plötzlich merkte ich wie Anderes mich hoch hob. Im Vorhaus angekommen hörte ich Ice bellen. Ich flüsterte 'Ice' Andreas sagte zu Sabrina Sie soll die Türe aufmachen. Ice kam sofort auf uns zu und sprang an Andreas hoch. Ich sagte mit flüsternder Stimme 'Ice komm mit…' und er folgte uns. Andreas trug mich raus zum silbernen Auto von Sabrina. Er legte mich hinten auf die Bank und Sabrina stieg zu mir hinten ein. Andreas befahl Ice hinten ins Auto zu springen, was er komischerweise auch ohne einen Mucks machte. Dann setzte sich Andreas auf den Fahrersitz und startete das Auto. Dann fuhren wir los. Ich schloss meine Augen und war wohl kurz weggetreten.

Ich spürte Sabrinas Hand auf meiner Stirn. Sie flüsterte mir leise zu 'Wir sind da.' Ich öffnete meine Augen. Andreas war schon ausgestiegen und kam ums Auto. Er öffnete die Türe auf meiner Seite und hob mich wieder raus. Sabrina war in der Zeit schon ausgestiegen. Wir gingen schnellen Schrittes Richtung Krankenhaus. Ich war noch nie in einem Krankenhaus, außer zu Besuch. Ich bekam ein mulmiges Gefühl. Aber in Andreas Armen fühlte ich mich sicher…komisch. Sabrina öffnete uns die Türe, wir gingen hinein. Innen angekommen waren wir ein einem großen Raum. Wo links der ‚Empfang' war und rechts ging es zu dem kleinen Café. Wo ich schon öfters mit meiner Mama drin saß und wir einen Kuchen gegessen haben, nachdem wir meine andere Oma damals besuchten. Ich merkte das Andreas angespannt war und stoßweise atmete. Sabrina war immer noch blass im Gesicht. Andreas schrie schon fast 'Ein Notfall bitte holt einen Arzt!' Eine Schwester, die gerade um die Ecke kam schaute uns an und wusste sofort was zu tun ist. Sie sagte 'Ich hole sofort Frau Dr. Jacobsen. Wenige Augenblicke später kam uns eine dünne Hochgewachsene Frau entgegen. Sie hatte schwarze Haare zu einem Zopf zusammengebunden. Die Ärztin sprach zu uns 'Was ist denn los?' Andreas sagte kurz angebunden 'Sophie, das Mädchen auf meinen Armen, wurde vor wenigen Stunden brutal vergewaltigt und bekam vor kurzen Unterleibskrämpfe. Wir sind sofort hier her gefahren. Sie müssen Sie bitte untersuchen, irgendwas stimmt mit Ihr nicht. Die Frau nickte uns zu. Ihr blick hat sich schlagartig verfinstert. Dann blickte Sie Sabrina an und fragte wer Sie ist. Sabrina antwortete etwas nervös 'Ich bin Ihre Therapeutin. Soweit ich weiß war Sie vor dem…Ereignis bei keinem Frauenarzt.' Wieder nickte die Ärztin nun. Sie sagte dann 'Okay, folgt mir.' Wir gingen zum Lift und fuhren in den 2. Stock. Soweit ich das mitbekam. Da ich immer schwächer wurde. Und meine Augen zeitweise kurz schloss. Wir gingen und gingen. Irgendwann wurde eine Türe geöffnet und ich roch plötzlich Desinfektionsmittel. Mir verschlug es kurz den Atem und ich bekam fast keine Luft mehr. Nach einer gewissen Zeit ging es wieder. Andreas legte mich auf einen Untersuchungstisch, vermutete ich mal. Dann hörte ich wie die Ärztin zu Sabrina und Andreas sagte 'Es ist glaube ich besser wenn Sie den Untersuchungsraum verlassen. Ich hole Sie später wieder dazu.' Ich hörte dann noch mal die Türe und Ihre Schritte die sich entfernten. 'Und was kommt nun?' fragte ich mich. Ich öffnete meine Augen einen Spalt. Schloss Sie aber sofort wieder wie ich einen blendenden Lichtschein sah. Der mir in den Augen wehtat. Die Frau sprach zu mir dann mit ruhiger Stimme 'Oh, ich schalte das Deckenlicht aus.' Ich hörte ein ‚klack'. Es erinnerte mich an das Geräusch von den Handschellen und ich merkte wie ich zu zittern anfing. Ich öffnete wieder die Augen. Und blickte in die Augen von der Ärztin. Sie hatte grüne Augen, genau wie ich. Sie lächelte leicht. Ich schaute mich in dem Raum um. Ich lag auf einem Tisch. Überall stand verschiedenes medizinisches Werkzeug und Geräte. Die Ärztin kam auf mich vorsichtig zu. Und sagte dann 'Ich muss Dich jetzt untersuchen…hast Du noch immer diese Krämpfe?' Ich nickte. Und merkte wieder den stechenden Schmerz in meinem Unterleib. Der mir wieder eine Träne in die Augen trieb. Die Frau merkte das und runzelte die Stirn. Sie sprach dann wieder weiter 'Okay, leider kann ich Dich nicht betäuben oder ein Schmerzmittel geben. Das wäre bei der Untersuchung zu gefährlich. Hoffe Du verstehst das.?' Ich nickte wieder. In der Tat es war mir einleuchtend. Die Frau drehte sich um und holte Irgendeinen Gegenstand, den ich nicht definieren konnte. Sie sprach wieder zu mir 'Ich führe das nun ein, damit ich sehen kann wie sehr Du innerlich verletzt bist und damit ich heraus finden kann wieso Du solch Magenkrämpfe hast, okay?' Ich sagte leise 'Okay.' Ich spürte das kalte Metall in meinem Intimbereich. Ich bekam Gänsehaut am ganzen Körper. Ich spürte wie Sie es einführte und es erinnerte mich an die Situation in der Hütte. Mir liefen wieder ein paar Tränen über die Wange. Die Ärztin sprach mit beruhigender Stimme zu mir 'Scht, ist bin ja bei Dir, Dir passiert nichts.' Ich blickte Sie an. Ihr Gesicht war Ausdruckslos. Plötzlich schaute Sie aus, als wie Sie einen Geist gesehen hätte. Ich fragte zaghaft und leise 'Was ist?'Sie antwortete mir mit fester und ernster Miene, dass es mir das Blut in den Adern gefrieren lies 'Du…hast eine innere Blutung und musst sofort operiert werden.' Ich dachte mir wieder einmal das ist alles nur ein Albtraum gleich wache ich in meinem Bett auf. Doch ich wusste selbst das es nicht so sein wird. Die Ärztin deckte mich mit einem Tuch zu und sagte Sie holt eben schnell meine Therapeutin und den Beamten wieder rein. Ich nickte nur. Ich war mit meinen Gedanken ganz woanders wieder. ‚Wieso bin ich nicht selbst auf das gekommen? Ich will nicht operiert werden, verdammt!' In dem Moment öffnete sich die Türe wieder und Sabrina, Andreas und die Ärztin kamen wieder herein. Sah ich da nicht eben eine Träne in Sabrinas Augen? Und Andreas schaut auch nicht besser aus als Sie. Oh man, ich mach Ihnen viel zu viele Sorgen! Die Ärztin sagte zu mir dann plötzlich 'Ich gebe Dir jetzt eine Spritzt, von der wirst Du müde und schläfst ein. Du brauchst keine Angst haben.' Und schon drehte Sie sich um und zog eine Spritze hervor. Das letzte Mal wo ich eine bekam war schon ein paar Jahre her. Sie setzte die Spitze an und ich merkte einen kleinen pieks. Als Sie fertig war wurde ich immer müder und irgendwann konnte ich die Augen schließen.

Da liegt Sophie nun, so friedlich als wie nie was passiert wäre. Sabrina ist fix und fertig. Sie sagte schon gleich am Anfang Sie bleibt im Krankenhaus. Die Ärztin kann uns nicht sagen wie lange die Operation dauern wird. Wir folgten der Ärztin hinaus auf den Gang. Sabrina setzte sich wieder auf die Bank und legte Ihren Kopf in Ihre Hände. Dann kam eine Krankenschwester und brachte Sophie in ein anderes Zimmer. Und was mache ich jetzt? Genau, ich schnapp mir jetzt dieses Arschloch der das getan hat. 'Sabrina? Ich fahre jetzt zum Polizeipräsidium und nimm mir einen Kollegen mit damit wir den Typen schnappen der Sophie das angetan hat. Bleibst Du in der Zeit hier?' Sabrina nickte nur. Gut dann mach ich mich mal auf den Weg zum Auto. Dort angekommen sah ich Sophies Hund ‚Ice'. Am besten ich bring den Hund zu Ihrer Oma. Gesagt getan. Ihre Oma ist sehr nett. Sie macht sich totale Sorgen um Ihre Tochter und nun auch um Ihre Enkelin. Sophies Bruder war in der Schule. Wie der das verkraften wird wenn er das mit Sophie erfährt? Naja ich hab keine Zeit mich damit zu beschäftigen. Der Weg zur Polizeistelle kam mir ewig lang vor obwohl es nur maximal 10 Minuten dauerte. Seit wann sind es so viele Stufen hinauf?! Als ich oben ankam war ich ziemlich außer Atem. Ich bin das gar nicht gewohnt. Aber auch egal. Ich sah durch die Glasscheiben wie Max - ein neuer Beamte hier - am Schreibtisch saß und was auf den Computer ein tippte. Am besten ich schnapp mir gleich Ihn. Ich klopfe vorher mal an die Türe, er hat mich noch nicht bemerkt. Max schaute auf und erblickte mich. Er schaute plötzlich etwas erstaunt drein. 'Was ist denn los?' Max antwortete 'Ähm…Sie sehen etwas mitgenommen aus.' Max war noch sehr jung und praktisch das ‚Küken' hier auf der Dienststelle. Er machte seine Arbeit aber gewissenhaft. Seine blonden Haare standen in alle Richtungen von seinem Kopf ab. Und er hatte leicht gerötete Wangen. Er schaute fast aus wie ein ‚Lausbua' Also ein Junge der im Flegelalter ist. Als ich daran dachte musste ich leicht grinsen. Aber ich beherrschte mich sofort. Mit bestimmter Stimme sagte ich dann 'Max, Du fährst mit mir jetzt bitte sofort mit. Wir müssen jemand festnehmen wegen Vergewaltigung an einem 16 jährigen Mädchen.' In Gedanken fügte ich hinzu ‚Das gerade um Ihr Leben im Krankenhaus kämpft.' Max nickte nur und stand auf. Er nahm sich seinen Gürtel mit dem Holster und seiner Dienstwaffe. Auch ich nahm meine Sachen und wir gingen zum Auto. Ich wusste nur einen Menschen der mit einem roten Pic up hier in der Gegend unterwegs ist. Genau in dem Moment fragte Max wen wir eigentlich verhaften und wo wir hin fahren. Ich antwortete kurz und angebunden 'Das wirst Du gleich sehen.' Wenige Minuten später kamen wir auch schon an dem Gasthaus an, von dem Mann mit dem roten Pic up. Ich öffnete die Autotüre und auch Max stieg aus. Dann gingen wir hinein. Innen angekommen war es sehr hell beleuchtet. Es war eine Art Empfangshalle. Das meiste war aus hellem Holz. Rechts neben der Türe waren ein paar Tische und einige Sessel sowie eine Couch. Links neben dem Eingang war ein Empfang, dahinter stand eine Frau in mittlerem Alter. Sie hatte rot-braune schulterlange Haare. Ich ging auf Sie zu und fragte Sie dann 'Ist der Chef momentan hier?' Die Frau blickte von Ihrem Zettel auf. Sie hatte dunkle Augen. Sie antwortete mit einem Lächeln und einer freundlichen Stimme 'Ja. Den Weg entlang und dann links den Gang zurück die letzte Türe.' Ich schaute in die besagte Richtung wo Sie zuvor noch mit Ihrem Arm hinzeigte. Ich sah wie ein Lift dort war und zuvor links ein Gang abzweigte. Okay, dann mal los… dachte ich mir. Ich deutete Max mit einem Kopfnicken das er mir folgen soll. Wir gingen den Gang entlang, rechts und links an den Wänden waren verschiedene Bilder. Meistens Landschaftsbilder. Die dieses Haus und auch die Umgebung der letzten Jahre anzeigte. Es war sogar ein Familienbild zu sehen. Zumindest glaub ich das es eins ist. Ich blieb kurz davor stehen. Max blickte mich mit einem fragenden Blick an. Auf dem Bild war ein älterer Mann zu sehen. Der auf die Beschreibung von Sophie passte. Daneben stand die Frau die wir vorher am Empfang stehen sahen. Dann war noch eine alte Frau zu sehen. Sie saß in einem Sessel auf dem Bild. Vermutlich ist das die Mutter von dem Herrn, der Sophie das alles angetan hat. Ich ging mit zögernden Schritten weiter. Max folgte mir. Vor einer verschlossenen Türe, wieder aus Holz, kamen wir an. Auf der Türe stand 'Büro' drauf. Also waren wir richtig. Ich drehte mich noch mal zu Max um. Der nickte mir nur zu. Was soviel wie 'Nun klopf an, wir sind richtig' bedeuten soll. Ich klopfte bestimmt gegen die Türe. Ich hörte ein 'Herein!' Zaghaft öffnete ich die Türe und trat in den Raum ein. Max folgte mir und schloss die Türe. Ein Mann mit weißem Haar und weißem bis grauen Bart saß an einem großen Schreibtisch. Der voll mit Papierkram war. Der Schreibtisch war aus sehr dunklem bis fast schwarzem Holz. Hinter dem sitzenden Mann war ein großes Bücherregal. Voll mit Büchern. Rechts neben dem Bücherregal war ein Fenster. Die Wand war in einem Gelb-Ton gestrichen. Man sah ein Bild das, dass Haus zeigte von außen. Gegenüber von dem Fester war eine kleinere Couch. Auch diese war schwarz. Es war ein ganz anderes Zimmer als wie die Empfangshalle. Der Mann sagte mit einer etwas tieferen Stimme 'Setzt euch doch.' Ich und Max ließen uns auf die schwarze Couch nieder. Der Mann fragte dann 'Und was verschafft mir die Ehre, dass Sie zu mir kommen?' Ich dachte mir widerwillig ‚Ehre? Also ne freundliche Ehre ist es nicht.' Max sprach dann zu dem Mann mit einer Stimme die er bei Vernehmungen immer hatte. 'Nun ja, wie sollen wir das nun sagen. Ihnen wird ein Gewaltverbrechen zur Last gelegt. Und dafür gibt es Beweise und Zeugenaussagen.' Das lächeln was der Mann zuvor noch auf seinen Lippen hatte, verschwand nach Ende des Satzes. Sein Blick verfinsterte sich. Und Wut leuchtete in seinen Augen auf. Ich dachte noch mal an die Schilderung von Sophie zurück. Und mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Der Mann antwortete mit einer scharfen Stimme 'Das ist doch Blödsinn! Ich habe gar nix gemacht!' Ich sagte dann 'Das ist kein Blödsinn! Sie haben ein 16 jähriges Mädchen vergewaltigt! Deswegen sind Sie nun auch verhaftet!' In meinen Worten schwang so viel Abscheu und Hass mit, dass Max und dieser Mann zusammenzuckten. Aber es war mir egal. Max stand auf und nahm seine Handschellen vom Gürtel. Dann legte er sie dem Mann an. Und ging voraus, Richtung Auto. Ich folgte Ihnen. In der Empfangshalle schaute uns die Frau erst mit einem Lächeln entgegen. Bis Sie Ihren Mann sah. Ihr Lächeln gefror. Sie runzelte die Stirn und fragte mit leicht zittriger Stimme' W-was wird das, wenn's fertig ist?!' Ihr Mann schaute Hasserfüllt zu Boden. Max antwortete kurz angebunden 'Ihr Mann wurde verhaftet, wegen Vergewaltigung an einer jungen Frau!' Die Frau am Empfang wollte noch etwas sagen, aber hat es sich dann wohl doch anders überlegt. Wir führten Ihn dann zum Auto. Und ließen Ihn hinten einsteigen. Dann stiegen wir beide ein und machten uns auf dem Weg zum Polizeipräsidium. Es war viel Verkehr und so dauerte es fast doppelt so lang als normal. Blöden Skifahrer eben…es wimmelt ja gerade so von Urlaubern. Als wir endlich ankamen gingen wir mit dem Verhafteten hinauf. Max brachte Ihn in einen Verhörraum. Und sagte er passt in der Zwischenzeit auf, bis ich dazu komme. Ich wollte vorher noch etwas schauen. Dazu begab ich mich zum Computer und suchte ob Kollegen aus Deutschland den Mann suchten oder Ihn schon mal verhafteten. Ich ging einige Seiten durch. Bis ich bei einer stehen blieb. Der Mund stand mir plötzlich offen vor Verwunderung aber auch vor Schock. Ein Eintrag in Berlin.
'Herr Bernsteiner bekam am 1997 im Alter von 44 Jahren 10 Jahre Haft wegen brutaler Vergewaltigung von einer 23 jährigen Frau die er dann zusätzlich schwer verletzt hat. Sie starb in der Nacht im Krankenhaus an den Verletzungen.'

‚Oh mein Gott!' Entfuhr es mir. Vielleicht hätte er das bei Sophie auch getan, wenn Sie nicht flüchten hätte können. Ich schloss die Seite und ging mit einem mulmigen Gefühl in den Verhörraum. Max saß auf einem Sessel und der Mann Ihm Gegenüber auf dem anderen Sessel. Max stand sofort auf als ich den Raum betrat. Ein verlegenes Lächeln huschte durch sein Gesicht. Ehe er den Raum verlies. Ich setzte mich auf den Sessel wo Max zuvor gesessen hat. Er war noch warm. Dann schaute ich dem Mann in die Augen. Sophie hatte mit Ihrer Beschreibung Recht was die Augen betraf. Sie waren außergewöhnlich blau. Ich sprach dann mit einer Stimme, die keine Gefühle zuließ 'Also, ich habe eben gesehen…das Sie in Deutschland schon ein Gewaltverbrechen gemacht haben?!' Der Mann nickte nur. Und sagte dann mit Hasserfüllter Stimme 'Ja, und?! Menschen können sich bessern, dass heißt also nicht das ich wieder so was mache! Außerdem bin ich ja dafür schon gesessen!' Ich nickte erst. Dann sagte ich mit ruhiger Stimme 'Ja, Menschen können sich bessern und aus Fehlern lernen. Aber glaube…das ist bei Ihnen nicht eingetroffen. Sie haben ein Mädchen vergewaltigt und das liegt jetzt im Krankenhaus und muss operiert werden!' Dieser Mann schaute erst etwas verwundert drein. Sagte dann aber nur noch 'Ohne Anwalt sage ich gar nix mehr!' Das war leider sein gutes Recht. Ich nickte nur und stand auf. Ich ging hinaus und sagte Max er soll Ihn in eine Zelle stecken.







Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz