Der Schuss Teil 16

Autor: sonnenschein86
veröffentlicht am: 08.02.2007




Sechs Tage später ging es Juliane wieder besser und sie war jetzt entgültig über den Berg.Sie las gerade in einem Buch, als es an der Türe klopfte.
'Ja, herein!'
Sie dachte es sei Andreas aber es war jemand ganz anderes. Sie war enttäuscht, dass er es nicht war und ihr Gesicht wurde hart, als sie wusste wem sie vor sich hatte.
Es war Sebastian Richter, der sie aus versehen angeschossen hatte.
'Ich wollte nur sagen, dass es mir leid tut. Ich weiß, dass eine Entschuldigung auch nichts mehr rückgängig macht, aber... ich wollte nur das du es weißt. Es war nicht meine Absicht gewesen, dir eine Kugel durch den Bauch zu jagen. Ich hab` auch nicht gewusst, dass in der Pistole noch eine Patrone war.'
Juliane sah ihn nicht an und schaute statt dessen aus dem Fenster. Einige Minuten verstrichen.'Ich glaube es ist besser, wenn ich jetzt gehe', sagte er.
'Du musst mir nicht sofort verzeihen, aber ich hoffe, du tust es irgendwann einmal. Es tut mir so leid!'
'Sag mal bist du noch ganz bei Trost? Wie kannst du mit einer Waffe durch die Schule laufen? Es ist egal ob sie geladen ist oder nicht. Man sollte nie mit einer echten rumlaufen. Aber ich glaube dein Hirn rafft das nicht', schrie Juliane ihn mit schmerzverzehrtem Gesicht an.
'Nächstes mal pass ich besser auf und...',
'Nächstes mal? Nächstes mal? Ich hätte tot sein können, verdammt und du redest vom nächsten mal? Hau ab. Ich will dich nicht mehr sehen', schrie sie ihn an.
Er wollte noch etwas sagen, ließ es aber dann doch sein.
'Es tut mir leid', sagte er und verließ das Krankenzimmer. Zwei Stunden später klopfte es noch einmal an der Türe. 'Herein', rief Juliane die sich wieder beruhigt hatte.
'Halli hallo!'
Es war Andreas und Julianes Gesicht erhellte sich.
'Hei, wie geht`s, wie steht`s', fragte er.
'Ganz gut. Ich bin froh das du da bist', sagte sie nach kurzem zögern.
'Du hast mir das Leben gerettet, danke!'
Andreas wurde ernst im Gesicht.
'Ich muss dir etwas sagen, Juliane!'
'Ja? Was denn?'
'Als ich dich da am Boden liegen sah, meinte ich für einen kurzen Moment du wärst tot. Ich habe mir geschworen, dass, wenn du stirbst, dass ich diesen Kerl umbringen werde, was ich jetzt am liebsten auch noch machen würde und mir wurde noch mehr klar. Mir wurde noch stärker bewusst, wie sehr ich... wie sehr ich dich liebe', sagte er nach einer kurzen Pause.'Ich habe das zum ersten mal gemerkt, als ich dich damals vor allen Jungen bloßgestellt hatte.'
Juliane war erstaunt und erleichtert zugleich.
'Er war also doch die ganze Zeit in mich verliebt', dachte sie.
'Ich liebe dich doch auch', sagte sie.
'Was? Du liebst mich?', fragte er, als könnte er es kaum glauben, dass er je von jemandem geliebt werden konnte.
'Ja, ich liebe dich!', sagte Juliane.
Sie schauten sich innig in die Augen und ihre Lippen kamen sich immer näher und berührten sich schließlich. Sie küssten sich lange und innig.
'Verzeihst du mir', fragte er sie flüsternd.
'Ja, natürlich', flüsterte sie zurück.
Einige Freudentränen liefen Juliane übers Gesicht.
'Warum weinst du denn', fragte Andreas sie überrascht. 'Ach nichts. Ich habe mir so oft gewünscht das du bei mir bist. Ich wollte deine Stimme hören, deinen Atem und deine Nähe spüren und war so blöd, und hab` dich immer abblitzen lassen,' antwortete sie.

'Es war ja meine Schuld, schließlich hatte ich dich vor den anderen Jungen lächerlich gemacht.'
Nach ein paar Sekunden fügte er hinzu:
'Jetzt bin ich ja bei dir. Ich liebe dich!'
Plötzlich klopfte es an der Türe. Dann fiel Andreas wieder ein, dass ja noch jemand vor der Türe wartete.
'Ich hab` noch eine riesige Überraschung für dich', sagte er.
'Für mich?', fragte Juliane erstaunt.
'Ja', antwortete Andreas.
Als er die Türe öffnete, kamen ihre ganzen Klassenkameraden hereingestürmt.
Sabine war leider nicht dabei, da sie mit einer Erkältung im Bett lag.
'Wir wünschen dir alle gute Besserung', schrie die Klasse im Chor und plötzlich mussten alle lachen - auch Juliane und Andreas.







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