Der Schuss Teil 9

Autor: sonnenschein86
veröffentlicht am: 08.02.2007

'Also, dann bis morgen Früh!', schrie Juliane ihrer Freundin nach, die sich gerade auf den Heimweg machte.
'Das war ein schöner Nachmittag. Endlich musste ich nicht ständig an Andreas denken. Sabine ist wirklich eine super Freundin. Bei ihr wird mein kleines Geheimnis bestimmt ein Geheimnis bleiben', dachte Juliane.
Sie war gerade auf den Weg in ihr Zimmer, als die Haustüre plötzlich aufgesperrt wurde. Lachend kamen ihre Eltern ins Haus gestürmt.
So hatte Juliane ihre Eltern lange nicht mehr gesehen. In letzter Zeit waren sie wegen ihrer Arbeit ziemlich gestresst gewesen und ihrer Mutter war oft auch ein wenig Übel. Man hatte bei ihnen nur noch selten ein Lachen gesehen.
'Hallo Mama, hallo Papa! Was ist denn los, weil ihr so ausgelassen seit. Haben wir vielleicht im Lotto gewonnen?', fragte Juliane nun aufgeregt.
Ihre Eltern, die Juliane gar nicht bemerkt hatten erschraken, fassten sich aber so gleich wieder.
'Hallo mein Schatz! Ich möchte bitte, dass du Felix herunterholst, wenn er schon da ist. Dein Vater und ich möchten euch eine Mitteilung machen.'
Juliane war erstaunt und gleichzeitig gespannt, was ihre Eltern ihnen unbedingt mitteilen wollten.
Sie rannte so schnell sie konnte hoch und klopfte an die Türe ihres Bruders.
'Was ist denn schon wieder los?', hörte Juliane eine dumpfe, genervte Stimme aus dem Zimmer.
'Mama und Papa wollen dass wir beide runterkommen, da sie uns was mitteilen wollen', erklärte Juliane ihrem genervten Bruder.
Für ein paar Sekunden rührte sich nichts, dann aber hörte sie Schritte, die sich der Tür näherten. Nach weiteren Sekunden wurde die Türe endlich aufgemacht und ein finsteres Gesicht blickte Juliane entgegen.
Sie hielt es für das Beste, wenn sie runterging. Ihr Bruder würde schon kommen, was er dann auch tat. Unten angekommen, dirigierten Herr und Frau Rodenmaier ihre beiden Kinder in die Küche.
Als endlich jeder auf einen Stuhl saß, fing Frau Rodenmaier zu sprechen an:'Also, ihr fragt euch bestimmt, warum euer Vater und ich euch sprechen wollen und deswegen werde ich nicht lange um den heißen Brei rumreden. Ich war vorhin bei meiner Ärztin da mir ja in letzter Zeit öfters Übel war. Nun ja, jetzt weiß ich auch warum. Es hat nichts damit zu tun, dass ich in letzter oft gestresst war, sondern...', Frau Rodenmaier atmete noch einmal Tief ein und sagte mit erregter und gut gelaunter Stimme: '.... dass ich ein Baby bekomme! Das bedeutet, dass ihr bald ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommen werdet! Was sagt ihr dazu?' Juliane und Felix waren über diese Nachricht so entgeistert, dass sie ihre eigenen Probleme vergasen und dass ihre Unterkiefer vor lauter Überraschung herunterklappten.
Für kurze Zeit herrschte Schweigen. Man konnte nur die Tröpfchen aus dem Wasserhahn hören, selbst wenn eine Stecknadel auf dem Boden gefallen wäre, hätte man diese hören können.
'Ein Brüderchen oder ein Schwesterchen? Ist das wirklich wahr? Das ist ja super!', schrie Juliane so begeistert, dass die anderen erschraken.
Die Aussicht noch Geschwisterchen zu bekommen, vielleicht sogar ein Schwesterchen gefiel ihr super. Stürmisch sprang sie von ihrem Stuhl und umarmte ihre Eltern so heftig, dass diese beinahe erstickt wären, wenn sich nicht auch endlich Felix zu Wort gemeldet hätte. 'Cool! Wenn es ein Junge wird, kann ich ihm ja das Boxen beibringen!'
Daraufhin fingen alle an zu lachen.
Bei einem waren sich Felix und Juliane einig, und zwar, dass ihre Mutter nicht zu alt war um noch ein Kind zu bekommen.
Den gleichen Gedanken hatte auch Herr Rodenmaier, der seine Frau zärtlich in die Arme nahm und sie küsste.
'Nur ein Problem gibt es noch', sagte Frau Rodenmaier. 'Welches denn?', schrien die anderen im Chor.
'Wie soll denn das Baby heißen, wenn es ein Junge oder ein Mädchen wird?'
Das wussten auch die anderen nicht. Natürlich wurde jetzt eifrig diskutiert, wie das Baby heißen sollte.

Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13 Teil 14 Teil 15 Teil 16 Teil 17