Verfolgt von der Vergangenheit Teil 2

Autor: schreckse
veröffentlicht am: 03.02.2007




Also das ist jetzt der zweite Teil, der erste Teil heißt einfach nur 'Verfolgt von der Vergangenheit' (ohne Teil 1) weil ich da noch nicht wusste ob ich weiterschreibe oder nicht... Hoffe es gefällt euch!!

Kaya und ich waren zusammen auf einer Lichtung im Wald. Es war Nacht und wir lagen einfach nur da und betrachteten den wunderschönen Sternenhimmel. Plötzlich unterbrach Kaya das Schweigen. 'Lily... Du darfst Alex nicht wiedersehen. Er wird dir nur Unglück bringen.' Ich schaute sie nur verwundert an. 'Aber warum? Warum, Kaya?' 'Hör einfach auf mich. Du wirst sehen, es wird das beste für dich sein.' Und dann verschwand sie und ließ mich wieder alleine zurück in der Dunkelheit.

Ich wachte schweißgebadet auf und hatte das Gefühl, die Gegenwart von meiner besten Freundin zu spüren. Der Traum war mir so real erschienen... Es war noch Nacht, aber ich stand trotzdem auf, um mir einen Tee zu machen. Dann legte ich mich mit der Tasse Tee wieder ins Bett. Der Traum ging mir einfach nicht aus dem Kopf... Klar, es war nur ein Traum, aber er war mir so real vorgekommen... Sollte ich auf einen Traum hören? Und Alex morgen einfach irgnorieren? Nein.. Nein, das konnte ich einfach nicht. Bei ihm fühlte ich mich einfach nur so glücklich. Und er würde mich niemals verletzen, das spürte ich. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht schlief ich ein.

Am Morgen wurde ich von der Klingel geweckt. Schlaftrunken stand ich auf und lief schnell nach unten und machte die Tür auf. 'Hey Lily. Ähm...' 'Oh. Hallo Alex.' Ich schaute an mir runter und stellte fest, das ich noch meinen Pijama an hatte. 'ooops..' ich wurde rot und er musste grinsen. 'Schick. Der steht dir gut. Übrigens, du siehst echt süß aus wenn du rot wirst!' Ich wurde noch röter und wollte etwas sagen, aber ich bekam keinen Ton raus. Alex grinste noch breiter. 'Also eigentlich wollte ich dich fragen, ob du nicht mit mir zusammen zur Schule fahren willst.. Aber wie es aussieht bist du noch nicht ganz fertig...' Jetzt fand ich endlich die Sprache wieder. 'Danke ist echt lieb von dir. Aber ich hab verschlafen und brauch noch ein bißchen... Fahr ruhig allein, sonst kommst du auch zu spät' 'Wow, so viele Wörter am Stück hab ich ja noch nie von dir gehört... Also wenn du nicht allzu lange brauchst, warte ich noch auf dich.' ' Nein, das brauchst du doch echt nicht, ich..' Alex unterbrach mich 'Jetzt quatsch nicht lange rum, jetzt geh schon und mach dich fertig. Ich geb dir zwanzig Minuten.' Ich lächelte und murmelte nur ein Dankeschön. Alex lächelte zurück 'Ist doch selbstverständlich! Und jetzt geh schon sonst überleg ich es mir noch anders...' Ich bat ihn herein und führte ihn ins Wohnzimmer, wo ich ihn meiner Mutter vorstellte. Dann ließ ich die beiden allein und ging ins Bad, wo ich mich schnell fertig macht. Heute zog ich mir etwas an, was mir wenigstens einigermaßen passte, und ich schminkte mich sogar. Nicht für Alex, sondern einfach so. Weil ich grad so glücklich war. Als ich schließlich wieder nach unten ging, fand ich Alex und meine Mutter in ein Gespräch vertieft, das recht lustig zu sein schien, denn beide lachten. 'Da bist du ja schon, du warst deutllich schneller fertig als ich gedacht hab...' begrüßte mich Alex grinsend. 'Pffffff.. soll ich das jetzt als Beleidigung auffassen?' gab ich lachend zurück. 'Hmm, ja, vielleicht schon..' lachte er. 'Aber jetzt lass und losgehen, wir sind jetzt echt viel zu spät dran. Vielen Dank Frau P. für das nette Gespräch.' 'Es war mir ein Vergnügen, Alex. Du kannst gerne mal hierhekommen, zum Abendessen oder so.' Meine Mutter schien ihn wirklich zu mögen. Und vor allem war sie ihm wahrscheinlich dankbar, das er mich zum Lachen brachte. Wieso waren all die Menschen um mich herum nur so gut zu mir? 'Tschüß, Mum, bis nachher' rief ich meiner Mutter nur schnell zu und dann fuhren Alex und ich los. Ich erwartete, das er wieder gleich anfangen würde, drauflos zu labern, aber er schwieg. Ich beobachtete ihn heimlich von der Seite, aber selbst das übliche Grinsen war nicht da. Was war nur los mit ihm? Hatte ihm meine Mutter etwa etwas von Kaya erzählt? Aber ich glaubte das nicht wirklich, meine Mutter würde so etwas nicht machen, das wusste ich. Als wir schließlich fünf Minuten so schweigend nebeneinander hergefahren, brach ich schließlich das Schweigen. 'Was ist los? Warum bist du so still?' fragte ich besorgt. Vielleicht hatte meine Mutter ihm doch was erzählt... Aber als er sah wie er grinste, verwarf ich den Gedanken gleich wieder. 'Ich hab nur gedacht, da ich gestern so viel geredet habe, sollte ich dir vielleicht mal die Chance geben, auch was über dich zu erzählen.' fragend grinste er mich an. 'Was willst du denn wissen?' 'Alles.' antwortete er nur schlicht. 'Erzähl mir einfach irgendwas. Wie alt du bist, ob du Geschwister hast, was deine Hobbies sind, ob du schon immer hier wohnst...' 'Hmm.. also ich bin 16, wie du. Ich habe einen großen Bruder, er ist jetzt 19 und heißt Leon. Ich spiele gerne Fußball, früher war ich auch in einem Verein. Außerdem tanze und singe ich gerne und spiele Gitarre.' 'Wow, ich hätte nicht gedacht das du Fußball spielst... ' 'War das jetzt auch eine Beleidigung oder ein Kompliment?' grinste ich ihn an. Er musterte mich kurz mit schiefgelegtem Kopf und tat so, als würde er nachdenken und grinste. 'das war ein Kompliment, ganz klar. Ich mag Mädchen, die Fußball spielen. Ich spiel auch Fußball.' ' Echt? Cool. Dann können wir ja mal zusammen spielen oder so..' 'Ja, könn wir gern mal machen!' freute er sich. Inzwischen waren wir an der Schule angekommen (zwanzig Minuten zu spät), schlossen unsere Fahrräder an und machten uns auf den Weg zu unserer Klasse. 'Und wie lange spielst du schon Fußball?' fragte er mich. 'Also im Verein seit ich acht bin. Aber ich hab auch seit einem halben Jahr nicht mehr gespielt..' 'Gar nicht?' fragte er verwundert. Ich schüttelte nur den Kopf und flüsterte leise. 'Nein. Gar nicht.' Er blieb stehen. 'Aber warum?' Mir stiegen die Tränen in die Augen. Als er das sah, nahm er mich in den Arm. Die Tränen liefen mir lautlos über mein Gesicht. 'Scht. Ist ja gut. Du musst es mir nicht erzählen, wenn du nicht willst.' Er führte mich zu einer Treppe, auf die ich mich setzte. Er gab mir ein Taschentuch. 'Soll ich dich wieder nach hause bringen?' 'Nein, ist schon okay, danke. In fünf Minuten hab ich mich wieder abgeregt. Du kannst ruhig schon in die Klasse gehen.' 'Meinst du wirklich ich würde dich jetzt in diesem Zustand alleine lassen? Keine Angst, ich bleib hier bei dir.' 'Danke.' Ich atmete einmal tief durch. Jetzt würde ich ihm von Kaya erzählen. Bei dem Gedanken daran weinte ich nur noch mehr. Die Tränen strömten mir nur so über mein Gesicht, aber ich gab keinen Laut von mir. Innerlich war ich ganz ruhig. Mit tränenerstickter Stimme fing ich an, ihm von Kaya zu erzählen. 'Meine beste Freundin Kaya hat vor einem halben Jahr Selbstmord begangen.' Ich sah, wie Alex neben mir die Augen erschrocken weit aufriss. Sie schienen vor Mitleid fast zu überlaufen, aber ich ließ mich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. 'Ihr Freund, den sie über alles liebte, hat sie betrogen. Mit ihrer Schwester, die sie auch über alles liebte. Das war ja schon ein schwerer Schlag für sie, aber es wurde noch schlimmer. Ihr Ex und ihre Schwester kamen zusammen. Jeden Tag erzählte ihre Schwester ihr, wie toll ihr Freund sei. Und Kaya liebte ihn immer noch, und sie fing an, ihre Schwester zu hassen. Eines Tages war eine Familienfeier, bei der ihre Schwester ihn mitbrachte. Er machte ihr (also der Schwester) vor allen Leuten einen Heiratsantrag. Als Kaya das hörte, rannte sie raus und lief in den Wald, auf unsere geheime Lichtung. Dort nahm sie ein Seil, das noch in dem alten Baumhaus aus unseren Kindertagen, lag und hängte sich auf. Ihre ganze Familie suchte nach ihr, aber sie fanden sie nicht. Schließlich riefen sie bei mir an, ob Kaya bei mir wäre, oder ob ich wüsst, wo sie sei. Natürlich wusste ich das nicht, aber ich beschloss, bei unserem Lieblingsplatz, der Lichtung, nachzusehen. Und als ich dann da ankam ...' meine Stimme erstickte in all den Tränen.

fortsetzung folgt







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