Hin und Her Teil 2

Autor: Any
veröffentlicht am: 01.02.2007




Ein Monat war nun vergangen seit Jessie Tom zum letzten Mal gesehen hatte. Zum Glück! Sonst wäre ich wohl vor Scham im Boden versunken…Da benehme ich mich zu ihm so, wie als wäre ich die Kälte, gegenüber Männern, in Person und dann sieht er mich bei Sam in der Wohnung. Es ist damals nichts passiert aber dass weiß Tom doch nicht… Was mache ich mir eigentlich solche Gedanken darüber? Egal… Ihr Handy läutete.
'Hallo?'
'Hallo Süße! Wie geht's?', das war Sam, er war auf Geschäftsreise in Frankreich. Jessie und er waren jetzt schon seit zwei Wochen zusammen.
'Gut! Dir?'
'Wie immer, aber wenn ich deine Stimme hör geht's mir gleich besser.'
'Du bist süß.'
'Ich weiß. Also was hast du heute so gemacht?'
'Gearbeitet.', Jessie seufzte. In letzter Zeit arbeitete sie nur noch: 'Du?'
'Ebenfalls und ich habe mir ein bisschen Paris angesehen.'
'Du Glücklicher!'
'Süße, ohne dich kann ich gar nicht glücklich sein! Na ja… ich muss jetzt auflegen... Kiss meine Süße.'
'Ciao.', und damit legte er auf. Jessie seufzte, sie mochte Sam wirklich. Da sie für heute mit der Arbeit fertig war und es erst 15:00 Uhr war, beschloss sie, einkaufen zu gehen. Sie rief Sandra an.
'Hallo Süße!'
'Hi Jessie! Was gibt's?'
'Ich bin schon fertig mit meiner Arbeit und da wollte ich fragen, ob du Lust hättest mit mir shoppen zu gehen…'
'Na klar will ich! Um Halb beim Einkaufscenter.', und Sandra hatte schon wieder aufgelegt. Jessica ging zu ihrem Auto und fuhr los.
Dort angekommen sah sie ihre Freundin schon von weitem.
'Hi.', sagte Jessie.
'Da bist du ja endlich, wollen wir?', fragte Sandra und hakte sich bei Jessie ein.
'Aber klar.', und sie schlenderten los.
'Alles OK jetzt mit Tom?'
'Ich habe ihn seit einem Monat nicht mehr gesehen, also: ich weiß es nicht.'
'Kein Wunder, dass du ihn nicht gesehen hast, er ist ja auch vor einem Monat überstürzt nach England geflogen, angeblich was Geschäftliches… Aber das habe ich gar nicht gemeint.''So? Was dann?'
'Na ja du warst ja am Tag nach unserem Gespräch vor einem Monat mit ihm essen wegen dem Interview, lief es da gut?'
'Wie meinst du?'
'Na ja hat er sich bei dir entschuldigt?'
'Ja… hat er… in gewisser Weise… Es lief aber nicht so gut.'
'Was ist passiert?'
'Du kennst mich ja… mein Temperament ist mir durch gegangen.'
'Das heißt?'
'Na ja ich habe ihn vor allen anderen Leuten im `Charming´ angeschrieen…'
'Du hast WAS?'
'Na ja er hat gesagt ich hätte ihm sagen können, dass das nicht geht und mir einen anderen Termin ausmachen können und da bin ausgezuckt und habe ihm ins Gesicht geschrieen, dass das sehr schwer sei, wenn man zwei Jobs hat…'
'Oh Jessie!', Sandra sah sie etwas erzürnt an: 'Warum hast du mir das nicht viel früher erzählt?'
'Du hast nie gefragt, außerdem habe ich mich danach eh wieder bei ihm für mein Verhalten entschuldigt.'
'OK… schon gut… Und was ist im letzten Monat noch so passiert?'
'Nun ja… ich bin mit Toms Erzrivalen Samuel Clark seit zwei Wochen zusammen, der zurzeit in Paris ist und habe erfahren, dass Tom offensichtlich psychische Probleme hat und was war bei dir so los?', fragte Jessie mit dem unschuldigsten Blick den sie hatte an.
'WAS? Du hast einen neuen Freund? Er ist Toms Erzrivale? Tom soll psychisch gestört sein?', Jessie bestätigte alles mit einem Nicken.
'Oh mein Gott, Jessica Green!', sagte Sandra mit der Fassung ringend: 'Wie kannst du mir so was nur auf einmal ohne Vorwarnung sagen?'
'Du wolltest doch wissen, was ich im letzten Monat so getrieben habe.'
'Da sieht man dich mal einen Monat nicht, weil man seine Hochzeit zu planen hat und wenn man dich wieder sieht, stellst du einem die Welt auf den Kopf, dafür sollte ich dich Hassen!''Danke ich liebe dich auch mein Honighäschen!', sagte Jessie grinsend.
'Du bist unmöglich… Gut… Themenwechsel: Wie kommst du mit meinem Kleid voran?''Sehr gut! Es ist schon fast fertig!'
'Wenigstens eine gute Nachricht.'
'Hey! Das mit Sam sollte dich auch freuen!'
'Was? Dass das er Toms Erzrivale ist?'
'Das ist nicht fair!'
'Na gut… Frage: Warum soll Tom psychisch gestört sein?'
'Also: Er behauptet Sam hätte ihm seine angeblich Verlobte ausgespannt, aber sie hat ihn aus freien Stücken verlassen, weil es ihr zu schnell ging.'
'Was? Das hat er dir erzählt?'
'Ja und ich glaube ihm.'
'Na gut Schätzle… aber sei vorsichtig…'
'Klar Mami! Ich kann schon alleine auf mich aufpassen.', sagte Jessie mit einem Grinsen im Gesicht.

'Hallo Mark, mein Schatz!', Sandra drückte ihrem zukünftigen Ehemann einen Kuss auf die Wange.
'Hallo! Wo warst du?'
'Ich war mit Jessica einkaufen, du wirst nicht glauben was sie mir erzählt hat!'
'So? Was denn?'
'Du wirst es wahrscheinlich eh wissen! Schließlich bist du ja Toms Bester!'
'Jetzt sag schon! Was ist los?'
'Na ja also Jessie hat gesagt, dass Sam ihr neuer Freund und Toms Erzrivale ihr gesagt hat, dass…'

'Was?', empört sah Mark Sandra an. Er hatte sich alles bis zum Schluss angehört, aber damit hatte er nicht gerechnet: 'Erstens: Tom ist nicht psychisch gestört! Und Zweitens: Sam hat ihm seine Verlobte ausgespannt!'
'Bist du dir da ganz sicher?'
'Natürlich bin ich mir sicher! Schließlich sind wir schon seit Kindheitstagen unzertrennlich gewesen! Außerdem war ich dabei als Tom seine Verlobte und Samuel Clark erwischt hat!''Und warum sollte Jessie mich belügen?'
'Wahrscheinlich hat sie nicht dich belogen, sondern Sam sie!'
'Das erklärt einiges…'
'Du musst Jessica die Wahrheit über Samuel sagen! Wahrscheinlich betrügt dieser verlogene Hund sie gerade mit einer hübschen Pariserin und Jessie merkt es nicht!'
'Du hast recht… Ich ruf sie morgen an.'
Es war Samstag. Jessie wachte wieder mal durch ihren Wecker, den sie vergessen hatte abzuschalten, auf. Müde taumelte sie in die Küche und machte sich einen Kaffee. Es war viel zu früh um Sam anzurufen und auch Sandra würde sie umbringen, wenn sie sie um 7 Uhr in der Früh anrufen würde. Plötzlich läutete ihr Handy.
'Hallo?', sagte Jessie ein Gähnen unterdrückend.
'Oh es tut mir so leid, dass ich dich aufgeweckt habe, ich hoffe du verzeihst mir, aber ich muss dir etwas Wichtiges sagen Jessie!', es war Sandra.
'Nein, schon gut, ich habe eh mal wieder vergessen den Wecker abzuschalten, also bin ich schon auf.'
'Ach so…'
'Was wolltest du mir den Wichtiges sagen?'
'Oh Jessie, Süße! Sei jetzt bitte nicht sauer, aber es ist wahr! Du wirst es mir wahrscheinlich eh nicht glauben, aber ich würde dich bei etwas so ernstem nie belügen! Schließlich bist du meine beste Freundin und ich will dir auch nicht wehtun und ich will auch nicht, dass dir irgendjemand anderes weh tut!'
'Komm endlich zum Punkt!'
'Nun ja… Samuel hat dich belogen!'
'Womit?'
'Na ja du weißt schon… die Geschichte mit Tom…'
'Wieso? Was ist daran falsch?'
'Sam hat ihm seine Verlobte ausgespannt!'
'Woher willst du das wissen?'
'Nun ja… Mark war dabei als Tom Sam und seine Verlobte erwischte!'
'Das kann nicht sein! Warum sollte Sam mich belügen?'
'Ich weiß es nicht… Wahrscheinlich, weil er sich dachte die Besitzerin von `Greenmode´ und noch dazu berühmteste Journalistin der Stadt flach zu legen eine vorteilhafte Partie wäre.''Nein…', fassungslos starrte Jessie den Hörer an. Das konnte nicht sein! Er liebte sie doch! Dass hatte er ihr so oft gesagt.
'Jessie? Hör zu! Es kann sein, dass er sich genau in diesem Moment mit einer anderen in Paris vergnügt, aber es kann auch sein, dass wir uns alle in ihm täuschen und er dich nur belogen hat, weil er es ernst mit dir meint! Noch ist alles offen! Hörst du Jessie?', Sandra hörte aber nur ein leises Schluchzen vom anderen Ende der Telefonleitung, dann nur noch ein `Klick´ und weg war Jessie.
'Vielleicht hätte ich es ihr nicht sagen sollen!', betroffen sah Sandra Mark an.
'Nein mein Schatz! Es ist besser sie weiß die Wahrheit über Samuel Clark.'
'Ich bin mir da nicht so sicher Liebling! Was, wenn sie mir nie verzeiht?'
'Aber du hast doch überhaupt nichts falsch gemacht! Du hast deine Beste vielleicht vor einem großen Fehler bewahrt! Sie muss jetzt nur darüber hinwegkommen und das schafft Jessie!''Aber was ist, wenn nicht?'
'Hör zu! Mach dir da jetzt nicht so viele Gedanken darüber! Es wird schon alles gut gehen, außerdem ist noch alles offen.'
'Du hast Recht! Danke.', Mark nahm seine zukünftige Frau in den Arm.

Wieso hatte er sie belogen? Machte er das nur um an sie ranzukommen, oder meinte er es ernst mit ihr? Ich werde ihn darauf ansprechen, sobald er zurückgekommen ist… Jessie legte sich wieder ins Bett und blieb dort auch den restlichen Tag, mit einer Tafel Schokolade zum Trost, liegen.

Jessie stand am Flughafen. Wo bleibt er nur? Nervös sah Jessica immer wieder auf ihre Uhr. Da kam Sam endlich, als er sie erblickte, sah er sie freudig an und kam auf sie zu.'Hi Liebes! Ich hab dich ja so vermisst!', sagte er während er versuchte sie zu küssen, aber sie drehte sich weg von ihm.
'Was soll denn das? Hast du mich den gar nicht vermisst, oder was ist mit dir los?', er sah sie mit einem etwas ärgerlichem Gesicht an.
'Warum hast du mich belogen?'
'Womit soll ich dich belogen haben?'
'Mit Thomas Cohan!'
'Oh… dass… Ich wollte nur nicht, dass du einen schlechten Eindruck von mir hast, Süße.', sagte Sam sanft.
'Den hab ich jetzt aber umso mehr von dir!'
'Ich weiß, dass es falsch war, aber als du mich mit deinen süßen Kulleraugen angeschaut hast, konnte ich dir einfach nicht die Wahrheit sagen!'
'Sam… Wie soll ich dir vertrauen, wenn du mich schon von Anfang an belogen hast?',
enttäuscht sah Jessie Sam an.
'Schatz! Ich weiß, dass du jetzt enttäuscht von mir bist und dir sicher denkst ich mach das nur um mit dich ins Bett zu kriegen, aber das stimmt nicht!'
'Ich weiß nicht, ob ich dir das glauben soll…'
'Jessica! So kann das nie was mit uns werden! Du kannst einfach niemandem vertrauen!', jetzt wirkte er wieder ärgerlich.
'Es ist wahrscheinlich gut, dass ich dir nicht vertraue!', sagte Jessie etwas lauter.
'Tja, dann kann man wohl nichts machen… Ich denke unsere Beziehung endet hier, schade eigentlich.', sagte Sam mit bedauerlichem Ton.
'Ja… es ist wohl besser so.', sagte Jessie drehte sich um und ließ Sam einfach stehen. Daraus wäre sowieso nichts geworden…
Noch nie hatte man Samuel Clark so abblitzen lassen. Er wunderte sich, woher Jessica, dass mit Tom wusste…

'Und? Hast du Schluss gemacht?', Sandra sah Jessie erwartungsvoll an.
'Ja natürlich habe ich Schluss gemacht! Was glaubst du denn? Dass ich mich weiterhin mit so einem Arsch abgebe?', Jessica sah ihre Freundin gespielt empört an, sie war zu Sandra gegangen um einerseits bei den Hochzeitsvorbereitungen zu helfen, andererseits um ihr von Samuel zu erzählen.
'Braves Mädchen!', kam es von der Wohnzimmertür. Mark stand da mit einem Grinsen im Gesicht.
'Hi Mark!', sagte Jessie. Mark ging auf sie zu und begrüßte sie mit einer Umarmung: 'Na? Wie geht's dir jetzt?'
'Ja… eigentlich ganz gut.'
'Genießt du dein Singleleben wieder?'
'Mark lass uns doch bitte einmal in Ruhe über alles reden ohne deine blöden Kommentare.', schaltete sich Sandra sichtlich genervt ein.
Ihr Verlobter hob abwehrend die Hände: 'Schon gut Süße… Ach ja… später kommt noch Tom vorbei', und verschwand mit einem etwas zweideutigem Lächeln im Gesicht. Jessie wurde heiß und kalt. Warum ausgerechnet er?
'Alles in Ordnung? Du bist auf einmal so blass!', Sandra sah sie mit besorgtem Blick an.'Nein… alles okay… Wo waren wir?'

'Hallo Tom!', begrüßte Mark seinen Besten.
'Hi Mark!'
'Sandra ist mit Jessica Green, falls du dich noch an sie erinnern kannst, im Wohnzimmer. Setz dich einfach dazu, ich muss noch ein bisschen arbeiten.', sagte Mark und war auch schon wieder verschwunden.
Na toll… Jetzt kann ich mir sicher anhören wie toll Sam doch ist…
Tom ging ins Wohnzimmer. Jessica und Sandra blickten auf.
'Hi Tom.', begrüßte Sandra ihn.
'Hi.', sagte er knapp. Jessie starrte ihn nur an.
Nach langem Zögern kam dann aber auch ein `Hey´ von ihr. Tom setzte sich zu ihnen auf die Couch. Sie unterhielten sich eine Weile und die Stimmung wurde immer lockerer, Sandra musste dann kurz in die Küche um das Abendessen vorzubereiten, denn Mark brauchte doch noch etwas länger.
'Und Tom? Hast du eine Freundin?', fragte Jessica.
'Ja... Wie läuft es mit dir und Sam?', sie wusste nicht wieso, aber irgendwie flammte so was wie Eifersucht kurz in ihr auf, aber es war zu kurz um das Gefühl richtig definieren zu können.
'Erm… Wie heißt sie denn?', sie wollte von Sam ablenken.
'Susan Moore.'
'Die Susan Moore?'
'Was meinst du?'
'Ich meine das Model Susan Moore.'
'Ja… wieso?'
'Nun ja… Sie ist eines meiner Models.'
'Ach ja… stimmt ja… Dass hat Susi mal kurz erwähnt.'
'Ja… na ja… Sie ist noch nicht so bekannt, aber ich werde das auch noch hinkriegen.', sagte Jessie und zwinkerte Tom an. Er musste lächeln und für einen kurzen Moment erschien es ihm so, wie als wäre eine gewisse Vertrautheit zwischen ihnen: 'Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.'
'Welche denn?'
'Die, wie es zwischen dir und Sam läuft.'
'Ich… erm, also…'
'Versteh schon…', die Vertrautheit verschwand so schnell wieder wie sie gekommen war.'Was verstehst du?'
'Ach nichts…'
Jessie wiederholte ihre Frage mit angespanntem Ton.
'Na ja… Du willst nicht mit mir darüber reden, weil Sam sicher irgendeinen Scheiß über mich erzählt hat.'
'Ja… stimmt er hat einen Scheiß über dich erzählt.', Tom sah sie mit verdattertem Gesicht an.
'Und? Was hat er dir erzählt?'
'Nicht so wichtig…'
'Wie du meinst.', schweigend sahen beide zu Boden.
'Ich muss mal an die frische Luft.', sagte Jessie nach einer Weile stand auf und ging hinaus. Die kühle Luft tat ihr gut. Es wirkte erfrischend und das war es, was sie gerade brauchte. Jessie genoss es, alleine zu seien, doch dass war nur von kurzer Dauer, denn hinter ihr öffnete sich die Tür und Thomas kam heraus.
'Was hat er dir gesagt?'
'Ich sagte dir doch schon…'
'Bitte! Ich will es wissen!'
Jessie seufzte, er war hartnäckig und das wusste sie, also erzählte sie ihm die Lüge von Sam. Als sie fertig war, sah Tom ein bisschen mitgenommen aus.
'Geht es dir gut?'
'Das ist nicht wahr.'
'Ich weiß.', er sah Jessie an.
'Du weißt gar nichts!'
'Doch!'
'Nein! Woher auch? Du warst nicht dabei!', er wirkte wütend.
'Bitte! Glaub mir!'
'Warum sollte ich? Du mochtest mich von Anfang an nicht, seit wir uns das erste Mal gesehen haben!'
'Mark hat es Sandra erzählt und sie dann mir!', sagte Jessie den Tränen nahe. Tom sah sie mit einem skeptischen Blick an.
'Dass war auch der Grund warum ich mit Sam Schluss gemacht habe! Er hat mich belogen, gleich am Anfang unserer Beziehung!', jetzt verschwand der Ausdruck der Skepsis und ein verwirrter Blick nahm seinen Platz ein.
'Ihr seit… Ich meine… Du hast… Wegen mir?', stotterte Tom. Jessie bekam nur ein Nicken zustande, jetzt konnte sie nicht mehr anders. Ihre Erinnerungen an Sam kamen zurück. Sie hatte ihn gemocht, vielleicht auch mehr! Ihr rannen die Tränen hinunter und sie schluchzte leise. Wie konnte er mir das nur antun?
Es tat Tom leid was er gesagt hatte. Seine Gefühle waren mit ihm durchgegangen. Dafür könnte er sich hassen. Er wollte sich bei Jessie für sein Verhalten entschuldigen, doch bevor er seinen Mund öffnen konnte, sagte sie:
'Es tut mir Leid.'
'Was?', Tom sah sie fassungslos an.
'Es tut mir Leid, dass ich von Anfang an so gemein zu dir war! Ich mein dass mit dem Ball und dann das Interview und das Abendessen!', sie sah ihn mit ihren tränenverschmierten Augen an und schluchzte leise. Tom nahm sie in den Arm und streichelte ihr sanft über die Haare. Jessie fühlte sich mit einem Mal wohl und geborgen und kuschelte sich eng an Thomas. So standen sie eine Weile bis Jessie sich sanft aus Toms Umarmung löste.'Wir sollten wieder reingehen, sonst macht sich Sandra noch Sorgen.', Tom sah sie mit seinen strahlend grünen Augen an und nickte. Sie wischte sich noch schnell die Tränen weg, dann gingen sie wieder rein. Genau wie sie sich wieder auf die Couch niedergelassen hatten, kam Sandra wieder: 'Das Essen ist fertig, kommt ihr?', Jessie und Tom erhoben sich und setzten sich an den Tisch. Mark war nun auch endlich mit seiner Arbeit fertig und gesellte sich auch zu ihnen dazu. Während des Essens redeten die vier hauptsächlich über dir Planung der Hochzeit. Danach verabschiedeten sich Thomas und Jessica von Sandra und Mark. Es war schon ziemlich spät geworden.
'Bist du mit deinem Auto da?', fragte Tom Jessie.
'Nein, ich bin öffentlich gekommen.', sie hatte ihre Arme um sich geschlungen, weil ihr kalt war.
'Ich bringe dich nach Hause.'
'Nein, danke… dass brauchst du nicht, ich komme schon allein zurecht.'
'Mir gefällt die Vorstellung aber nicht eine Frau um diese Zeit alleine mit irgendwelchen vollgedröhnten Typen in irgendwelchen schäbigen Bussen, oder sonst was, fahren zu lassen.''Ich kann schon auf mich aufpassen, danke.'
'Ja, dass weiß ich schon, aber ich habe einfach Lust dazu!'
'Na gut… wenn es dir wirklich nichts ausmacht, dann wäre ich sehr froh darüber.', sagte Jessie und lächelte ihn en wenig an. Sie gingen gemeinsam zu Toms Auto und setzten sich hinein. Die Fahrt verbrachten sie großteils schweigend. Vor Jessicas Tür angekommen, blieb Tom stehen und sah sie von der Seite an.
'Danke fürs heimführen.'
'Ehrensache.'
'Na dann…', Jessie öffnete die Tür und wollte aussteigen, aber Tom hielt sie zurück, verdutzt sah sie ihn an.
'Was ist denn?''Ich… ähm… wollte…', er wusste nicht was er sagen sollte. Er wollte nicht, dass sie ging, noch nicht. Er blickte in Jessies fragende blaugrauen Augen, in die er sich schon seit er sie zum ersten Mal gesehen hatte, verlieren hätte können.
'Ich wollte dir nur sagen, dass ich… ach… nicht so wichtig.', er wandte seinen Blick von ihr ab. Ich darf nicht… Ich habe eine Freundin, die ich liebe!
'Ich geh jetzt, danke fürs heimfahren, Ciao!'
'Tschüs…', und damit war Jessie auch schon weg, er wusste nicht mal ob sie es überhaupt gehört hatte.

Warum habe ich mich so wohl bei ihm gefühlt?
Jessie schmiss sich auf ihr Bett. Und warum hat er mich umarmt und wollte mich unbedingt nach Hause fahren? Vielleicht empfindet er ja etwas für mich… Ach Quatsch Jessica! Er hat eine Freundin, die er wahrscheinlich liebt, er hatte nur Mitleid mit dir! Sie seufzte, drehte sich auf die Seite und war im nächsten Moment eingeschlafen.

'Guten Morgen!', begrüßte Jessica Susan Moore.
'Guten Tag, Frau Green. Sie wollten mich sprechen?', Susan sah sie mit ihren braunen Augen fragend an. Sie war hübsch, groß, schlank und hatte fantastisch lange Beine. Kein Wunder das Tom sich sie als Freundin ausgesucht hat…
'Ich hätte einen Auftrag für Sie…', nachdem Jessie Susi, so wie Thomas sie nannte, erklärt hatte, was sie von ihr wollte konnte diese nicht anders als freudig zustimmen. Jessica grinste sie zufrieden an, schließlich hatte sie Susans Freund gesagt, dass sie ihr helfen würde, weiter zu kommen.

'Mach bitte die Tür auf, Jessica!', sagte Samuel, während er an Jessies Tür klopfte: 'Wir müssen reden.'
'Was willst du?', Sie hatte so schnell geöffnet, dass Sam sie mit erschrockenem Gesicht ansah, aber er hatte sich schnell wieder gefangen.
'Nette Begrüßung.', er grinste, aber Jessie sah ihn weiter mit finsterem Blick an.
'Du bist echt süß, wenn du wütend bist!'
'Bist du nur gekommen um mir zu sagen, dass ich süß bin, wenn ich wütend bin, weil wenn ja, du gleich wieder gehen kannst.'
'Okay… Ich vermisse dich, Babe! Lass es uns noch einmal versuchen!', er sah sie mit Hundeaugen an.
'Samuel! Du hast mich von Anfang an belogen!'
'Aber…'
'Nichts aber! Ich mag Lügner nicht! Es ist aus!', sie knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Sam klopfte noch eine Weile an der Tür und versuchte mit ihr zu reden, aber irgendwann sah auch er ein, dass er aufgeben musste. Jessie rutschte die Tür hinunter und begann zu weinen. Womit habe ich das verdient? Warum kann er mich nicht einfach in Ruhe lassen? Ich muss jetzt mit jemandem reden…
Jessie wählte Sandras Nummer, sie wusste sie schon fast im Schlaf.
'Hallo, hier ist Sandra! Ich bin im Moment leider nicht erreichbar…', sie legte auf. Genau wenn ich sie brauche ist sie nicht da… Dann eben Mark, vielleicht ist Sandra in seiner Nähe und wenn nicht kann ich genauso gut mit ihm reden…
Aber auch bei Mark hatte Jessica keinen Erfolg. Wo sind die Beiden bloß? Ich möchte jetzt nicht alleine sein… Ich probiere es noch bei Tom, schließlich haben wir unser Kriegsbeil begraben und uns ausgesprochen, außerdem habe ich seiner Freundin einen guten Job verschafft, da ist es doch das Mindeste, wenn er einmal mein Kummerkasten ist…Sie suchte im Handy seine Nummer raus und klickte auf den grünen Hörer. Ich glaube, dass war doch keine so gute Idee… Gerade wie Jessie wieder auflegen wollte, nahm Tom ab: 'Hallo?''Erm… ja…Hi!'
'Jessie?'
'Ja.'
'Was gibt es denn?'
'Es tut mir Leid, wenn ich störe.'
'Nein… schon okay… du störst nicht.'
'Danke…', Schweigen…
'Jessie? Bist du noch dran?'
'Ja.'
'Gibt's einen bestimmten Grund warum du anrufst?'
'Sam war gerade bei mir er will mich zurück, aber Sandra und Mark gehen nicht ran und ich habe jemanden zum Reden gebraucht.', sprudelte es aus ihr heraus, während wieder Tränen über ihr Gesicht flossen.
'Warte! Wo bist du?'
'Zu Hause…'
'Ich komme vorbei.', und er legte auf. Jessie wurde übel. Sie schleppte sich ins Bad, übergab sich und schlief erschöpft ein. Dass war alles zu viel für sie.

'Jessica! Jessica mach die Tür auf! Ich bin es! Tom!', er hämmerte gegen die Tür. Sie hat doch gesagt, dass sie zu Hause ist… Thomas machte sich Sorgen.
Was kann nur passiert sein?







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