Hin und Her Teil 1

Autor: Any
veröffentlicht am: 28.01.2007




Hey! Das ist der erste Teil einer anderen Geschichte, die ich einmal angefangen habe und jetzt zu Ende schreibe. Ich weiß, dass sie ein bisschen wie 'Eyes Like Yours' klingt, aber es war meine erste Geschichte und zu dem Zeitpunkt wusste ich noch gar nichts von RockundLiebe. Auch, wenn sie von der Qualität auf keinen Fall an Katis oder Fullmoons Geschichten herankommt, habe ich einfach mal den ersten Teil reingestellt, da das mit Black Tiger noch etwas länger dauern könnte. Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse! LG Any

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Jessie machte die Tür auf und ging in ihre 6-Zimmer Wohnung, stellte ihre Handtasche ab und lies sich im Wohnzimmer auf ihrer Couch nieder. Sie nahm die Zeitung vom Fernsehtisch und las. Jessica Green kam aus einer guten Familie und verdiente bei ihrem Job als Journalistin bei der Zeitschrift 'Topp' und als Vorgesetzte und Modedesignerin ihrer eigenen Firma 'Greenmode' sehr gut. Jessica wusste nicht wie sie das alles schaffte, aber sie liebte beides sehr und konnte sich einfach nicht für einen der beiden Jobs entscheiden. Wieder nichts Interessantes in der Zeitung, Jessie seufzte. Sie sah auf die Digitaluhr, die auf einem Kasten stand. 20:15 Uhr zeigten die roten Ziffern. Heute hatte sie wieder Überstunden gemacht. Jessica schloss die Augen. Sie war gerade am einschlafen, als ihr Handy klingelte. Jessie fiel vor Schreck von der Couch. Als sie sich erholt hatte ging sie zu ihrer Handtasche und nahm ab: 'Hallo?' 'Hey meine Süße! Ich muss mich mit dir treffen! Ich habe dir so viel zu erzählen! Wann geht's bei dir?', dass war ihre beste Freundin Sandra Bennet. 'Wann geht bei mir was?' 'Hörst du mir eigentlich zu? Ich meine wann können wir uns treffen?' 'Oh na ja…' 'Also ich sehe dich dann um zehn im 'Nightlight'! Küsschen!', und damit legte sie auf. Seufzend legte sich Jessie wieder auf die Couch. So war ihre Sandra nun mal, aber jetzt würde sie mal ein Stündchen schlafen. Jessica stellte sich auch den Wecker, damit sie noch genug Zeit hatte, um sich herzurichten.
Es läutete. Jessie wachte auf, schaltete den Wecker aus und ging in ihr Schlafzimmer, wo sie sich erst mal ein Outfit aussuchte. Sie entschied sich für einen Mini-Jeansrock und ein schwarzes Top, dann noch ein schwarzes paar Stiefel mit Absätzen. Danach ging sie ins Bad. Jessie sah ihrem Spiegelbild entgegen. Ihre schwarze Lockenmähne die ihr bis knapp unter die Schultern reichte stand in alle vier Himmelsrichtungen ab und ihr Make-up war verwischt. Sie schminkte schnell ihr Gesicht ab um frisches Make-up aufzutragen. Als Jessie damit fertig war kamen ihre Haare dran. Sie frisierte die Mähne erst mal durch und glättete sie noch ein wenig, danach band sie sie zu einem hohen Pferdeschwanz. Als sie auf Uhr sah, war es halb zehn. Jessie beschloss noch etwas zu essen bevor sie sich auf den Weg machte. Sandra stand schon vor dem 'Nightlight' und wartete ungeduldig auf sie. 'Da bist du ja endlich!', begrüßte sie Jessie. 'Sorry, habe nicht auf die Zeit geachtet.' 'Na ja egal, jetzt bist du ja da… gehen wir rein?' 'Ja klar, wofür sind wir denn sonst hierher?', sagte Jessie und bewegte sich auf die Eingangstür zu, Sandra folgte ihr. Als sie die Tür öffnete, dröhnte ihr gleich der Bass entgegen. Die Stimmung in dem Laden war immer super und auch heute war es nicht anders. Sandra ging gleich auf die Tanzfläche, während Jessie erst mal zur Bar ging. Sie war hundemüde. Endlich kam Sandra von der Tanzfläche zurück. 'Puh das war anstrengend. Warum schwingst du dich nicht mal auf die Tanzfläche? Sind echt heiße Typen dort und die würden dir sicher gut tun, so lang wie du schon keinen Freund mehr hattest.' 'Ich bin hundemüde Sandra. Ich habe jetzt wirklich keine Lust dazu, außerdem ein Singleleben ist einfach viel leichter. Kein Beziehungsstress und Eifersüchteleien.' 'Du wirst als alte Jungfer sterben, allein und verlassen.' 'Womöglich.', Jessie grinste ihre beste Freundin an, die zurück grinste. 'Ach ja wolltest du mir nicht etwas zeigen?' 'Stimmt!', sie hielt ihr ihre Hand vor die Augen. Jessica traute ihren Augen nicht. Auf dem Ringfinger ihrer Freundin prangte ein Diamantenring. Sandra strahlte über beide Ohren. 'Das ist doch nicht etwa…' 'Doch!' 'Seit wann?' 'Vorgestern hat er mir den Antrag gemacht! Oh Jessie! Ich bin so glücklich!' 'Ich freu mich so für dich!', Jessie drückte Sandra an sich. Sie hatte wirklich ein Glück! Mark war traumhaft, nicht das Jessie eifersüchtig wäre, aber manchmal wünschte sie sich so ein Glück wie sie zu haben. Nachdem die Freundinnen sich wieder aus ihrer Umarmung gelöst hatten fragte Jessie: 'Wo ist denn dein Verlobter jetzt eigentlich?' 'Der feiert mit seinem besten Freund in irgendeinem anderen Club.' 'Wann kann ich ihn den sehen und ihm dazu gratulieren die beste Frau auf der Welt zu heiraten?' 'Mhm… Am Samstag ist ein Ball da gehen wir hin… du könntest auch kommen! Dann wäre ich wenigstens nicht so alleine unter den Männern!' 'Wieso? Wie meinst du das?' 'Na ja Mark nimmt seinen Besten, der auch sein Trauzeuge ist, auch mit.' 'Na gut ich komm auch.' 'Danke Jessie! Ach ja! Ich wollte dich fragen, ob du nicht meine Trauzeugin sein willst?!'
'Was für eine blöde Frage! Natürlich will ich!'
'Na gut, wenn das jetzt geklärt ist, ab auf die Tanzfläche!'
Die Beiden hatten noch viel Spaß an diesem Abend, auch wenn Jessie manchmal mit sich rang, nicht vor Müdigkeit umzufallen.
Es war Samstag und der Wecker läutete. 'Scheiße.', dachte sich Jessie als sie versuchte das blöde Ding auszustellen. Sie hatte vergessen den Wecker abzudrehen. Als Jessica es endlich geschafft hatte, war sie schon zu munter um wieder einschlafen zu können, also stand sie auf.Kurz vor 17 Uhr begann Jessie sich für den Ball fertig zu machen. Sie trug ein langes rotes Kleid, das ihre Figur betonte, dazu passende Stöckelschuhe und machte sich eine Hochsteckfrisur. Zum Schluss kam noch ein wenig Make-up ins Gesicht. Sie sah in ihr Spiegelbild und fand, dass das so okay war. Sie stieg in das Taxi, das draußen vor der Tür gewartet hatte und fuhr zum Ball.
Sandra stand mit Mark vor dem Eingang und wartete auf Jessie.
Jessica stieg aus dem Taxi aus und begrüßte die Beiden mit einem Grinsen. 'Na hallo du Glücklicher!' 'Hi Jessie.', antwortete Mark.
'Hallo Süße! Du bist immer zu spät! Tom ist schon reingegangen.', Jessie sah sie mit einem fragenden Blick an. 'Ach so… Du weißt schon. Marks bester Freund.' 'Er meinte er könnte die anderen Damen nicht warten lassen wegen dir.', ergänzte Mark. Jessica sah ihn verdutzt an. Offensichtlich war er ziemlich,
selbstsicher und arrogant, aber das konnte ja auch nur so wirken.
Die Drei gingen rein. Mark steuerte gleich auf einen großen muskulösen Mann zu, klopfte ihm auf die Schulter und sagte, mit dem Finger auf Jessie zeigend: 'Das ist Jessica, Sandras beste Freundin.', dass musste also Tom sein. Er hatte schwarze Haare, die ihm verwuschelt vom Kopf wegstanden, strahlende grüne Augen und das süßeste Lächeln was Jessie je gesehen hatte. Ein Traummann! Tom kam auf sie zu. 'Wegen dir habe ich also zehn Minuten meiner viel zu kostbaren Zeit verschwendet indem ich mit Mark und Sandra auf dich gewartet habe?', Puff! Aus der Traum. Verwundert sah in Jessie an, dann erwiderte sie schnippisch: 'Freut mich auch, Sie kennen zu lernen Herr… Wie heißen Sie noch gleich? Arroganter Schnösel?'. Tom sah sie verdutzt an, so etwas war ihm noch nie passiert. Er musste schmunzeln, sie gefiel ihm, auch wenn sie ihn gerade beleidigt hatte. Vor allem ihre blaugrauen Augen zogen ihn in ihren Bann. Da Tom sie nur mit einem Lächeln auf den Lippen anstarrte, drehte Jessie sich weg von ihm und ging mit Sandra zu einem Tisch wo sich die beiden Frauen hinsetzten und sich angeregt miteinander unterhielten. 'Ist dir bewusst was du gerade gemacht hast?', fragte Sandra ihre Freundin. 'Was meinst du?' 'Wie konntest du ihn nur `arroganter Schnösel´ nennen? Du hast ihn beleidigt.' 'Moment mal! Erstens: Er hat mich zuerst beleidigt und zweitens: Er sah nicht gerade beleidigt, sondern eher belustigt aus.' 'Das stimmt schon, aber weißt du denn nicht wer er ist?' 'Wie wer er ist?' 'Er ist der berühmte Anwalt Thomas Cohan.', verwirrt sah Jessie Sandra an. Das sollte Cohan sein? Der Cohan? Sie dachte immer der sei viel älter, so um die 40, dabei musste er gerade mal so alt wie Jessie sein, ein bisschen älter, um die 25. 'Das habe ich nicht gewusst.' 'Das hat man gemerkt. Ich würde dir raten, dich für dein Verhalten zu entschuldigen.' 'Aber er hat angefangen!' 'Jessica!', Sandra nannte sie nur so, wenn sie es wirklich ernst meinte oder sauer auf sie war. 'Ja ja, schon gut, ich entschuldige mich irgendwann mal bei ihm.', Sandra stöhnte vor Wut auf. Jessie stand auf und lies ihre Freundin einfach sitzen, sie beschloss zur Bar zu gehen und abzuwarten bis jemand sie ansprach.
'Hallo!', Jessica drehte sich um. Es war Tom.
'Was wollen Sie?'
'Ähm… Na ja ich wollte mich für mein Verhalten vorhin entschuldigen und bitte lass das mit dem `Sie´'
'Ich nehme ihre Entschuldigung an, aber ich kenne Sie kaum, außerdem sind Sie Anwalt, deswegen finde ich das Siezen angemessener.'
'Dass mit dem zu wenig kennen kann ich ändern! Schließlich sollte auch eine Frau wie du die Ehre haben mich kennen zu lernen.'
Jessie konnte es nicht fassen. Jetzt fing der Typ schon wieder mit seiner arroganten Art an. Offensichtlich hatte sie sich wirklich nicht in ihm getäuscht, der konnte ihr gestohlen bleiben.'Oh was für eine Ehre für mich.', gab sie zur Antwort.
'Du hast es erfasst.', er grinste sie hämisch an.
'Vielen Dank Sie kennen gelernt zu haben, aber ich bin müde und werde jetzt nach Hause fahren.', verdutzt sah Tom Jessie an.
'Weißt du was? Ich fahr dich nach Hause, schließlich willst du mich ja näher kennen lernen.''Nein danke!', antwortete Jessica mit ärgerlichem Ton. 'Sie können doch nicht ihre ganzen anderen Frauen hier stehen lassen, nachdem sie ja so und so schon so lange auf Sie wegen mir warten mussten.'
Sie hatte sich das offensichtlich wirklich zu Herzen genommen, dachte Tom. Na gut… Wie sie meint, wenn sie sich das so zu Herzen nimmt. Ich sehe sie wahrscheinlich eh nie wieder, außer vielleicht bei der Hochzeit von Mark und Sandra.
'Wie du meinst.', sagte er, drehte sich um und ging einfach weg, ohne sich von ihr zu verabschieden.
Arroganter Schnösel!
Jessica suchte Sandra und Mark und verabschiedete sich von ihnen. Dann ging sie vor die Tür und bestellte sich ein Taxi.
Am Sonntag schlief Jessie sich mal wieder richtig aus und sonst war sie auch nur zu Hause, wie die ganze restliche Woche, abgesehen davon, dass sie ihre Jobs machte.

Sie ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf, so sehr er es auch versuchte! Tom war am Verzweifeln! Er hatte gerade mal zehn Sätze mit ihr gewechselt und Jessie war nicht gerade freundlich zu ihm gewesen. Aber ihre Art hatte ihn so fasziniert. Irgendwie wild und unabhängig. Und ihre Lippen, wenn er daran dachte, wünschte er, er hätte sie geküsst. Er glaubte eigentlich nicht an Liebe auf den ersten Blick, aber irgendwas war da, doch die Chance sie noch einmal wieder zu sehen, war gering, er wusste ja nicht einmal ihren Nachnamen, außer er fragte Mark, aber der würde sofort durchschauen warum er Jessies Nummer haben wollte. Mark würde es wiederum Sandra und die Jessica erzählen. Nein, dass ging so nicht.

Ein Monat war nun vergangen seit dem Jessie Tom zum ersten und hoffentlich letzen Mal gesehen hatte. Vielleicht war er ja äußerlich hübsch, aber innerlich war er ein arroganter Sack. Das war der letzte Gedanke an Thomas Cohan.
'Ähm… Entschuldigung Frau Green. Frau Smith erwartet Sie.', sagte die Sekretärin zu Jessie. Frau Smith war ihre Vorgesetzte bei 'Topp'.
'OK. Ich komme schon.'
Als sie im Büro ankam erwartete ihre Vorgesetzte sie schon mit einem Lächeln.
'Setzen Sie sich bitte.', Jessie setzte sich.
'Sie wollten mich sprechen?'
'Ja in der Tat. Ich habe einen neuen sehr wichtigen Auftrag für Sie, Liebchen.'
'Und der wäre?'
'Ich möchte, dass Sie, meine Liebe, ein mehrteiliges Interview mit dem erfolgreichsten Anwalt der Stadt halten.', Jessie hoffte inständig, dass Frau Smith jetzt nicht seinen Namen sagte.
'Ich meine Thomas Cohan. Kennen Sie ihn?'
'Ich habe schon etwas von ihm gehört.'
'Gut dann machen Sie sich mal auf den Weg, denn er erwartet Sie bereits.', Jessie schluckte. Warum ausgerechnet sie? Konnte keine Andere ihn interviewen?
Jessica stand auf, ging aus dem Raum, packte ihre Sachen und fuhr mit ihrem Firmauto in Richtung Anwaltskanzlei.

Es klopfte an Toms Tür. 'Herein.' sagte er gelangweilt.
'Herr Cohan? Da draußen ist eine gewisse Frau Green von der Presse, ich glaube sie hat einen Termin bei Ihnen.', sagte seine Sekretärin.
'Danke. Lass sie herein.', so eine hatte ihm gerade noch gefehlt. Er hatte viel Wichtigeres zu tun als Fragen von einer irgendeiner Frau zu beantworten, die dann alles was er sagte wieder falsch interpretierte. Zumindest war es die letzten fünf Mal so gewesen.
'Guten Tag, Herr Cohan.', sagte Jessie höfflich, als sie in das Büro von Tom kam. Tom schaute auf, für einen kurzen Moment spiegelte sich so etwas wie Freude in seinen Augen wider, aber wenn dem wirklich so war, dann nur sehr flüchtig.
'Hallo Frau Green.', sagte Tom freundlich. Jessica sah ihn mit verdattertem Gesicht an. 'Setzen Sie sich bitte.'
'Ähm ja…'
'Womit fangen wir an?', fragte er. Sie überlegte und sagte dann: 'Bei Ihrer Kindheit.', und Tom begann auch gleich zu erzählen.
Die restlichen Tage verliefen mit einem Frage-Antwort-Spiel.

Tom seufzte. Genau am letzten Tag, waren sie da angelangt, worüber er nicht sprechen wollte.
'Sie wollten mir von ihrem großen Durchbruch erzählen.'
'Nun ja… also, dass war so: Zu der Zeit hatte ich eine Freundin, Monica Elsner. Mit ihr verlobte ich mich dann auch.', er sah in Jessies schöne Augen, die ihn musterten und dann kam etwas, was Tom nie erwartet hätte.
'Du hast eine Verlobte, oder mittlerweile sicher, Ehefrau?', fragte sie mit bedrücktem Ton. War das Eifersucht, die aus ihr sprach? Außerdem hatte sie ihn geduzt!
'Na ja… ich… ich war verlobt und ich war sehr glücklich, aber dann…', Thomas hörte abrupt mit seiner Erzählung auf.
'Ja?', fragte Jessie.
'Nun ja… Es wurde nichts daraus…'
'Wie meinen Sie das?'
'Kein Kommentar.', sagte er tief in seinen Gedanken versunken.
'… Na gut, also… könnten Sie mir bitte noch von ihrem Durchbruch erzählen, bevor wir das hier beenden?'
Tom saß immer noch schweigend da. Jessie sah ihm in die strahlend grünen Augen und in dem Moment spürte sie Mitleid, auch wenn sie nicht recht wusste wieso. Aber da war noch etwas anderes, seltsames, sie konnte nicht so richtig interpretieren, was für ein Gefühl es war.Tom stand plötzlich auf und ging zur Tür hinaus. Mist! Was sollte sie jetzt machen? Genau bei der entscheidenden Frage musste sie alles verbocken! War die ganze Woche Arbeit umsonst? Nach zehn Minuten Wartezeit beschloss sie zu gehen.
'Wie wäre es wenn wir uns morgen noch einmal treffen um unser Interview fertig zu führen. Es tut mir sehr Leid, dass ich das hier jetzt so abrupt beende, aber ich habe einen wichtigen Termin.', Toms Stimme hatte sie so sehr erschreckt, dass sie einen Schritt nach vorn machte und direkt mit einen großem, etwas kleiner als Tom, blondhaarigen, ungefähr 28 Jahre alten, mit strahlend blauen Augen, Mann zusammenstieß. 'Hoppla!'
'Entschuldigen Sie bitte, aber ich… es tut mir sehr Leid!'
'Bei so einer schönen Frau wie Ihnen freut man sich doch immer, wenn sie einem in die Arme läuft.', sagte dieser mit einem verschmitzten Lächeln: 'Und bitte sagen sie Sam zu mir!'
'Ähm… ja danke Sam.', sagte Jessie betont lang.
Tom sah eifersüchtig zu. Warum musste Samuel Clark auch ausgerechnet jetzt kommen? Gerade wollte er sich mit Jessie ein Date ausmachen, wovon sie aber erst dann erfahren hätte, und sie musste ausgerechnet dem größten Aufreißer der Stadt in die Arme laufen. Endlich ließ Sam Jessica wieder los, Tom kochte vor Wut. 'Ah Thomas! Da hast du dir aber eine hübsche Frau als Freundin geangelt, hätte ich dir eigentlich nicht zugetraut, aber ich wette die rennt dir auch wieder weg!', Tom schlug niedergeschlagen die Augen nieder. Jessie glaubte einen Ausdruck von Trauer in den Augen Toms gesehen zu haben, aber wenn war er nur von kurzer Dauer gewesen. 'Oh wir sind nicht zusammen!'
'Na umso besser! Dann bist du also nicht vergeben, … wie heißt du noch gleich?'
'Jessica Green.'
'Also, Jessica Green, willst du dich morgen nicht mit mir treffen?'
'Ich gehe grundsätzlich nicht mit einem Mann aus den ich erst zehn Sekunden kenne. Außerdem: Thomas? Sie haben gerade von einem Treffen für morgen gesprochen! Wann sollen wir uns denn treffen?', fragte Jessie um der peinlichen Situation zu entkommen.'Ah! Verstehe schon! Na ja… ich muss dann weiter, melde dich mal bei mir!', die letzten Worte waren an Jessie gerichtet, Sam gab ihr eine Visitenkarte und verschwand dann.'Erm… ja… also… Wann sollen wir uns treffen?', wiederholte Jessica die Frage von vorher.'Wie wäre es so um 18 Uhr im 'Charming'?', schockiert sah sie Tom an. Das 'Charming' war ein Nobelrestaurant, wo ein Glass Wein schon an die 100 Euro kosten konnte!
'Schauen Sie nicht so entsetzt! Ich bezahle!', Jessie konnte sich einen erleichterten Seufzer nicht verkneifen.
'Gut, dann um 18 Uhr im 'Charming'.', beendete Tom das Gespräch und rauschte an ihr vorbei.
Eine Weile stand Jessie einfach nur da und dachte über das heute Geschehene nach.
Zu Hause angekommen rief Jessica Sandra an.
'Gut dass du anrufst, Süße! Ich wollte dich nämlich fragen ob du nicht mein Hochzeitskleid designen möchtest?!'
'Ähm… Na klar!', sagte Jessie erfreut.
'Also: was gibt's denn?'
'Es geht um Tom…'

Jessica Green sah sich in den Spiegel. Sie hatte ein rotes Cocktailkleid mit hohen Stöckelschuhen angezogen. Ihre Haare hatte Jessie sich zu einer Hochsteckfrisur zusammen gesteckt. Sie schminkte sich noch und sah sich dann zufrieden im Spiegel an, dann fuhr sie mit ihrem Auto zum 'Charming'.
Um 17:45 Uhr kam sie an. Na toll… Jetzt kann ich auf Tom warten…
Als Jessie hineinging schaute sie sich kurz um. Das perfekte Restaurant um einen Antrag zu machen…
Plötzlich sah sie Tom, der bei einem Tisch mit zwei Stühlen saß und immer wieder nervös auf die Uhr schaute. Jessie musste grinsen. Ich glaube ich werde ihn ein bisschen warten lassen.Mit diesen Gedanken drehte sich Jessie wieder um und ging zu ihrem Auto zurück, setzte sich wieder hinein und wartete. Ich rufe mal diesen Sam an…dachte Jessie nach einer Weile.'Hier Samuel Clark, was kann ich für Sie tun?'
'Erm… Ich bin es… Jessica Green. Wissen Sie noch?'
Stille…
'Wie könnte ich dich vergessen? Und sag ruhig Sam zu mir! Also? Hast du dich anders entschieden?'
'Na ja…', ja, hatte sie sich anders entschieden?
'Ich denke wir könnten uns treffen…'
'Oh gut! Wie wäre es morgen Abend?'
'Klingt gut!'
'Gut! Dann treffen wir uns morgen um 19 Uhr im 'Nightlight'.', und mit diesem Satz legte er auf.
Verdutzt sah Jessie ihr Handy an. Als sie auf die Uhr am Display sah, erschrak sie. Es war schon 18:15 Uhr. Jetzt beeilte sich Jessie ins 'Charming' zu kommen.
'Sie sind spät dran!', sagte Tom zur Begrüßung.
'Entschuldigen Sie mich, aber ich musste noch mit Herrn Clark reden.'
'Aha…'
Sie setzten sich an den Tisch und bestellten. Jessie schaute darauf, etwas Teures zu bestellen.'Vielleicht sollten wir nun unser Interview zu Ende führen?', fragte Jessie nach einer Weile des Schweigens.
'Ja also...', das Interview war schnell zu einem Ende gekommen und sie schwiegen sich während sie aßen an.
'Na gut… Ich mache dir jetzt einen Vorschlag.', sagte Tom plötzlich.
'Äh… Ok…'
'Wir versuchen zumindest normal miteinander reden zu können bis die Hochzeit von Mark und Sandra stattgefunden hat, weil gestern hat mich Mark angerufen und gesagt, dass du Sandra erzählt hättest ich wäre so unfreundlich und wenn ich mich nicht bessere müsste er sich einen anderen Trauzeugen suchen, oder Sandra eine neue Trauzeugin!', betroffen sah Jessica ihn an. So ernst hatte sie das ja nicht gemeint als sie sich bei Sandra über Tom aufgeregt hatte.
'Entschuldigung… So habe ich das nicht gemeint! Ich war nur sauer, weil du mich noch einen weiteren Tag `aufhaltest´.'
Tom sah Jessie tief in ihre Augen, beschämt senkte sie den Kopf.
'Schon gut… Wenigstens weiß ich jetzt eindeutig dass du mich nicht magst.', die letzten Worte hatte er gemurmelt.
'Wie bitte?'
'Ach nichts.', Tom versuchte so zu tun als wäre nichts gewesen, aber sie hatte jedes Wort gehört und sah es auch an seinem Blick, dass er schwer enttäuscht war. 'Wirklich ich habe das nicht so ernst gemeint!'
'Sandra dürfte das aber sehr ernst genommen haben!', er hatte seine Stimme gehoben. Erschrocken sah Jessie ihn an.
'Bitte! Ich hatte gestern keinen guten Tag und hatte gehofft meine Arbeit endlich zu Ende bringen zu können und dann verschiebst du den restlichen Teil des Interviews einfach auf meinen freien Tag!', verzweifelt sah sie ihn an.
'Das hättest du mir aber auch sagen können, dass dir das nicht passt, dann hätten wir nämlich den Termin verschieben können!'
'Dann hätte ich aber meine anderen Termine aber verschieben müssen!'
'Als Journalistin muss man das eben mal machen!', seine Stimme wurde immer lauter und auch Jessies war nicht mehr gerade leise.
'Tja wenn man aber auch noch Modedesignerin und Vorgesetzte der `Greenmode´ ist, geht das ziemlich schwer, weil man dann gleich mehrere Termine verschieben müsste! Nur sie arrogantes Arschloch hätten nicht die Idee gehabt einen Termin abzusagen, warum hätte ich das also machen sollen?!', den letzten Satz hatte sie fast schon geschrieen.
Verdutzt sah Tom Jessie an: 'Ich habe nicht gewusst, dass du… ich meine ich konnte doch nicht wissen, dass…', Jessie wartete gar nicht bis er den Satz zu Ende gesprochen hatte sondern verließ mit wütendem Blick das Restaurant.
Die frische kalte Luft tat ihr gut und nach ein paar Sekunden war ihre Wut, die wie ein Feuer in ihr brodelte, fast ausgelöscht.
Sie hörte Schritte hinter sich und drehte sich um. Tom kam ihr nachgelaufen. 'Was willst du?', auf einmal war Jessies Wut wieder da, zwar nicht so stark wie vorher, aber trotzdem noch stark genug Tom wieder anzuschreien.
'Ich ähm… wollte mich bei dir entschuldigen… es war nicht fair, was ich zu dir gesagt habe…', verlegen sah er sie mit seinen grünen Augen an. Auf einmal war Jessies Wut wie weggeblasen: 'Ist schon gut… Ich habe überreagiert.', schweigend sahen sie sich an. Tom könnte Stunden in ihre blaugrauen Augen schauen. 'Also dann…', Jessie riss ihn aus seinem Bann. 'Äh… ja...', er sah ihr noch einmal tief in die Augen, dann drehte er sich um und ging. Jessie stand noch eine Weile einfach so da. Es war so, wie als würde sie noch immer in die grünsten Augen, die sie je gesehen hatte, schauen. Warum war sie so weich geworden? So kannte sie sich gar nicht.
Im Nightlight war viel los, wie immer. Jessie sah Sam schon von weitem. Er hatte eine eng anliegende Hose und ein schwarzes T-Shirt an. Sie ging auf ihn zu. Er sah unverschämt gut aus. 'Hi.', begrüßte sie ihn mit einem Küsschen auf die Wange. 'Du bist ja in der kurzen Zeit noch hübscher geworden!', sagte Sam mit einem schelmischen Lächeln.
'Ja ja, dass sagst du sicher jeder.'
'Nein, ganz ehrlich!'
'Wollen wir was trinken?'
'Ja gut, ich bezahle!'
Sie setzten sich an die Bar und unterhielten sich ein wenig. 'Entschuldigung, aber darf ich fragen warum du und Thomas euch schlecht versteht?', fragte Jessie nach einer Weile.'Ja natürlich! Er sagt ich hätte ihm seine Freundin ausgespannt, dabei hat sie sich ohne meinen Einfluss von ihm getrennt, aber bei Toms Charakter ist das auch kein Wunder!''Wie meinst du `Freundin ausgespannt´?'
'Na ja seine langjährige Freundin hat ihn wegen mir, wie er sagt, verlassen.'
'Und? Stimmt es?'
'Nein! Er will nur meinen guten Ruf zerstören!'
'Und was könnte sonst der Grund vom Ende der Beziehung sein?'
'Angeblich ging es ihr zu schnell.'
'Wie meinst du das?'
'Nun ja… Angeblich wollte er sie heiraten.', geschockt sah Jessie Sam an. Deswegen wollte Tom nicht darüber sprechen! Er hatte Angst, dass herauskam, dass ihn eine Frau verlassen hatte.
'Wollen wir tanzen?', Sam riss sie aus ihren Gedanken.
'Äh… Wie bitte?'
'Ich habe gefragt ob du tanzen willst?'
'Ja gerne.', die restliche Nacht verbrachten sie mit Drinks trinken und tanzen. Es wurde langsam spät. 'Ich bringe dich nach Hause.', Sam und Jessie saßen auf einer Bank vor dem Nightlight. 'Nein… danke… ich kann selber… fahren.', erschöpft lehnte sich Jessie an Sams Schulter und schloss die Augen. Sie hatte offensichtlich zu viel getrunken.'Ja genau, aber wenn du nicht im Spital enden willst, dann nimmst du mein Angebot an.''Danke…', murmelte sie leise in seine Schulter, im nächsten Moment war sie auch schon eingeschlafen. Sam sah sie an. Jessie war hübsch, sehr hübsch! Er musste lächeln, im Schlaf sah sie total friedlich aus. Er trug sie zu seinem Auto und legte sie auf die Rückbank, dann fuhr er zu sich nach Hause.
Jessica öffnete die Augen. Sie konnte sich kaum an gestern erinnern und ihr Kopf dröhnte. Wo war sie eigentlich? Jessie setzte sich mit einem Ruck auf, was ihr Kopf mit einem Schmerzstich quittierte. Sie war in einem großen Ehebett, das in einem zehnmal so großen Schlafzimmer stand. Die Erinnerungen kamen langsam zurück. Langsam stand sie auf. Ihrem Kopf ging es dadurch natürlich nicht besser, eher schlechter. Jessie ging aus dem Zimmer hinaus und kam in ein dreimal so großes Wohnzimmer. Wow! Sam muss wirklich gut verdienen.
'Ah! Guten Morgen! Geht es dir wieder besser?', sie drehte sich um. Sam stand in Boxer Shorts und einer Tasse Kaffee in dem Türrahmen.
'Ja, danke.'
'Keine Ursache.', Jessie ließ ihren Blick über den muskulösen Körper Sams gleiten. Diesen Kerl würde ich gern mal vernaschen…
'Ich zieh mir lieber was an, sonst könnte es passieren, dass du über mich herfällst.', beschämt sah sie zu Boden. Grinsend ging Sam ins Schlafzimmer und kam nach einer Weile angezogen wieder zurück. Schade, dachte Jessie.
'Willst du was trinken?'
'Ja gerne.'
'Und was darf es sein?'
'Kaffee bitte.', er verschwand in die Küche und kam nach kurzer Zeit wieder mit einer dampfenden Tasse und der Zeitung zurück.
'Hier bitte.', Sam gab Jessie den Kaffee.
'Danke.', murmelte sie und nahm einen kräftigen Schluck, während Sam schon in seiner Zeitung vertieft war.
'Ich habe deinen Wagen hierher bringen lassen.'
'Danke.'
'Jetzt hör mal auf dich dauernd zu bedanken! Das ist doch Ehrensache!', Jessie musste grinsen und auch er grinste. Sie unterhielten sich noch eine Weile. Irgendwann ging Jessica dann auch. Sie verabschiedete sich von Sam mit zwei Küsschen, machte die Tür auf und blickte in das verdutzte Gesicht von Thomas Cohan, der seine Hand gerade auf die Türglocke gelegt hatte.
'H…Hi…', das war das einzige was Jessie in dem Moment heraus bekam.
'Thomas, was willst du?', fragte Sam und legte demonstrativ seinen Arm um Jessies Schultern.
'Ich… ähm… komm später noch mal.', sagte Tom, den Blick auf Jessica gerichtet. Er drehte sich auf der Stelle um und lief die Treppen hinunter.
'Der hat nicht mehr alle Tassen im Schrank.', sagte Sam während er seinen Arm wieder von Jessie nahm.
'Ja… Ich geh dann mal.', sagte sie zögernd und ging zum Aufzug.
Warum hatte sie das so mitgenommen? Es war doch nur Tom gewesen! Sie mochte ihn nicht mal! Oder doch?

Wie konnte er sich nur so in einer Person täuschen? Hatte er wirklich geglaubt Jessie wäre anders als `sie´? Wenigstens muss ich sie erst wieder bei der Hochzeit von Mark und Sandra sehen! Bis dahin sollte ich sie vergessen haben…Tom schmiss sich auf sein Bett und starrte die Decke an. Ich dachte Jessie würde sich nicht so leicht rumkriegen lassen, aber gegen Sam habe ich wohl keine Chance…

P.S.: Ich bin für Kritik und Ideen offen! LG Any







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