Der Geiger von Dunrobin Castle Teil 8

Autor: Kati
veröffentlicht am: 24.01.2008




Anni sprang auf und blickte sich um. Alle starrten sie an. Hatte sie das jetzt geflüstert oder gebrüllt?
'Ann-Kathrin? Was soll Sebastian denn sagen?' fragte Miss Dallan interessiert.
'Ach nichts. Ist nicht so wichtig.'
Sie setzte sich wieder hin und schmollte ihn an. Ein kurzes Lächeln huschte plötzlich durch sein Gesicht, was durch das Zunge herausstrecken von Anni noch an Gewicht zu nahm.
Konzentriert beäugte Sebastian den Rosenstock, der sich an einer freistehenden Säule hinauf rankte. Schließlich entschied er sich für seine Acrylfarben und legte los.
Während der ganzen Zeit streifte Miss Dallan durch die Reihen und blickte auf die Werke, die langsam entstanden.
'Sehr schön, Ann-Kathrin. Wie immer ein ganz tolles Bild.'
'Danke.'
'Na Chris? Was ist los?'
'Ach ich kann das nicht. Blumen sind was für Weiber.'
'Wie nett.' Miss Dallan zog die Augenbraue hoch und blickte ihn prüfend an.
'Naja, ist halt so.'
'Hmm...'
Miss Dallan fasste sich hinter ihrem Rücken an die Hände und ging weiter.
'Sebastian! Das ist ja ganz toll! Seht euch das mal an.'
Alle standen auf und blickten auf seine Leinwand. Er hatte bisher nur eine einzige Blüte geschafft, dafür sah die aber aus, wie eine Fotokopie. Alle standen hinter ihm und staunten.'Das hast du wirklich sehr gut gemacht! Tja, Ann-Kathrin. Du bekommst Konkurrenz, was?''Macht doch nichts. Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft.'
'Das stimmt. Und nun, alle zurück an ihre eigenen Werke.'
Drei Stunden später klatschte Miss Dallan in die Hände.
'So! Ihr könnt jetzt aufhören. Der Unterricht ist damit für heute beendet!'
Alles sprang auf und freute sich. Nachdem alle ihre Werke in den Kunstraum geräumt hatten, hieß es Freizeit! Und das von elf Uhr an! Alles rannte in seine Zimmer und packte die Badeklamotten zusammen.
Anni durchforstete ihren Kleiderschrank, bis sie schließlich fündig wurde. Schnell schlüpfte sie in ihre Badeutensilien und packte sich ein Handtuch, etwas zu Trinken und weiteren Kleinkram in ihren Rucksack. Als sie die Tür auf riss, lief sie noch einmal schnell zurück und holte ihre Kamera.
Wenn noch irgendetwas lustiges passieren würde, dann könnte sie es mit Bild und sogar Ton festhalten. Sie blickte den Flur entlang. Die anderen waren wohl nicht so schnell gewesen, wie sie. Ihr Blick wanderte zurück und blieb an Sebastians Tür hängen. Leise klopfte sie an.'Ja?'
Sie öffnete die Tür und trat ein. Sie trug ein leichtes Sommerkleid und eine Sonnenbrille in den Haaren. Sie lächelte und ging auf ihn zu.
'Kommst du mit an den See?'
'Nein, lass mal. Ich bin müde und...'
'Warum nicht?'
'Wie ich bereits sagte, ich bin müde.'
'Ich würde mich aber freuen. Los. Jetzt mach schon.'
'Ich habe doch gar nichts an zu ziehen.'
'Das haben wir gleich.'
Sie öffnete seinen Schrank und warf alles durcheinander.
'Was machst du da?'
Geschockt blickte er auf den Klamottenhaufen.
'Ha! Hier ist doch eine Badehose?! Los! Anziehen und ab geht´s!'
'Aber...'
'Keine Widerrede!'
Kurz seufzte er auf, nahm aber schließlich die Badehose und verzog sich im Badezimmer, um sie an zu ziehen. Sie war ein Geschenk von seiner kleinen Cousine, die eigentlich eher eine Meerjungfrau, als ein Mensch war. Ging man mit ihr ins Freibad, so war sie die ganze Zeit im Wasser und man musste sich schon Sorgen machen, dass sie sich darin nicht auflöste, wie ein Stück Kernseife. Eigentlich war ihm dieses Stück Stoff zuwider. Es zeigte viel zu viel. Die blauen Flecken schimmerten zwar nicht mehr so doll, aber man sah sie eben doch noch. Gott sei Danke hatte die Prügelaktion von den Jungs keine weiteren entstehen lassen! Er zog seine kurze Hose und sein Shirt drüber und kam wieder aus dem Bad. Anni hatte ihm netter Weise schon mal ein Handtuch zurecht gelegt. Er packte es in seinen Rucksack und folgte ihr. Von einem Wagen, der am Ende des Flures stand, nahm er sich noch eine Flasche Wasser mit. Dieser Wagen stand dort immer und jeder durfte sich bedienen. Einmal am Tag wurde er dann wieder aufgefüllt, meistens Abends, wenn Ruhe eingekehrt war. Aber heute hatte man ihn schon zwei Mal aufgefüllt und die Getränke neigten sich schon wieder dem Ende zu.Sie liefen die Stufen in die große Eingangshalle herunter, wo die anderen schon warteten. Isa erblickte Sebastian und verdrehte die Augen, worauf sie von Anni einen mächtig bösen Blick erntete.
'Meine Güte, schleppt die den jetzt immer mit sich herum?' ging es Isa durch den Kopf. Aber sie war nicht doof und überlegte kurz. Wenn Anni etwas an ihm fand, dann musste da etwas sein. Vielleicht war er ja gar nicht so übel. Heute am See würde sich das schon noch heraus stellen. Nach einem kurzen Fußmarsch durch den Wald, bei dem Basti angestrengt versuchte, nicht in die Wipfel der Bäume zu blicken, erreichten sie den See. Anni und Isa hatten sofort ein hübsches Plätzchen auserkoren und breiteten ihre Decken aus.
'Du kannst dich ruhig mit zu mir auf die Decke legen!' rief Isa ihm zu und Basti und Anni meinten, nicht richtig gehört zu haben.
'Wir legen die Decken einfach ganz nah zusammen und er geht in die goldene Mitte!' meinte Anni, die ihn eigentlich nicht mit Isa teilen wollte. Charly und seine Jungs blickten argwöhnisch zu den Mädchen.
'Und wo gehe ich hin?'
Anni stützte ihre Hände in die Taille und giftete ihn böse an.
'Auf die andere Seite des Sees oder weiter weg. Auf jeden Fall nicht zu uns.'
Wieder kochte in Charly die Wut hoch.
'Komm schon, lass uns wo anders hingehen.' Chris packte ihn am Arm und zog ihn weg. Nachdem sie endlich verschwunden waren, begannen Anni und Isa ihre Kleider aus zu ziehen. Basti schluckte schwer, als Anni ihren smaragdgrünen und für seine Begriffe viel zu knappen Bikini entblößte. Und auch Isa trumpfte mit ihrem rotem Bikini auf. Hastig suchte er sich einen anderen Punkt, auf den er starren konnte und legte seinen Rucksack ab. Die Mädchen legten sich auf die Decke und ließen ihm mittig genügend Platz. Also setzte er sich in voller Montur zwischen sie und blickte über den See, indem schon einige Schüler herum schwammen und badeten.
'Willst du dich nicht ausziehen?' fragte Anni leicht irritiert.
'Echt mal, das wird doch viel zu warm.' ergänzte Isa sie.
'Das geht schon.'
'Entweder du ziehst dich freiwillig aus oder wir helfen nach, stimmt´s Isa?'
'Genau!'
'Nein, es geht wirkliiiich!'
Hastig begannen die Mädchen an seinem Shirt herum zu reißen und stülpten es ihm schließlich über den Kopf. Nachdem sie ihm auch die Hose und Schuhe ausgezogen hatten, gaben sie endlich Ruhe.
Sebastian legte sich hin und schloss die Augen. Das war wirklich das Beste. Nein, noch besser wäre es, wenn er sich auf den Bauch legen würde. Gedacht, getan. Die Sonne schien ihm mit voller Kraft auf den Rücken und erste Schweißperlen rannen durch sein Gesicht. Plötzlich zuckte er zusammen, als ihm etwas kaltes, nasses auf den Rücken tropfte.
'Was ist das denn?'
Irritiert blickte er sich um.
'Sonnencreme! Oder willst du verbrennen?'
'Lieber nicht!'
'Na also!'
Anni strahlte ihn an und begann die Milch auf seinem Rücken zu verteilen. Er hatte wirklich wahnsinnig weiche Haut und auf seinem rechten Schulterblatt hatte er einen kleinen Leberfleck. Während Anni ihn also eincremte, träumte er vor sich hin. Es war wirklich toll. Auch wenn der Tag nicht so gut gelaufen war, das entschuldigte wirklich alles. Nachdem sie ihn fertig eingecremt hatte, drückte sie plötzlich ihm die Flasche in die Hand.'Was? Ich soll dich eincremen?'
'Sicher!'
Sie drehte ihm den Rücken zu und hob ihre gelockten Haare hoch. Er ließ etwas Creme in seine Hände laufen und begann sie auf ihrem Rücken zu verteilen. Es war zum verrückt werden. Wieder machte sich klein Basti selbstständig und sicher konnte man ihn schon von hundert Meter Entfernung sehen. Also beeilte er sich mit dem eincremen und ließ sich danach schnell wieder auf den Bauch fallen. Hoffentlich hatte es keiner der beiden bemerkt.Sie lagen eine knappe halbe Stunde so da und schwiegen, als Anni plötzlich wie eine Geisteskranke aufsprang und an Isa und Basti herum zerrte.
'Was ist denn?' fragte Isa leicht genervt.
'Da hinten! Da ist Tyler!'
'Tyler?! Der Wohnheimsprecher?! Wo?!'
Isa stand auf und folgte ihrem Blick. Aus dem Wald kommend näherte sich ein Junge, er war schätzungsweise neunzehn, genau wie Basti, hatte schwarze, wuschelige Haare und ein richtiges Zahncremelächeln. Als er Isa entdeckte, winkte er ihr zu.
'Er hat mir zugewinkt! Anni! Ich sterbe! Er hat mir zugewinkt!'
'Ich habe es gesehen! Los, geh hin und frag ihn, ob er mit zu dir kommen möchte, also zu uns!'
Unsicher tapste Isa auf ihn zu.
'Hi.'
'Hey Isa. Na? Alles klar?'
'Ja sicher. Und bei dir?'
'Alles Bestens. Wo hast du denn deine Freundin gelassen?'
'Sie liegt noch auf der Decke. Willst du dich vielleicht mit zu uns legen?'
'Klar, wieso nicht.'
Er schenkte ihr ein sanftes Lächeln und folgte ihr zurück auf ihre Decke.
'Tyler, das ist Basti, Basti, das ist Tyler. Er ist in der dreizehnten.'
'Hallo!'
Basti reichte ihm die Hand und war erstaunt, dass er sie ergriff und feste schüttelte.
'Du bist neu hier auf der Schule, nicht?'
'Ja, seit zwei Tagen. Bin am Sonntag hier angekommen.'
'Und? Wie ist der erste Eindruck?'
'Ganz nett. Bisher zumindest.'
'Es gibt schlimmere Schulen, was?'
Basti nickte ihm zu und lächelte leicht. Dieser Tyler schien ganz in Ordnung zu sein. Kein Wunder also, dass sich Isa offensichtlich in ihn verliebt hatte. Sie umtänzelte ihn, wie ein kleines Mädchen, dass einen Lolli haben wollte.
'Wo hast du denn Steffi gelassen?' fragte Isa ihn, obwohl es sie eigentlich gar nicht interessierte, wo diese alte Kuh war.
'Wir gehen seit den Sommerferien getrennte Wege.'
'Es ist Schluss?! Das ist ja to... total schade.' rettete Isa sich im letzten Moment aus der misslichen Lage.
'Die Luft war eben raus. Außerdem bin ich ja jetzt offen für etwas neues.'
So schnell geht das bei dir?' Anni richtete sich auf und blickte ihn prüfend an.
'Bei dir ging es doch noch schneller?!' schoss es Basti durch den Kopf, aber er hüllte sich lieber in Schweigen.
'Naja, das ist jetzt fast vier Wochen her. Ich denke, es ist in Ordnung, wenn man eine Zeit lang trauert. Aber nicht das ganze Leben lang, dafür ist es zu kurz.'
Ein kurzer Schmerz durchzog Basti´s Herz, als er an Casandra zurück dachte. Er hatte ihr sehr, sehr lange hinterher getrauert. Zwar war er darüber hinweg, aber es wurmte ihn schon, dass es Leute gab, die solche Situationen besser meisterten, als er selber.
'Mein Freund hat gestern mit mir Schluss gemacht.' warf Anni ziellos in den Raum. 'Er ist ein Arsch.'
Tyler blickte sie an und grinste.
'Wenn du zu dieser Erkenntnis gekommen bist, dann hast du das Schlimmste ja schon hinter dir.'
'Naja...'
Anni ließ ihren Kopf auf ihre Hände sinken und starrte in den weißen Sand, der am Strand überall verteilt lag. So richtig eingestanden hatte sie sich das mit dem Arsch noch nicht und es tat schon noch verdammt weh. Aber diese leichte und unverfängliche Art, mit der Basti sie in seinen Bann zog, tat ihr einfach gut und sie dachte kaum daran. Dass sie sich am gestrigen Abend in den Schlaf geweint hatte, wusste zu diesem Zeitpunkt auch nur sie. Nicht einmal Isa hatte sie es erzählt. Warum musste Marc sie auch noch mal anrufen? Als sie sich selbst wieder aus den Gedanken holte, waren die Jungs verschwunden und Isa lag neben ihr, um sich zu bräunen.
'Wo sind Tyler und Basti hin?'
'Die wollten etwas holen. Weiß aber nicht was.'
'Aha?' Anni blickte kurz auf. Beide waren verschwunden.

'Als ich an diese Schule kam, habe ich meinen Eltern geschworen, dass ich in Chemie Plastiksprengstoff herstelle und den Kasten hier in die Luft jage. Mittlerweile bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe.'
'Hat es dir nicht gefallen?'
'Na hör mal. Ich war wie weg vom Fenster. Von einem Tag auf den anderen hatte ich keine Freunde mehr. War doch bei dir sicher auch so?'
'Nicht wirklich.'
'Wie meinst du das?'
Tyler zog seine Portemonnaie aus der Hose und kramte nach Kleingeld.
'Ich... Naja...'
'Außenseiter, was?'
Verschreckt blickte Basti ihn an. Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Er musste ein guter Menschenkenner sein.
'Irgendwie schon...' antwortete Basti ihm schließlich.
An einem Stand, wo sich die jüngeren Schüler aufhielten und Eis und gekühlte
Wassermelonen verkauften, machten sie Halt.
'Na Kleine?'
Tyler beugte sich zu dem Mädchen herunter. Sie war vielleicht dreizehn oder vierzehn und blickte ihn an. Danach huschte ihr Blick zu Basti. Da standen zwei riesige Kerle vor ihr und grinsten sie an.
'Was darf es denn sein?' antwortete sie schnell.
'Zwei mal Eis hätten wir gerne.'
'Aber sicher! Wir haben Erdbeere, Schokolade, Vanille, Pfirsich, Joghurt, Karamell...''Jetzt mach mal langsam. So schnell sind wir nicht. Basti, was willst du? Ich gebe einen aus.''Hmm... Vanille.'
'Gut, dann nehmen wir einmal Vanille und einmal Schoko.'
'Eins fünfzig bitte.'
'Hier, den Rest kannst du behalten.'
Sie drückte Tyler das Eis in die Hand und er überreichte eins an Basti. Schließlich trotte er langsam zu einer Bank und setzte sich.
'Du magst Anni wohl sehr, was?'
'Was?!'
'Naja, denke ich mir so. ich meine, wie du sie ansiehst und so...'
Unruhig schweiften Basti´s Blicke durch die Gegend. Hatte er jetzt etwas falsches gesagt oder warum war er plötzlich so nervös? Gerade, als Tyler ihn das fragen wollte, funkte ihm jemand dazwischen.
'Ey Heimwehkind! Zieh dir lieber was an! Soll ich kotzen?!'
Charly stand vor ihm und blickte entwürdigend auf ihn herunter.
'Gibt´s ein Problem?' Tyler stand auf und blickte nun auf Charly herunter.
'Was geht dich das an?'
'Du hast eine ganz schön große Fresse mein Freund! An deiner Stelle wäre ich vorsichtig.''Willst du mir drohen?' antwortete Charly schnippisch.
'Das muss ich gar nicht. Zieh Leine oder es knallt!'
'Ah ja?'
'...Ja!'
Mit einem gewaltigen Schubser stieß Tyler ihn von der Bank weg und machte einen Schritt auf ihn zu.
'Charly, komm. Lass gut sein.' Chris redete beruhigend auf ihn ein und schließlich drehte er ab. Nachdem sie verschwunden waren, setzte Tyler sich wieder neben Basti und aß weiter sein Eis. Er fragte nicht, wer das war oder was sie wollten. Sicher, es interessierte ihn schon, aber wenn Basti nicht von alleine reden wollte, dann fragte er ihn auch nicht. Als er zu ihm rüber blickte, bemerkte er, dass Basti sein Eis gar nicht weiter aß. Er hielt es in der Hand und es tropfte leise zu Boden.
'Hey! Dein Eis! So gehst du also mit meinen Geschenken um, ja?'
Verschreckt blickte er auf das schmelzende Eis und begann die geschmolzenen Teile ab zu lecken. Schließlich blickte er zu Tyler.
'Danke.'
'Ach gerne wieder. Von Eis kriege ich nicht genug.'
'Nein, für die Hilfe.'
'Achso, ja sicher.'
'I-ich weiß nicht, was Charly´s Problem ist. Ich habe ihm eigentlich nichts getan.'
'Also ist der immer so zu dir?'
Leicht nickte Basti ihm zu.
'Du bist noch einen halben Kopf größer als ich und lässt dich von so einer Luftpumpe anmachen? Der klopft nur große Sprüche und wenn der ohne seine Kumpels unterwegs ist, dann ist der ganz ruhig. Ich kenne ihn vom sehen her. Das ist eine Null.'
'Genau wie ich.'
'Jetzt hör mal auf im Selbstmitleid zu ertrinken. Mach was aus dir und lass dir nicht immer alles gefallen.'
'...'
'Anni mag dich. Das merkt jeder. Vielleicht ist er nur eifersüchtig. Wenn du Anni auf deiner Seite hast, dann hast du auch Isa bald als Freundin. Die beiden sind beste Freundinnen. Also hast du doch schon mal drei Leute oder nicht?'
'Drei?'
'Danke! Zähle ich etwa nicht?'
Basti´s Augen begannen zu leuchten.
'Doch, sicher.'
'Na also.'
'Sag mal...'
'Hmm?'
Genüsslich verschlang Tyler sein Eis und warf den Holzstil in den Papierkorb neben der Bank.
'Du magst Isa doch auch oder?'
'Naja, sagen wir mal so. Abgeneigt bin ich nicht, aber sie ist manchmal so, naja...'
'Kindisch?'
'Ja so in etwa. Ich habe das Gefühl, dass sie richtig auf dreht, sobald ich in ihrer Nähe bin.''Ist mir auch schon aufgefallen.'
Tyler blickte zu Basti und schmunzelte ihn an.
'Was denn?'
'Heißes Höschen hast du da an!'
Basti blickte an sich herunter und schreckte zusammen. Allein der Gedanke an Anni machte ihn wild.
'Willst du noch eine Shorts von mir haben? Ich habe immer zwei dabei.'
'Würdest du das machen?'
'Sicher, sonst würde ich doch nicht fragen!'
Nachdem sich klein Basti wieder abgeregt hatte, standen sie auf.
'Wollen wir den Mädels noch eine Wassermelone mitbringen? Die braten bestimmt schon die ganze Zeit in der Sonne.'
'Klar! Aber diesmal zahle ich.'
'Ok.'
Nachdem sie also besagte Wassermelone geholt hatten, machten sie sich auf den Weg zurück zu den Mädchen. Und wie Tyler schon vermutet hatte, lagen sie noch immer auf der Decke und grillten sich in der Sonne.
'Hey ihr zwei! Guckt mal, was Basti euch schönes mitgebracht hat!'
Anni und Isa drehten sich zu ihm und fingen an zu strahlen.
'Oh lecker!'
Sie setzten sich alle auf die Decke und aßen ihr Stück Wassermelone.
'Was haltet ihr davon, wenn wir ein bisschen ins Wasser gehen? Mir wird hier langsam echt zu warm.'
'Wir haben ja noch gar nicht aufgegessen.' stellte Isa entrüstet fest, als in auf Tyler´s Hände schaute. Er und auch Basti waren beide bereits fertig und legten die ausgelöffelten Schalen neben die Decke.
'Sicher ist auch Basti dazu bereit, so wie ich, euch beim Essen zu helfen...'
'Nix da!'
Isa zog schnell ihre Melonenspalte weg und löffelte eifrig weiter. Schließlich waren auch die Mädchen fertig und so entschlossen sich alle ins Wasser zu gehen. Langsam tapsten sie durch den heißen Sand und näherten sich dem See. Aufgewühlt, durch die vielen Badegäste,
schwabbte das Wasser an den Strand. Unschlüssig blieben die Mädchen stehen und beobachteten die Jungs, wie sie bereits knietief im kühlen Nass standen.
'Worauf wartet ihr? Kommt!'
'Das Wasser ist bestimmt kalt!' rief Anni zu Tyler und steckte ihren großen Zeh hinein.'Stellt euch nicht so an!'
Tyler kam wieder raus, packte Isa und trug sie in den See. Laut quiekte die auf und klammerte sich an seinen Hals.
'Wenn du mich jetzt hier fallen lässt, dann knallt´s!'
'So?!'
Eiskalt ließ er sie los und sie plumpste wie ein Sandsack in die leichten Wellen. Anni stand noch immer am Strand und lachte sie herzhaft aus. Schließlich traute auch sie sich hinein und stellte fest, dass das Wasser gar nicht so kalt war, wie sie befürchtet hatte.
Nachdem sie alle ausgiebig im kühlen Nass getobt hatten, liefen sie zurück zu den Decken und legten sich hin. Alle, bis auf Basti. Der blickte entsetzt auf seinen Rucksack.
'Was los?' Tyler richtete sich wieder auf.
'Da war wer an meinen Sachen.' entfuhr es ihm stumpf.







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