Tödliche Leidenschaft Teil 5

Autor: Belladonna
veröffentlicht am: 11.01.2007




Leidenschaftlich küssten sie sich und Bella verlor sich schier in diesem Kuss. Sie kam erst wieder zur Besinnung, als seine Hände sich den Weg unter ihre Bluse bahnten.
'Nein, bitte nicht. Ich weiß nicht ob ich schon so weit bin.'
Keuchend wandte er sich von ihr ab.
'Du hast recht, es tut mir leid. Ich hätte nicht so über dich herfallen dürfen. Komm, du wolltest doch das Haus sehen.'
'Bist du mir jetzt böse?' fragte sie ihn zaghaft.
'Nein, Bella, nicht dir, ich bin mir selbst böse. Ich weiß doch, was du durch gemacht hast und doch hatte ich mich jetzt einfach nicht im Zaum. Habe keine Angst. Ich werde warten, bis du so weit bist.' Zärtlich streichelte er ihr durchs Haar und wischte ihr die Tränen von den Wangen. 'Weine nicht, du hast doch nichts getan. Es war meine Schuld. Ich werde in Zukunft nur noch so weit gehen, wie du es möchtest.'
'Aber das ist es doch gerade. Ich möchte ja, ich möchte ja so unbedingt, aber ich habe Angst!'
'Du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde dir nicht wehtun. Nun komm, vergessen wir den Vorfall einfach und ich zeige dir mein Haus.'
'Okay...'
'Dann komm...'
'Ja.'
Stumm gingen sie nebeneinander her. Schon eine ganze Weile. Keiner traute sich die Stille zu durchbrechen.
'Jeff...' fing sie zögerlich an, als sie dieses Schweigen einfach nicht mehr aushielt.
'Ja Bella?'
Tief holte sie noch einmal Luft. 'Jeff, bitte schlaf heute Nacht bei mir. Ich möchte nicht alleine sein. Ich, ich fürchte mich ein wenig in diesem großen Haus.'
'Bist du dir sicher?'
'Ja, bin ich. Vergiss nicht, ich habe gefragt ob du bei mir schläfst, nicht mit mir.'
'Ich weiß. Lass uns in den Garten gehen. Die Sonne scheint jetzt. Draußen ist es jetzt bestimmt ganz schön.'
Er hatte recht, es war wunderschön draußen. Wie schon vor wenigen Tagen, als sie den Garten zum ersten Mal erblickte. Sie gingen vorbei an farbenvollen Beeten und prächtigen Brunnen immer weiter ins Innere des Gartens. Je weiter sie gingen, desto mehr geriet sie ins Staunen. ‚Wie groß mochte dieser Garten wohl sein?' Und wie schön doch alles ist. Die Vögel zwitschern in riesigen Volieren und kleine Kätzchen tollen zwischen ihren Beinen hindurch und Arko hinter ihnen her. Ganz aufgeregt rast er wie angestochen über Wiesen und Kiesflächen. Sie kamen zu einem kleinen Laubwäldchen und nachdem sie dieses durchquert hatte tat sich ein wahrhaft himmlisches Paradies vor ihren Augen auf. Eine Wasserfall rauschte von einem etwa 10 Meter hohen Felsen hinab in einen spiegelklaren See, der umsäumt war von Seerosen und kleinen Sandstränden. Es war atemberaubend. Bella fühlte sich plötzlich an die Südsee versetzt, in eine kleine romantische Grotte. Unweit dieses schönen Naturschauspiels befand sich ein schöner Pavillon. Dieser erinnerte vielleicht mehr an einen Wintergarten. Unzählige tropische Pflanzen fanden dort drin ihren Platz. Ganz auf Glas war dieser kleine Palast, nur zur Festigung von filigranen Silberfäden durchzogen. Sie kam sich vor wie in einem verzauberten Königreich und sie war die Prinzessin und Jeff der Prinz, der sie auf Händen durchs Leben tragen würde. Es war fantastisch. Leider waren das alles nur Träume, aber nichtsdestoweniger wurde es ein wunderbarer Tag, der viel zu schnell zu Ende ging. Irgendwann hatte sie die Idee gehabt doch einfach in dem See baden zu gehen und hatte sich einfach Bluse und Hose ausgezogen und war in Unterwäsche ins Wasser geplanscht. Es war herrlich warm und sie fühlte sich, als würde sie schweben.
Völlig überrascht hatte Jeff sie angeschaut, war dann aber selber aus seinen Klamotten rausgestiegen und hatte sich ins flüssige Nass gestürzt.
'Fang mich doch, wenn du kannst' rief Bella ihm schelmisch grinsend zu.
'Na warte du, ich krieg dich schon!' nahm er die Herausforderung lachend an.
Laut lachend tollten sie quer durchs Wasser, tauchten sich gegenseitig unter und immer wieder floh sie vor ihm.
‚Wo ist er denn jetzt hin? Eben war er doch noch hinter mir:'
'Jeff?' rief sie laut, als sie ihn plötzlich nicht mehr sehen konnte. 'Jeff, wo bist du denn? Jeff???' ‚Komisch, wo konnte er denn nur hin sein?'
Erschrocken quiekte sie auf, als sie auf einmal seine Arme um ihre Hüften spürte und er kurz darauf prustend vor ihr auftauchte.
'Na, hast du mich schon vermisst?' fragte er breit grinsend.
'Boah, du hast mich zu Tode erschreckt. Ich dachte schon der Himmel was ist jetzt passiert, weil du nicht mehr da warst- und, ja, ich habe dich vermisst und mir Sorgen um dich gemacht.'
'Och, tut mir leid, mein Schatz. Ich wollt dich nicht erschrecken.'
Bevor sie ihn weiter anschnauzen konnte beugte er sich einfach vor und küsste sie wieder.'Lass das, ich meinte das ernst. Ich fand das grade gar nicht komisch von dir.'
'Mhm, du schmeckst so unheimlich gut, ich konnte mich einfach nicht beherrschen.'
'Hey, was machst du da, hör auf. Du kannst mich doch nicht einfach anknabbern.'
protestierte sie laut lachend, als er anfing an ihrem Ohrläppchen zu knabbern.
'Hey! Hör auf, das kitzelt....'
'Was denn, gefällt es dir etwa nicht?'
'Das habe ich nicht gesagt und auch nicht gemeint ich wollte nur sagen, dass... ach vergiss es, komm her du Schuft.' Und schon zog sie ihn stürmisch an sich und wieder küssten sie sich.

'Habt ihr Paul nun endlich gefunden, ihr Niestüten?' raunzte Bill seine Leute an. ‚Faules Pack!'
'N- nein Chef. Wir können ihn nicht finden. Sein Handy ist abgeschaltet und auch in der Cambpell- Villa meldet sich niemand. Scheint als wären alle dort ausgeflogen, Chef.''Ausgeflogen? Das kann nicht sein. Holt mir diesen Scheißkerl ans Telefon, aber ein bisschen plötzlich!' polterte Bill ungehalten los.
'Äh, wen? Chef?'
'Na Campbell du Hohlkopf! Muss man denn hier alles alleine machen? Ich bin wirklich nur von Idioten umgeben!'
'Chef, er geht auch nicht ans Telefon.'
'Habt ihr es mit dem Handy probiert?'
'Nein Chef, noch nicht.'
'Dann tut das gefälligst!'
'Ja Chef.'
'Und???' fragte er ungeduldig.
'Es klingelt schon mal.'
'Na wie toll, aber hebt er auch ab?' blaffte er den jungen Mann an.
'Chef, er hat abgehoben.'
'Gib mir das Telefon.' Ungestüm riss er dem Mann das Telefon aus der Hand.
'Jeff? Wo bist du?'
'Was willst du?'
'Wissen wo du meine Ware hast.'
'Und deswegen rufst du mich an?! Dein dämliches Bild liegt da, wo ich es immer hinbringe. Du musst es dir schon selbst holen kommen, dafür bin ich nicht zuständig.'
'Gut, und wo ist Paul?'
'Wer ist Paul?'
'Das geht dich nichts an!'
'Ach, du meinst deinen Spitzel, der sich in meinem Haus aufhielt und Bella in den Keller sperrte?'
'Ja. Moment mal, woher weißt du, dass er ein Spitzel war?'
'Weil er es mir erzählt hat, als ich ihn fragte.'
'Dieser miese Verräter! Den bring ich um!'
'Brauchst du nicht mehr, das hat er schon selbst gemacht.'
'Was?'
'Du hast schon richtig gehört. Er hat Selbstmord begangen, vielleicht weil er Angst davor hatte, dir wieder unter die Augen zu treten.'
'Scheiße!'
'Hast du mein Geld überwiesen?'
'Ja, habe ich. Müsste gestern auf deinem Konto eingegangen sein.'
'Gut, war's das dann?'
'Ja...'
'Ciao!'
Schon wieder einfach aufgelegt. Und Paul war tot. Das hieß, dass das Mädchen noch am Leben war. Und Paul hatte wahrscheinlich gar nichts rausgefunden. Langsam wurde es Zeit, dass er die Sache selbst in die Hand nahm und die Kleine zum reden brachte.

'Wer war das denn gerade?' fragte Bella ihn neugierig.
'Ist nicht so wichtig.'
'Hm, du möchtest wohl nicht mit mir darüber reden, oder?'
'Ich denke, dass es besser ist, wenn du nicht weißt, wer das gerade am Telefon war.''Okay.'
'Komm, du zitterst ja schon. Lass uns wieder rein gehen. Ich bin sicher, dass wir bald zu Abend essen können.'
'Was? Ist es etwa schon so spät?'
'Ja...'
‚Warum ist er denn plötzlich wieder so abweisend? Ob das was mit diesem mysteriösen Anruf von gerade eben zu tun hat?' grübelte Bella schon wieder ganz in Gedanken.
'Hey, Erde an Bella! Träumst du etwa schon wieder?'
'Was? Wie? Oh, ich habe nur gerade nachgedacht...'
'Oh Gott, wenn du für jede Sekunde, in der du nachdenkst einen Euro kriegen würdest, dann wärst du schon bald die reichste Frau der Welt.' spottete er gutmütig. 'Na los, komm schon, oder soll ich dir dein Abendessen hier raus bringen lassen?'
'Geht das denn?'
'Aber natürlich geht das, aber ich glaube dann würden wir sehr schnell Besuch von einem Dutzend Wespen kriegen, die auch gerne etwas abhaben wollen und mit denen wollen wir doch nicht teilen, oder doch?'
'Nein, eigentlich nicht.'
Und so gemütlich war es nun draußen auch nicht mehr, jetzt, wo die Sonne langsam unterging wurde es richtig kühl draußen, so dass sie fröstelte, als sie aus dem Wasser kam. Fürsorglich legte Jeff ihr seine Jacke um die Schultern und Arm in Arm gingen sie zurück zum Haus.Dort angekommen entschied Bella sich dafür erst einmal duschen zu gehen und sich etwas anderes anzuziehen. Dann würde sie das Kaminzimmer suchen und sie würden zu Abend essen.
Doch wie sollte es auch anders sein?, verlief sie sich auf dem Weg in besagtes Zimmer doch schon wieder. 'Ja das kann doch nicht wahr sein!' schimpfte sie laut vor sich hin. 'Nun hab ich mich doch tatsächlich schon wieder verlaufen. Es ist doch zum verrückt werden!'Jeff, der ihre Stimme vor der Tür vernahm, öffnete diese erstaunt. 'Was machst du denn hier?'
'Ob du es nun glaubst oder nicht, ich habe mich schon wieder verlaufen.'
Als er das hörte fing er aus vollem Herzen an zu lachen.
'Was ist denn daran jetzt schon wieder so lustig?' fragte sie ihn erbost, konnte die Miene der Empörung aber nicht lange wahren, weil sein Lachen so ansteckend wirkte, dass sie selbst damit anfing.
'Und ich dachte schon, du hast mich so sehr vermisst, dass du es ohne mich nicht mehr ausgehalten hast.'
'Wie meinst du das denn jetzt?'
'Na weil du doch vor meinem Schlafzimmer stehst!'
'Ach wirklich? Wusste ich gar nicht. Naja gut, wenn du es so sehen willst. Ja, ich habe dich vermisst und ich habe verdammt großen Hunger. Ich habe schließlich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen.'
'Oh, ach stimmt ja. Ich auch nicht. Warte kurz, ich komme gleich, dann suchen wir mal nach dem Essen, okay?'
'Ja, aber wieso suchen?'
'Lass dich mal überraschen.'
‚Eine Überraschung? Für mich? Das ist ja unglaublich. Das hat ja noch nie jemand für mich gemacht. Oh, da bin ich jetzt aber gespannt.' dachte Bella.
'Denkst du etwa schon wieder nach?'
'Ja, ich will doch schließlich für jede Sekunde einen Euro haben und dann die reichste Frau der Welt werden!' lachte sie los. Zuerst sah er sie verblüfft an, dann erinnerte er sich daran, dass er genau dasselbe unten am See zu ihr gesagt hatte und lachte mit ihr mit.
'Na dann lass uns mal gehen.'
'Au ja. Ich verhungere schon.'
'So schnell geht das nun auch wieder nicht.'
'Oh doch, wenn ich nicht bald etwas zwischen die Zähne kriege, dann sterbe ich.'
'Dann müssen wir das aber schleunigst ändern.'
Zügig führte er sich durch die Flure und Gänge und dann standen sie schon bald vor einer Tür, an die sie sich nicht erinnern konnte. Auf jeden Fall war es nicht die Tür zum Kaminzimmer. Als er diese aufstieß verschlug es ihr zum zweiten Mal an diesem Tag den Atem. Unversehens befand sie sich in einem großen Wintergarten mit gläserner Kuppeldecke, durch die man die Sterne am Himmel leuchten sehen konnte. Der Raum war nur erhellt vom Schein unzähliger Kerzen, die in Kerzenleuchtern an den Wänden hingen oder auf dem Boden standen. Auch auf dem reichlich gedeckten Tisch standen Kerzenhalter die einen wohligen Schimmer im Raum verbreiteten. Es war ein überwältigender Anblick.
'Und, gefällt es dir hier?'
'Ja, es ist hinreißend.'
'Freut mich, dass es dir zusagt.'
'Wie machst du das nur immer? Und auch noch so schnell?'
'John hat mir geholfen. Aber er ist jetzt wieder bei seiner Frau, es geht ihr heute nicht so gut. In wenigen Tagen wird sie wohl ihr Kind entbinden.'
'Oh, das wusste ich gar nicht, dass sie schon so weit ist.'
'Ich habe es dir ja auch nicht erzählt, muss ich wohl vergessen haben.'
'Ist ja auch jetzt nicht allzu wichtig.'
'Recht hast du. Also gut, dann wollen wir mal dafür sorgen, dass du mir nicht vom Fleische fällst.'
'Wie?'
'Na du hast doch vorhin noch gesagt, dass du fast stirbst vor Hunger.'
'Ach so, stimmt ja, hab ich doch glatt wieder vergessen.'
Belustigt sah er sie an. 'Wie kann man denn nur seinen eigenen Hunger vergessen?'
'Ich weiß auch nicht, ich war so... überwältigt von der Pracht dieses Raumes, dass ich gar nicht mehr daran gedacht habe, was ich eigentlich für einen Hunger habe, aber jetzt wo du mich wieder daran erinnerst...'
'Dann wollen wir uns doch mal auf das Essen stürzen, so wie Arko vor wenigen Tagen.'
'Ja, aber wir müssen ja nicht gleich alles auf dem Boden verstreuen, oder?'
'Nein, müssen wir nicht, könnten wir aber...' und schon fingen sie beide wieder an zu lachen.Das Essen war wieder so köstlich wie schon die Abende zuvor. ‚Langsam könnte ich mich an diesen Luxus gewöhnen, das ist ja wie im Schlaraffenland'
Während des Essens sprachen sie kaum miteinander und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Als sich jedoch satt gegessen hatten nahmen sie das Gespräch wieder auf.
'Gefällt dir das Haus eigentlich?'
'Ja, ich finde es schon schön, es ist nur so verdammt groß und ich verlauf mich jedes Mal.''Ich kann dir ja einen Plan zeichnen, wo du alles findest, dann verläufst du dich nicht mehr.''Ja, aber was ist, wenn ich den Plan dann mal vergesse?'
'Ja das wäre freilich nicht so gut, aber dann hast du immer noch mich. Ich kann dich jeder Zeit gerne hinbringen, wo immer du hinwillst. Und wenn ich mal nicht da bin, dann kannst du John rufen, der bringt dich auch hin.'
'Hm, ja, aber ich kann doch nicht immer dich oder John rufen, wenn ich mal hinaus in de Garten möchte oder in die Küche.'
'Na ob du das kannst, weiß ich nicht, aber du darfst das gerne machen. Mich würde es nicht stören, dich überall hinzubegleiten.'
'So etwas in der Art hatte ich mir schon gedacht.' erwiderte die schmunzelnd.
'Und du musst auch nicht immer in den Garten gehen. Ich habe auch eine ziemlich umfangreiche Bibliothek, also falls du gerne liest, kannst du dort auch hingehen, oder dich hingeleiten lassen.'
'Du hast eine Bibliothek?'
'Ja habe ich.'
'Oh toll, ich liebe Bücher.'
'Hab ich mir also eine kleinen Bücherwurm ins Haus geholt.'
'Hey, was heißt hier klein?'
'Ach na gut, dann halt einen großen Bücherwurm.'
'Boah du... ich zeig dir gleich was von wegen Bücherwurm.'
'Nana, nun werde mal nicht frech.'
'Ich bin nicht frech. Ich bin nie frech.'
'Oh doch, das bist du.'
'Pah, ich zeig dir gleich was frech ist.'
'Na warte du kleines Biest. Ich werde dir Manieren beibringen müssen.'
Plötzlich sprang sie auf. 'Dazu musst du mich erst einmal fangen!' rief sie vergnügt und flitzte los. Diesmal hatte sie sich den Weg genau gemerkt. Nur blöderweise landete sie vor seiner Schlafzimmertür und nicht vor der Tür zu ihrem Zimmer. ‚Naja, auch egal' dachte sie bei sich und schlüpfte hinein. Dann versteckte sie sich hinter der Tür und wartete gespannt ab.Sekunden später schon hörte sie Schritte vor der Tür.
'Bist du da drin? Bella?'
Leise kicherte sie vor sich hin. So schnell würde sie sich nicht von ihm fangen lassen. Er musste sie gehört haben, denn auf einmal öffnete sich die Tür einen Spalt breit.
'Ich habe dich genau gehört. Komm raus, oder ich hol dich!'
'Dann hol mich doch!' rief sie frech und stürmte schon wieder los.Doch dann stand sie vor einer Wand. Damit hatte sie nicht gerechnet. Naja gut, sie kannte sich in diesem Kasten ja auch nicht aus und schon war er hinter ihr.
'Hab ich dich!' rief er triumphierend aus und drehte sie zu sich um.
Schlagartig fing die Luft zwischen ihnen an zu knistern und ein Feuer der Leidenschaft loderte zwischen ihnen auf, dass die Funken nur so davon stoben.
Atemlos blickten sie sich in die Augen und auf einmal erinnerte sie sich an ein Gedicht, welches sie erst vor wenigen Tagen in einem alten Buch bei sich zu Hause gelesen hatte. ‚Nächtliche Leidenschaften' hieß es und war von Lorienne Divalot. An den Text konnte sie sich noch ganz genau erinnern.

Zögernd siehst du mich an,
feurige Blicke aus samtenen Augen,
streifen mein Gesicht,
wandern über meinen Körper.

Fragend schaust du mich an,
bist du sicher?
Ich nicke,
und du erschauderst.

Langsam trittst du näher,
zu mir heran,
vorsichtig hebst du die Hand,
wieder um Erlaubnis bittend.

Sacht legt sie sich auf meine Wange,
gleitet meinen Hals hinab,
über mein Dekolleté,
unaufhörlich weiter.

Stockend atme ich,
sehe das Verlangen in deinen grünen Augen,
deine Blicke verbrennen mich,
gleiten über mich, als wollten sie mich verschlingen.

Wieder ein fragender Blick,
deine Lippen legen sich ganz sacht auf meine,
deine Zunge öffnet sie sanft,
bewegt sich erkundend in meinem Mund.

Ich stöhne auf vor Lust,
als deine Hände,
über meinen Bauch streicheln,
und immer weiter.

Der Kuss wird leidenschaftlicher,
heißer, inniger,
und du drückst mich ganz sacht
und doch fest an dich.

Deine Lippen wandern meinen Hals hinab,
dein Mund verwöhnt mich zärtlich.
Vor Sehnsucht wie von Sinnen,
reißen wir uns die Sachen vom Leib.

Nicht mehr fragend sondern fordernd,
hebst du mich schwungvoll auf und trägst mich zum Bett,
du legst mich auf Seidenkissen nieder,
und küsst mich wieder.

Du liegst neben mir,
ich will nicht länger warten,
und ziehe dich über mich,
will dich tief in mir spüren.

Will spüren,
wie du dem Höhepunkt entgegen kommst,
will dich von Wellen der Lust geschüttelt sehen,
will dich in meinen Armen halten.

Du sollst kommen,
in mir, wie noch nie jemand zuvor,
und du sollst keuchen,
in lustvoller Extase.

Die Dichterin sollte recht behalten. Es war der Wahnsinn. So hatte sie noch niemals zuvor gefühlt. Er hatte sich an das gehalten, was er gesagt hatte, er war zärtlich gewesen und hatte nur getan, was sie auch wollte. Sie hatte alles gewollt. Und er hatte ihr in dieser Nacht die Welt zu Füßen gelegt. In seinen Armen war sie mit einem seligen Lächeln auf den Lippen eingeschlafen. Als sie wieder aufwachte, war das Bett neben ihr leer. Hatte sie das gestern Abend etwa nur geträumt?







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