The night of the Black Devil Teil 8

Autor: Kati
veröffentlicht am: 11.01.2007




Sophia schluckte schwer, denn ihr lief ein kalter Schauer den Rücken herunter. Oder war es ein wohliger Schauer? Sie wusste es nicht. Jake öffnete den Schrank, der hinter Sophia stand und zog ein neues Hemd heraus.
'Hier. Zieh das an. Dann bin ich zufrieden, weil du deine Straßenklamotten nicht mehr an hast und du auch, weil du nicht nackt bist.'
'Danke.'
Sie verließ das Schlafzimmer wieder und blickte auf das Hemd. Es roch stark nach Lavendel. Wahrscheinlich, damit es die Motten nicht zerfressen. Nachdem sie sich versichert hatte, dass er ihr nicht gefolgt war, zog sie schnell ihre Hose und ihren Pulli aus. Sie schlüpfte in sein Hemd und knöpfte es zu. Als sie das Schlafzimmer wieder betrat, war er bereits eingeschlafen. Kurz blickte sie ihn an und setzte sich auf ihre Betthälfte.
'Einfach eingepennt. Tzz...'
Sie beugte sich über ihn und angelte sich das Buch von seinem Nachttisch. Es war in altem Leder eingeschlagen und die Aufschrift ließ sich nur noch schlecht lesen.
'Der Nussknacker... Wie süß.'
Sie schlug das Buch auf und ihr rutschte ein kleiner Satinbeutel in den Schoß. Vorsichtig löste sie die Knoten der dünnen Kordeln und blickte hinein. Mit zittrigen Händen fischte sie eine Schatulle und einen kleinen Zettel heraus.
'Frohe Weihnachten. Jake' stand auf ihm geschrieben.
'Stimmt ja! Heute ist ja Weihnachten!'
Sie öffnete die Schatulle und zwei glitzernde Perlenohrringe kamen zum Vorschein. Ihre Augen begannen zu leuchten und sie klappte die Schatulle wieder zu.
Wieder blickte sie zu ihm herüber und lächelte ihn an. Was hatte er sich nur dabei gedacht? Kurz schüttelte sie den Kopf und legte die Schatulle auf ihren Nachttisch. Schließlich blies sie die Kerze aus und deckte sich zu. Bereits nach wenigen Minuten war auch sie eingeschlafen.

Als Jake seine Augen öffnete, schien der Mond in sein Gesicht. Müde blickte er auf seine Uhr.
'Halb sechs. Uhh...'
Sophia schlief noch und sie hatte das Geschenk entdeckt. Schließlich stand er auf und machte sich im Bad frisch. Das Wasser, welches aus den ächzenden Rohren tropfte, war eisig kalt und so beließ er es bei einer Katzenwäsche. Kurz blickte er in den Spiegel. Der Verband hatte die Nacht überlebt und die Wunde hatte nicht weiter geblutet. Schließlich schlüpfte er in frische Sachen und verließ das Haus. Bis zur nächsten Stadt waren es eine dreiviertel Stunde Fahrt hin sowie zurück und gegen sieben öffneten die Supermärkte. Sie konnten sich ja nicht die ganze Zeit von Pizza ernähren.
Als er schließlich kurz vor Sieben die Stadt erreichte, machte er auf dem Parkplatz eines Supermarktes Halt und kramte nach dem Handy von Grace, mit seiner SIM. Die Wunde musste behandelt werden. Unbedingt. Also wählte er schnell eine Nummer ein und rief an.'Uh, Hallo?'
'Gregory! Alte Socke! Wie geht's dir?'
'Jake?! Bist du verrückt, mich zu dieser Zeit anzurufen? Es ist Feiertag und ich will ausschlafen!'
'Ach du scheiße! Es ist ja Feiertag!'
Jake knallte sich die flache Hand auf die Stirn und sackte in seinen Sitz zurück.
'Greg, hör zu. Ich brauche deine Hilfe.'
'Hat das nicht Zeit, bis nach den Feiertagen?'
'Nein.'
'Wenn es nicht lebenswichtig ist, dann...'
'Ich wurde angeschossen!'
'Was?! Ist das dein Ernst?!'
'Ja verdammte scheiße nochmal. Also, schwing deinen Arsch aus dem Bett und komm her!''Wohin denn?'
'Ich bin in meinem Ferienhaus.'
'Wie? Das in den Bergen?'
'Genau das.'
'Wie lange soll ich denn da fahren?!'
'Bis du da bist! Also steh auf und mach hin.'
'Du bist ein elender Sklaventreiber!'
'Ich weiß. Hehe.'
Leise grummelte Greg auf.
'Also gut. Bin unterwegs.'
'Besser ist´s! Also bis dann. Ach und äh, bring mal was zu essen mit.'
'Jo, bis dann. Der alte Treffpunkt. Wie immer.'
'Wo sonst... Wann bist du da?'
'Naja, wenn ich mich beeile...'
'...Was du ja sicher tust...'
'... dann in zwei Stunden oder so.'
'Alles klar! Bye.'
Er legte das Handy auf den Beifahrersitz und blickte sich um.
'So. Und wo kriege ich jetzt was zu spachteln her?'
Kurz überlegte er und startete den Motor des Wagens wieder. Nach einigem umher fahren,
wurde er schließlich an einer Tankstelle fündig und tätigte ein paar Einkäufe.
Als er das Ferienhaus erreichte, verdrängte die Sonne gerade die Wolken der Nacht. Alles war ruhig und er stellte den Wagen in die kleine Garage.
Leise schloss er die Tür auf und erschrak.
Sophia stand mit verschränkten Armen vor ihm und funkelte ihn wütend an.
'Wo zum Henker waren Sie? Ich bin fast gestorben, vor Angst!'
'Sophia! Dir auch einen wunderschönen guten Morgen. Ich war einkaufen.'
'Einkaufen also ja?'
Wieder funkelte sie ihn an und tippte sauer mit dem Fuß auf den Boden.
'Es ist ein Feiertag. Soweit ich weiß, haben die Geschäfte geschlossen!'
'Ah ja?' er hob die Tüte mit den Einkäufen hoch. 'Und die Tankstellen?'
Plötzlich wich Sophia´s funkelnder Blick und sie schaute ihn verdattert an. Natürlich. Tankstellen hatten ja immer auf. Jake schüttelte den Kopf und schloss die Tür hinter sich.
'Ich fühle mich regelrecht geehrt, dass du so eifersüchtig bist!'
'Ich bin nicht eifersüchtig!'
'Sondern?'
'Ich war nur besorgt!'
'Ah ja...'
Leise lachte er vor sich hin und packte die Tüte aus. Wie eine Katze kam Sophia ihm hinterher geschlichen. Schließlich blickte sie ihm über die Schulter.
'Was haben Sie denn da?'
'Tja, wer weiß. Pornos, Telefonnummern und Bilder von nackten, willigen Frauen...'
'Mann!'
Wieder lachte er leise vor sich hin.
'Geh ins Bad und mach dich etwas frisch. Wir kriegen heute noch Besuch.'
'So? Wer kommt denn?'
'Ein alter Bekannter. Er wird sich meine Verletzung auch mal ansehen.'
'Das ist gut.'
'Das Wasser müsste jetzt auch warm sein. Nimm ruhig ein Bad. Ich mache derweil Frühstück.'
'Na gut. Aber nicht gucken!'
'Na wo werd´ ich denn?'
Argwöhnisch blickte sie ihn an und grinste etwas. Natürlich würde er! Ganz klar! Und trotzdem, oder gerade deswegen, ging sie ins Bad, schloss die Tür und zog sich aus, während das Wasser in die Wanne prasselte. Und kaum saß sie darin, öffnete er die Tür.

'Sie Ferkel!'
Sie schmiss mit einem Waschlappen nach ihm und verfehlte ihn nur knapp.
'Hey! Willst du ohne Duschbad baden?'
'Duschbad?'
Sie blickte sich schnell um. Stimmt. Da war wirklich keines.
'Na dann geben Sie her, aber nicht gucken!'
'An dir ist nichts dran...'
'Was?!'
'...dass ich nicht schon gesehen hätte.'
'Sie Ferkel!' brüllte sie wieder und packte sich das Handtuch. Schnell stand sie auf, wickelte es sich um den Körper und sprang aus der Wanne.
'Sie sind ein Voyeur! Ein Spanner! Ein Ferkel!'
Mit der Rückenbürste rannte sie ihm hinterher. Laut lachte er sie an und lief durch die Stube.Plötzlich blieb er hinter dem Sofa stehen.
'Du siehst aus, wie Sailormoon! Hahahaha!'
Laut brüllte er los und lachte Tränen.
'Ah ja?! Im Namen des Mondes... werde... ich dich bestrafen!' Sophia wedelte mit der Bürste herum und posierte.
'Uh! Angst!'
'Na warten Sie! Wenn ich Sie erwische!'
'Komm doch!'
Schnell lief sie um das Sofa herum, doch er war schneller, sprang bei Seite und sprintete zur Eingangstüre. Kaum hatte er sie geöffnet, packte er sich eine Hand voll Schnee und warf ihn nach Sophia.
'IIIhhh! Sind Sie verrückt?! Das ist doch kalt!'
'Na Sailormoon? Das war wohl nix.'
Er packte ihren Arm und hob sie hoch. Schließlich ließ er sie in voller Absicht in einen riesigen Berg Schnee fallen. Laut quiekte sie auf. Plötzlich riss sie die Augen auf und blickte ihn verschreckt an.
'Hey! Was ist los?'
Er beugte sich zu ihr herunter. Die Kälte hatte sie so erschreckt, dass sie plötzlich keine Luft mehr bekam und nur noch laut röchelte.
'Hey! Mach keinen Scheiß!'
Sophia packte seinen Arm und krallte sich daran fest. Wahnsinnige Angst durchströmte sie. Schließlich zerrte er sie aus dem Schneehaufen und warf sie gnadenlos in die Badewanne. Endlich! Den ersten Atemzug tat sie so tief, dass sie sich verschluckte. Sachte strich er ihr über die nassen Haare.
'Ganz ruhig. Schön ruhig atmen Sophia.'
Tränen kullerten aus ihren Augen und sie beruhigte sich nur langsam. So etwas schreckliches war ihr noch nie passiert.
'I-ich hatte so eine Angst!'
'Ich weiß. Beruhig dich Kleine. Das hört gleich wieder auf. Ich lasse dich jetzt alleine, damit du in Ruhe baden kannst ok?'
'Nein!'
'Soll ich hier bleiben?'
Zaghaft nickte sie ihm zu.
'Dann sehe ich dich ja.'
'Egal. Lieber sehen, als sterben.'
'Ach Sophia...'
Er stand auf und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn. Noch immer weinte sie und zog laut hörbar die Nase hoch.
'Weißt du, was mir meine Mutter damals über Nase hochziehen erzählt hat?'
Leicht schüttelte sie den Kopf.
'Sie sagte immer: Junge! Wenn du die Nase hochziehst, sammelt dein Kopf den Schnodder und wenn du niest, dann fliegen irgendwann überall Geschosse durch die Luft!'
Sophia blickte ihn groß an. Plötzlich musste sie lachen und vergaß kurz, was eben passiert war.
'So ist es besser. Hör auf zu weinen. Das war nur der Schreck. Das gleiche könnte auch passieren, wenn du auf den Rücken fällst. Beruhig dich.'
'A-aber ich kann nicht!'
'Sofort beruhigen oder ich steige nackig zu dir in die Wanne.'
Mit großen Kulleraugen blickte Sophia zu Jake. 'Eigentlich müsste ich jetzt gnadenlos weiter heulen...'
'Ist gut, ich beruhige mich.'
'Ok, dann lasse ich dich jetzt allein. Und wenn etwas ist, dann rufst du mich einfach ok?''Ist gut.'
'Hier, das Duschbad. Ich bringe dir gleich noch ein frisches Handtuch.'
Er stand auf und machte einen Schritt zur Tür.
'Sophia? Du musst mich schon los lassen. Sonst klappt das mit dem weg gehen nicht, weißt du?'
Verschreckt blickte sie auf ihre Hand, die sich in das Fleisch an seinem Arm gekrallt hatte.'Oh nein! Das tut mir Leid! Ich habe Sie ja total zerkratzt!'
'Schon gut. Aber langsam solltest du los lassen.'
'Ach ja...'
Ihr Griff lockerte sich und er zog seinen Arm aus ihrer Hand. 'wieder ein Hemd hinüber.', dachte er sich und schloss die Badezimmertür. Nachdem er ihr ein neues, trockenes Handtuch gereicht hatte, widmete er sich wieder dem Frühstück. Aufbackbrötchen, etwas Wurst und Käse, Marmelade und zwei gekochte Eier. Wie lange hatte er eigentlich schon nicht mehr gefrühstückt? Er überlegte. Es musste schon einige Jahre her sein. Sein Beruf machte die Nacht zum Tag und umgekehrt. Wenn andere aufstanden, war er schon wach, wenn andere arbeiteten, tat er das auch, wenn andere schlafen gingen, war er immer noch wach und wenn es Nacht wurde, dann begann seine eigentliche Arbeit. Den Beruf als Makler hatte er nur zur Tarnung angenommen. Ihn interessierte es nicht, ob andere Menschen ein schönes, neues Zuhause fanden oder nicht. Seinetwegen konnten sie unter der Brücke schlafen. Das ganze hatte ihn irgendwann so angeödet, dass er den Maklerberuf aufgab und sich als Neureicher ausgab. Als Jemand, der geerbt hatte und nicht mehr arbeiten gehen musste. Niemandem fiel das auf. Es hatte sich so wieso niemand für ihn interessiert. Seit seine Eltern verstorben waren, war er allein. Die ganzen Jahre war er allein und irgendwann ergab es sich, dass er im Auftrag eines Bekannten seinen ersten Auftragsmord beging.
Bevor seine Gedanken weiter abschweifen konnten, tippte Sophia ihn an.
'Jake?'
'Hmm?'
'Ich glaube, die Brötchen sind hin.'
'Was?!'
Er warf einen Blick in den Backofen und fand ein Blech voller Holzkohle vor. Die Brötchen waren schwärzer als die Nacht. Dumpf seufzte er auf und schmiss die Klappe des Ofens zu. Sophia stand, frisch gebadet, in seinem Hemd vor ihm und hielt sich den Mund zu, damit sie nicht laut los lachte.
'Das findest du wohl komisch, was?'
'Ja!'
Plötzlich prustete sie los.
'Püh! Ich muss nicht frühstücken! Meinetwegen mache ich das hier nicht!'
Wieder kicherte sie laut auf und er zog sich eingeschnappt ins Schlafzimmer zurück.
Irgendwie tat er ihr schon Leid. Da will er sie mit einem schönen Frühstück überraschen und dann fackeln ihm die Brötchen ab. Und zu allem Überfluss lachte sie ihn auch noch aus.Kurz überlegte Sophia und begann, etwas Mehl, dass sie im Schrank gefunden hatte, mit anderen Zutaten in einer Schüssel zu verrühren. Wenn es keine Brötchen gab, dann eben Eierkuchen. Nach einer dreiviertel Stunde harter Küchenarbeit und der Einsicht, dass das mit den Eierkuchen wenden gar nicht so einfach ist, klopfte sie an die Schlafzimmertür.'Was willst du?!'
'Sind Sie sehr böse?'
'Und ob!'
'Darf ich rein kommen?'
'Nein.'
'Warum nicht?'
'Darum!'
'Ich kooommeeee!'
'Nein!'
Ungeachtet dessen öffnete sie die Tür und erblickte ihn neben dem Bett stehend. Nackt. Ganz unverblühmt stützte er seine Hände in die Taille und blickte sie an.
'Ich habe doch nein gesagt?'
'T-tut mir L-leid.'
'Und warum starrst du mich jetzt so an?'
Doch sie konnte ihm keine Antwort auf diese Frage geben. Sie stand in der Tür und gaffte ihn an. Und wäre sie eine Hündin, dann würde ihr die Sabber aus dem Mund tropfen und sie würde sofort läufig werden. Schließlich fasste sie sich wieder und schmiss die Tür zu. Um alles nicht so peinlich zu belassen, wie es war, öffnete sie diese noch einmal.
'Das Essen ist fertig.'
'Ich komme gleich.'
'Erscheinen reicht.'
Damit warf sie die Tür wieder zu und ging zurück zum Stubentisch, auf dem sie das Frühstück serviert hatte. Mit zittrigen Knien ließ sie sich auf das Sofa nieder und blickte zum Fenster heraus.
'Was für ein Körper!!!'
'Na? Hast du dich wieder beruhigt?'
'Ja.' antwortete sie ihm trocken.
'Uii! Eierkuchen! Toll und ich habe nicht mal Apfelmus...'
'Ist doch egal, dann nehmen wir eben Marmelade.'
In Boxershorts setzte er sich neben sie und stibitzte sich den ersten Eierkuchen vom Teller.'Und? Kann man die essen?'
'Heiß!'
'Selber schuld, was schlingen Sie auch so.'
Er biss ab und blickte sie an.
'Weischt du, du bischt wirglisch fresch!'
'Na und? Was wollen Sie machen? Mir den Hintern versohlen?'
Hastig schluckte er runter.
'Ja darf ich denn?'
'Was?! Nein! Natürlich nicht!'
'Schade.'
Nachdem sie das Frühstück beendet und das Geschirr abgewaschen hatten, zogen sich beide an und verließen das Haus.
'Wo wollen wir denn hin?'
'Wir fahren zum Bahnhof und holen meinen Bekannten ab. Du wirst ihn bestimmt mögen.''Wer ist er?'
'Lass dich überraschen.'
Sie fuhren die verschneiten Bergwege entlang und erreichten schon bald eine asphaltierte Straße. Nun kamen sie endlich zügiger voran. In einem kleinen Dorf fuhren sie durch die engen Gassen und erreichten schließlich einen kleinen Bahnhof. Dort angekommen, stellten sie sich auf den Bahnsteig und blickten die Gleise entlang.
Jake zog seine Zigaretten aus seinem Mantel und zündete sich eine an.
'Ich will auch...'
'Sag das Wort mit den zwei T und du bekommst eine.'
'Flott, flott!'
Er lachte leise und reichte ihr die Zigaretten. So standen sie nun auf dem Bahnsteig und warteten auf den Zug. Schließlich sahen sie ihn von weitem heran nahen und gingen einen Schritt zurück. Es war nicht schwer, Jake´s Bekannten ausfindig zu machen. Schließlich war er der Einzige, der ausstieg. Er war bepackt, wie ein Esel und kam auf die beiden zu. Er war Ende dreißig, Anfang vierzig, hatte brauen, verwuschelte Haare und einen dünnen Kinnbart. Als er Sophia neben Jake erblickte, runzelte er seine Augenbrauen etwas und lachte sie schief an.
'Hallo Jake.'
'Greg, wie geht's dir?'
'Gut, gut. Willst du uns nicht bekannt machen?'
'Doch sicher.'
Er legte seinen Arm auf Sophia´s Schulter und schob sie zu Greg hin.
'Sophia? Das ist mein alter Freund Greg, Greg, dass ist Sophia. Meine Geisel.'
'Deine was?'
'Ihre was?'
Beide blickten Jake an.
'Ja ist es denn nicht so? Ich habe sie entführt!' lachte er ihnen entgegen.
'Was du nicht sagst...'
'Lass uns zum Auto gehen. Ich erkläre dir dort alles weitere.'
'Wo ist Grace?'
Jake´s Augenbrauen zogen sich zusammen und er blickte auf den Boden.
'Habt ihr euch etwa schon wieder gestritten?'
'Sei nicht so neugierig!' funkelte Jake ihn an.
'Du hast dich kein bisschen geändert, Junge.'
'Was meinst du? Meine Klugheit? Meine Gott verdammte Schönheit oder doch meine göttliche Begabung des Sprechens?'
'Nein.' Greg zog die Augenbrauen zusammen. 'Deine Selbstverliebtheit und dein Stolz. Und jetzt nimm mir endlich was ab!!! Die Sachen sind schwer!'
'Heul doch!'
Jake packte sich die Reisetasche und lief vor. Sophia nahm den Rollkoffer und zog ihn mühsam hinter sich her.
'Und du bist seine Geisel?'
'Wenn er das sagt.'
Sophia blickte Greg an und zuckte mit den Schultern.
'Warum haust du nicht ab?'
'Ich weiß nicht.'
'Komisches Mädchen.'
'Danke!'
Sie grinste ihn an und zerrte weiter an seinem Koffer herum. Was bitte hatte er da drin? Eine Hantel? Die Wildecker Herzbuben, als Taschenformat?
'Wird es gehen?'
'Ja, ja. Ich schaffe das schon.'
Laut ächzte sie auf, als sie das Auto erreichte und Jake ihr den Koffer abnahm. Sie stiegen in den Wagen und fuhren zurück zu Jake´s Hütte. Dort angekommen, trugen sie seine Koffer herein und Sophia ließ sich geschafft auf das Sofa fallen.
Nachdem sich Greg und Jake zwei Stühle geholt hatten, setzten sie sich zu ihr an den Tisch.'Dann zeig mal her.'
'Jetzt?'
'Willst du mich verscheißern?! Erst war es so dringend und jetzt hast du die Ruhe weg oder was?!'
'Wir hatten eben Hunger.'
'Du Idiot!'
Greg gab ihm eine Kopfnuss und fuchtelte wild mit den Händen herum.
'Reg dich ab. Du machst dich damit nur zum Obst vor Sophia.'
Langsam knöpfte Jake sein Hemd auf und wickelte den Verband ab.
'Uh! Das sieht übel aus.'
'Echt?'
'Stell dich nicht dumm. Das musst du doch merken.'
'Es tut weh, aber das haben Schusswunden so an sich.'
'Du musst jetzt hier nicht den Coolen spielen. Setz dich lieber hin, nicht dass du wieder aus den Latschen kippst, wie beim letzten Mal.'
Leise lachte Sophia Greg an und er zwinkerte ihr zu.
'Du Arsch! Ich war damals gerade mal neunzehn!'
'Ja, ja. Spuk mal lieber nicht so große Töne. Ich behandle jetzt erstmal die Wunde, danach kümmern wir uns um etwas anderes.'
'So? Was denn?'
'Ich habe ein neues Bild ausfindig machen können!'
'Was?!'
Jake sprang auf und drehte sich hastig zu Greg um.
'Das ist ja großartig! Wann, wo, wie teuer?'
'Immer mit der Ruhe. So weit ich weiß, will der Besitzer nicht verkaufen.'
'Wie dumm von ihm...'







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