Gestrandet mit einem Egoisten??? Teil 1

Autor: Catherine
veröffentlicht am: 13.12.2007




Es war 15.10.1876 und ein kühler Samstagmorgen, als Catherine und ihre Cousine Amelie sich auf den Weg zum Hafen der kleinen Stadt Wels in England machten. Heute war der Geburtstag von Maxwell McMagnon, genannt Max. Max war der Sohn des Grafen von Bentham, der Nachbarstadt von Wels. Catherine und Amelie sollten als Hilfsmägde auf dem Fest, was auf einem Schiff stattfand, aushelfen.
Kaum waren Catherine und Amelie auf dem Schiff angekommen, wurden sie sogleich von Madeleine in Empfang genommen, die ihnen direkt ihre ersten Aufgaben gab. Amelie sollte sich zu dem Gemach von Max aufmachen und ihn nach seinen Wünschen für den heutigen Abend fragen. Also ging Amelie zu seinem Gemach, das sich ebenfalls auf dem Schiff befand, klopfte an und trat ein. Als sie die Tür öffnete, sah sie niemanden in dem Raum, doch plötzlich öffnete sich eine andere Tür und Max kam, nur mit einem Handtuch bekleidet, in den Raum. Amelie stieg die Schamesröte ins Gesicht und sie drehte sich sofort um. In dem Moment platzte Catherine in das Gemach, sah einen Herrn, der sehr unvorteilhaft gekleidet war und sagte erbost: 'Haben sie nichts Besseres anzuziehen, als ein Handtuch? Das ist ja ekelhaft.' Catherine war eine sehr starke Persönlichkeit, sie ließ sich wenig gefallen, regte sich schnell auf und war für ihre spitzen Sprüche bekannt. Hier in England war es ihr am Anfang sehr, sehr schwer gefallen, ihre Zunge zu hüten, denn sie war erst vor 1 Jahr nach England gekommen. Ursprünglich kam sie aus Deutschland und auch dort wurde sie meist als ungewöhnlich abgestempelt, wegen ihrer aufbrausenden Art. Aber Catherine kannte es nicht anders, sie war in einem Heim aufgewachsen, da ihre Eltern sehr früh bei einem Scheunenbrand ums Leben kamen. Catherine dachte sehr oft an die alte Zeit doch jetzt wurde sie durch Maxs Bemerkung wieder zurück in die Realität geholt. : ' Sagen sie mal Madame, wissen sie eigentlich wer ich bin? Ich darf doch wohl auf meinem eigenen Schiff so rumlaufen, wie es mir beliebt!' 'Sicherlich dürft ihr das, aber mich dünkt, ihr habt doch wohl auch gelernt, dass man sich so nicht einer weiblichen Person gegenüber zeigt, egal, ob Magd oder Adelige.' Catherine begann langsam wütend zu werden, aber was war das auch für eine arrogante Person von Mann. Max lächelte nur still in sich hinein, noch nie hat eine Magd es gewagt, ihm in irgendeiner Art und Weise zu widersprechen, aber es gefiel ihm, sie wütend zu machen. 'Ich denke es ist besser, wir gehen jetzt, bevor ich noch ganz meine gute Erziehung vergesse' meinte Catherine zu Amelie und warf einen verachtenden Blick auf Max. Catherine schob Amelie durch die Tür und zog diese mit einem Knall zu, sodass Max zusammenzuckte. ‚ Was ließ er sich eigentlich von dieser Magd bieten, immerhin war er Maxwell McMagnon, der Sohn des Grafen.' Doch Max wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Steve, sein 2 Jahre jüngerer Bruder zur Tür rein kam. Max wurde heute 23 und hatte in seinem Leben schon viel erreicht, sein Bruder hingegen war sehr träumerisch und hoffte immer noch auf die große Liebe. Max hielt diese Gedanken für total schwachsinnig, da sie eh zu nichts führten. 'Hey Max, bist du schon fertig für nachher, das Fest beginnt schon in einer halben Stunde und wenn alle da sind will Bernhardt in See stechen.' 'Jaja ich bin gleich soweit, einen Moment noch. Sag mal weißt du eigentlich wer diese Magd ist?' 'Welche Magd, es gibt sehr viele hier auf dem Schiff?' 'Die mit den langen, braunen Haaren und den leichten Locken. Außerdem hat sie braune Augen' Max war selbst erstaunt, wie viel er sich doch von ihr gemerkt hatte, sie hatte ihn wahrlich beeindruckt. 'Keine Ahnung, wen du meinst, aber du wirst sie sicher nachher auf dem Fest sehen.'
Zwei Stunden später war das Fest in vollem Gange und Catherine hatte viel zu tun, zum Glück war sie diesem Idioten von vorhin nicht noch mal über den Weg gelaufen. Sie stand gerade an der Reling des Schiffes, als es plötzlich fürchterlich begann zu schaukeln. Auch Max stand an der anderen Seite der Reling, als es anfing zu wackeln und zu schaukeln, er verlor das Gleichgewicht und fiel ins Wasser. Auch Catherine landete unsanft im Wasser und schrie um Hilfe, doch niemand hörte ihr Rufen. Plötzlich kam eine Welle und tauchte sie unter Wasser. Ehe sie reagieren konnte, wurde ihr plötzlich schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein….
Als sie wieder erwachte befand sie sich auf einem Strohballen und zwei traumhaft blaue Augen schauten sie an. Langsam drehte sie sich um und erschrak fürchterlich, denn erst jetzt erkannte sie wer da, nur in Hose neben ihr saß, niemand anders als Max! ‚Oh Gott, was macht der denn hier, der hat mir gerade noch gefehlt und wo bin ich hier überhaupt?' Die letzte Frage hatte sie absichtlich laut gestellt und bekam auch prompt eine Antwort: 'Ich weiß nicht genau wo wir sind Madame, aber so wie es scheint sind wir auf einer Insel gestrandet. Ich bin vom Schiff gefallen, als es so gewackelt hat und sie höchstwahrscheinlich auch. Sie trieben im Meer und als ich sie sah, bin ich zu ihnen geschwommen und hab sie mit zu der nicht allzu weit entfernten Insel gezogen. Dann habe ich sie am Strand liegen lassen und habe die Insel nach etwas Bewohnbarem abgesucht, da sie aber nicht sehr groß ist, habe ich zu meiner Enttäuschung nichts gefunden, außer diese Scheune, wo ich sie dann hingebracht habe und den Rest wissen sie ja jetzt.' Catherine war total überrumpelt, sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte, sie alleine mit dem Sohn des Grafen, diesem arroganten Mann auf einer Insel?! Das würde sie keine zwei Tage aushalten, obwohl er sich jetzt eigentlich ganz nett ihr gegenüber verhielt, ‚Aber das ist bestimmt alles nur Fassade'. Max grinste währenddessen nur: ‚Na das kann ja was werden alleine mit diesem ungestümen Weib auf einer Insel…aber vielleicht kann es auch ein wenig interessant werden?'
Catherine richtete sich auf, obwohl sie noch sehr schwach war, und verließ die Scheune, um sich trotz des starken Regens die Umgebung anzusehen. Max wollte sie daran hindern, doch er kam zu spät, schon längst war sie durch die Tür geschlüpft und begann durch den kalten, nassen Regen zu rennen. Max wusste nicht, ob er ihr nachrennen sollte oder ob er einfach da bleiben und auf sie warten sollte. Er entschied sich für die zweite Möglichkeit und begann zu warten.
Als Catherine nach mehreren Stunden aber immer noch nicht wieder da war, begann er sich langsam Sorgen zu machen. Währenddessen saß Catherine in einer Bucht auf der Insel und fror, aber zurück zu diesem Idioten, wollte sie auch nicht. ‚Ich bin so furchtbar müde und mir ist so kalt, aber das liegt bestimmt an dem anstrengenden Tag, den ich heute hatte…'Max begab sich auf die Suche nach Catherine und eine halbe Stunde später fand er sie endlich, zusammengekauert in einer kleinen Bucht und völlig ausgekühlt. Er hob sie hoch und trug sie den Weg zurück zur Scheune. Dort angekommen legte er sie aufs Stroh, zog ihr ihre nassen Überkleider aus und wickelte sie in eine Decke, die er in einer Kiste auf dem Scheunenboden gefunden hatte. Er fühlte ihr Stirn: ‚ Oh Gott, ganz warm. Bestimmt hat sie Fieber, aber wer ist denn auch so schlau und geht bei diesem Wetter nach draußen.'Es wurde eine sehr unruhige Nacht, Catherine wälzte sich im Stroh hin und her und draußen tobte das Wetter. Nachdem er Catherine nochmals den Schweiß von der Stirn gewischt hatte, fiel auch Max in einen unruhigen Schlaf und wurde erst wieder wach, als ein paar Sonnenstrahlen durch das kleine Fenster auf sein Gesicht schienen.
‚ Anscheinend hat sich das Unwetter gelegt', er drehte sich zu Catherine und schaute sie an. Sie schlief immer noch so friedlich, aber halt, was dachte er da eigentlich. Er kannte diese Frau erst einen Tag und schon kamen ihm solche Gedanken. Max fühlte wieder ihre Stirn und sie hatte wieder Normaltemperatur. In dem Moment erwachte Catherine und sah ihn erschreckt an.

Fortsetzung folgt auf Wunsch,
lg Catherine







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