Braveheart, so stolz, wie sein Reiter... Teil 3

Autor: Kati
veröffentlicht am: 21.11.2007




'Kommt morgen wieder!'
'Nein bitte, es muss noch heute sein!'
'Ausgeschlossen!', erwiderte der Mann kalt.
'Aber ich habe das hier!' und sie zeigte ihm das Taschentuch des Königs mit dem Siegel.'Warum saget Ihr mir das nicht gleich? So tretet ein geschwind!'
'Danke!'
'Geht dort entlang. Bei der Pferdetränke findet Ihr eine Tür. Klopft und bittet um Einlass. Man wird Euch dort alles zeigen!'
'Vielen Dank.'
Sie kam sich vor, wie ein bepackter Esel und so stapfte sie über den gepflasterten Hof zu der Tür und klopfte an. Eine Frau öffnete ihr und lächelte sie an.
'Hallo! Ich suche Arbeit! Der König hat mir das hier...'
'Jaja, gewiss! So tretet ein! Der König sagte mir schon, dass Ihr kommen würdet!'
'Was?! Aber woher...?'
'Nun tretet schon ein!'
'Ist ja gut ich komme ja!'
'Mein Name ist Elisabeth! Nennt mich einfach Lizzy! Ich bin die Königliche Zofe.'
'Zofe?'
'Ja! Wieso fragt ihr so?'
'Nun, entschuldigt die Frage aber schlaft Ihr auch mit dem König?'
'Oh nein! Ich bin eine Zofe keine Mätresse!'
'Achso, entschuldigt, das habe ich wohl verwechselt.'
'Gebt mir Eure Sachen ich will sie für Euch in Euer Zimmer tragen.'
'Das kann ich doch auch!'
'Nun gebt schon her!'
'Also gut.'
Widerwillig drückte sie Lizzy die Rücksäcke in die Hand und folgte ihr. Sie gingen durch viele Türen und liefen lange, kühle Gänge entlang. Unterwegs trafen sie noch ein paar Angestellte, die sich gerade bettfertig gemacht hatten. Am Ende eines Ganges blieb Lizzy schließlich stehen und wies auf eine kleine Holztür.
'Hier ist Euer Zimmer, Josephine!'
'Woher...?'
'Der König unterrichtete mich über Euren Aufenthalt in seinem Reich! Entschuldigt, habe ich Euren Namen nicht richtig ausgesprochen?'
'Doch doch! Ihr habt ihn richtig ausgesprochen, das ist es nicht. Kann ich den König denn mal sprechen?'
'Oh nein! Das geht nicht! Erst müsst Ihr Euch waschen und umkleiden! Vor dem morgigen Tage ist es nicht mehr möglich den König zu sprechen!'
'Achso!'
Lizzy öffnete die Tür des Zimmers. Es war schlicht aber gemütlich eingerichtet. Auf der linken Seite stand ein Bett, das mit weißer Leinenbettwäsche bezogen war. Auf der rechten Seite stand ein kleiner Tisch mit einer Schüssel und einer Kanne. Auch ein kleiner Spiegel stand auf dem Tisch. In der Ecke fand eine kleine hölzerne Komode ihren Platz und darauf stellte Lizzy auch die Rucksäcke ab.
'Hier könnt Ihr Eure Sachen verstauen. Zu dem Zimmer gibt es nur einen Schlüssel! Gebt gut Acht, dass er Euch nicht verloren geht! Ihr solltet Euch jetzt betten sonst seit Ihr morgen nicht frisch und arbeitet vielleicht nicht recht!'
'Schon aber es ist doch gerade mal halb acht! Ich bin noch gar nicht müde!'
'Ihr könnt Euch ja noch ein wenig umschauen! Aber beherzigt bitte eines! Gehet niemals die Stufen zu den königlichen Gemächern auf! Darauf gibt es harte Strafen. Man darf sie nur mit Genehmigung des Königs betreten!'
'Ist gut, keine Treppen hochlaufen! Das kann ich mir merken.'
'Bitte entschuldigt mich aber ich muss nun das Gemach des Königs richten auf das er wohl schlafen kann!'
'Nur zu!', erwiderte Josi ihr und nickte mit dem Kopf.
'Rechten Dank! Gute Nacht und lang lebe der König!'
'Jaja, passt schon!', antwortete Josi etwas genervt von dem letzten Satz.
Nachdem sie sich ihr neues Reich angesehen hatte begann sie die Sachen in die Komode zu sortieren. Dabei fiel ihr ein Foto von ihr und Mel in die Hände. Eigentlich war es ein sinnloser Streit und Josi wusste, das Mel recht hatte. Doch die Stadttore waren verschlossen und sie wusste auch nicht, wo sie nach ihr hätte suchen sollen. Gleich morgen wollte sie sich bei ihr entschuldigen. Hoffentlich war bei Mel alles in Ordnung. Traurig blickte sie es an und stellte es auf den kleinen Nachttisch neben ihrem Bett. Nachdem sie alle Sachen verstaut hatte, machte sie sich auf Erkundungstour. Sie lief den Gang wieder zurück und blickte sich um. Niemand war zu sehen, alles war ruhig. Ab und zu drang Katzengejammer durch die Tür die vor ihr war. Sie ging hindurch und stand auf einem kleinen Hof. In einer Ecke war ein kleiner Zaun gespannt hinter dem ein paar Hühner sie anguckten und gackerten. Sie lief umher und ließ den Schlüssel von einer Hand in die andere gleiten, als ihr Blick plötzlich auf einer Treppe haften blieb. Sie vernahm das Murmeln eines Mannes der auf ihr saß und sich scheinbar mit Wein betrank. Langsam schlich sie zu ihm hin.
'Guten Abend mein Herr! Wie geht es Euch?'
Mit finsterer Miene blickte er auf und Josi wünschte sich, ihn nicht angesprochen zu haben.'Schlecht!'
'Warum?'
'Dem König gefiel meine Darbietung nicht und so ließ er mich des Saales verweisen.'
'Oh, das ist natürlich doof.'
'Gesellt Euch doch zu mir! Sicherlich könntet Ihr mir ein wenig Trost spenden.'
Widerwillig setzte sie sich dann doch, mit reichlich Abstand, zu ihm.
'Als was arbeitet Ihr hier?'
'Ich weiß es noch nicht. Ich bin vor Kurzem erst hier eingetroffen.'
'Ihr seid eine Jungfer, sicher will Euch der König als Konkubine!'
'Da kann er lange warten!'
'Mich dünkt Ihr wollt nicht vom König gezüchtigt werden?'
'Bestimmt nicht! Nicht von dem!'
'Dann solltet Ihr es vielleicht mit mir versuchen! Ich kann Euch sicherlich noch einiges beibringen!'
'Was ist? Sind denn hier alle auf meinen Schoß aus?!', erbost sprang Josi von der Treppe auf und wollte gehen, doch dann fühlte sie, wie er nach ihrem Arm griff. Ein stechender Schmerz durchfuhr sie, denn er packte sie genau an ihrem geschwollenen Handgelenk.
'Lasst mich sofort los! Ihr tut mir weh!'
'Wir könnten uns in Euer Zimmer zurückziehen! Wir können natürlich auch gleich hier...'
'Ich habe dem nicht zugestimmt also lasst mich jetzt endlich los!'
'Ziert Euch doch nicht so!'
'Nimm endlich deine schmutzigen Finger von mir!'
'Vorlautes Weibsstück!'
Mit einem lauten Knall verpasste er ihr eine Ohrfeige die sich gewaschen hatte. Josi sah auf einmal überall schwarze Punkte vor ihren Augen und sank zu Boden. Tränen liefen ihr über das Gesicht, Tränen der Wut. Noch nie hatte sie ein Mann jemals geschlagen. Schnell rappelte sie sich auf und schlug mit der anderen Hand zu. Für einen kurzen Moment ließ er sie los und sie rannte quer über den Hof. Doch er folgte ihr, packte sie an den Haaren und schmiss sie gewaltsam zu Boden. Nun tat ihre Hand noch mehr weh und sie bekam es mit der Angst zu tun. Wie sollte sie von diesem dicken, stinkenden Mann weg kommen? Sie kroch benommen über das Pflaster und versuchte mehrmals sich wieder aufzurichten doch er warf sie immer wieder hin. Mit dieser Hand half ihr das Karate nicht viel. Mit letzter Kraft richtete sie sich noch einmal auf und wurde brutal von ihm in einen Heuhaufen geworfen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht und tränenerstickter Stimme wimmerte sie auf, als sie merkte, wie er sich auf sie legte und begann mit seiner schmierigen Zunge durch ihr Gesicht zu lecken. Sie wusste nicht was schlimmer war, der Schmerz, die Angst oder doch der Ekel. Brutal riss er an ihrem Kleid herum und sie merkte wie er sich die Hose öffnete. Sie wollte schreien doch er hielt ihr die Hand auf den Mund.

'Die Nacht ist so klar, das tut gut! Und du musst schon wieder Pfeife rauchen! Schämst du dich nicht?'
'Warum sollte ich?'
'Braveheart muss alles mit einatmen! Das arme Pferd. Von mir mal ganz zu Schweigen.''Du darfst gerne vor reiten!'
'Nein, ich möchte ja mit dir zusammen reiten und mich unterhalten. Wenn wir uns schon am Tage nicht sehen so doch zumindest am Abend!'
Zaghaft lächelte der König Charlotte an.
'Ich betrachtete schon die neuen Kleider und Gewänder, die der Schneider bei sich führt! Es sind wahrlich schöne Stücke dabei. Ich hoffe Mutter hat mein funkelndes Auge bemerkt!''Gewiss! Und wenn sie die Kleider nicht kauft, so will ich es tun!'
'Oh wirklich?'
'Gewiss! Schließlich hast du bald Geburtstag!'
'Oh Thony! Danke!... Hey! Was war das?'
'Was denn?'
'Hast du nicht gehört? Da!!! Schon wieder! Es kommt vom kleinen Hof!'
'Ich höre nichts!'
'Warte hier, ich steige ab und sehe nach!'
'Gut aber sei auf der Hut!'
Charlotte stieg ab und schlich sich leise heran. Belustigt schaute der König ihr hinterher. An einer Ecke blieb sie stehen und lugte vorsichtig in den Hof. Was sie sah raubte ihr die Stimme zum Sprechen.
'Und? Hast du etwas entdeckt?'
Doch sie rührte sich nicht, stand einfach nur da. Mit weit aufgerissenen Augen und offen stehendem Mund. Verdutzt zog der König eine Augenbraue hoch und ritt zu ihr hin.'Was hast du?'
Auf einmal erblickte er den Gaukler, den er vor einer Weile zum Verlassen des Saales aufgefordert hatte. Er lag auf Josephine die sich immer noch hilflos versuchte zu wehren.'Jetzt stell dich nicht so an! Je mehr du wackelst, desto mehr wird es dir wehtun!'Tränen rannen ihr übers Gesicht. Der Ekel drückte ihr immer wieder den Mageninhalt in den Mund. Sie wollte sich erbrechen doch sie konnte nicht. Langsam schob er ihr Kleid nach oben. Wenn er jetzt noch den Slip wegreißen würde, dann wäre alles vorbei. Josephine schloss innerlich mit sich ab, als sie plötzlich eine vertraute Stimme vernahm.'Hatte man dem Gaukler nicht gesagt, dass das Züchtigen zum Akt in meinem Reich unter Strafe steht?!'
Verschreckt drehte sich der Mann um. Vor ihm stand der König auf seinem schwarzen Pferd, welches ihn mit roten, weit geöffneten Augen anstierte. Sein Schwert richtete sich auf seine Kehle.
'Mein König! Ich, ich wusste nicht das...'
'Die Strafe für Vergewaltigung oder den Versuch dazu ist der Tod!'
Josephine kniff die Augen zusammen, hörte ein Knacken und das Röcheln des Mannes. Sie wagte es nicht, hinzusehen. Der König hatte sein Schwert gesenkt und dem Gaukler die Klinge in die Brust gerammt. Blut tropfte aus seiner Nase, doch er sah sich noch dazu im Stande, seinen Dolch zu ziehen. Zaghaft öffnete Josephine nun doch ihre Augen und sah, wie er ihn hinter seinem Rücken zum Zustechen aus der Scheide zog.
'Nein!' Sie sprang mit letzter Kraft auf und schlug ihm das Messer aus der Hand.
Vollkommen erschöpft sackte sie schließlich zusammen.
'Wachen! Wachen! Der König wurde angegriffen! Wachen!' schrie Charlotte so laut sie konnte.

'Da sind wir. Dort ist das Haus meiner Sippe!' Stephan zeigte auf ein Haus, es war nicht besonders groß. Das Dach war mit Stroh gedeckt und aus dem Schornstein stieg weißer Rauch auf.

'Oh, das riecht aber gut!', erwiderte Mel. 'Was ist das?'
'Mich dünkt, es ist eine Fischsuppe. Ich werde Euch sofort ankündigen, wartet hier!'
Er öffnete die Tür und zwei kleine Jungen kamen auf ihn zugerannt um ihn zu umarmen. Als einer der beiden Mel bemerkte, lief er langsam auf sie zu.
'Ich bin Hans! Und du?'
'Hallo Hans! Ich heiße Melanie aber du darfst gerne Mel sagen!'
'Mel ist ein komischer Name!'
'Findest du?'
'Mhh! Bleibst du heute bei uns?'
'Wenn ich darf?'
'Mutter sieh mal! Stephan hat jemanden mitgebracht!'
'Hans! Geh wieder rein und setz dich an den Tisch! Kommt rein! Ihr friert sicherlich!' Stephan hielt ihr die Tür auf und so trat sie ein. Sie stand gleich mitten in der Küche und drei weitere Jungen schauten sie an. Stephans Mutter stieg die kleine Holztreppe, die zum Dachgeschoss führte herab.
'Ah! Junge Maid! Wie schön Euch wieder zu sehen!'
'Ach Ihr seid es! Wie schön!'
So gleich kam sie auf Mel zu und umarmte sie herzlich.
'Ich hätte mir denken sollen, dass Ihr heute zu Besuch kommen würdet, nachdem Ihr erzähltet, dass mein Sohn Euch in meinen Laden schickte! Wie ich sehe, habt Ihr Euch mit dem Kleid nicht getäuscht. Es steht Euch wirklich gut!'
'Danke! Aber Ihr habt auch einen großen Teil dazu beigetragen.'
'Wo ist die andere Maid?'
'...' Mel senkte den Kopf.
'Nun genug des Geschwätzes! Ihr esst doch mit uns? Es gibt nichts besonderes aber es sättigt!'
'Oh ja gerne! Ich habe schon so einen Hunger!'
'Kinder stellt euch vor, es ist unhöflich, wenn ein Gast anwesend ist, sich nicht beim Namen zu nennen!'
'Ich stelle sie Euch vor,' sagte Stephan und begann beim ältesten, er war neun Jahre, 'Das ist Caspar, neben ihm sitzt Georg er ist acht Jahre alt und der jüngste bei uns im Haus, er ist vier, er heißt Peter. Hans habt Ihr ja schon kennengelernt, er ist, genau wie sein Zwillingsbruder sechs Jahre alt. Und ich halte Friedrich auf dem Arm.'
'Oh Gott, so viele Namen! Ich hoffe, dass ich sie alle behalten kann.'
'Nun es wird schon gehen! Und mich nennt Ihr bitte Gretchen!'
'Hmm... Na gut dann bin ich aber bitte einfach nur Mel! Und wenn Ihr wollt, dann biete ich Euch auch gerne das Du an!'
'Wie Ihr, nein wie du meinst! So lasset uns essen, bevor es erkaltet!'
Als Josephine wieder erwachte war es bereits früher Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen stahlen sich durch eine Lücke zwischen den zugezogenen Vorhängen und blendeten sie. Langsam setzte sie sich auf und blickte um sich.
'Wo bin ich hier? Das ist nicht mein Zimmer. Meine Sachen, was ist nur los?'
Langsam stand sie auf, um die Vorhänge des Zimmers zu öffnen. Schnell fluteten die Sonnenstrahlen das ganze Zimmer. Wieder blickte sie sich um. Die Wände waren in einem warmen Rotton gehalten, wie auch die Vorhänge. An der Wand, die dem Bett gegenüber lag, hing ein riesiges Ölgemälde. Es veranschaulichte eine Art Ritterturnier. Ein Schrank stand an der rechten Wand, er war lieblich verziert. Man hatte kleine Blumen in das Holz geschnitzt, so dass es so wirkte, als würden sie sich an ihm hinauf ranken. In einer anderen Ecke des Zimmers stand ein Tisch mit einem großen Spiegel. Irgendwie kam ihr das alles so merkwürdig bekannt vor. Kurz überlegte sie.
'Das Schlafzimmer des Königs! Genau! Das ist das Gemach, dass wir uns im Museum angeschaut haben! Aber wie komme ich hier her? Ich... Was ist nur passiert? Ach, jetzt fällt es mir wieder ein. Dieser Mann, er stank so und. Oh Gott er hat ihn umgebracht! Aufgespießt! Aber, oh Gott alles dreht sich um mich herum.'
Verwirrt ließ sie sich wieder auf das Bett fallen. Plötzlich bemerkte sie, dass sie ihr Kleid gar nicht mehr trug. Stattdessen hatte sie eine Art Nachthemd an. Es war ganz weich und duftete frisch. Ihre Hand war verbunden und puckerte ein wenig. Wieder stand sie auf und ging langsam zum Fenster, um einen Blick nach draußen zu werfen. Sie öffnete es und sog die frische Luft ein. Sie konnte den gesamten Markt überblicken und auch die nahe liegenden Wälder. Sie streckte sich kurz und schloss das Fenster wieder. Nachdem sie sich alles in dem Zimmer angesehen hatte, wurde ihr langweilig und so öffnete sie leise die große hölzerne Tür, die sie im Museum zu den großen Fluren geführt hatte. Vorsichtig guckte sie nach links und rechts in die langen Gänge. Es war alles genauso, wie in ihrer Erinnerung. Gegenüber ihres Zimmers war ein anderes, dessen Tür nur angelehnt war. Schnell huschte sie über den breiten Gang und vergewisserte sich, dass sich dort niemand aufhielt.
'Die Luft ist rein, also schnell Tür zu! Mal gucken, was sich hier alles so versteckt!'Ihr fiel keine genaue Bezeichnung für dieses Zimmer ein. Es war wohl so eine Art Aufenthaltsraum oder Stube. Zwei große Fenster ließen den Sonnenstrahlen genug Platz, den gesamten Raum zu erhellen. In der Mitte des Raumes standen drei Sessel, die mit Leder überzogen waren. Zu ihrer Rechten ein riesiges Bücherregal. Sie zog eines der Bücher heraus und schlug es auf.
'Hmm... das kann man ja gar nicht lesen! Sauklaue! Muss wohl hochdeutsch sein. Oder altdeutsch oder sonst was, keine Ahnung aber hübsche Bilder!' Enttäuscht stellte sie das Buch wieder zurück. Ihre Füße wurden von einem weichen Teppich umschmeichelt. Während sie ihre Hand an den unzähligen Buchrücken entlang gleiten lies, lief sie langsam zum Fenster. Es war eine wundervolle Aussicht auf den Schlosspark, der gerade liebevoll vom Gärtner gepflegt wurde. Ein Mädchen lief ihm entgegen und ließ sich von ihm eine rote Rose vom Strauch schneiden. Diese steckte sie sich in ihr blondes Haar.
'Wer mag das nur sein?'
Ihr Blick schweifte weiter durch das Zimmer. Auf der linken Seite war ein großer Kamin. Da es gerade Spätsommer und nicht besonders kalt war, brannte kein Feuer. Auf einmal bemerkte sie das pompöse Gemälde über dem Kamin. Darauf war der König abgebildet, zusammen mit einem Mädchen, welches dem, im Garten, sehr ähnelte. Er saß auf einem Stuhl, sie zu seinen Füßen. Er trug ein cremefarbenes Hemd und dunkle Hosen. Sein Umhang war an der rechten Schulter mit einer Spange zusammengerafft. Das Mädchen trug ein weißes Kleid und weiße Handschuhe, die bis zu den Ellenbogen reichten. In ihren kunstvoll zusammen gesteckten Haaren steckte eine Rose. Beide lächelten sanft. Sie hatte ihre Hand auf sein Bein gelegt und er strich ihr darüber.
'Das muss seine Verlobte sein. Sie müssen sich wirklich geliebt haben. Schade, wenn man bedenkt, wie das ganze ausgeht. Sie stirbt bei der Geburt und er durch Hinrichtung. Was für Sitten und Gebräuche, wie schrecklich!'
'Nun, wie ich sehe seid Ihr wieder wach, holde Maid!'
'Diese Stimme, und diese 'holde Maid'! Das kann doch nur....'
'Euer Majestät!' Erschrocken blickte sie zur Tür. Langsam betrat er den Raum.
'Gefällt Euch das Gemälde? Ihr starrt es schon so lange an!'
'Ja, ich, es gefällt mir gut.'
'Das freut mich! Meine Schwester und ich haben zwei Wochen für dieses Bildnis still sitzen müssen!'
'Eure Schwester? Ich dachte das wäre die Prinzessin?'
'Das ist sie doch auch!'
'Ihr seid mit Eurer Schwester verlobt?!'
'Verlobt? Nein! Warum sollte ich?'
'Ich dachte das wäre Prinzessin Calla?'
'Oh nein! Diese Person kommt mir nicht ins Schloss!'
'Warum nicht?'
'Sie ist eine Hure!'
'Bitte?'
'Mit zwölf Jahren trug sie ihr erstes Kind unter dem Herzen, gezeugt vom Stallburschen. Nach der Austreibung dauerte es nur sechs Monate und sie empfing ein zweites Mal. Die Austreibung scheiterte und so bekam sie ein missgebildetes Kind. Mit solchen Kreisen gepflege ich nicht zu verkehren! Außerdem stehe ich im Krieg mit den Stauffen!''Sie bekommt also gar kein Kind von Euch?'
'Gewiss nicht, es sei denn, der Wind trüge meinen Samen zu ihr in den Schoß!'
'Nun ich denke, dass ist eher unwahrscheinlich.'
'Allerdings. Wie geht es Euch heute?'
'Naja, es geht so, nicht gut und nicht schlecht.'
'Also seid Ihr Euch nicht schlüssig über Euer Wohlbefinden?'
'Nein.'
'Nun, vielleicht kann ich Eure Stimmung etwas aufhellen.'
Erschrocken wich Josephine etwas zurück.
'Wie meint Ihr das?!'
'Nun, wollt Ihr den ganzen Tag in Eurem Schlafgewand umher laufen?'
Jamsin blickte an sich herab. Natürlich wollte sie das nicht und hätte sie ihr Kleid gefunden oder ihre Sachen, dann hätte sie sich schon etwas angezogen.
'Ich lasse nach meiner Zofe schicken. Sie wird Euch bei der Auswahl und Anprobe des Kleides helfen.'
'Aber ich habe doch selbst ein Kleid?'
'Verzeiht, aber ich ließ es verwerfen, da es zerrissen war. Außerdem haftete dem Kleid der Geruch Eures Schänders an.'
Schlagartig riefen sich Josephines Erinnerungen in ihren Kopf zurück.
'Ihr habt ihn ermordet!', sagte sie kleinlaut.
'So soll es geschehen, mit Narren, die sich nicht an meine Befehle halten. Ich sagte ihm er solle das Schloss verlassen. Nicht dass er sich nur dagegen auflehnte, sondern er wollte Euch gewaltsam zum Akt züchtigen! Das wird in meinem Reich schwer geahndet! So bezahlte er seine Törichtigkeit mit seinem Leben!'
'Findet Ihr dieses Strafmaß nicht überzogen?'
'Fandet Ihr etwa gefallen an dem, was er Euch antat? Mir war nicht bewusst, dass man Euch mit Gewalt der Jungfräulichkeit berauben kann! Wenn das so ist, will ich mein Glück natürlich auch versuchen!' Er tat einen Schritt zu ihr, doch sie wich wieder zurück.'Nein! Bitte, verzeiht! Ich, ich weiß doch auch nicht! Alles ist so neu hier für mich!''Verzagt nicht, Ihr werdet Euch schon an alles Neue gewöhnen. Gebt Euch einfach mehr Zeit!'
Josephine nickte und senkte den Kopf.
'Bote!', rief der König mit erhobener Stimme.
Die Tür öffnete sich und ein junger Bursche trat ein.
'Euer Majestät?'
'Schicke nach meiner Zofe! Sie soll geschwind in meinem Gemach erscheinen. Es eilt!''Sehr wohl, mein König!'
Er schloss die Tür und man konnte die schnellen Schritte hören, die immer leiser wurden. Auf einmal sprang die Tür von Neuem auf und das Mädchen, welches Josephine eben noch im Garten gesehen hatte kam herein.
'Thony! Sieh mal, was ich im Garten.... Oh verzeih bitte. Ich wusste nicht, das du Besuch hast.'
'Tritt nur ein! Charlotte, das ist äh, welchen Rang habt Ihr?'
Ratlos blickte er Josephine an.
'Welchen Rang?'
'Wie soll ich Euch nennen? Prinzessin? Gräfin? Herzogin?'
'Ich hab keinen!'
'Oh! Nun, Das ist mir neu. Ihr sagtet doch, das Euer Vater der 'Herr' der Dinge wäre. Also müsst Ihr doch einen Rang haben?'
'Uff, das war doch ein Scherz!'
'Mich gelüstet es aber nicht zum Lachen!'
'Also ich finde es lustig!', unterbrach Charlotte die beiden. 'Einen recht schönen guten Morgen edle Dame! Mein Name ist Charlotte! Ich bin die Schwester des Königs und Prinzessin! Es erfreut mich zutiefst Eure Bekanntschaft zu machen!' Mit einem kleinen Knicks beendete sie ihren Satz.
'Nun, die Freude ist ganz meinerseits Prinzessin! Mein Name ist Josephine! Ich bin nix und das ist gut so!' Auch Josephine machte einen kleinen Knicks und hob ihr Nachthemd ein wenig an, damit es nicht auf den Boden schliff.
'Ihr seid eine wirklich sehr angenehme und lustige Person Josephine! Nur mit Eurer Kleiderwahl bin ich nicht ganz einverstanden!'
'Verzeiht, aber ich habe....'
'Majestät, ihr ließt nach mir rufen? Ich konnte Euch in Eurem Gemach nicht Auffinden, so habe ich es mir erlaubt, zu Euch zu kommen.'
'Elisabeth! Tritt ein! In der Tat ich ließ nach dir schicken. Wir haben Besuch, der deine fachkundige Meinung zur Kleiderwahl benötigt!' sagte der König mit einem warmen Lächeln im Gesicht.
'Ich mache euch bekannt!'
'Oh das braucht Ihr nicht! Ich kenne sie!', fiel Josephine ihm ins Wort.
'In der Tat wir kennen einander von gestern Abend. Ich führte sie ins Schloss und zeigte ihr ihr Zimmer!'
Zaghaft lächelte Lizzy ihr zu. Josephine erwiderte ihr Lächeln mit einem breiten Grinsen.'Gut, gut!', sprach der König weiter, 'So führe sie jetzt in mein Gemach, auf dass sie sich wasche und anschließend in das Ankleidezimmer. Ich werde dort auf Euch warten.''Ich komme mit!' Mit erhobenem Zeigefinger folgte Charlotte ihm und schloss die Tür.'Lizzy, wie schön Euch wieder zu sehen!'
'Ich freue mich auch! Kommt, wir wollen den König und Prinzessin Charlotte nicht warten lassen. Ich helfe Euch beim Waschen.'
'Aber das kann ich doch allein!'
'Folgt mir!'
Eilig liefen sie wieder in das Gemach zurück, indem Josephine wach geworden war. Schnell machte Lizzy ein kleines Feuer und hing einen Kessel mit Wasser darüber auf. Nach dem das Wasser auf die richtige Temperatur gebracht war, goss sie es in eine Waschschüssel, gab einen Schluck Milch hinzu und stellte sie auf den Tisch neben dem Spiegel.'Ich helfe Euch beim Entkleiden!'
'Was?! Nein! Das kann ich selber! Außerdem, ich will nicht, dass man mich beim Waschen beobachtet!'
'Ich will Euch nicht beobachten, sondern helfen! Bitte macht es mit nicht so schwer! Man lässt sich nun mal von einer Zofe an- und ausziehen, sowie waschen! Also kommt!'Nur widerwillig ließ sich Josephine schließlich von Lizzy ausziehen und waschen.'Toll, da wird man ausgezogen und dann ist es kein Mann der einen vögeln will, sondern eine Frau, die mich wäscht. Noch tiefer kann ich glaube ich nicht mehr sinken.'
Doch....
'Ich laufe nicht nackt durch das Schloss! Gebt mir das Nachthemd wieder und ich ziehe es an, aber ich renne bestimmt nicht splitternackt durchs Schloss bis zum Ankleidezimmer!''Warum nicht?' erwiderte Lizzy.
'Da wo ich herkomme, macht man so was nicht! Rennt der König denn auch nackt durch sein Schloss?!'
'Gewiss nicht! Sein Gemach ist gleichzeitig sein Ankleidezimmer. Er bewahrt seine Kleidung immer in diesem Schrank auf.'
Wutentbrannt riss Josephine die Schranktüren auf, zerrte ein Hemd heraus und zog es an.'Was macht Ihr da?! Das dürft Ihr nicht!'
'Klappe, Wenn Ihr mir meine Kleider schon nicht zurück gebt... Ich latsche jedenfalls nicht nackernd durchs Schloss. Die Flowerpowerzeit ist vorbei. Naja oder hat noch nicht begonnen, das trifft es wohl eher.'
'Aber Ihr könnt doch nicht einfach die Kleider des Königs anziehen! Das ziemt sich nicht!''Wisst Ihr eigentlich, wie egal mir das ist?! Also, wo geht's jetzt zu diesem Zimmer?'Lizzy gab es auf. Sicherlich würden sie und Josephine großen Ärger bekommen, wenn der König sehen würde, was sie mit seinem Hemd machte, doch gegen einen solchen Streithahn wollte sie sich nicht auflehnen. Immer wieder mit dem Kopf schüttelnd lief Lizzy vor, Josi folgte ihr. Leise klopfte sie an die Tür und wurde herein gebeten. Sie öffnete sie und ließ Josephine den Vortritt.
Bei ihrem Anblick viel dem König der Weinkelch aus der Hand und der Rotwein sickerte in den wollweißen Teppich. Er merkte, wie ihm der Mund vor Erstaunen offen stand, doch er schaffte es nicht, ihn zu schließen. Sie stand da mit seinem Hemd, dass ihr bis zu den Knien reichte und viel zu groß war. Die Haare waren noch nass und glatt nach hinten gekämmt. Aber vor allem hatte sie sein Hemd an.
'Euer Majestät, bitte verzeiht. Ich versuchte ihr zu sagen, dass...'
'Schon gut. Josephine! Ihr seht, nun ja, komisch aus. Aber nicht schlecht! Noch nie sah ich eine Frau in solch einem Gewand. Es unterstreicht Eure aufmüpfige Art!' sagte der König mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.
'Meine aufmüpfige Art?! Geht's noch?!' Nicht genug, dass sie nackt durch das Schloss laufen sollte, jetzt macht er sie auch noch dumm von der Seite an.
'Dieser Mann ist auf Krieg aus! Den kann er haben!'
Charlotte konnte sich ein Lachen nicht verkneifen und versuchte Josephines Laune wieder ein wenig aufzuheitern.
'Nun, Josephine! So suchet Euch ein Kleid aus!'
'Wem gehören die denn alle?'
'Ich ließ sie für mich schneidern! Wenn ich erstmal hineingewachsen bin, muss ich den Schneider nicht alles auf einmal nähen lassen.'
'Ach so! Na gut ich werd mal sehen, was mir gefällt.'
Sie drehte sich um und stand vor einem riesigen begehbaren Kleiderschrank. Es mussten hunderte Kleider gewesen sein, doch wie sollte sie unter so vielen, das Kleid finden, welches ihr gefiel u n d stand? Also kramte sie sich Stück für Stück durch die Haufen von Stoff, Samt, Seide und Tüll.
'Lizzy, nun hilf ihr doch! Sie weiß ja gar nicht, wo sie anfangen soll!' rief ihr Charlotte belustigt zu.
'Gewiss!'
Schnell lief sie Josephine hinterher und zog aus einer der unteren Schubladen ein Unterkleid hervor. Es war aus Seide und mit Spitze verziert. Die Brustpartie war verstärkt und sollte den Busen stützen. Aus einer anderen Schublade zog sie eine Art Unterhose heraus und hielt sie Josephine vor die Nase.
'Was soll ich damit?'
'Anziehen!'
'Das?!'
'Gewiss!'
'Niemals!'
'Warum nicht?'
'Das ist ein Liebestöter!'
'Was?'
'Gefällt mir nicht!'
'Oh, nun, dann eben diese hier?'
'Nein!'
Höchst amüsiert verfolgte der König Josephine mit seinen Blicken. Derweil suchte Lizzy eine andere Unterhose heraus.
'Und die?'
'Mensch die sind ja größer als ein Zirkuszelt!'
Irritiert schüttelte die Zofe mit dem Kopf, sie verstand nicht. Was war ein Zirkuszelt? Und was gab es an den Hosen auszusetzen? Alle waren aus reinster Seide, doch sie wollte keine davon anziehen.
'Die müssen aber so sein!' giftete Lizzy nach der siebten Unterhose, die Josephine verweigerte.
'Die sehen doch alle schrecklich aus! Prinzessin Charlotte! Tragt Ihr etwa auch solche Dinger?!'
Plötzlich platzte der König mit lautem Lachen aus sich heraus. Er vergrub sein Gesicht in seinen Händen und lachte so herzlich, dass auch alle anderen lachen mussten. Er konnte sich kaum beruhigen und stand schließlich auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Langsam drehte er sich wieder um und wischte sich die Tränen aus den Augen.'Lizzy, nimm es ihr nicht übel. Mich dünkt, das Land, aus dem sie kommt pflegt andere Unterwäsche zu tragen! Ich fand ein paar Teile in ihrem Gepäck!'
'Gepäck?! Ihr habt in meinem Rucksack herum gewühlt?!'
Josephine fiel vor Schreck fast die Kinnlade auf den Boden.
'Wie könnt Ihr es wagen?!'
'Verzeiht meine Neugier. Ich tat auch alles wieder an seinen rechten Ort zurück, nachdem ich dem Schneider aufgetragen hatte, neue Unterwäsche für Euch zu nähen!'
'Ihr habt sie auch noch herum gezeigt?!'
'Da war getragene Wäsche dabei! Wie kann der mir das antun?!'
'Ein Teil hat er schon gefertigt!'
Er zog eine kleine Schachtel aus der Tasche und drückte sie Josephine in die Hand. Vorsichtig öffnete sie sie und ein zart rosafarbener Slip kam zum Vorschein. In der Mitte mit zierlichem Blumenmuster verziert und an den Beinteilen mit Spitze versehen.
'Nun, mich dünkt, dass Euch gefällt, was Ihr seht?'
Josephine blickte ihn kurz an, senkte dann aber den Kopf, damit niemand ihr hoch rotes Gesicht sehen konnte. Er hatte ihre Sachen durchwühlt, das war schlimm aber die Tatsache, dass da auch getragene Wäsche mit dabei war ließ ihr einfach keine Ruhe. Krampfhaft versuchte sie sich zu erinnern, was sie alles eingesteckt und angezogen hatte.
'Hoffentlich war da nix bei, was mit irgendwelchen Spuren meinerseits behaftet war!'Bei dem Gedanken daran, wurde es Josephine nur noch elender zu Mute.
'Geht es Euch nicht gut? Ihr seht so blass aus?'
'Nein! Alles in Ordnung mein König!'
'Nun gut so ziehet es an! Es müsste Euch passen!'
'Ich soll es anziehen? Vor Euch?'
'Gewiss!'
'Das geht nicht! Dann seht Ihr mich ja nackt!'
'Und?'
'Nein! Das kann ich nicht!'
'Warum nicht?'
'Weil ich mich schäme, darum!'
'Ich verstehe nicht? Wieso schämt Ihr Euch?'
'Früher ging man mit Nacktheit wohl anders um. Vielleicht hätte ich doch mit an den FKK-Strand fahren sollen. Ich kann mich doch nicht vor allen ausziehen!'
'Dreht Euch um!'
'Wieso?'
'Damit Ihr mich nicht sehen könnt!'
'Ich möchte Euch aber gern sehen!'
'Bitte!'
Verzweiflung machte sich in Josephine breit und zeichnete sich in ihrem Gesicht ab. Der König verstand, gab nach und drehte sich um. So schnell sie konnte, hob sie das Hemd, das sie noch an hatte, hoch und schlüpfte in den Slip. Er passte wie angegossen und fühlte sich so weich auf der Haut an. Lizzy reichte Ihr das Unterkleid, welches sie sich genau so schnell überzog. Nur der verstärkte Brustteil wollte nicht so recht sitzen. Alles zupfen und zerren von Lizzy brachte nichts. Josephines Busen hing da wie ein Schluck Wasser.
'Ihr macht das beide falsch!' sagte Charlotte schließlich und legte selber Hand an. Belustigt beobachtete der König alles in dem Spiegel, der etwas weiter links stand. Josephine erstarrte fast vor Schreck, als ihr Charlotte unbekümmert an den Busen packte und ihn so hin drückte, dass er richtig saß.
'So! Na jetzt sitzt doch alles! Ihr seht wirklich sehr gut darin aus!'
'D-danke!'
'Und nun das Oberkleid! Habt Ihr Euch schon entschieden oder soll ich Euch die Qual abnehmen?'
Josephine nickte.
'Ich schlage vor Ihr nehmt dieses hier! Es passt vortrefflich zu Eurem schwarzen Haar und hat sogar die Lieblingsfarbe des Königs!'
Josephine stand da, wie eine Schaufensterpuppe und ließ sich anziehen. Lizzy warf ihr das Kleid über den Kopf und schnürte das Mieder unter ihrer Brust straff zusammen. Währenddessen kletterte Charlotte auf einen kleinen Schemel und holte einen Spitzhut vom Schrank herunter. So recht gefallen wollte er ihr nicht und sie suchte weiter nach der passenden Kopfbedeckung. Schließlich entschied sie sich für einen kleinen zierlichen Kranz der aus Goldfäden zusammen geflochten war und setzte ihn Josephine auf den Kopf.'Ich werde Euch noch ein paar Schuhe heraus suchen und Lizzy kümmert sich derweil um Euer Haar! Eilig lief Charlotte in eine andere Ecke des Kleiderzimmers und fing an, ein paar Schuhe zu suchen. Der König hatte derweil wieder Platz genommen und seinen Hut ins Gesicht geschoben. Schließlich sollte er Josephine nicht angucken. Und das, was ihn am meisten interessierte, hatte sie durch sein Hemd verhüllt. So schnell, wie sie sich die Unterhose angezogen hatte, k




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