Ist das alles? Teil 3

Autor: Dani
veröffentlicht am: 09.12.2007




Ich schlief relativ schnell ein und bekam auch nicht mehr mit, wann meine Klassenkameraden zurück kehrten.
Am nächsten Morgen wurden wir um sieben Uhr dreißig von einer Glocke geweckt und nach und nach füllte sich der Gemeinschaftsraum. Die dafür zuständige Gruppe machte sich daran, das Frühstück zu bereiten und auch Stefan und Jonas gesellten sich dazu.

Ich wäre am liebsten in meiner Kajüte verschwunden, als Stefan sich ausgerechnet neben mich setze. Warum habe ich mich auch gerade an den Rand der Bank gesetzt?
Ich rückte ein Stück von ihm weg, aber achtete auch darauf, dass ich meinem Nachbar auf der anderen Seite nicht zu nahe kam.
Ich aß nur ein Käsebrot, denn mir war der Appetit vergangen. Nach dem Frühstück und dem Abwasche wurden wir alle dann an Deck erwartet, denn heute sollte unsere Segeltour beginnen.

Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war warm und klar.
Jonas lenkte das Schiff zunächst mit Hilfe des Motors aus dem Hafen, doch als wir uns auf dem Meer befanden wurden die Segel hochgezogen und der Motor abgestellt.

Jetzt gab es für und eigentlich nichts mehr zu tun. Die meisten stöpselten sich die Kopfhörer in die Ohren und hörten Musik.
Ich ging unter Deck, holte mir mein Buch und legte mich in die Sonne an Deck. Wir segelten über das glitzernde Wasser und ich wunderte mich, wie schnell uns der Wind vorwärts bewegte.

Beim lesen verging die Zeit relativ schnell und so ging der erste, nicht besonders interessante, Tag der Klassenfahrt zu Ende.
Abends wurde dann noch gemeinsam gegessen, doch Stefan und Jonas waren nicht mit von der Partie, denn sie mussten das Boot in den Hafen steuern, an dem wir diesen Abend anlegen wollten.
Nach dem Abendessen hatten wir alle dann Freizeit. Auch ich hatte diesen Abend keine Lust allein auf dem Schiff zu bleiben, also ging auch ich von Bord und schlenderte, allein, durch die Gassen der Hafenstadt. Es war ein schönes Städtchen. Viele der Fenster waren mit Blumen dekoriert und die Gassen wurden oft von kleinen Linden gesäumt.
Ich entdeckte ein kleines Café mit ein paar runden Tischen unter ebensolchen Linden. Ich setzte mich und bestellte einen Kaffee.
Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück. Es war ein schöner Tag. Durch die Blätter der Linde fielen die letzten glitzernden Sonnenstrahlen und die warme Luft wärmte meine Haut.Ich schloss die Augen, um dieses Bild in mir zu verewigen, jedoch wurde ich von der freundlichen Bedienung unterbrochen, die meinen Kaffee an den Tisch brachte.
Als sie wieder im Inneren des Cafés verschwunden war, schenkte ich mir ein wenig aus der Kaffekanne in meine Tasse und hob die Tasse um einen Schluck zu trinken.
Als ich schluckte, bekam ich einen Hustenanfall, denn dieser Kaffee war um einiges stärker als der, den ich von zu Hause kannte.
'Na, Bekanntschaft mit dem starken holländischen Kaffee gemacht?', fragte eine Stimme hinter mir, so dass ich mich, immer noch hustend, umdrehte, um zu sehen, wer gesprochen hatte.
Was ich sah, verschlug mir für einen Moment den Atem: Es war Stefan, und wie er da stand mit einer lässigen Jeans einem dunkelgrünen Hemd, seinen wuscheligen braunen Haaren und den strahlenden Augen, löste er einfach einen Schwarm Schmetterlinge in meinem Bauch aus. `Halt, halt, halt … ich wollte ihm doch aus dem Weg gehen und es ist mehr als unwahrscheinlich, dass er sich überhaupt für mich interessiert, also hör auf mit diesem Gefühlschaos!`, sagte ich mir.
Doch Stefan kam einfach noch die paar Schritte bis zu mir heran und klopfte mir stark auf den Rücken, um meinen Hustenanfall zu stoppen. Er schlug jedoch so heftig, dass ich ein Stück nach vorn rutschte und die Kaffeetasse umkippte, so dass der ganze Inhalt auf meinem T-Shirt landete.
'Oh, tschuldige, das wollte ich nicht', entschuldigte sich Stefan, der sich ein Grinsen jedoch nicht verkneifen konnte. Ich erwiderte nichts, bückte mich nur, um meine Tasche unter dem Tisch hervor zu zerren. Ich kramte mein Portemonnaie heraus, legte einen fünf Euroschein auf den Tisch, sprang auf und lief so schnell ich konnte die Gassen entlang, hinter denen ich den Hafen vermutete.
`Man war das peinlich`, dachte ich mir und blieb kurz stehen, um mich zu orientieren. ` So ein Mist, ich hab keine Ahnung wo ich hier bin…`
Ich drehte um und ging die Gasse wieder zurück, doch auch die nächste kam mir unbekannt vor.
'Was mache ich jetzt nur?', fragte ich mich laut, vielleicht um mir das Gefühl zu geben, ich sei doch nicht allein. Doch leider war es so: Ich war allein, keiner wusste wo ich war und ich kannte mich in dem Städtchen nicht aus.

-Fortsetzung folgt-







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