Klassentreffen

Autor: Stinkekäfer
veröffentlicht am: 20.11.2004




Aufgeregt öffnete er den Brief. Klassentreffen! Sein Herz machte einen Sprung. Wow, ein Klassentreffen… ob sie auch da ist? 15 Jahre hatte er sie nicht mehr gesehen.Seine Gedanken schweiften in die Vergangenheit. Er sah ein kleines zierliches Mädchen, mit langen dunkelblonden Haaren und dunklen Knopfaugen. Ihr lächeln… das hatte ihn schon immer bezaubert. Sie war genau DAS Mädchen, das er haben wollte, doch er war dumm genug, den anderen zu glauben, dass er die Finger von ihr lassen solle. Wenn er daran dachte, könnte er sich noch immer selber in den Hintern treten! Oh Gott, wie dämlich war er nur! Ein paar mal hatte er es versucht, sich ihr zu nähern, aber sie war so schüchtern, so abweisend! Sein Kumpel Wolfgang meinte damals zu ihm, er solle sie sich aus dem Kopf schlagen, er könne was mit dem Busch an der Ecke was anfangen, da hätte er mehr davon!

Nach einer gewissen Zeit hatte er auch die Hoffnung aufgegeben, den egal wer oder wo eine Party war, sie war nie dabei. In der Schule war sie dadurch natürlich eine „ Außenseiterin“ na ja, nicht direkt, alle mochten sie, aber mehr war da nicht. Sie zog sich auch immer zurück, wenn sie merkte, dass sie über ihr Privatleben ausgefragt wurde.

Eine Stimme holte Alex wieder in die Realität zurück.„ Schatz was ist denn nun, kommst du jetzt?“ mit Schmollschnute kam Christin auf ihn zu.Er faltete den Brief und steckte ihn in den Umschlag zurück.„ Ja ich komme“„ Was war denn das für ein Brief?“ neugierig schaute sie ihn mit ihren kalten blauen Augen an.„ Klassentreffen in 2 Wochen“ antwortete er knapp. Er wollt jetzt nicht mit ihr diskutieren.„ Ach ne, alle Schwachmaten treffen sich mal wieder“ spöttelte sie „ da gehst du aber nicht hin“ es klang wie ein Befehl.Er drehte sich langsam zu ihr um. Das war genau die Art, was er überhaupt nicht an ihr mag!Sie merkte, dass er sauer war.„ Was ist los Liebling?“ säuselte sie und schlang ihre Arme um seinen Nacken. Sein Magen krampfte sich zusammen.„ Wie kommst du dazu, meine Klassenkameraden `Schwachmaten´ zu nennen?“ Alex Stimme klang hart.„ Oh Gott, ich bitte dich!“ Entsetzt schaute sie ihn an und löste ihre Umarmung „ du hast wirklich vor, dorthin zu gehen? Zu den ganzen Loosern?“„ Woher willst du wissen, dass alle Looser sind? Du kennst sie doch nicht mal“ er war total aufgebracht! Soviel Arroganz in einem Menschen… wie konnte er sie nur lieben…Er schüttelte den Kopf. Sie baute sich vor ihm auf„ Natürlich kenn ich einige, ich erinnere dich daran, dass wir schon einige getroffen haben“ ihre Stimme klang Eiskalt.„ Die kleine Postbotenschnepfe, oder dein `ach so guter Freund Wolfgang´ der Konkurs gegangen ist, das sind keine Looser im Gegensatz zu dir? Schau dich an, du bist ein erfolgreicher Geschäftsmann, du KANNST dich nicht mit solchen Leuten umgeben, die Ruinieren deinen Ruf!“„ Ich gehe dort hin, ob es dir passt oder nicht, das sind MEINE Freunde, entweder du Akzeptierst das, oder du kannst gehen!“ seine Stimme klang scharf.„ Sag mal was soll das? Du stellst mich vor die Wahl?“ Christin schaute ihn ungläubig an.Sie glaubte, sich verhört zu haben. Ewig hatte es gedauert, bis sie ihn endlich am Haken hatte! Er schwamm im Geld, genau so was hatte sie gesucht! Der Bonus daran war, dass er auch noch verdammt gut aussah und der Hammer im Bett war.„ Wenn du willst, dann geh hin, aber ich will mit!“ sie warf ihre aufblondierten Haare nach hinten. Das fehlte noch, dass sie ihn alleine dort hin lies.„ Hallo??!! Das ist ein Klassentreffen, da hast du nix bei zu suchen“„ Ich bin deine Verlobte, ich habe das recht mitzukommen!“ zeterte sie.„ Nein“ antwortete Alex knapp. „ Wir müssen weiter, die anderen warten“ er schob sie unsanft zur Tür.

Sie drehte den Brief. Von Wolfgang? Was wollte er von ihr? Sabrina öffnete den Brief und las.„ Och nee… Klassentreffen…“ sie stöhnte leise auf. Ihre Freundin schaute sie an.„ Schlechte Nachrichten?“ Nadine schaute sie besorgt an.„ Naja, wie man es nimmt. Wir haben in 2 Wochen Klassentreffen.“ Sie schaute Nadine mit ihren Knopfaugen an.„ Hey, cool! Nach wie viel Jahren seht ihr euch wieder?“„ Nach 15 Jahren… ich geh da nicht hin!“ bestimmt schüttelte sie den Kopf.„ Spinnst du?? Wieso willst du da nicht hin??“ verständnislos schaute sie Sabrina an.„ Was will ich da? Ich war immer `die, die nie Zeit hatte´“ bei der Erinnerung schüttelte Sabrina noch mal den Kopf.„ Die Zeiten haben sich geändert“ Nadine schaute ihr in die Augen „ du bist eine selbstständige, selbstbewusste und wunderschöne Frau!“Sabrina lachte auf „ du spinnst!“ sie umarmte ihre Freundin.„ Ja klar, sonst könnt ich ja nicht mit dir befreundet sein“ lachte jetzt auch Nadine.„ Los geh hin! Du wirst es sonst bereuen, glaub mir!“Sabrina war in der Zwischenzeit aufgestanden und kramte in ihrem Schrank.„ Ah, da ist es ja“ sie öffnete den Umschlag und zog ein Bild heraus.„ Oh Gott, wie ich da aussah“ sie klatschte sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.„ Ach süüüüüüüüüüüüß, das bist du?“ Nadine zeigte auf das kleine zierliche Mädchen, dass auf dem Boden vor den anderen saß.„ Ja… ich musste immer nach vorne, weil ich die kleinste war“ sie schaute weiter und ihr Blick blieb bei einem bestimmten Jungen stehen und sie musste lächeln.„ Na das ist aber auch ein ganz süßer“ Nadine tippte genau auf den Jungen, bei dem auch Sabrina’s Augen heften geblieben sind.„ Jepp, das ist er“ Sabrina seufzte. Alexander… oft hatte sie an ihn denken müssen. Was wohl aus ihm geworden ist? Sie weiß nur, dass er, genauso wie sie, die Stadt verlassen hat.„ Aha!“ Nadine schaute sie Triumphierend an.„ Was… aha?“ irritiert schaute sie ihre Freundin an.„ Warst wohl in ihn verknallt gewesen, hä?“ Nadine grinste.„ Hmmm, was heißt verliebt… ich habe für ihn geschwärmt, aber er hat mich ja fast nie wahrgenommen. Er war auch eine zeitlang mit einer Freundin von mir zusammen und nach der Schule war er 2 Jahre mit meiner besten Freundin zusammen, also war die Sache eher einseitig.“ Sabrina zuckte mit den Schultern und schaute auf den spitzbübisch Lachenden Jungen. Wie er wohl jetzt ausschauen mag? Ganz die Wahrheit hatte sie Nadine nicht erzählt…„ Ok ich sag zu, wenn ich keine Lust habe, brauch ich ja nicht hingehen“ sie griff zum Handy und schrieb Wolfgang eine SMS. Sie überlegte die ganzen 14 Tage, ob sie wirklich hingehen soll.

Die 14 Tage vergingen wie im Fluge. Alex packte am Freitagmorgen seine Tasche, da er dann das ganze Wochenende bei seiner Mutter bleiben würde. Er hatte ein kribbeln im Bauch. Christin Stand in der Tür.„ Ich könnte genauso mit zu deiner Mutter mitkommen.“ fing sie wieder an.„ Reg mich nicht auf“ fuhr Alex sie an. Er hatte die langen Diskussionen satt. Seit einer Woche ritt sie auf dem Thema rum. Er weiß, dass sie Eifersüchtig ist, aber so wie sie sich jetzt aufführte, war es nur noch nervig. Ihm war auch klar, warum sie mit ihm zusammen war, seinetwegen war es nicht, sondern sein Bankkonto. Alex war froh, mal abstand zu bekommen. Er schloss den Reisverschluss seiner Tasche und ging auf Christin zu.„ Ich fahr jetzt, wir sehen uns am Sonntag wieder“ er gab ihr einen Kuss auf die Stirn.„ Na toll!“ sie schubste ihn weg „ dann fahr halt“ sie zog ihren Schmollmund und versuchte verführerisch zu schauen. Er bemerkte es gar nicht, denn er war schon im Gedanken bei ihr. Er hoffte so, sie wieder zu sehen!

„ Also im Geschäft war ich davon überzeugter…“ kritisch betrachtete sich Sabrina im Spiegel. Ihre Mutter klopfte an die Türe und öffnete diese.„ Kleines, du siehst toll aus“ sie war sichtlich begeistert. Überhaupt war sie froh, ihre kleinste Tochter mal wieder im Haus zu haben. Seit sie nach München gezogen ist, sah sie sie kaum noch.„ Meinste Mami?“ sie drehte sich zu ihrer Mutter.„ Ehrlich! Das passt, als ob es für dich geschneidert worden wäre!“ sie ging zu Sabrina und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.Nicht ganz überzeugt schaute Sabrina noch mal in den Spiegel. Der Gelbe Pulli passte wirklich perfekt zu ihren dunklen Augen und brachte den dunklen Teint noch mehr zu Geltung, der Schwarz-Gelbe Plissé Rock brachte ihre zierliche Figur gut zur Geltung. Sie schlupfte noch ihre Stiefel und schaute nervös auf die Uhr. Um 19 Uhr wollten sie sich treffen, es war 18:30 Uhr.„ Na dann mach ich mal langsam los“ sie drückte ihrer Mutter noch ein Küsschen auf die Wange, lief in den Flur und trug dort vor dem Spiegel noch ein bisschen Lipgloss auf.„ Es wird bestimmt nicht spät, bis dann“ sie schnappte sich ihren Auto und Wohnungsschlüssel und setzte sich in ihren Schwarzen Audi TT. Boah… das kribbeln im Bauch war echt heftig. 15 Minuten später stand sie schon vor dem Lokal, sie hatte mit mehr Verkehr gerechnet, sie war die Großstadt gewöhnt, daher hatte sie sich gewaltig in der Zeit verrechnet. Unschlüssig blieb sie im Auto sitzen. Sie war am überlegen, ob sie einfach weiter fahren soll. Gerade wollte sie den Motor wieder Starten, hielt neben ihr ein Auto und ihre damalige beste Freundin stieg aus. Natürlich, wie sollte es anders sein, entdeckte Renate sie auch gleich. Sie stürmte auf das Auto zu und riss die Tür auf.„ Sabrina! Herrlich! Schön, dass du da bist, komm wir gehen zusammen rein“ sie zog Sabrina fast aus dem Auto.Widerwillig stieg sie aus und schloss das Auto ab. Renate fiel ihr um den Hals.„ Mensch, wie geht es dir? Was machst du jetzt?“ sie bombardierte Sabrina mit fragen, dass diese lachen musste.„ Du hast dich ja gar nicht verändert! Immer noch so ne Plaudertasche und neugierig!“ fröhlich hakte sie sich bei Renate ein und sie liefen lachend zu der Gaststätte.Als sie die Türe öffneten, kam ihnen schon lautes Gelächter entgegen. Es war ein riesiges Hallo.Sabrina erkannte alle wieder, keiner hatte sich sehr verändert. Suchend schaute sie sich um. Enttäuscht setzte sie sich neben Renate. Schnell war sie aber von ihrem Gedanken abgelenkt, denn in 15 Jahren hatte sich bei einigen viel getan. Sie bekam gar nicht mit, als die Türe von der Gaststätte geöffnet wurde. Erst als Wolfgang fast über den Tisch gesprungen wäre, merkte sie, dass jemand rein gekommen ist. Langsam drehte sie sich um, Renate begrüßte ihren Exfreund sehr Herzlich und umarmte ihn. Sabrinas Herz schlug bis zum Hals und ihr wurde Schwindelig. ER war da! Alex! Man der sah verdammt gut aus. Er ging lächelnd auf sie zu und reichte ihr die Hand.„ He, Hallo, schön dass du auch da bist“„ Hallo“ ihr Hals war ganz trocken.Alex hatte sich schon wieder weg gedreht und unterhielt sich mit Tanja, mit der er auch eine Zeitlang zusammen war. Sabrina fühlte sich wieder in die Vergangenheit versetzt, zwar dabei, aber nur daneben. Sie seufzte leicht auf.

Sie ist da! Alex bekam total nasse Hände. Er hatte zwar nur ihren Rücken gesehen, aber er wusste, dass ist sie!Wolfgang kam gleich auf ihn zugestürmt und begrüßte ihn herzlich, auch als er sie endlich begrüßen wollte, fiel ihm Renate um den Hals. Dann sah er ihr in die Augen. Sie glänzten immer noch so wie früher, obwohl… ein hauch Traurigkeit glaubte er in ihnen zu entdecken. Der gelbe Pulli stand ihr total gut. Sie sah richtig zerbrechlich aus. Alex sah, dass der Stuhl neben ihr noch frei war und dass Stefan sich dem Stuhl gefährlich näherte. Er schnappte den Stuhl und setzte sich mit einem lauten `wennste nix dagegen hast, bleib ich gleich hier´ neben Sabrina.

„ Ja… nein… kannst du machen“ sie war total durcheinander. Man roch er gut! Sie holte tief Luft.Wolfgang hatte das mit einem breiten Grinsen verfolgt. Er wollte gerade was sagen als Alex ihm einen warnenden Blick zuwarf. Wolfgang hob total unschuldig beide Hände und zuckte mit den Schultern, beide Männer fingen das lachen an.

Es war ein herrlicher Abend. Sie plauderten alle quer durcheinander über Gott und die Welt, es war ein richtiges „Bäumchen wechsel dich“ Spiel jeder saß mal wo anders und quetschte den anderen aus. Sabrina hielt sich zurück, wie früher. Sie beobachtete alles mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es war trotzdem schön, alle mal wieder zu sehen, na ja, fast alle… Diana war schon nach 5 Jahren gestorben… gerade mal 20 Jahre war sie gewesen, dass hatte Sabrina damals hart getroffen, sie waren Freunde, gute Freunde…

Alex hatte sein Handy auf den Tisch gelegt und Sabrina sah im Augenwinkel immer wieder mal, dass es aufleuchtete und durch die Gegend sprang. Alex drückte immer wieder das Gespräch weg. Sie war neugierig, wer so hartnäckig war. Als er dann auf dien Toilette ging, sprang sein Handy wieder wie wild durch die Gegend. Jetzt konnte sie endlich drauf schauen! Ihr Herz rutschte in ihre nicht vorhandene Hosentasche. Christin! `Oh ich Idiot! Das hätte ich mir doch denken können, so ein Mann war selbstverständlich nicht mehr Solo´! Tränen brannten ihr in den Augen. Wolfgang setzte sich gerade neben sie, als das Handy wieder das leuchten und hüpfen anfing.„ Ach ne, Christin!“ er steckte sich den Finger in den Hals und machte würg Geräusche.„ Hat ja lange gedauert, bis sie anruft“ er nahm das Handy in die Hand.„ Es ist jetzt glaub ich das zehnte mal, dass das Handy blinkt“ meinte Sabrina.Wolfgang grinste und drückte auf den grünen Hörer.„ Hallo Christin!“ überschwänglich begrüßte er sie und verdrehte dabei die Augen. Sabrina kicherte.„ Oh, wo Alex ist, keine Ahnung. Er ist mit ner scharfen Tussi vor die Tür…“ weiter kam er nicht, denn Alex stand schon hinter ihm und riss ihm das Handy aus der Hand.„ Was willst du?“ herrschte er sie an. Sabrina wunderte sich über den Ton. Sprach man so mit seiner Freundin?Mehr bekam sie nicht mit, denn Alex ging vor die Tür.„ Ist er denn schon lange mit ihr zusammen?“ versuchte sie so beiläufig wie möglich Wolfgang zu fragen.Der roch natürlich gleich den Braten. Er grinste und gab ihr natürlich bereitwillig Auskunft.„ Was heißt zusammen, sie ist mit seinem Bankkonto zusammen, liebe ist es von ihrer Seite aus nicht“„ Aber von seiner Seite aus oder wie?!“ Sabrina spielte mit dem Bierfilz.„ Glaub ich nicht, denn er hängt noch immer seiner Jugendliebe hinterher“ Wolfgang grinste von einem Ohr zum anderen.„ Aha…“ mehr brachte Sabrina nicht raus. Tanja war bestimmt seine Jugendliebe, schließlich waren die beiden in der Zeit ein Paar.

In der Zwischenzeit stritt sich Alex mit Christin am Telefon. Er verfluchte Wolfgang! Der immer mit seinen doofen Witzen und er hat jetzt den Ärger an der Backe! Das Gekeife am anderen Ende der Leitung wurde unerträglich!„ Christin!“ er versuchte etwas zu sagen, keine Chance. Er legte einfach auf und wartete. Das Handy fing das Vibrieren an. Er nahm ab und wartete.„ Kann ich jetzt auch was sagen?“ fragte er, als er merkte, dass am anderen ende Stille war.„ Na da bin ich gespannt“ kam es wütend zurück.„ Da brauchst du nicht gespannt sein, ich will dass du Ausziehst! Wenn ich am Sonntag nach Hause komme, möchte ich, dass du mit all deinen Sachen verschwunden bist!“Stille. Plötzlich kam ein höhnisches lachen von anderem Ende.„ Das ist doch nicht dein ernst! Du KANNST mich nicht vor die Tür setzten, wir sind verlobt!“ langsam wurde Christin’s Stimme Panisch.„ Soeben habe ich die Verlobung gelöst, bitte geh!“ Alexander klang total ruhig. Es klickte in der Leitung.Er schüttelte den Kopf. Das hätte er schon viel früher machen sollen. Alex strich sich noch mal durch seine Haare und ging wieder rein. Er blieb stehen, als er sah, dass Wolfgang und Sabrina die Köpfe zusammen gesteckt haben und lachten. Toll! Was soll das jetzt? Wolfgang weiß doch bescheit…Er setzte sich zur Tanja und die beiden plauderten ausgelassen miteinander, aber Alex ließ die anderen beiden nicht aus den Augen.

„ Ich muss mal an die frische Luft“ Sabrina stand von ihrem Platz auf. Sie hielt es nicht mehr aus. Im Augenwinkel hatte sie Alex und Tanja beobachtet, es war alles so wie früher zwischen den beiden, so vertraut.Sie trat vor die Tür. Kalte Novemberluft schlug ihr entgegen.„ Mist, ich hätte meine Jacke mitnehmen sollen“ murmelte sie wütend über sich selbst.„ Du kannst auch meine haben“ bei der Stimme zuckte Sabrina zusammen und spürte schon den Warmen Stoff von Alex Sakko auf ihren Schultern.Sie kuschelte sich hinein und sog den Duft von seinem Rasierwasser tief in ihre Lungen.„ Und… vermisst dich deine Freundin?“ Sabrina wurde rot. Gott sei dank war es dunkel und Alex bemerkte es nicht.„ Ich… wir… wir sind nicht mehr zusammen“ jetzt wurde er rot und dankte Gott für die Dunkelheit.„ Wo wohnst du jetzt überhaupt?“ Er wechselte das Thema.„ In München und du?“„ In Halle“ er schaute sie an und musste Lachen. Sie schaute ihn total irritiert an.„ Wa… was lachst du jetzt?“ Sabrina wurde total unsicher.„ Du hast dich gar nicht verändert. Mein Lachen ist nicht bös gemeint, aber ich habe mir so meine Gedanken gemacht, wie du wohl jetzt ausschaust und was du so treibst“ er grinste wieder „ also vom Aussehen her hast du dich nicht verändert, du schaust immer noch so süß aus wie früher“Hatte sie richtig gehört? Er fand sie früher süß? Ihr Herz raste.„ Du hast dich aber auch nicht verändert, außer dass deine Figur etwas `Männlicher´ geworden ist“ jetzt musste auch sie lachen. Die Anspannung fiel von ihr ab. Sie kamen ins Plaudern, was jeder in der Zeit so gemacht hatte.„ Ich glaube wir gehen wieder rein, drinnen ist es doch gemütlicher“ er legte einen Arm um ihre Schultern und zog sie mit sich.Drinnen angekommen, setzten sie sich an den Tisch und plauderten bis sie schon fast beim Reden staubten. So nach und nach verabschiedeten sich alle, nur Alex und Sabrina blieben noch sitzen. Die Bedienung kam zu den beiden rüber.„ Sorry, wir schließen gleich, kann ich bei euch Abkassieren?“ fragte sie Vorsichtig. Beide schreckten hoch.„ Oh Gott schon so spät?“ Sabrina schaute auf die Uhr. Schon 2 Uhr! Sie griff zu ihrem Handy und rief ihre Mutter an.„Ja?“ sie merkte, dass sie besorgt klang.„ Mami, tut mir leid, wir haben uns verquatscht! Ich komme später, weiß nicht wann genau, nur das du bescheid weißt“„ Oh Gott sei dank, ich habe mir echt Sorgen gemacht! Dann weiß ich bescheid, viel Spaß noch!“ sie legten auf.Sabrina holte ihren Geldbeutel heraus und wollte Zahlen.„ Ist schon Bezahlt“ die Bedienung zwinkerte Alex zu.„ Nein, dass will ich nicht!“ ihr war das sichtlich unangenehm.„ Doch das passt schon!“ er legte seine Hand auf die ihrige.„ Hast du deine Mutter angerufen?“ er schaute sie schmunzelnd an.„ Ja… das ist einfach so… es war früher noch viel schlimmer, ich durfte ja nicht mal alleine in die Stadt, geschweige denn zu meiner Freundin.“ Sie wurde wieder leicht rot „ deshalb bin ich auch ausgezogen, erst in eine eigene Wohnung und als mir das nichts gebracht hat, dann nach München. Meine Mutter hat mich mit ihrer liebe fast erdrückt. Ich durfte ja nicht mal auf Geburtstagspartys.“ Sie zuckte mit den Schultern.Jetzt verstand Alex.„ Deshalb hast du dich so rar gemacht“„ Bestimmt nicht freiwillig, ich wäre lieber dabei gewesen. Ihr wenn am Montag über die Party vom Samstag geredet habt, ich konnte nie mitreden, ich kam mir immer so doof vor. Vor allem war mir das alles Peinlich. Keiner von euch hätte mich wahrscheinlich verstanden, aber was soll’s, jetzt ist es vorbei“ Sabrina schaute ihn in die Augen. Ihr wurde heiß und kalt. Alex machte den Mund auf um etwas zu sagen, als plötzlich die Tür von der Gaststätte aufgerissen wurde. Christin stand in der Tür. Alex glaubte seinen Augen nicht zu trauen, genauso ging es Christin.„ Schatz, ich glaube wir müssen reden“ sie kam auf die beiden zu und fixierte Sabrina mit ihren eiskalten Blauen Augen. Sabrina merkte, dass sie ein teueres Kostüm trug. Sie schluckte.„ Ich glaube, ich gehe besser“ sie stand hastig auf.„ Danke für die Getränke… man sieht sich spätestens zum nächsten Klassentreffen“ sie raffte eilig nach ihrer Jacke und Tasche, drehte sich auf dem Absatz um und lief eilig aus der Gaststätte. Draußen holte sie erstmal Luft. Ihr war schlecht. Wie konnte sie sich nur einbilden, dass Alex sie Interessant finden könnte, wenn er so eine Freundin hatte. Sie war genau das Gegenteil von ihr! Christin war mindestens 1,75m groß und hatte eine makellose Haut und ellenlange Beine und sie? Sie hatte gerade mal Gehwarzen (Beine)… sie brachte mickrige 1,58m auf die Messlatte und schaut aus wie ein kleiner Trampel neben diesem Modepüppchen. Sabrina schüttelte noch mal den Kopf und kämpfte mit den Tränen. Es gelang ihr nicht, sie kullerten ihr aus den Augen, die Wange herunter.Langsam lief sie zu ihrem Auto, sperrte auf und setzte sich hinter das Steuer. Da kramte sie sich erst mal ein Taschentuch aus ihrer Handtasche, trocknete die Tränen und ließ den Motor an.Bei ihren Eltern angekommen, machte sie sich noch eine heiße Milch und ging in ihr früheres Kinderzimmer. Sie zog ihren Schlafanzug an und kuschelte sich mit der Tasse in der Hand in ihr Bett. Sie ließ den ganzen Abend Revue passieren. Es war schön, alle mal wieder gesehen zu haben. Viele waren verheiratet und hatten Kinder, manche geschieden. Jeder ist so seinen Weg gegangen. Sie hatte festgestellt, dass Alex, Tanja und sie die einzigen waren, die noch nicht verheiratet waren, geschweige denn Kinder hatten. Alexander… der Name stich ihr ins Herz wie eine heiße Nadel. Von wegen, sie sind nicht mehr zusammen… Wütend über sich selbst machte sie das Licht aus. Sie wollte nur noch schlafen.

„ Sag mal, was soll das?“ aufgebracht sprang Alex vom Stuhl hoch „ wie hast du mich überhaupt gefunden?“ er starrte sie wütend an.„ Ich mag zwar Blond sein, aber blöd bin ich noch lange nicht“ säuselte Christin zuckersüß und zog eine Kopie von der Einladung aus ihrer BOSS Tasche.„ Ich fasse es nicht! Du Kopierst meine Post?“ er schrie fast. Der Wirt und die Bedienung schauten um die Ecke und fingen das Tuscheln an. Das brachte Alex fast zur Weißglut. Er packte Christin am Arm und zog sie nach draußen.„ Ich dachte mir schon, dass so ein kleines Flittchen ihre Finger mit im Spiel hat“ sie grinste selbstgefällig „ und klein im wahrsten Sinne des Wortes“ Christin lachte überheblich auf. Sie war sich sicher, dass `diese´ Person ihr niemals das Wasser reichen konnte.Er schaute sie an. Ekel stieg in ihm hoch.„ Oh Gott bist du selbstgefällig“ angewidert schaute er sie an „ es ist aus und vorbei zwischen uns! Das hätte ich schon längst tun sollen! Sabrina spielt dabei keine Rolle!“„ Liebling… Bärchen… ich liebe dich doch… du mich auch, wir sind Verlobt“ in wenigen schritten war sie bei ihm, legte ihre Arme um seinen Hals und fing an, ihn zu küssen. Sie durfte nichts unversucht lassen. Ihre Hand wanderte langsam in Richtung Reißverschluss von seiner Hose.Er fasste es nicht! Alex packte ihre Arme und stieß sie von sich weg.„ Du liebst mich? DU liebst MICH? Du liebst höchstens dich selber und… ach ja… mein Geldbeutel! In den bist du total verschossen! Es ist aus! Lese es mir von den Lippen ab… A U S!!“ er schrie sie an.„ Verschwinde aus meiner Wohnung und noch viel besser, verschwinde aus meinem Leben!“Er drehte sich um und ging zu seinem BMW.„ Das wirst du bereuen!“ keifte ihm Christin hinterher. Er drehte sich um und lachte.„ Wenn es jemand bereut, dann du! Ab Montag musst du wieder aufs Arbeitsamt, denn jetzt hast du keinen Goldesel mehr!“ kaum ausgesprochen, saß er schon im Auto und ließ den Motor an.Christin blieb wie ein begossener Pudel stehen. Verloren! Sie hatte tatsächlich ihr tolles, schickes Leben verloren. Doch plötzlich kam ein lächeln auf ihre Lippen, sie griff nach dem Handy und wählte eine Nummer. Alex war nicht der einigste mit Geld!„ Hallo Marcus… wie geht’s?“ säuselte sie in ihr Handy und ging auf ihr Auto zu.

Alex fuhr viel zu schnell, vor lauter Wut trat er fast das Gaspedal durch. Er bremste ab, genau rechtzeitig, da stand tatsächlich eine Radarkontrolle. Er schüttelte über sich selbst den Kopf. Der Abend war so schön! Sie hatten sich so klasse unterhalten, bis… na ja bis Christin aufgetaucht ist. Er hatte nicht mal eine Telefonnummer, oder Handynummer geschweige denn, die Adresse von Sabrina. An einer roten Ampel raufte er sich die Haare. Er wollte ihr gerade gestehen, dass er sie seit der 8. Klasse liebte, aber nein… mit der Faust schlug er gegen das Lenkrad. Jetzt konnte er sowieso nichts mehr ändern. Müde rieb er sich die Augen. Jetzt wollte er nur noch heim, ins Bett.

Am nächsten morgen, bzw. Mittag krabbelte Sabrina aus dem Bett. Sie fühlte sich total gerädert. Ihre Mutter war schon wach und machte sich am Sonntagsbraten zu schaffen.„ Hmmm, das riecht total lecker“ Sabrina merkte, dass sie totalen Hunger hatte. Rasch schlüpfte sie unter die Dusche und machte sich fertig. Nach dem Mittagessen wollte sie sich wieder auf den Heimweg machen. Ihr Herz war richtig schwer. Beim Essen löcherte ihre Mutter sie nach Details, wie es auf dem Klassentreffen den war. Sie redeten und lachten, dann kam der Zeitpunkt, wo Sabrina ihre Tasche wieder packte.„ Musst du wirklich schon los?“ ihre Mutter sah sie traurig an.„ Ja, Mami, ich melde mich, wenn ich zuhause angekommen bin“ sie umarmte ihre Mutter ganz fest, gab ihr einen Kuss und lief zum Auto.

Auf der Autobahn drehte sie die Musik auf volle Lautstärke auf und sang lauthals mit. Ihre Laune besserte sich immer mehr, umso näher sie München kam. Hier fühlte sie sich wohl! Nadine wohnt gleich in der Nachbarswohnung. Als Sabrina die Treppe hoch ging, spitzte sie durch den Türspalt und riss auch gleich die Tür auf, als sie sah, dass es ihre Freundin war.„ Aaaah, da bist du ja!“ sie hüpfte auf und ab, wie ein kleiner Gummiball „ ich hab schon auf dich gewartet, Erzääääääähl… wie war es? War er auch da?“ neugierig schlich sie um Sabrina rum.„ Es war Interessant, ja und er war auch da… kurz darauf kam seine Freundin“ ihr schnürte es die Kehle zu.„ Hä? Bitte? Er hat seine Alte dabei gehabt?“ verständnislos schaute Nadine sie an. In kurzen Worten hatte Sabrina alles erzählt, auch das Gespräch vor der Tür.„ Das war glaub ich dass, was mich so getroffen hat“ überlegte sie „ er sagt zu mir es ist Schluss und dann steht `Madam Kleiderständer´ in der Tür. Aber was soll’s, warum soll sich ausgerechnet das ändern“ sie zuckte traurig mit den Schultern.„ Habt ihr Telefonnummern ausgetauscht?“ Nadine schaute sie prüfend an. Doch ihre Freundin schüttelte den Kopf. Sie wollte nicht mehr über das Thema reden, sie hatte es schon abgehakt.

Alex wachte schon ziemlich bald auf. Er dachte über den vergangenen Abend nach. Er kochte vor Wut! Wegen Christin und vor allem wegen sich selbst. Er setzte sich im Bett auf und griff nach seinem Handy und wählte Wolfgangs Nummer.„ Was…?“ kam es verschlafen aus der Leitung.„ Wir müssen uns treffen“ war Alex knappe Antwort.„ He Alter! Hast du schon mal auf die Uhr geschaut?“ Wolfgang hörte sich ziemlich sauer an.„ DU hast mich gestern Abend in Schwierigkeiten gebracht, DU darfst das wieder ausbügeln! In einer Stunde im Café Leonardo“„Ich? Dir Schwierigkeiten?“ er verstand gar nichts mehr.„ Keinen Diskussion, sondern sei Pünktlich! Ach ja bring bitte die Adressenliste mit“ er legte auf. Er musste alles versuchen!Pünktlich auf die Minute stand Wolfgang im Café und suchte Alex. Als er ihn sah, kam er auf ihn zu und schaute ihn fragend an.„ So, jetzt will ich wissen, was passiert ist“ er ließ sich auf den Stuhl sinken. Alex hatte schon Frühstück bestellt.„ Durch deine Aktion `scharfe Tussi vor der Tür´ stand gestern Abend noch Christin auf der Matte!“Wolfgang verschluckte sich an seinem Kaffee. Ungläubig starrte er Alex an, der nur mit dem Kopf nickt. Wolfgang brach im schallenden Gelächter aus.„ Oh Gott, echt? Die Braut hat sie doch nicht mehr alle! Was wollte sie?“ er wischte sich eine Lachträne aus dem Auge.Alex erzählte Wolfgang das Telefonat mit Christin, dass er Schluss gemacht hat und wie sie plötzlich in der Gaststätte aufgetaucht ist.„ Gerade, als ich es Sabrina erzählen wollte… meine Gefühle…“ er spielte mit der Serviette.„ Hast du die wohl immer noch so Intensiv?“ ungläubig schüttelt Wolfgang den Kopf.„ Ja… es hat sich die ganzen Jahre nichts verändert, außer das sie noch hübscher geworden ist“ er schaute Wolfgang in die Augen.„ Oh man, dich hat’s echt erwischt“ er grinste und kramte die Adressenliste heraus.„ Hast Glück, dass ich auf die Idee gekommen bin, das alle ihre Adresse, mit allem drum und dran Aufschreiben sollen, sie hat sogar Internet“ Alex rupfte ihm die Liste aus der Hand und schrieb mit leuchtenden Augen die Adresse Telefonnummern und Internetadresse ab.

Als er wieder in Halle angekommen ist, war er schon gespannt, ob Christin das Feld geräumt hat. Er sperrte die Wohnungstüre auf. Ja, sie war weg. Die Garderobe war leer. Langsam ging er durch die Wohnung und schaute, was alles weg war. Er war erstaunt, er dachte schon, wenn er nach hause kommt, dass die ganze Bude ausgeräumt ist, aber Christin hat nur das mitgenommen, was ihr gehört. Er ging ins Schlafzimmer und packte die Tasche aus.Er griff zum Telefon und bestellte sich was bei seinem Lieblingschinesen. Dann stellte er sich unter die Dusche. Soll er sie nun Anrufen, oder nicht? Vielleicht ist es besser, er wartet noch ein bisschen. Es Klingelte an der Tür. Das ist sein Essen, er hatte gewaltigen Hunger. Als er satt gegessen auf sein Sofa sank, schweiften seine Gedanken wieder zu Sabrina. Wie wunderschön sie doch war. Er dachte an ihre zarte Haut, wie er seine Hand auf ihre legte, oder ihren Duft, sie roch nach Vanille. Er schloss die Augen und schlief kurz darauf ein.

Sie lag in ihrer Badewanne. Lauter Kerzen erhellten das Badezimmer. Leise hörte sie `XANDRIA´, Keltische klänge berieselten sie. Ihre Gedanken schweiften immer wieder zu Alexander. Seine grünen Augen, die blonden Haare, vor allem sein Lächeln. Das hatte sich auch nicht verändert, immer noch so spitzbübisch. Sie dachte an seine Lippen und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Sie stellte sich vor, wie sich diese Lippen ihren näherten. NEIN! Daran darf sie gar nicht erst denken! Er hat eine Beziehung, er ist Tabu! Sabrina gähnte und stieg aus der Wanne. Sie Cremte ihren Körper mit der Vanillecreme ein und schlüpfte in ihren Flanell Schlafanzug.Sie hatte ja noch eine Woche Urlaub, trotzdem war sie Hundemüde. Sie kuschelte sich in ihre Bettdecke und machte den Fernseher an. Durch die Dauerberieselung schlief sie kurz darauf ein. Sie fiel in einen Unruhigen schlaf.

Alex wachte mit Kreuzschmerzen auf. Er musste sich jetzt unbedingt eine neue, vor allem bequeme Couch kaufen. Stöhnend richtet er sich auf. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm, dass er noch eine Stunde Zeit hatte, bevor er in die Arbeit musste. Sein Blick fiel auf den Zettel mit Sabrinas Adresse. Kurz entschlossen griff er nach dem Telefon und rief seinen Chef an. Wie er es sich gedacht hatte, war es für ihn kein Problem Urlaub zu bekommen. Zwei Stunden Später saß er hinter seinem Steuer und scheuchte seinen BMW Richtung München. Er legte seine neue CD von `XANDRIA´ rein und gab Gas. Wenn er ohne Pause durchfahren würde, wäre er in ungefähr 4 Stunden in München.

Am Morgen stand Sabrina ganz früh auf, sie hatte vor, die ganze Wohnung zu Putzen. Sie zog ihre alte Jogginghose an, ihr uraltes Lieblings T-Shirt, band ihre Hüftlangen Haare zu einem Knoten hoch und machte die Musik lauter. Innerlich stöhnte sie auf, wenn sie nur an das Putzen dachte und war froh, dass sie eine kleine Wohnung hatte. Wenn sie sich ran hält, würde sie in 3 Stunden fertig sein. Vielleicht tat es ganz gut und sie würde nicht die ganze zeit über Alexander nachdenken.

Er fuhr wie ein besessener. 3 Stunden und 44 Minuten später passierte er das Ortsschild `München´. Er hatte in sein Navigationssystem die Adresse von Sabrina eingegeben. Eine viertel Stunde später stand er genau vor der Haustüre. Seine Hände wurden nass. Toll, jetzt war er da und nun? Zehn Minuten vergingen und ihm fiel nichts ein. Kurzum griff er nach seinem Handy und schrieb eine SMS.

Sabrina war gerade fertig geworden und machte die Musik leiser, als ihr Handy klingelte. Hä? Die Nummer kannte sie nicht. Sie Öffnete die SMS und las:

Ich muss die ganze Zeit an dich denken.Du hast mir den Kopf verdreht.

Wer bist du?

Jemand den du schon lange kennst undDem du nicht mehr aus dem Kopf gehst.

Sabrina klopfte das Herz bis zum Hals und ihre Hände wurden nass. Kann das sein? Ist ER es? Woher hatte er ihre Nummer?

Bist du sicher, dass du mich meinst?Was sagt deine Freundin dazu?

In Alex Magen fing es das kribbeln an. Aha! Sie wusste, dass es er war, also muss sie auch was für ihn Empfinden.

Ich habe dir gesagt, dass Schluss ist, das stimmte auch.Christin kann nicht verlieren. Sie hat mich nicht geliebtUnd ich sie auch nicht… Ich liebe nur eine…

Und wen?

Sabrina hatte Angst vor der Antwort. Wenn es nun doch nicht so ist, wie sie es denkt? Es kam ihr ewig vor, bis das Handy wieder Klingelte.

DICH!

MICH?






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