Gespielte Gefühle

Autor: Traumtänzerin
veröffentlicht am: 19.09.2007




Drei ganze Wochen freute ich mich auf die Klassenfahrt nach Holland, doch im Prinzip war es die reinste Katastrophe.....

Eigentlich war ich schon die ganze Zeit hinter Max her, ein Junge aus meinem Kurs, den ich gerade erst kennen gelernt hatte, sehr schüchtern, doch ziemlich viel Ausstrahlung und geheimnisvoll war er auch. Zu meiner großen Überraschung kamen wir uns dann auch am ersten Abend auf der Klassenfahrt ziemlich nahe. Doch am nächsten Tag, es wusste natürlich jeder, dass etwas zwischen uns gelaufen war, gab es schon die ersten Streitigkeiten. Es wurde so viel erzählt, über mich und Malte (seinem besten Freund) nur weil wir alleine am Strand waren und doch habe wir nur über Max gesprochen. Vertrauen herrschte zwischen mir und Max noch lange nicht und schließlich fand ich auch heraus, dass es niemals im Leben Liebe war, zwischen uns. Zudem musste ich langsam aber sicher zugeben, dass ich mich zu einem anderen hingezogen fühlte. Es war Philipp, der mich so begeisterte.....jedoch hatte ich keine Ahnung was ich tun sollte. Meine Freundin riet mir, Max die Wahrheit zu sagen, doch habe ich in der Beziehung einen kleinen Tick. Wenn ich dem einem die Wahrheit sagen, muss ich es bei dem anderen auch tun. Nun gut, ich entschloss mich Max die Wahrheit zu sagen und fuhr mit dem Fahrrad zum Strand. Max wusste sofort bescheid, als ich ihn bat, mit mir ein Stück zu gehen....,,Du willst mich nicht, stimmts', sagte er während er meine Hand langsam aus seiner sinken lies...Ich wusste nicht was ich sagen sollte, doch zugleich rauschten tausend Gedanken in meinem Kopf umher. Ich nickte nur stumm. Er blieb stehen und sah mir in die Augen...,,Warum?'. Diese Frage hatte ich gefürchtet, schon die ganze Zeit, warum?? Ja, warum eigentlich?? War es nicht eigentlich wegen Philipp??Oder sollte ich ihm vielleicht einfach mal nicht die Wahrheit auf die Nase binden?,, Ich glaube, dass wir einfach nicht zusammen glücklich werden können, weil wir uns so gut wie gar nicht kennen und wir fast nur gestritten haben, seitdem wir hier sind', sagte ich bedrückt und senkte den Kopf. Darauf hin ging Max einfach fort und lies mich allein zurück. Puhh, dachte ich zu aller erst, geschafft, doch stand mir noch das Gespräch mit Philipp bevor. Ich traf ihn in seinem Haus an und überfiel ihn gleich mit meinem Gesprächsdrang. Wir setzten uns vor die Eingangstür und langsam aber sicher fingen meine Hände an zu zittern. Nun gut, ich war nun da, wo ich eigentlich schon lange hätte sein wollen, nun musste ich die Gelegenheit nutzen.,, Philipp, ich weiß nicht, ob du es schon mitbekommen hast, aber ich bin nicht mehr mit Max zusammen', sagte ich und starrte ihn unentwegt an.,, Nein, das wusste ich noch nicht, wieso?', fragte er neugierig und fing an, sich eine Zigarette zu drehen. er wirkte zunehmend nervös und völlig hibbelig.,, Naja, um wenigstens ehrlich zu dir zu sein, bist du der Grund', sagte ich leise und versuchte die Distanz zwischen uns etwas zu verringern. Abrupt hörte er auf, an seiner Zigarette rum zu drehen und sah mich erschrocken an. Ich wusste genau, was in seinem Kopf vorging...Ich??Wieso denn nur ich?? Um diese schmerzende Stille zu durchbrechen fügte ich gleich hinzu:,, Naja, es ist einfach so, dass ich während der ganzen Woche gemerkt habe, dass du mir total gefällst und du hast mich einfach mit deinem Gitarrenspiel begeistert'. Noch bevor er etwas sagen konnte, standen aufeinmal zehn Leute um uns herum, die völlig planlos auf mich einredeten und von mir wissen wollte, warum ich nicht mehr mit Max zusammen war. Doch weder ich konnte etwas sagen, noch die anderen bekamen eine Antwort, den Philipp stand auf, nahm mich an die Hand und zog mich mit. Wir gingen ein paar Minuten und setzten uns dann auf eine Baumwurzel auf halber Höhe eines Hügels. Philipp gestand mir, dass auch ich sein Typ wäre und das ich ihn von meiner Art her völlig begeistert hätte. Plötzlich nahm er meinen Arm und schob den Jackenärmel ein bißchen hoch, sodass der Arm bis zur Elle sichtbar wurde. Dann fing er langsam an, über meine Brandwunde am Arm zu streicheln, die ich mir am Abend vorher zugezogen hatte. Dann hielt er meine Hand, ganz fest, lieh mir seinen Pullover, weil es dort oben furchtbar kalt war und schließlich sagte er diese acht kleinen Worte: Valerie-mach-was-damit-ich-nicht-einschlafe. Das erste was mir in diesem Moment durch den Kopf ging, war ihn zu küssen, doch bevor ich mir noch eine zweite Möglichkeit im Kopf ausmalen konnte, küsste er mich. Es war ein so unglaublich zärtlicher Kuss und ich glaube sogar gefühlt zu haben, dass sich meine Nackenhaare hochgestellt haben. Noch nie habe ich bei einem Kuss soviel Zärtlichkeit bekommen, wie bei diesem, doch bevor ich wieder klar denken konnte wurde ich aufeinmal aus meinem Traum entrissen.,,Valerie, ich glaube, da kommt jemand', sagte Philipp. Wir sahen beide auf und spähten nach unten. ,, Das ist Max', sagten beide gleichzeitig und richteten sich auf. Max kam schwankend den Berg rauf und ich hatte die schlimmsten Befürchtungen. Angst hatte ich, große Angst, dass er uns gesehen haben könnte. Ich wollte nicht, dass Philipp da mit reingezogen wird. Doch Max lief stumpf an uns vorbei und stellte sich etwa zwei Meter über uns an einen Baum lehnend hin.,,Ich geh mal zu ihm', sagte ich zu Philipp, berührte noch einmal seine Hand und machte mich auf zu Max.,, Was ist los?', fragte ich überflüssigerweise, doch Max schien redseelieger zu sein, als am frühen Abend.,, Ich bin jetzt fünf Stunden durch diesen beschissenen Park gelaufen und habe dich gesucht', sagte er. Er war voll....
,,Wieso hast du mich gesucht?', fragte ich gespannt und setzte mich.,, Will ich nicht sagen, sonst mache ich alles kaputt', sagte er niedergeschlagen und setzte sich neben mich.,, Max, wenn, dann habe ich alles kaputt gemacht, also sag mir endlich was los ist und sag mir, was du sagen willst', sagte ich. Max schluckte.,, Valerie, ich bin jetzt hier herum geirrt wie ein Bekloppter, um dir zu sagen, dass ich dich liebe', sagte er. Für mich brach in diesem Moment eine Welt zusammen. Warum musste er nur so verdammt ehrlich sein??,,Ich glaube nicht, dass es allein daran liegt, dass du glaubst, dass wir nicht zusammen glücklich sein können, dass du mit mir schluss gemacht hast. Es gibt noch einen andren Grund, oder?', sagte er und sah mich an.,, Ja, Max, es gibt einen andren Grund, aber kannst du dir den nicht schon denken', fügte ich hoffnungsvoll hinzu. Er schüttelte den Kopf.,, Philipp', sagte ich kurz und knapp. Aufeinmal sprang Max auf, wie ein Bekloppter und warf seine volle Bierdose gegen einen Baum. Diese Gelegenheit nutzte ich, um die Flucht zu ergreifen. An diesem Abend habe ich die Nacht noch bei Philipp verbracht, jedoch ist nichts weiter passiert. Mit Max bin ich mittlerweile wieder ganz gut befreundet, jedoch sind seine Gefühle schon ein bißchen problematisch. Mit Philipp habe ich seit der Nacht kein Wort mehr geredet, da ich zwei Tage nach der Klassenfahrt herausgefunden habe, dass er eine Freundin hat. Das einzigste, was mir jetzt noch bleibt, sind die Erinnerungen und das störende Gefühl in ihn verliebt zu sein, doch viel Hoffnung habe ich nicht, die habe ich nämlich schon lange aufgegeben....

Diese Geschichte ist jetzt vier Wochen alt....

ich hoffe, die Geschichte hat wenigstens euch gefallen und ich würde mich freuen, wenn ich von euch Kommentare bekommen würde...

LG Valerie









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