Eine zweite Chance Teil 3

Autor: Dani
veröffentlicht am: 27.08.2007




Mit einem Satz war ich auf den Beinen und schaute mich um, um festzustellen, woher die Kälte auf meinem Rücken stammte.
Oh nein, vor mir stand wieder der dämliche Typ von vorhin. Diesmal mit einer Flasche Sonnencreme in der Hand.
'Nun mal nicht so aufgebracht, schöne Frau, das steht dir nicht… ich wollte nur deinen hübschen Rücken vor der Sonne schützen.', kam zwischen seinen, zu einem Lächeln verzogenen, Lippen hervor.
Ich kochte innerlich, schnappte mir mein T-Shirt, zog es über den Kopf, raffte mein Handtuch und meine Tasche zusammen und machte mich auf den Weg zurück zum Internat. Wie kann ein Mensch nur so süffisant und selbstverliebt sein? Aber wahrscheinlich ist das seine Masche, mit der er jede Woche ein anderes Mädchen anmacht…tja, bei mir nicht! Er sieht zwar ganz gut aus, aber mit so jemandem will ich nichts zu tun haben, basta.

Am Internat angekommen, spürte ich deutlich die Blicke der anderen Schüler …klar, ich hatte ja auch nur meinen Bikini und darüber ein knappes T-Shirt an. Ich beeilte mich also, zu meinem Zimmer zu gelangen. Dort hängte ich mein feuchtes Handtuch auf, schnappte mir meine Lieblings-CD und legte mich auf mein Bett.
Mit Hilfe der Musik war ich dann auch schnell eingeschlafen und wachte erst wieder auf, als Lena lautstark in das Zimmer rauschte: ' Sag mal Vivi, warum bist du denn vorhin einfach gegangen?'
'Weil ich einfach keine Lust auf diesen arroganten Schnösel hatte!' 'Ach du meinst Stefan?', wollte sie wissen. 'Ach, ihr scheint euch ja schon gut zu kennen…', stichelte ich dagegen.

Und da sie wurde rot…Volltreffer, ich hatte anscheinend Recht gehabt. 'Na Lenchen, dann erklär mir das ganze mal bitte!'

'Hmm, na gut also… ja ich weiß gar nicht wie ich dir das sagen soll… Stefan ist…er ist mein Bruder und ich habe ihn zum See gerufen, weil ich wollte, dass ihr euch kennen lernt!', war alles, was Lena dazu zu sagen hatte.
Ich sollte ihn also kennen lernen, aber warum hat sie ihn mir nicht einfach ganz normal vorgestellt, wie jeder andere normale Mensch auch?
Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Sie wollte mich mit ihrem Bruder verkuppeln!Oh nein, ohne mich…zu meinen ganzen Problemen brauch ich jetzt nicht auch noch einen Freund.

Als wir später beim Abendessen saßen, hatte sich mein Groll gegen Lenas Aktion soweit gelegt.
Dann klingelte mein Handy, mein Gott wie peinlich, der ganze Essraum starrte mich an, also beeilte ich mich aufzustehen und hinaus zu gehen um in Ruhe zu telefonieren.
Meine Mutter war dran und ich wollte einfach nicht glauben, was sie mir erzählte: Sie und Detlef wollten heiraten, nächsten Monat schon… doch dann kam das schlimmste überhaupt: Sie war schwanger…schwanger von diesem Monster und ich würde gleichzeitig ihn zum Stiefvater und ein
Geschwisterchen bekommen. Das war mehr als ich ertragen konnte und mein einziger Gedanke war: Weg, weg von den ganzen Problemen, weg von dem Monster, weg von der Zukunft.

Also lief ich los, ohne zu wissen wohin, ich rannte einfach. Die körperliche Anstrengung tat mir gut, doch irgendwann war ich zu erschöpft um noch weiter zu laufen. Ich blieb stehen und schaute mir zum ersten mal, seit ich los gelaufen war an, wo ich war.

Zu meiner Überraschung stand ich auf einer kleinen Waldlichtung…ich hatte gar nicht registriert, dass ich durch den Wald gelaufen war. Dann schaute ich nach oben und stellte fest, dass es schon zu dämmern begann. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich fast zwei Stunden durch die Gegend gelaufen war.

-Fortsetzung folgt-







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