Markus und sein Leben vor Lisa

Autor: AutorenNeuling
veröffentlicht am: 24.05.2007




Markus und sein Leben vor Lisa

Dunkel war es im Zimmer, als es an der Tür klopfte. Noch bevor Markus etwas wie 'Draußen bleiben' erwidern konnte, flog die Zimmertür auf und seine Mutter kam ins Zimmer.'Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht den ganzen Tag vor dem PC hocken sollst' drang die Stimme seiner Mutter grell zu ihm durch.
Aufgeschreckt blickte er hoch und fühlte sich derart aus seinen Gedanken gerissen, dass er auf die Provokation seiner Mutter einging und entgegnete: ' Wie oft habe ich dir gesagt du sollst nicht ins Zimmer gestürmt kommen ohne zu warten bis ich herein sage...!!!!'

Da dieser wenig kommunikative Gesprächsablauf beiden nur zu gut bekannt war, setzte seine Mutter ihre grimmige Miene auf und verliess das Zimmer, leise murmelnd.

'Endlich wieder Ruhe', dachte Markus als er sich wieder seinem PC zuwendete. Kurz dachte er über die Worte seiner Mutter nach, verdrängte aber diesen Gedanken ganz schnell wieder. 'Nein, ich bin nicht süchtig', machte er sich klar und startete sein geliebtes Spiel Counterstrike.
Nach etlichen Runden des sinnlosen Geballeres hielt er inne, setzte das Headset ab und kehrte aus seiner Gedankenwelt zurück in die Realität.
'Mann habe ich einen Schmacht, endlich Zeit für eine ordentliche Tüte', freute er sich.Verstohlen grapschte er sich seine Zigarettenpackung, löste einen Papierfilter und schlich sich leise zu seiner Zimmertür.
Er horchte......ein dumpfes Gespräch seiner Eltern drang aus dem Wohnzimmer zu ihm herüber.

'Gut', dachte er sich und holte flux seine Tüte mit dem grünen Inhalt aus der Hosentasche hervor.
Gekonnt bröselte er die ersten Knospen in das Blättchen als es erneut an der Tür klopfte.Sein Herz rutschte ihm in die Hose. 'Einen Moment bitte', krächzte er und packte hastig alles belastende Material unter ein Blatt Papier.
Die Tür ging erneut auf und sein Vater steckte seinen Kopf durch die Tür.'Warum bist du denn immer so unfreundlich zu deiner Mutter?' seuselte er ins dunkle Zimmer.
Markus hielt die Luft an und zählte bis zehn.
Nur zu oft war er ausgerastet und wollte die Situation nicht eskalieren lassen. Nein, dieses Mal wollte er nur entspannen und seinen Joint zu Ende drehen.
Der Vater zog sich schüchtern zurück, und dachte während er die Tür hinter sich schloss deprimiert darüber nach, wie sehr ihm doch sein Sohn in den letzten Jahren entglitten war.Nur noch wenn er Geld brauchte war er nett und kommunikativ.
'Puhhh, das ist ja gerade noch einmal gut gegangen' schnaubte Markus, während er gekonnt die Tabak-Marihuana Mischung mit dem Blättchen zu einer schultütenartigen Zigarette drehte.

Er schnappte sich sein Feuerzeug und schlich durch den Flur, am Wohnzimmer vorbei zur Haustür.Als er die Tür öffnete, spürte er den Windzug der Realität in sich. Nachdem er 3 Stunden vor dem PC gehockt hatte, kam es ihm draußen, an der frischen Luft, im richtigen Leben, wie ein Spiel vor.

Er ging ein parr Mal im Hof auf und ab, spähte nach links und rechts, dann zog er den Joint aus der Tasche und zündete ihn an....
Nachdem der Joint zuende geraucht war, betrat er völlig benebelt und mit rubinroten Augen die elterliche Wohnung.
Für den Bruchteil einer Sekunde überkam ihn ein Schamgefühl, doch dieses wich schnell der andauernden Dröhnung in seinem Gehirn.

'Jetzt aber nichts wie hin zum PC und weiterzocken' freute er sich und hatte den Weg in sein Zimmer gar nicht bemerkt zurückgelegt zu haben.

Markus und sein Leben in der Zeit 'des Erwachens'

Einige Wochen später fuhr Markus mal wieder in die Stadt, ein ausgesprochen seltenes Ereignis innerhalb des letzten halben Jahres, zumal er nach seinem Umzug in die Neue Stadt keine Freunde gefunden hatte.
Während er so durch die Stadt fuhr fiel ihm plötzlich dieses Mädchen auf....
Sie hatte lange braune Haare und wirkte auf ihn dermaßen anziehend, dass er den Kopf verdrehte und beinahe seinem Vordermann aufgefahren wäre.
Die Reifen quietschten als sein Auto ratternd zum Stehen kam.
Durch seine Scheibe konnte er den Vordermann fluchen hören, aber es war für ihn fast so als wenn seine Mutter ihn während des PC Spielens anreden würde.
Er war in einer Art Rausch, aber in einer Art und Weiser die ihn zutiefst erschütterte und nachdenklich stimmte...ER, der nie ein gutes Wort an Frauen gelassen hatte, fühlte auf einmal dieses Gefühl....dieses Gefühl.....war das Liebe?
Lange hatte er keine Freundin mehr gehabt...ja, fast zu lange.
Lächelnd dachte er an all die Mädchen deren Herzen er gebrochen hatte.Wie ein Reiter am Morgen nach dem Liebesakt dem Sonnenaufgang entgegenreitet, so war auch er nach dem nächtlichen Spektakel bei seinen One night stands immer direkt verschwunden. Am besten noch bevor sie überhaupt wach wurde.

Aber dieses Mal war es etwas anderes.
Er hatte dieses Mädchen nur kurz gesehen und fühlte sich derart zu ihr hingezogen, dass es ihn schüttelte und er beschloss einmal wieder sein volles Charisma spielen zu lassen und das Mädchen anzusprechen.
Bevor er umdrehte blickte er noch einmal in den Rückspiegel um seine Haare zu kontrollieren, und sein Blick erstarrte. Er blickte in sein eigenes leeres Gesicht, gebleicht von dem ständigen Drogenkonsum, seine unordentlichen Haare und und seine tiefschwarzen Augenringe.

Traurig legte er den ersten Gang ein, und fuhr weiter. 'Wie konnte es nur soweit kommen', dachte er sich und hämmerte auf sein Lenkrad ein.
'Jetzt ist ein für alle Mal schluss mit der scheiss Kifferei,ich will mein altes ich zurück. Und auch PC spielen will ich nicht mehr denn ich sollte mich lieber um mein reales Leben kümmern...'. Mit diesen Geedanken fuhr er nach Hause und noch auf dem Nachhauseweg öffnete er sein Autofenster und streute das Marihuana aus der Tüte die er ständig bei sich trug, in den Wind.....
'Gut gemacht', lobte er sich selbst, doch zu Hause angekommen überkamen ihn erste Zweifel an dem Sinn seiner Aktion.
Doch er tat das richtige, und hielt an seinem Entschluss fest.
Von dort an dachte er an jedem Tag an dieses Mädchen, sobald er Kiffen wollte, um sich auf andere Gedanken zu bringen.
Nach 2 Wochen meldete er sich in einem Fitnessstudio an, denn er wollte seinem Körper mal wieder gutes tun.

Blendend hatte er ausgesehen, durchtrainiert und fit.
Hatte jede Woche Tennis und Basketball im Verein gespielt und nicht einmal an Drogen gedacht. In dieser Zeit waren eine Menge Mädchen an ihm interessiert gewesen, was er auch genoss.
Doch dann begann er mit dem Kiffen. Nach und nach verabschiedeten sich seine ehemaligen Freunde, dann der gute Körperbau, dann die Motivation noch irgendetwas ausser Kiffen zu machen.

Stolz stand Markus vor dem Badezimmerspiegel als er mal wieder aus dem Fitnessstudio gekommen war und präsentierte sich selbst seinen Arm, der durchaus an Dicke dazu gewonnen hatte in den letzten 3 Monaten. Mit der richtigen Ernährung und vor allem der völligen Drogenabstinenz hatte sich sein Körper erholt und sah wieder sehr ansehnlich aus.Und auch mit seinen Eltern kam er wieder besser aus, die Gespräche scheiterten nicht mehr an seiner innerlichen Gleichgültigkeit, und auch sein Vater machte wieder Witze mit ihm und trank ab und zu abends mit ihm ein Bier.

Alles hatte er hinter sich gelassen, alles,...., nein: Diesen Augenblick als er das Mädchen traf, hatte er sich in sein Gehirn eingebrannt. Dieser Gedanke war sein Strohhalm gewesen, an den er sich geklammert hatte.

In das Sonnenstudio ging er nun auch wieder regelmäßig und tat alles um dem Ideal eines 20jährigen zu entsprechen.

Doch eins fehlte.....eine Freundin die er liebte.
Das sollte sich schlagartig ändern.........

Eines Abends schlenderte er nach dem Joggen durch die Schrebergartenkolonie am anderen Ende seiner Siedlung, als ihm Lärm aus einem der Gärten auffiel.
Eine Gartenparty war in vollem Gange, lautes Lachen war zu vernehmen.
Er schlenderte an dem Garten vorbei und plötzlich traf es ihn wie ein Blitzschlag:
Da stand sie da, genauso schön wie am ersten Tag, und fragte ihn höflich nach Feuer für ihre Zigarette. Nachdem er ihr Feuer gegeben hatte und innerlich wusste das er einen besseren Eindruck macht, als er es vor ein paar Monaten getan hatte, fing er an sie in ein Gespräch zu verwickeln, und ehe er sich versah, kamen ein paar andere Jugendliche auf ihn zu.

Nach einer Weile wurde ihm dann schliesslich ein Bier angeboten und er gesellte sich zu ihnen.
Das war für Markus wie der beste Rausch den er je hatte. Nach über einem halben Jahr hatte er endlich wieder soziale Kontakte.....und er hatte ein paar Stunden mit Lisa. Sie brachte ihn zum Lachen und er bemerkte nicht, wie die Stunden an ihm vorbeiflogen. Die Party neigte sich dem Ende und als die ersten Leute aufbrachen, trat er auf Lisa zu und wollte sie nach einem Date fragen.....doch schlagartig holte ihn seine Vergangenheit ein....Was, wenn sie nicht auf mich steht, wenn sie herauskriegt was ich alles gemacht habe, dass ich drogenabhängig war?
Er verabschiedete sich von Lisa, ohne nach ihrer Nummer oder einem Date zu fragen.

Traurig schlenderte er nach Hause.
Im Bett konnte er nicht einschlafen und dachte immer wieder darüber nach, dass er die ihm geschenkte Situation nicht genutzt hatte.

Am nächsten Tag traf er einen Schulkameraden und erzählte ihm von dem Mädchen.Der Schulkamerad fragte: 'st das die Lisa mit den braunen langen Haaren?', ja, erwiderte Markus, 'Kennst du sie?', der Schulkamerad nickte und erwähnte fast gleichgültig ihre Nummer zu haben.

Markus horchte auf.....Ihre Nummer? War das nun meine endgültig letzte Chance? 'Gib sie mir bitte', bettelte Markus seinen Kameraden an.
Nachdem er sich die Nummer aufgeschrieben hatte, tippte er eifrig auf sein Handy ein, und schrieb eine SMS.
Einen Anruf fand er zu direkt, also wählte er die indirektere Methode. Nachdem er die SMS gesendet hatte, lief ihm ein Schauer über den Rücken.'Was, wenn sie nicht zurückschreibt, wenn sie sich über mich lustig macht', dachte er, als sein Handy piepste.

'Das ging aber schnell', wunderte er sich und las voller Neugier die SMS.......

Sie wollte sich mit ihm treffen, an diesem Samstag schon....Er fasste sich an die Stirn. ' Oh mein Gott', stieß er hervor, seine Knie zitterten, ihm wurde schwindelig. Dieses erste Gefühl wich jedoch sofort einer unbändigen Euphorie und Vorfreude auf sein Date.

Fortsetzung folgt bei Nachfrage...









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