Sehnsucht & nächtlicher Zufall Teil 2 - Sehnsucht und nächtlicher Zufall

Autor: Johanna
veröffentlicht am: 06.05.2007




Camille hatte einen Plan. So konnte es nicht weitergehen. Sie musste ihr Leben ändern, oder sie würde wahnsinnig. Also ging sie bis zur Ecke, auf deren anderer Seite man nur noch wenige 100 Schritte machen musste, bis zu seinem Haus.
Sie schlich zuerst langsam auf Zehenspitzen an dem Haus vorbei, da um diese Zeit kaum mehr andere Geräusche zu hören waren, um zu sehen, welches sein Zimmer war. Sein Zimmer war rot beleuchtet und vom Fenster aus, hätte er sie ohne weiteres sehen können. Deshalb schlich sie also leise und unauffällig wie eine Katze der Nacht vorbei und ging die nächste Querstrasse entlang und überlegte. Sie fand es auf eine Art noch ziemlich interessant und aufregend, so durch die Nacht zu ziehen und ein kleines Abenteuer zu erleben. Nun ging sie zu einer beleuchteten Stelle und kramte in ihrer Tasche nach einem Zettel. Sie fand zum Glück noch einen Stift dazu, hatte schon befürchtet es mit leicht schimmernder Lippenpomade zu beschreiben...'Simon' schrieb sie gross vorne drauf und hinten ' ruf mich an' und danach ihre Nummer, ohne zu erwähnen, wem diese Nummer denn gehörte. Nun schlich sie einmal mehr an seinem Haus vorbei zu seinem Briefkasten. Sie öffnete die Klappe und erschrak ab dem lauten Geräusch. Ein ängstlicher Blick zu seinem Zimmer um sich zu vergewissern, er hätte sie nicht gehört, und schon war der Zettel drin. Nun ging sie schnurstracks nach hause, überrascht und aufgewühlt über die nächtlichen Ereignisse. Sie fühlte sich total bescheuert und bereute es schon fast ein bisschen...aber da konnte man nichts mehr machen.

Am nächsten Tag, als sie schon über letzten Abend nachdachte, kamen ihr heftige Zweifel, dass er überhaupt anrufen würde und lenkte sich mit einem kleinen Fussballspiel mit ihrem kleinen Bruder ab. Als sie dann kurz vor dem Nachtessen heimkam und auf ihr Handy schaute, traute sie ihren Augen nicht. Reto hatte schon 2 Mal versucht, sie zu erreichen. Ganz aufgeregt wartete sie ab, ob er nochmals anrufen würde. Und tatsächlich, nach wenigen Minuten klingelte es erneut und sie nahm ab. Leicht zitternd erzählte sie ihm vom letzten Abend und er konnte kaum glauben, dass sie ihm begegnet war. Er fand, 5 Margheritas wären doch wohl zu viel gewesen, er könne sich an nichts mehr erinnern. Und ganz beiläufig fügte er hinzu, sie könnten ja mal was zusammen trinken gehen, er würde wieder anrufen, doch jetzt musste er essen gehen.

Camilles Herz tanzte und sie zitterte und konnte ihr Glück kaum fassen. Er hatte tatsächlich vorgeschlagen, was zu trinken zu gehen. Das hätte sie nie gedacht!
Ihr Hunger war sofort wie weggeblasen und sie war erfüllt von einem ungeheuren Glücksgefühl, wie sie's schon seit einem Jahr, als sie sich in Rom trafen nicht mehr gefühlt hatte. Damals hatte sie die schönsten vier Tage ihres Lebens verbracht. In Gesellschaft von Reto natürlich. Sie konnte und konnte ihn einfach nicht vergessen. Egal was sie tat, er blieb in ihrem Kopfe hängen und schien angewurzelt. Ihr erster Kuss...so romantisch in ihrem Hotelzimmer, im Dunkeln, nach einem Nachtspaziergang durch die Gässchen von Rom. Was konnte man sich mehr wünschen.
An den nachträglichen Schmerz, nachdem sie nie mehr was von ihm zu hören bekam, konnte sie sich ebenso genau erinnern. Und sie hatte Angst das könnte sich wiederholen. Doch im Moment schwebte sie nur auf Wolke sieben und freute sich auf seinen Anruf.Dass dieser so lange auf sich warten liess, wusste sie noch nicht...







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