Dream Teil 5

Autor: Dani
veröffentlicht am: 12.05.2007




Da stand ich nun… nur mit Schlafanzug und Bademantel bekleidet und wäre am liebsten umgedreht und wieder unter die Decke geschlüpft.
Tausend Fragen schossen mir durch den Kopf: Was will der hier? Warum haben Marco und Ben ihn rein gelassen? Und so weiter.

Dennoch blieb ich. Stefan stand vom Tisch auf und kam auf mich zu. Automatisch wich ich einige Schritte zurück. Traurig ließ er den Kopf sinken und begann sich zu entschuldigen. Er sagte, es sei die Schuld es Alkohols gewesen, denn bei klarem Verstand hätte er so etwas niemals gemacht.
Zwar glaubte ich ihm und nahm die Entschuldigung auch an, aber dennoch wollte ich nichts mehr mit ihm zu tun haben und ihn möglichst auch nicht wieder sehen, so dass ich besonders froh war, dass der Italienurlaub am nächsten Tag beendet war. Insgesamt war es doch eine schöne Zeit gewesen.

Marco, Ben und ich verbrachten noch einen letzten schönen Tag am Strand, bevor es ans Kofferpacken ging um am nächsten morgen pünktlich in Richtung Deutschland aufzubrechen.

Die Heimfahrt war genauso lang und unerträglich langweilig wie die Hinfahrt, so dass wir schließlich alle glücklich waren, endlich angekommen zu sein.
Ich war bereits auf der Rückbank des Autos eingeschlafen, als wir unser zuhause erreicht hatten und schleppte mich nur mit Mühe in mein schönes vertrautes bett, in dem ich dann 11 Stunden am Stück schlief.

Die anschließenden Tage und Wochen vergingen. Marco und ich mussten in die Schule und Ben wieder in die Uni. Zwischen uns dreien änderte sich nichts, wir waren nach wie vor die besten Freunde.
Ich dachte, dass ich mich damit abgefunden hatte, dass Ben und ich kein Paar werden können, weil das unsere Freundschaft gefährden könnte.

Dann war es soweit… mein 18. Geburtstag. Es wurde nur eine kleine Feier mit Marco, Ben und ein paar Leuten aus der Schule.
Ich tanzte mit allen und flirtete auch ein wenig. Als ich durst bekam und in die Küche ging um mir etwas zu trinken zu holen, wurde mir übel, schwindelig …alles auf einmal…Dort in der Küche stand Ben - der Mann, in den ich seit Monaten verliebt bin- mit Larissa, einer guten Freundin von mir im Arm und küsste sie. In diesem Moment brach meine Welt zusammen, zum zweiten mal in meinem Leben.
Ich konnte nicht mehr denken nicht mehr fühlen. Das Einzige was ich wollte war weg, einfach nur weg hier.
Ich drehte mich auf dem Absatz um und stürmte aus dem Haus, an allen meinen Gästen vorbei und wie immer, wenn etwas geschieht, was mich wütend oder traurig macht, flüchtete ich zu meinen Pferden in den Stall. Mir war egal, dass ich bei meiner eigenen Geburtstagsparty fehlte! Ben hatte ein anderes Mädchen geküsst! Ich konnte und wollte das einfach nicht begreifen.

Ich verkroch mich in meinem schönen Partyoutfit in die hinterste Ecke der Box meines Pferdes, wo ich ungestört heulen konnte. Es tat gut, einfach dort zu sitzen und die Wärme und Nähe des großen und kräftigen aber dennoch sanften Wesen zu spüren. Warum tut er das? Und Warum musste ich das mit ansehen? Fragte ich mich immer wieder.
Es fühlte sich an wie eine Ewigkeit, bis meine Tränen versiegten und ich einfach wie versteinert in der Ecke saß und vor mich hin starrte.

Ich hörte, wie die Stalltür aufgemacht wurde und jemand eintrat. Ich versuchte so leise wie möglich zu sein, denn ich wollte auf keinen Fall entdeckt werden.
Doch Marco kannte mich zu gut! Zielstrebig bewegte er sich auf mein Versteck zu und schob die Boxentür zur Seite. Er kam zu mir und umarmte mich tröstend, doch ich ertrug diese Nähe nicht und wand mich aus seinen Armen. Ich bat ihn zu gehen und er verstand, dass ich allein sein wollte.
Ich war ihm unendlich dankbar dafür.

Ich rollte mich im sauberen, duftendem Stroh zusammen und schloss die Augen. Erschöpft vom vielen weinen schlief ich auch schnell ein und verbrachte den Rest der Nacht bei meinem geliebten Pferd im Stall.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte schlüpfte ich in meinem zerknautschtem Kleid aus dem Stall um mir meine Reitklamotten anzuziehen und so lange wie möglich durch die Gegend zu reiten.

Nach einer halben Stunde kam ich wieder am Stall an und beeilte mich mein Pferd zu satteln um Ben nicht über den Weg zu laufen. Doch wie es kommen musste begegnete ich ihm auf dem Stallgang.
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf… Was sollte ich tun???

Ich entschloss mich dazu ihn zu ignorieren… einfach nicht hinschauen, denn ich hätte ihm sowieso nicht ins Gesicht schauen können. Ich ärgerte mich, dass schon wieder Tränen über mein Gesicht liefen.
Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich schließlich in die Sattelkammer stürzte, mein Sattelzeug zusammenraffte und alles so schnell wie möglich auf mein Pferd schmiss, festzurrte und in den Sattel sprang. Ich bemerkte nicht, dass ich meine Reitkappe vergessen hatte, hätte ich es bemerkt hätte ich mich höchstwahrscheinlich auch nicht darum gekümmert.

Sobald ich meine Lieblingsstrecke erreicht hatte forderte ich mein Pferd auf anzugaloppieren. Wie immer gehorchte er auf Anhieb und so donnerten wir den wunderschönen Waldweg entlang.
Leichtsinnig schloss ich die Augen. Was sollte jetzt noch schlimmeres kommen? Ich hatte Ben verloren!

Es kam wie es kommen musste! Aus irgendeinem Grund scheute mein Pferd und ich hatte keine Chance im Sattel zu bleiben und flog in hohem Bogen herunter.
Ich landete sehr unsanft auf dem Boden und mir blieb für ein paar schreckliche Momente die Luft weg.
Ich wusste nicht und wollte auch nicht wissen, ob ich mich verletzt hatte oder nicht. Ich blieb einfach liegen ohne mich zu bewegen.

Als ich Hufgetrappel hörte beschloss ich dann doch aufzustehen. Ich hatte Glück! Mir war nichts geschehen. Doch als ich sah, wer der heran nahende Reiter war, blieb mir fast das Herz stehen. Es war Ben! Das konnte doch nicht sein. Womit hatte ich das verdient?

Er sprang aus dem Sattel ,schnürte schnell die Zügel seines Pferdes um einen Baum und kam auf mich zu. Ich drehte mich um und rannte. Ich rannte, bis ich mein Pferd erreicht hatte, dass in einigen hundert Metern Entfernung stehen geblieben war.
Doch Ben mit seinen langen Beinen war schneller als ich. Er holte mich ein und packte mich an den Schultern. Ich zuckte zusammen und er ließ mich sofort wieder los. Schon wieder liefen mir die Tränen übers Gesicht und Ben sah mich verständnislos an. Dann begann er zu schreien: 'Sag mal, was ist eigentlich los mit dir? Kannst du mir mal bitte erklären, warum du plötzlich wie eine Rachegöttin an mir vorbei rennst?'
Bei diesen Worten stieg die Wut in mir hoch: 'Das muss ich dir noch sagen? Ich finde einfach nur traurig, dass du das nicht weißt! Was meinst du wie ich mich gefühlt habe, als du gestern knutschend mit Larissa in meiner Küche standst?'
'Ach, und was meinst du, was in mir vorging, als du in Italien mit Stefan und hier mit was weiß ich für schleimigen Typen geflirtet hast? Verdammt noch mal, ich hab mich in dich verliebt, merkst du das denn nicht?'
Wow, hat er gerade wirklich gesagt, dass er sich in mich verliebt hat? Doch in mir brodelte es immer noch: 'Ach ja? Du hast dich also in mich verliebt? Das erklärt natürlich warum du mit meiner Freundin rum machst!'
'Himmel noch mal, ich wollte dich vergessen, dich eifersüchtig machen, irgendwas… Ich weiß, dass es eine saublöde Aktion war … es tut mir Leid, hörst du? Es tut mir wirklich leid!!!'
'Und wie blöd!!! Verdammt, du Idiot, du Trottel, du Spinner…. Du brauchst mich doch gar nicht eifersüchtig machen! Ich liebe dich auch! Wann checkst du das endlich?'
'Du… ich…' Ben starrte mich nur noch an, doch dann streckte er seine Hand aus uns wischte mir zärtlich die Tränen aus dem Gesicht. Dann legte er die Finger unter mein Kinn und seine Lippen kamen meinen immer näher, bis sie sich trafen. Ich werde nie das Gefühl seiner unglaublich weichen und behutsamen Lippen auf meinen vergessen!
Nach diesem Kuss, der gleichzeitig ewig lange dauerte und andererseits viel zu kurz war, kuschelte ich mich an seine muskulöse Brust und er legte seine starken Arme um mich.Wie hatte ich es bloß solange ohne ihn ausgehalten?

So, diese Geschichte ist nun zu Ende. Ich hoffe sie hat euch gefallen. Demnächst wird wahrscheinlich eine neue kommen. Freu mich weiterhin über positive, wie auch negative Kritik von euch!







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