Dream Teil 4

Autor: Dani
veröffentlicht am: 06.05.2007




Ich lag also dösend in der Sonne an einem wunderschönen, wenn auch lautem, Strand in Italien.
Doch plötzlich traf mich etwas kaltes und nasses an der Schulter. Erschrocken und wütend über die Störung sprang ich auf. Es war ein Softball, der sich mit Wasser voll gesaugt hat, gewesen. Ich nahm ihn in die Hand und sah mich nach dem Besitzer um. Da kam auch schon ein, durchaus nicht unattraktiver, junger Mann auf mich zu und lächelte entschuldigend. Ich murmelte etwas von Leuten, die nicht aufpassen, mit was sie um sich werfen, war aber besänftigt, als der süße Unbekannte mich auf ein Eis einlud.

Ich legte mich wieder auf mein Handtuch und schloss die Augen um sie vor der Sonne zu schützen, da ich dummerweise meine Sonnenbrille im Ferienhaus vergessen hatte. Doch da war auch schon die nächste Störung, denn Marco und Ben kamen vom Meer zurück und ließen sich schnaufend auf ihren Handtüchern nieder.
Dann kam auch schon der Unbekannte mit dem versprochenen Eis zurück und ich bemerkte, dass Marco und Ben ihm misstrauische Blicke zuwarfen. Waren sie etwa eifersüchtig? Nein dachte ich mir, sie sind doch meine Freunde, sie haben gar keinen Grund eifersüchtig zu sein. Auch wenn mein Unbekannter unverschämt gut aussah, kam er für mich nicht an Ben heran.

Der Ballwerfer stellte sich schließlich als Stefan vor. Er kam aus München und wollte einfach mal eine Auszeit vom stressigen Uni-Leben. Nachdem wir vier uns noch eine weile unterhalten hatten, machten Marco, Ben und ich uns auf den weg zurück zum Haus um zu Abend zu essen und dann recht schnell schlafen zu gehen. Mit Stefan hatten wir ausgemacht uns am nächsten Tag am Strand wieder zu treffen.

Beim Essen stichelte Ben, dass Stefan mir wohl ganz schön den Kopf verdreht hätte. Ich lächelte nur und freute mich, dass es ihm nicht egal zu sein schien. Empfand er etwa auch etwas für mich, außer Freundschaft? Aber, nein, bestimmt nicht!

Stefan war nett, aber mein Herz schlug nach wie vor für Ben. Der einzige, der in alles eingeweiht war, war Marco, wie immer.

An unserem vorletzten Abend in Italien saßen wir zusammen mit Stefan in einer netten kleinen Bar. Marco und Stefan waren schon ziemlich angetrunken, während Ben und ich noch nüchtern waren. Ben war es, weil er noch fahren musste und ich, weil Alkohol mir einfach nicht schmeckt

Als die beiden Brüder losgingen um Nachschub an Getränken zu holen, Bier für Stefan und Marco und Cola für Ben und mich, saß ich allein mit Stefan am Tisch. Er rückte immer näher an mich heran, so dass ich seinen alkoholisierten Atem riechen konnte.
Ich bekam Angst, denn er umfasste mich so mit seinen Armen, dass es mir an dem engen Tisch unmöglich war aufzustehen oder von ihm wegzurutschen. Er versuchte mich zu küssen, doch ich drehte meinen Kopf weg. Ich wusste zwar, dass er nicht mehr klar denken konnte, aber trotzdem war ich ihm ausgeliefert. Die Musik spielte sehr laut, so dass es nichts gebracht hätte nach Ben und Marco zu rufen.

Ich begann mich zu wehren, als Stefan mich fester packte und war unendlich erleichtert, als zwei kräftige Hände ihn an seinem Kragen von mir wegzerrten. Es war Ben. Er nahm mich in den Arm und strich mir sanft mit der Hand übers Haar. Ich drückte meinen Kopf an seine muskulöse Brust und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. Schnell verließen wir drei die Bar, aber sagten vorher noch dem Wirt, dass er für Stefan ein Taxi kommen lassen sollte, dass ihn nach hause bringt.

Auf der kurzen Fahrt zu unserem Ferienhäuschen weinte ich still vor mich hin. Ich konnte einfach nicht fassen und nicht begreifen, dass Stefan das wirklich getan hat, doch noch immer spürte ich seinen festen Griff und roch den widerlichen Geruch von Alkohol.

Im Haus angekommen verfrachtete Ben zuerst einmal seinen kleinen Bruder ins Bett, da ich ihm versichert hatte, dass alles in Ordnung ist. Doch das war es ganz und gar nicht! Ich konnte nicht einschlafen und schließlich beschloss ich in die Küche zu gehen, und mir einen Tee zu kochen, vielleicht würde der ja helfen.
Ich zitterte immer noch so sehr, dass ich den Wasserkocher fallen ließ, was in der stillen Nacht einen Höllenlärm veranstaltete. Wenige Minuten später stand Ben im Türrahmen und wieder konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Doch ich wollte nicht weinen, nicht vor ihm, also fuhr ich unbeirrt fort, meinen Tee zuzubereiten.
Ich bemerkte jedoch nicht, dass ich statt Zucker Salz in das heiße Getränk hinein löffelte. Bis Ben mir sanft die Tasse aus der Hand nahm, den Tee wegschüttete und mich noch einmal in den Arm nahm. Er roch so gut, dass ich ewig so hätte stehen bleiben können.

Dann führte er mich hinauf in mein Zimmer, wo ich mich in mein Bett legte. Er deckte mich zu und blieb noch so lange da, bis ich eingeschlafen war. Während dieser zeit, redeten wir kaum ein Wort, denn wir brauchten keine Worte.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, erinnerte ich mich zuallererst an den vergangenen Abend. Ich war immer noch recht durcheinander und müde, so dass ich nur einen Bademantel über meinen Schlafanzug trug. So ging ich hinunter in die Küche.

Da saßen bereits Marco und Ben am reich gedeckten Tisch und es war noch eine dritte Person da …Stefan…

-Fortsetzung folgt-







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