Die große Liebe, das große Glück Teil 3

Autor: Marissa
veröffentlicht am: 15.04.2007




Mark und Marissa. Wie sich das anhörte. Traumhaft. Und genauso traumhaft war unsere Beziehung. Wir hatten regelmäßig guten Sex, an verschiedensten Orten. Mal unter der Dusche, dann auf dem Sofa, dann auf der Motorhaube seines Wagens ... Aber ich merkte schnell, dass Mark nichts tun wollte, was ich nicht auch genoss. Für ihn war es in Ordnung, auch einfach mal einen Abend lang nur zu kuscheln und zu fummeln. Es war so schön, dass insgeheim in mir eine Angst aufloderte, er könnte jemals wieder vorbei gehen, dieser traumhafte Abschnitt meines Lebens. Ich liebte Mark so sehr, dass ich es kaum ein paar Stunden ohne ihn aushielt, aber ihm schien es genau so zu gehen. In der Schule konnte ich mich kaum konzentrieren, ich musste immer nur an ihn denken. Unsere Beziehung war noch so frisch, dass ich keinem davon erzählte, denn so hatten Mark und ich es ausgemacht. Allerdings fiel es mir sichtlich schwer, meinen Freundinnen dieses Abenteuer der Gefühle, welches sich in mir abspielte, vorzuenthalten. Ja, ich muss gestehen, zu diesem Zeitpunkt vernachlässigte ich meine Freunde stark. Das nahmen sie mir mit der Zeit auch übel. Immer öfter bekam ich Vorwürfe wie 'Du hast dich total verändert, du bist nicht mehr die Alte.' zu hören. Schließlich konnte ich meiner Freundin Leonie die Bitte doch nicht abschlagen, zu ihrer angekündigten Party am nächsten Samstag zu kommen. Doch das erwies sich als grober Fehler ...

Es war schließlich Samstag und ich brezelte mich im Badezimmer für die Party auf. Mark stand dabei hinter mir und konnte es nicht lassen, mich zu befummeln. 'Mark bitte, das ist wirklich wichtig für die Freundschaft zu Leonie, dass ich auf dieser Party aufkreuze. Ich muss mich jetzt zurecht machen.', es tat mir eigentlich Leid, ihn so abblitzen lassen zu müssen, doch es ging nicht anders. 'Tut mir Leid, aber der Mini sieht einfach zu sexy an dir aus. Aber ok, ich warte hier auf dich. Beeil dich.', sagte er und versetzte meinem Po einen leichten Klaps, welcher mich zusammen zucken ließ. Ich hatte mich bei meinem Outfit für einen schwarzen Mini und eine weiße Bluse entschieden, also nichts spezielles. Ich gab Mark also einen Abschiedskuss und machte mich auf den Weg ...

Die Party war eigentlich recht lustig, auch wenn für mich immer etwas, respektive jemand fehlte. Leonie hatte ihre Wohnung schön dekoriert, es gab sogar eine kleine Tanzfläche und es lief gute Musik. Ein lecker aussehendes Buffet gab es auch, doch ich hatte keinen Hunger. Es waren viele Leute da, die ich kannte, aber mindestens genauso viele, die ich nicht kannte. Den ganzen Abend starrte mich so ein blonder Muskelprotz mit blauen Augen an. Er sah sichtlich nicht schlecht aus, doch für mich gab es nur Mark. Ich versuchte ihn zu ignorieren. Doch dann, als ich schon ein paar Alkopops intus hatte, hatte ich keine Kontrolle mehr darüber, was ich tat. Ich hatte noch nie Alkohol vertragen. Schließlich also verschwand ich mit ihm nach einigen Runden auf Leonies kleiner Tanzfläche im Badezimmer. Wir ließen das Licht aus, weiß Gott warum und knutschten eine Weile leidenschaftlich herum, bis er mir an die Wäsche ging. Ich ließ es mir gefallen und lachte dabei noch spöttisch. Er drückte mich an die Wand und drang von hinten in mich ein. Wir stöhnten beide laut. Dabei umfasste er meine Brüste und küsste meinen Hals. Es war eine schnelle Nummer, die für mich nichts zu bedeuten hatte. Was ich tat, wusste ich ja schon längst nicht mehr. Er drückte mich auf den am Boden liegenden Badteppich (ich wusste zu dem Zeitpunkt nicht einmal, wie er hieß) und fummelte an mir herum. Ich sah alles nur noch verschwommen und hörte alles wie durch Watte gedämpft. Irgendwie war mir alles völlig gleichgültig. Dann drang er wieder in mich ein und Schließlich auch noch ein drittes mal - ich ließ mir alles ohne jeden Mucks gefallen. Ich konnte nicht sagen, dass es irgendwie schön war, nein, für mich hatte es keine Bedeutung. Halb weggetreten ließ er mich dann auf dem Boden liegen und verschwand. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich da so lag, aber irgendwann kam Leonie herein. 'Marissa, ist alles in Ordnung?', fragte sie besorgt und eilte herbei. Sie half mir auf die Beine. 'Ich weiß nicht...', lallte ich. 'Leonie, ruf bitte Mark an, meinen Freund. Er soll mich abholen.', fügte ich noch hinzu und reichte ihr mein Handy. Ich hatte viel Mühe, mich irgendwie auf den Beinen zu halten. 'Du hast einen Freund. Seit wann?', fragte Leonie aufgebracht. 'Erzähle ich dir wann anders, ok?', meinte ich nur und sie nickte. Wenig später, so schien mir, holte Mark mich ab. Er trug mich zu seinem Auto und wir fuhren in mein Apartment. Er stellte zum Glück an diesem Abend keine Fragen mehr.

Am nächsten Morgen jedoch holte mich das Geschehen des vorherigen Abends ein. Mark war so süß, er hatte ein wunderschönes Frühstück angerichtet und an meinem Tellerrand lag schon eine Kopfschmerztablette parat. Draußen war strahlender Sonnenschein, nicht die kleinste Wolke war zu sehen und die Vögel zwitscherten. Ich sagte nicht viel, was Mark zum Glück nicht verwunderte, er bezog es offenbar auf meinen noch nicht voll ausgeschlafenen Rausch. Das schlechte Gewissen brodelte in mir auf. Verdammt, was hatte ich nur getan? Ich hatte meinen geliebten Mark betrogen, den wichtigsten Menschen in meinem Leben momentan. Ich wollte ihm doch nicht weh tun, es hatte doch nichts zu bedeuten gehabt. Aber trotzdem, ich musste es ihm sagen. Ich hielt es nicht aus, ihn zu belügen. So fing ich also an 'Mark ... liebst du mich?' Mark grinste breit und meinte nur 'Was für eine dumme Frage ...', er beugte sich über den kleinen Tisch zu mir herüber und gab mir einen Kuss. 'Liebst du mich so sehr, dass du mir einen schlimmenFehler verzeihen könntest?', meine Stimme klang ziemlich brüchig, ich war kurz davor, in Tränen auszubrechen. Jetzt jedoch verzog sich der fröhliche Ausdruck in seinem Gesicht zu einer fragenden, leicht misstrauischen Miene. 'Was denn für ein Fehler? ...', fragte er und sah mir dabei so tief durchdringend in die Augen, dass mir Angst und Bange wurde, ihm von meinem ungewollten Seitensprung zu erzählen. Ich konnte die Tränen nicht mehr zurück halten und mit noch brüchigerer Stimme platzte es aus mir heraus. 'Es tut mir so Leid Mark, ich habe gestern mit so einem blonden Typen, der auf der Party war, geschlafen. Ich war vollkommen betrunken, ich wusste nicht, was ich tat, Mark, bitte du musst mir verzeihen! Ich ...', weiter kam ich nicht. Er unterbrach mich. 'Du hast was?!', er sprang so hastig vom Tisch auf, dass meine Cornflakesschale auf den Boden schlug und in 1000 kleine Stücke zerbrach, was mir aber in dem Moment vollkommen egal war. 'Es tut mir so Leid, Mark, bitte ... ich ...', weiter kam ich nicht.Mark stieß mich so grob zur Seite, dass ich zu Boden fiel und mir die Hand an den Glasscherben der Schüssel verletzte. Doch es war mir gleich, ich stand auf und rannte Mark hinterher. 'Mark, warte bitte. Ich will es dir erklären.', rief ich. Er drehte sich schlagartig um. 'Was willst du mir erklären?', sein Gesicht war wutentbrannt und enttäuscht zugleich. 'Dass du einen anderen gef*ckt hast und es nichts zu bedeuten hatte? NICHTS ZU BEDEUTEN?! Für mich bedeutet es aber was, wenn ein anderer Typ meine Freundin anfasst. Lass mich in Ruhe, es ist vorbei.' Damit ließ er mich im Treppenhaus stehen. Ich ging zu Boden und brach in Tränen aus. Ich war so unglaublich wütend. Aber nicht auf Mark, nicht auf den blonden Muskelprotz, sondern auf mich selbst. Ich hatte den schlimmsten Fehler meines Lebens begangen, ich hatte die Liebe meines Lebens verloren.

--- Fortsetzung folgt ---







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