Die große Liebe, das große Glück Teil 1

Autor: Marissa
veröffentlicht am: 15.04.2007




Es ist nun gut ein Jahr her. Seitdem weiß ich, dass es die Liebe auf den ersten Blick tatsächlich gibt.

Es war ein sonniger Frühlingsmorgen, die Vögel zwitscherten und die Sonnenstrahlen kitzelten meine Nasenspitze. Ich schlenderte gemütlich durch den Park, die warme Frühlingsluft einschnuppern und ein bisschen Energie tanken. Und da passierte es, ein Typ lief an mir vorbei, ich schätzte ihn auf Anfang 20. Ich weiß nicht, was es war, aber irgendetwas hatte er, was einen außerordentlichen Eindruck bei mir hinterließ. Vielleicht waren es seine halblangen, leicht verstruppelten Haare, oder aber seine tief braunen Augen. Er war knapp ein paar Zentimeter größer als ich, schien recht durchtrainiert, aber nicht übermäßig muskulös, eher normal sportlich und seine Haut war leicht gebräunt. Vielleicht hatte er einen Schuss südländisches Blut in seinen Genen, wer weiß ... Er lief recht zügig an mir vorbei und schenkte mir dabei ein sanftes, aber umso süßeres Lächeln. Ich blieb stehen, blickte ihm hinterher und empfand es als schade, dass dieser Augenblick so schnell vorbei gegangen war. Schmollend schlenderte ich weiter. Doch wie es der Zufall wollte, fand ich ein paar Meter weiter auf dem Boden liegend ein Portemonnaie, welches ziemlich ausgebeult und abgehalftert wirkte. Es schien sein Haltbarkeitsdatum deutlich überschritten zu haben. Ich klappte es auf und fand einen Ausweis darin und ein bisschen Kleingeld, außerdem einen Führerschein, einen Reisepass und eine Paybackkarte. 'Nein.', dachte ich als ich das Passbild sah. 'Das darf doch nicht wahr sein.', das Portemonnaie gehörte dem süßen Typen, der gerade an mir vorbei gelaufen war. Er war tatsächlich 21 - und sein Name war Mark. Im Ausweis war natürlich seine Adresse notiert - und ich witterte meine Chance. Schnell machte ich mich auf den Weg, denn die Straße, in der er wohnte war nur ein paar Ecken vom Park entfernt.

Das Haus, in dem Mark wohnte, war eine alte Baracke, ein typisches Studentenwohnheim eben. Ich klingelte und kurzerhand wurde die Tür automatisch geöffnet und durch die Sprechanlage kam '6. Stock, 3. Tür von links'. 'Komisch ...', dachte ich mir, woher er wohl wusste, dass sein Besuch nicht wusste, in welchem Stock er wohnte. Das Treppenhaus war nicht besser, als das Äußere versprach. Im Haus gab es keinen Aufzug, so musste ich 6 Stockwerke nach oben laufen. Verschwitzt kam ich oben an und tatsächlich: Der süße Typ von gerade eben stand in der Tür und schenkte mir wieder dieses Lächeln. 'Ich habe Ihr Portemonnaie gefunden', sagte ich keuchend. Er schaute ein wenig verwundert und meinte dann 'Oh, meine Güte, vielen Dank. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich meinen Geldbeutel verloren habe. Ich nehme an, du hast ihn im Park gefunden?', fragte er. Ich nickte nur. Er meinte, ich könne ihn ruhig duzen und Mark nennen und frage mich nach meinem Namen. 'Marissa.', sagte ich. Er lud mich zum Dank auch prompt auf einen Drink ins Cafe ein. 'Wow, der geht aber ran.', dachte ich mir.

Wir entschlossen uns dazu, ins 'Cafe König' zu gehen. Dort war es ganz nett, ich kannte es schon, denn ich war öfter mit ein paar Freunden dort gewesen. Dort gab es viele süße, kleine, runde Tischchen, mit netter Tischdeko und bequemen Stühlen. Außerdem lief immer ganz gute Musik im Hintergrund. Wir bestellten uns zwei Himbeershakes und redeten ein wenig über dies und jenes. Über meine Leistungskurse an der Schule, seine Nebenjobs um sein Studium zu finanzieren, eigentlich kam es uns so vor, als wären wir schon länger befreundet. Eine merkwürdige Vertrautheit verbund uns, so empfand ich es zumindest. Es lief alles ganz locker, wir tauschten immer mal wieder tiefe Blicke oder berührten uns 'zufällig' an der Hand ... Es war bereits Abends, da fragte er mich, ob wir nicht Handynummern tauschen sollten, um uns eventuell mal wieder zu treffen, wenn uns danach wäre ... Selbstverständlich stimmte ich zu uns so verabschiedeten wir uns.Auf dem Heimweg, es war schon dunkel und wurde langsam kalt, dachte ich intensiv über meine neue Bekanntschaft nach. Der Typ war wirklich süß, zwar 4 Jahre älter als ich, aber das schien weder ihm, noch mir etwas auszumachen. Nun gut, er war ja bis jetzt nur ein flüchtig Bekannter. Nun musste man eben sehen, ob ein intensive Freundschaft daraus wurde, oder sogar noch etwas mehr ... Ich nahm mir vor, ihn den nächsten Schritt machen zu lassen. Ich bog dann in die Frühlingsstraße ein, und schloss die Tür zum Wohnhaus auf, in dem sich mein Apartment befand auf. Ich sah noch etwas fern und ging dann auch schnell ins Bett.

Den nächsten Tag hatte ich damit verbracht, auf mein Handy zu starren, nebenher etwas fern zu sehen und den schönen Tag an mir vorbei ziehen zu lassen. Mark rief nicht an, was mich ein wenig traurig machte, ich war sehr nervös. Doch dann, am Abend endlich kam der erlösende und so sehr ersehnte Anruf. 'Hi, ich bins, Mark. Erinnerst du dich?', sagte er etwas zögernd. 'Klar, warum auch nicht.', meinte ich und versuchte dabei, einen coolen Ton an den Tag zu legen. 'Ich wollte fragen, ob du jetzt vielleicht Zeit hättest, wir könnten ja ins Kino gehen, oder spazieren ...', meinte er und klang dabei irgendwie ziemlich gleichgültig. 'Ja, wieso eigentlich nicht, habe eh nichts vor', meinte ich lässig und mein Herz raste dabei so wild, dass ich Angst hatte, er könnte das durch's Handy wahrnehmen.

Wir gingen dann auch ins Kino, teilten uns eine Popkorntüte (unsere Hände berührten sich gelegentlich 'zufällig' ...). Der Film war recht gut, er brachte mich dann noch bis nach Hause, kam aber nicht mit in mein Apartment, was mir auch ganz recht war, denn ich hatte nicht aufgeräumt. Ich bedankte mich für den netten Abend und ging hastig nach oben.

Wir trafen uns ab da öfter, unternahmen immer irgend etwas. Wir gingen Schwimmen, Spazieren, Essen, unternahmen eine Radtour und andere spaßige Dinge. Dabei fiel mir immer wieder der angenehme, leichte Duft seines Aftershaves auf. Und ab und zu berührten wir uns 'zufällig' auch an anderen Stellen. Es war wirklich schön, wir hatten viel Spaß zusammen, doch mehr als gute Freunde waren wir bis dahin nicht (obwohl ich mir eigentlich mehr gewünscht hätte ...) Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

.... Fortsetzung folgt ...







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