So ein alberner Satz wie Ich Liebe Dich Teil 6

Autor: Flocke
veröffentlicht am: 12.05.2007




Zuhause angekommen setzte sie sich erst mal vor den Fernseher, ihre Mutter hatte Spätschicht und würde erst gegen Abend wieder daheim sein.
Warum? Warum war sie dermaßen augerastet, vertraute sie Leon nicht? So konnte man es nicht nennen, aber sie hatte halt ihre Erfahrungen machen müssen. 'Ich vergleiche Leon doch nicht mit Simon...' Caro die plötzlich hinter ihrer Schwester stand runzelte die Stirn. 'Was willst du den mit dem Deppen?' Lisa stellte den Fernseher leise. 'Leon ist kein Depp er ist nur etwas...' Caro gab ihr einen freundschaftlichen Schlag auf den Hinterkopf 'Ich rede von Simon diesem Idioten, heute wieder schwer von Begriff, was?' Lachend ließ sie sich neben Lisa fallen. Große Schwestern konnten wirklich eine Plage sein, doch es gab Momente da waren sogar große Geschwister für etwas zu gebrauchen, genau wie jetzt, da war so ein Moment. ' Was ist den los?' Caro legte ihren Arm um Lisa und drückte sie etwas fester als unbedingt notwenig gewesen wäre 'Erzähl mir deine Sorgen Lischen!' Lisa befreite sich aus der Umarmung. 'Erstens, du sollst mich nicht Lischen nennen! Zweitens Leon ist los.' So saßen die zwei dort auf dem Sofa und redeten über all das was in den letzten Wochen passiert war. Na ja eigentlich redete nur Lisa und Caro hörte aufmerksam zu, nickte ab und an und warf ab und zu ein' Ich versteh das.' Oder 'Wie bei Viktor und mir.' In den Raum. Irgendwann stand Caro auf und kochte einen Tee für die beiden. Caro hatte so einen Tick mit ihrem Tee, unzählige Sorten stapelten sich im Küchenschrank und jede Woche kam eine dazu.Als sie mit zwei dampfenden Tassen wieder ins Wohnzimmer kam wurde es bereits dunkel.Caro setzte sich wieder und sah aus dem Fenster, wo man erkennen konnte das die Straßenbeleuchtung bereits aufleuchtete. 'Fünf Jahre.' Sie seufzte 'Heute wären es genau fünf Jahre.' Jetzt war Lisa dran ihre Schwester zu drücken. 'Weißt du den jetzt den genauen Grund, weswegen er Schluss gemacht hat?' Das war noch so ne Sache, Viktor hatte jetzt auf gleich mit Caro Schluss gemacht und hatte ihr noch nicht mal einen plausiblen Grund geannt. Ein einfaches 'Es tut mir so leid, ich wünschte ich könnte bei dir bleiben aber es geht nicht.' Dann war er irgendwann da, als Caro gerade bei einer Freundin war um sich auszuheulen, und hatte seine Sachen abgeholt. Er hatte Lisa noch gefragt ob Caro schwer traurig war. Lisa hatte ihn traurig angeschaut und so böse wie möglich gemeint das es ihn wohl nicht mehr anginge wie sich ihre Schwester fühlt. Sie hatte ihn eigentlich immer sehr gern gehabt, wie der große Bruder den sie nie hatte aber schließlich war sie ihrer Schwester irgendwie zu Loyalität verpflichtet.' Caro sah betrübt aus und nahm einen großen Schluck ihres Tees, 'Er wird Vater.' Lisa spuckte den Tee aus 'WAS?' Caro zuckte mit den Schultern. 'Er hat mich betrogen, nur ein einziges Mal wie er betonte und da ist es wohl passiert. Deswegen hat er Schluss gemacht, er sagte er könne es sich nicht verzeihen und müsste doch für dieses Mädchen da sein.' Sie klang ziemlich gelassen. 'Und da bleibst du so ruhig?' Ja sie nahm es gelassen, was sollte sie jetzt auch noch daran ändern? 'Möchtest du einen Tipp von deiner großen Schwester?' Natürlich wollte sie den. 'Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Du müsstest das eigentlich wissen.' Sie saßen noch eine ganze Weile dort, bis Lisa beschloss erst mal ein Bad zu nehmen um dann ins Bett zu gehen um über all das zu schlafen.

Max kam auf sie zugerannt 'Sag mal Lisa, stimmt das? Ihr hattet gestern einen Riesenstreit? Die Mädels sind ganz aus dem Häuschen weil sie denken ihr würdet euch bald trennen?'Lisa knirschte mit den Zähnen, ein Zeichen dafür das ihr etwas wirklich auf die Nerven ging. Hatte man den nie seine Ruhe? Sie schob sich an Max vorbei, in der Klasse angekommen zog sie ihren Schal aus, warf ihren Rucksack neben ihren Tisch und ihren Mantel unachtsam über den Stuhl. Leon war noch nicht da. Er kam auch nicht. 'Lisa, ist Leon krank?' Die Stimme gehörte Frau Bäcker die, die Anwesenheitsliste durchging. 'Ich habe wirklich, keine Ahnung was er gerade macht, oder mit wem.' Frau Bäcker schaute verwirrt und auch einige andere köpfe drehten sich zu ihr herum.' Oh habt ihr etwa Probleme, ich dachte ihr seid ein Paar?'' Um ehrlich zu sein, Frau Bäcker, ich denke nicht das es sie, oder irgendwen hier, etwas angeht, ob ich Probleme habe und wie meine Beziehung gerade läuft.' Sie hatte ihre Sachen gepackt und den Mantel in der Hand. ' Entschuldigen Sie mich bitte, mir ist schlecht. Ich geh nach hause!' Schon war sie aus dem Klassenraum und auf dem Weg nach draußen. Vor der Schule blieb sie stehen. Sie hatte noch nie blau gemacht, war das denn überhaupt blau machen? Sie war ja schließlich da gewesen und hatte sich abgemeldet. So hatte sie auch noch nie mit einem Lehrer geredet, aber soll's, sie musste jetzt was tun, sonst würde ihre Beziehung ganz kaputt gehen.

'Lisa? Warum bist du nicht in der Schule?' Gute Frage, warum denn nicht. 'Das könnte ich dich auch fragen.'
'Komm erst mal rein, hier draußen ist es doch viel zu kalt.' Sie tapste hinter ihm her, er ließ sich auf Couch fallen. Langsam zog sie ihren Mantel aus. 'Leon, machst du blau?' Er stand wieder auf und verschwand in der Küche, man hörte etwas klappern 'Ich mach Kaffee, willst du auch einen?' 'Ja, danke.' Nachdem Kaffee ging es ihr besser. Er schaute sie prüfend an 'Und, willst du mir irgendwas sagen oder warum bist du hier?' Lisa atmete tief ein, er konnte so verdammt stur sein.' Ich wollte...' Ja was wollte sie? Auf dem Weg zu Leons Wohnung hatte sie sich genau überlegt was sie sagen wollte und jetzt war ihr Kopf leer und sie wusste es nicht mehr. 'Du wolltest mit mir Schluss machen?' Der Ton mit dem er den Satz aussprach glich einer Ohrfeige, Lisa schaute im fest in die Augen, entweder sie würde jetzt ausflippen und gehen, und ihre Beziehung wäre gelaufen oder sie würde ruhig hier sitzen bleiben müssen und versuchen ihn zu verstehen. 'Möchtest du das, dass ich Schluss mache?' Einen Moment herrschte schweigen. Er rieb sich die Augen. 'Nein, natürlich möchte ich das nicht.' Lisa fiel ein Stein vom Herzen. 'Weswegen sagst du dann so etwas?' 'Weswegen glaubst du mir nicht dass ich nichts mit Anne habe?' Er war immer noch wütend. 'Ich möchte dir glauben aber du bist letzter Zeit so abwesend und du bist so oft unterwegs ohne mir zu sagen wohin.' Er nahm einen großen Schluck von seinem Kaffee.' Ich muss dir doch nicht immer sagen wo ich hingehe, schließlich bist du nicht mein Kindermädchen, vertrau mir einfach.' Er zündete sich eine Zigarette an und bot ihr auch eine an ' außerdem könnte ich dich auch fragen wo du morgen hingehst?' Lisa inhalierte tief. 'Auf einen Geburtstag, das sagte ich doch!' Wenn er ihr nicht sagte was vor sich ging musste sie das auch nicht. 'Aha und wer hat Geburtstag?' Sie nahm einen tiefen Zug. 'Kennst du sowieso nicht. Ein guter Kumpel von mir.' Das war wirklich super, jetzt stritten sie schon wieder. ' Pff und ich soll dir erzählen zu wem ich gehe.' Langsam reichte es ihr wirklich, sie hatte keine Lust auf diesen Kindergarten.' Du hast Recht, weißt du zu wem ich morgen gehe? Zu Tim, der beste Kumpel von Simon, ah der wird bestimmt auch da sein, dann kann ich ja mal mit ihm einen trinken, und weißt du noch was? Ich werd da allein hingehen weil mein Freund sich aufführt als wäre er ein kleines Kind!' Es hatte gut getan die Wut mal rauszulassen doch schon bald kamen ihr Zweifel, würde er jetzt Schluss machen? Eine Ewigkeit sagte keiner der beiden ein Wort. Endlich sagte Leon etwas 'Viel Spass.' Lisa schluckte, sie wusste dass wenn sie nicht gehen würde, das sie anfangen würde zu weinen, doch ihre Beine wollten nicht. Leise fielen die erste Tränen. Sie war im Begriff aufzustehen um zu gehen als er sie sanft aber bestimmt in den Sessel drückte. Er kniete direkt vor ihr und sah ihr fest in die Augen. 'Es tut mir leid. Das ist alles nicht so einfach, bitte hör auf zu weinen.' Lisa sah in an, gerade Wegs in die wundervollen Augen, in die sich so verliebt hatte. 'Ich hasse es das wir uns streiten.' Er strich ihr über die Wange, 'Ich auch mein Schatz, ich auch.' Sie wischte sich die Tränen aus dem Gesicht als sie sagte' Warum tun wir das dann?' Darauf wusste keiner der beiden eine Antwort.







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