Das ist Liebe??

Autor: Jule
veröffentlicht am: 06.01.2007




'Hey du! Schieß mal den Ball wieder rüber!', forderte sie ein Junge auf. Sie hob den Ball auf und schoss ihn mit voller wucht über den Zaun zurück, doch ohne großen Kraftaufwand. 'Wahnsinn! Hast du Lust bei uns mitzuspielen' Sie lehnte ab.
Nora war schon einen Monat an der Schule. Von den Mädchen wurde sie angehimmelt, von den Jungs bewundert. Nora war eine Deutsche, die hier zu ihrer Großmutter nach Ichikawa gezogen war. Sie war die einzige Ausländerin an der Schule, beziehungsweise die einzig richtige. Es gab noch andere aber die waren Halbjapaner. Sie hatte glattes, kurzes, blondes Haar, war etwas größer als normale Mädchen und war sehr schlank. Sie musste wegen ihrer Größe eine Jungenuniform tragen. Was viele besonders an Nora faszinierte waren ihre Augen. Sie hatte unglaublich lange, volle Wimpern und ihre Augen erstrahlten in einem unglaublich intensiven Grünton.
Sie war stets von Mädchen umzingelt, obwohl sie eigentlich lieber allein war und von Jungs wurde sie regelmäßig gefragt ob sie nicht in irgendwelche Sportclubs eintreten will. Es ging ihr sehr auf die Nerven.
Die Schulglocke, na endlich. Nora packte ihre Sachen zusammen, sie wollte einfach nur nach Hause. Auf dem Flur stieß sie mit einem Typen zusammen, ein richtiger Schrank. 'Hey pass doch auf', meckerte sie automatisch. 'Was willst du denn!? Hast mich doch angerempelt!' Der Schrank hob seine Fäuste, doch dann ging ein weiterer dazwischen. Ein Junge aus den höheren Klassen. Er sah etwas unheimlich aus. Schwarze Haare mit ein paar rotbraunen Strähnchen. Er war groß und Schlank, hatte ein Makelloses Gesicht und trug an der rechten Seite einen Ohrring. Dazu kam noch das er eine verspiegelte Sonnenbrille trug. Er sah aus wie ein von der Maffia. Nora war von alle dem nicht beeindruckt. 'Reg dich ab. War ein Versehen' Der Schrank ließ die Faust sinken und ging weiter. 'Ist es sowieso nicht wert', grummelte er noch. Der Junge der dazwischen gegangen war hob Noras Tasche auf und reichte sie ihr. 'Hier. Du solltest vorsichtiger sein Schätzchen. Mit den Typen ist nicht zu spaßen' 'Danke für den Tipp' Nora nahm ihre Tasche und lies den Typen stehen. ´Einfach nur nach Hause`, das war das einzige woran sie jetzt dachte. 'Jetzt warte doch mal!', der Typ hielt Nora fest als sie gerade am Tor angekommen war. 'Wollt dir doch nur Helfen' 'Hab dich nicht darum gebeten. Ich komm ganz gut allein zu Recht' 'Du bist doch neu an der Schule hab ich recht?' 'Sorry, dass ich dich enttäuschen muss. Bin schon seit vier Wochen hier' Nora löste sich von ihm und ging wieder weiter. 'Und wie kommt es das keiner mit dir nach Hause geht?' 'Bin froh wenn ich die gackernden Hühner los bin' Nun blieb sie plötzlich stehen und wandte sich zu dem Typen um. 'Sag mal hast du nicht was Besseres zu tun als mir nachzulaufen!?', blaffte sie ihn an. 'Wenn ich ehrlich sein soll, nein!' 'Und was willst du?' 'Dich kennen lernen!' 'Wieso?' 'Bist du immer so misstrauisch anderen gegenüber?' 'Nein. Aber du bist ein komischer Typ' Nora setzte sich wieder in Bewegung. 'Ist nicht gerade ein Kompliment Schätzchen' 'Sollte es auch nicht sein. Und hör auf mich ´Schätzchen` zu nennen!' 'Wie soll ich dich denn sonst nennen?' 'Beim Namen' 'Und der wäre?' 'Geht dich nichts an' 'Auch gut. Dann nenn ich dich eben weiter ´Schätzchen`' 'Mach doch was du willst!' Nora bog um die nächste Ecke und dann blieb sie vor einem großen Haus stehen. Sie drehte sich wieder zu dem Jungen um der neben ihr stehen geblieben war. 'Also danke fürs bringen und bis irgendwann einmal', sagte sie etwas schnippisch. Dann ging sie ins Haus und lies ihn einfach stehen.
Sie konnte nichts dagegen machen, aber dieser Typ ging ihr einfach nicht mehr aus dem Kopf. Sie hatte gestern noch den ganzen Abend über ihn nachgegrübelt und heut in der Schule ging es weiter.
In den Pausen wurde sie wie immer von den Mädels umzingelt. Irgendwann hatte sie dann die Nase voll und rannte einfach los. Sie rannte quer durchs Schulgebäude und als sie ihre Verfolger Abgeschüttelt hatte ging sie aufs Dach. Nora legte sich auf den Rücken und betrachtete die Wolken. 'Was machst du denn ganz allein hier oben?', fragte eine Stimm. Nora richtete siech auf und drehte sie zur Tür um die wieder ins Gebäude führte. Sie wusste doch, dass sie die Stimme kannte. Es war der Typ von gestern. 'Du schon wieder', grummelte sie. 'Hey! Ein bisschen mehr Begeisterung wenn ich bitten darf', sagte er leicht beleidigt. Dann ging er zu ihr und setzte sich neben sie. 'Wie hast du mich gefunden?', fragte Nora. 'Hab dich eigentlich gar nicht gesucht. Brauchte etwas abstand. Die Mädels gehen mir so was von auf die Nerven' 'Bei dir also auch . . . wie viele?' Der Junge überlegte kurz, dann stand er auf, zog Nora auf die Beine und ging mit ihr zum Zaun des Daches. Jetzt hörte man ein rissen Gekreische von unzähligen Mädchen. 'Die da drüben sind meine, bis zu dem Baum da ungefähr', erklärte der Junge und deutete auf einen Haufen von bestimmt über siebzig Mädchen. 'Das da drüben müssen ja dann wohl deine sein, oder!?' Er zeigte auf den Schwarm der weiter Rechts stand. Man sah genau die grenze zwischen den beiden Fangemeinden. Nora war bei den Jüngeren Mädchen sehr beliebt, die aus den oberen Klassen hassten sie. Diese standen dafür total auf den Typen, wahrscheinlich weil er eben wie ein Gangster aussah und so was Geheimnisvolles hatte. 'Ja richtig und die Jungs dahinten gehören auch noch dazu' Sie zeigte auf eine riesige Truppe die an der Turnhalle stand. Nora und er zogen sich wieder vom Zaun zurück. 'Wir sollten von hier Oben besser verschwinden. Die ersten werden bestimmt gleich kommen' Er packte sie bei der Hand und zog sie hinter sich her. 'Hey was soll das!?' 'Du willst doch auch raus hier, oder nicht!?' 'Ja schon aber . . .' 'Scheiße! Da kommen sie schon . . . hier rein!' 'Wart . . .' Der Typ hatte Nora in eine Abstellkammer gezogen und hielt ihr den Mund zu. Die Mädchen und Jungs rannten vorbei und aufs Dach. Er atmete erleichtert auf und nahm die Hand von Noras Mund. Jetzt landete eine Faust in seinem Gesicht. 'Sag mal hast du sie noch alle!? Ich hab fast keine Luft mehr bekommen du Idiot!' 'Ist kein Grund mich zu schlagen' 'Weichei', brabbelte Nora. 'Los! Ich will endlich nach Hause', sagte sie laut. Der Junge rappelte sich auf und sie verließen die Abstellkammer. Sie schlichen sich wie Ein- beziehungsweise Ausbrecher aus dem Gebäude.'Wie heißt du?', fragte Nora auf dem Heimweg. 'Ach interessiert?' 'Nein. War nur aus Höfflichkeit' Nora legte einen Schritt zu. 'Hey schon gut. Ich sag ihn dir ja' Der Typ stellte sich vor Nora nahm ihre Hand und machte einen Diener. 'Wenn ich mich vorstellen darf, mein Name ist Ryou Takumashii' Dann folgte ein Handkuss. 'Hoch erfreut' Sie entzog ihm ihre Hand und ging weiter. 'Jetzt musst du mir aber auch deinen Namen verraten' 'Dazu bin ich nicht verpflichtet. Frag doch meinen Fanclub' 'Nein. Ist mir echt zu blöd die zu fragen' Nora lächelte. 'Das steht dir richtig gut', sagte Ryou. 'Was?' 'Das lächeln, solltest du öfter machen' 'Kennst mich doch erst seit gestern' 'Das reicht doch schon', sagte er sanft. 'Du bist echt total durchgeknallt. Weiß gar nicht was die Mädels an dir finden. Na ja die aus den Oberstuffen haben sowieso alle einen Schuss!' 'Hey, hey! So schräg bin ich ja nun nicht und ein paar akzeptable Mädchen gibt es auch in der Oberstuffe' 'Und warum rennst du nicht eine von denen hinterher' 'Weil es viel zu einfach wäre. Du läst mich hundert Mal abblitzen und wenn ich zum hundert und ersten Mal frage ob du mit mir gehen willst, sagst du ja' 'Ach wirklich?' 'Ja' 'Und wovon träumst du nachts!?' 'Also gestern . . . hab ich nur von dir geträumt', hauchte er ihr ins Ohr. 'Ich sag's ja, total durchgeknallt!'Sie waren wieder bei Nora angekommen und sie ging gleich durchs Gartentor. Bevor sie aber ins Haus ging drehte sie sich noch mal um. 'Nora', sagte sie lächelnd und schloss die Tür hinter sich.Ryou brauchte einen kurzen Augenblick um zu verstehen. Dann konnte er sich ein lächeln nicht mehr verkneifen. 'Nora', flüsterte Ryou immer wieder vor sich her.Nora kam aus dem Haus, sie war heute etwas spät dran. 'Du scheinst echt zuviel Zeit zu haben', sagte sie. 'Ist der gleiche weg, also kann ich doch auch warten', erwiderte Ryou der lässig an den Laternenfahl gelehnt stand und wieder trug er diese Sonnenbrille.'Sag mal nimmst du dieses Ding eigentlich nie ab?', fragte Nora als sie Ryou in der Pause wieder auf dem Dach traf. Er stand am Zaun und Nora lehnte sich gegen die Tür. 'Eigentlich nicht . . . aber . . .' Ryou stellte sich dicht vor Nora und lehnte seinen Arm gegen die Tür. ' . . . unter gewissen Umständen würde ich mich dazu bereit erklären', sagte er mit einem grinsen. 'Und wie müssten diese ´Umstände` aussehen?', fragte Nora mit einem kleinen Anflug von Panik. Ryou überlegte kurz. 'Hmm . . . wenn ich dafür einen Kuss von dir bekommen würde', sagte Ryou und machte einen Versuch. Doch Nora schlüpfte an ihm vorbei, sodass er beinahe die Tür geküsst hätte. 'Ich hab nicht gesagt, dass ich dich ohne Brille sehen will' Ryou war enttäuscht. 'Das ist nicht fair!', grummelte er. 'Mit der Masche kommst du vielleicht bei deinen Fans weiter, aber nicht bei mir', lachte Nora. Dann klingelte es zur Stunde und sie lies Ryou auf dem Dach stehen. Er brauchte noch einen Augenblick um sich wieder zu fangen.
Sie gingen die nächsten zwei Monate jeden Tag zusammen zur Schule und Ryou begleitete Nora auch immer wieder nach Hause.
'Wo warst du Nora!? Wir haben dich überall gesucht!', sagte Kijoko, eine Klassenkameradin von Nora und einer ihrer größten Fans. Nora war in der Pause wieder mit Ryou auf dem Dach gewesen 'Wollte meine Ruhe vor euch haben' 'Und was hast du mit diesem Ryou Takumashii zu tun! Man sieht euch sehr oft zusammen', fragte nun eines der anderen Mädchen. 'Seit ihr etwa wirklich zusammen!?', fragte eine andere entsetzt. 'Jetzt regt euch mal wieder ab! Ich hab mit dem Kerl Überhauptnichts zu tun'
Die Stunde war zu ende und Nora verließ das Klassenzimmer so schnell wie möglich. Vor der Tür wartete Ryou schon. 'Du hast nichts mit ihm zu tun?', fragte Kijoko noch mal misstrauisch nach. 'Nein hab ich auch nicht! Und wenn könnte es euch auch egal sein!', machte Nora sie runter und rannte wütend aus dem Schulgebäude. Ryou folgte ihr gleich und holte sie kurz hinter dem Schultor ein. 'Was war denn los?', fragte Ryou. 'Geht dich überhaupt nichts an! So und jetzt will ich allein nach Haus gehen', sagte sie immer noch wütend. 'Wie du willst' Ryou kam ihren Wunsch nach und bog die nächste Ecke ab. Im nächsten Moment tat es Nora Leid das sie Ryou so blöd angemacht hatte.Sie war wohl wirklich zu weit gegangen, den Ryou war am nächsten Morgen nicht da um sie abzuholen. Auch als sie in der ersten Pause aufs Dach ging war er nicht da. In der zweiten Pause saß sie wieder dort oben. 'Was guckst du denn so traurig? Hast du mich vermisst?' Nora schreckte hoch und drehte sich um. 'Ryou? Wo warst du?' 'Hatte ein paar Stunden Ausfall' Nora senkte den Kopf. 'Hör zu. Es tut mir leid das ich dich gestern . . .' 'Vergiss es. Jeder hat mal schlechte Laune', Ryou lachte, 'Aber ich wüsste schon womit du das wider gut machen könntest' Er trat wieder nah an sie heran und Nora machte einen Satz zurück. 'Vergiss es! So Leid tut es mir dann doch wieder nicht' Sie hob abwehrend die Hände. 'Ich hatte nicht vor dich zu küssen', sagte Ryou. 'Nein natürlich nicht' 'Nein. Jedenfalls nicht jetzt' Bevor Ryou weiter sprechen konnte klingelte es und sie mussten rein gehen.Nach dem Unterricht gingen sie wieder zusammen nach Hause. Nora wollte gleich wieder ins Haus gehen, aber Ryou hielt sie fest. 'Wir haben unser Gespräch von vorhin noch nicht beendet', sagte er. 'Welches Gespräch?', tat Nora unwissend. 'Du schuldest mir noch eine Wiedergutmachung' 'Ich werde dich nicht küssen Ryou' 'Ich hab dir doch schon gesagt das ich was anderes will' 'Und was wäre das nun?' 'Ich möchte das wir zusammen zum Ball gehen' 'Ein Date?', fragte Nora überrascht. 'Ja wenn du es so nennen willst. Also was ist? Gehen wir?' 'Meinet wegen. Aber nur unter einer Bedingung!' 'Welche wäre das?' 'Du nimmst deine Brille für den Abend ab!' 'Sorry, aber das geht nicht' 'Du hast doch selbst gesagt. Unter besonderen Umständen . . .' Er trat nah an Nora heran. 'Ja. Aber wenn dann nur für dich allein . . . nicht für andere' Nora war überrascht. Ryou schien es wirklich wichtig zu sein, dass niemand seine Augen sah. 'Ich hatte eigentlich nicht vor auf den Ball zu gehen, na was soll's . . . hol mich morgen um 8.00 Uhr ab' Sie ging ins Haus. Am nächsten Abend klopfte Ryou pünktlich um 8.00 Uhr an Noras Tür. Sie öffnete ihm. 'Unglaublich. Kann mich mal einer kneifen', sagte Ryou überwältigt. 'Danke' Nora trug einen langen Rock und ein weit ausgeschnittenes Oberteil. 'Können wir gehen Madam?' 'Aber gerne doch' Nora hackte sich bei Ryou ein und sie gingen los. Natürlich hatte Ryou seine Brille nicht abgenommen.Der Ball fand in der Turnhalle statt. Als die beiden ankamen wurden sie von allen Seiten angegafft. 'Willst du was trinken?', fragte Ryou. 'Ja, gern' 'Warte. Bin gleich wieder da' Und schon war er in der Menge verschwunden.
Nun kamen vier Mädchen auf sie zu und verschleppten sie nach draußen. 'Hey! Geht´s euch noch gut!?' 'Du bist doch diese Nora auf die ganzen Kinder stehen. Jetzt hör mal zu! Lass deine Finger von unserem Ryou!'
Ryou sah sich nach Nora um, aber er fand sie nicht. Dann fragte er unzählige Leute, aber keiner hatte was gemerkt.
'Warum lasst ihr das nicht einfach ihn entscheiden. So wenn ihr mich jetzt entschuldigt' Doch sie ließen Nora nicht gehen. Sie stießen sie gegen die Wand. Nora wurde langsam wütend, sie versuchte erneut sich zu befreien. Nun versuchten sie sie zu dritt festzuhalten. Die vierte holte eine Schere raus und fing an ihren Rock zu zerschneiden. Dann machte sie sich an Noras Oberteil zu schaffen. Sie versuchte immer noch sich zu befreien. 'Was ist denn hier los!?' Ryou kam um die Ecke gebogen. Alle sahen ihn erschrocken an. Dann ließen die drei Nora los und die vierte ließ die Schere fallen. Sie rannten davon. Ryou ging auf Nora zu, die nur noch mit ein paar fetzen am Leib dastand. Er zog seine Jacke aus und legte sie ihr um. 'Bist du verletzt?', fragte er. 'Nein, außer mein Stolz', sagte sie wütend. 'Komm . . . ich bring dich nach Hause' 'Nein, nicht nötig. Ich geh allein, amüsier du dich' Sie ging an ihm vorbei. 'Warte!', forderte Ryou sie auf. 'Diese Bälle bedeuten mir überhaupt nichts. Es war für mich einfach nur ein Vorwand mit dir ausgehen zu können. Seitdem wir uns getroffen haben bist du immer nur abweisend mir gegenüber gewesen. Ich hatte gehofft, dass du vielleicht endlich auftaust, aber das war wohl ein Schuss nach hinten. Ich bring dich nach Hause und das war's dann'
Sie sprachen auf dem gesamten Weg nicht ein Wort miteinander. Dann waren sie bei Nora angekommen. 'Also dann . . . gute Nacht', sagte Ryou und wollte weiter gehen, doch Nora hielt ihn fest. 'Warte. Willst du vielleicht noch mit rein kommen?', fragte sie verlegen. Ryou drehte sich zu ihr um. 'Nein besser nicht. Deine Eltern würden wohl kaum begeistert von mir sein' 'Ich wohn hier bei meiner Granny' 'Die würde es noch weniger sein. Nein, dass ist einfach keine gute Idee' Während er sprach blickte er nur auf den Boden 'Ryou? Nimmst . . . nimmst du bitte deine Brille für mich ab?' Nun hob er den Kopf. 'Hier ist niemand und du hast gesagt das nur ich deine Augen sehen darf' Ryou hatte es die Sprache verschlagen. Nora nahm ihm langsam die Sonnenbrille ab. Er hatte wunderschöne tiefblaue Augen. Nora betrachtete ihn. 'Ich bin Halbjapaner. Die Augen passen einfach nicht zu meinem restlichen Aussehen. Ich wurde früher immer wegen meiner Augen gehänselt, also habe ich beschlossen sie niemanden zu zeigen. So und jetzt hast du sie gesehen, dann kann ich mich aus dem Staub machen' Er nahm ihr die Brille aus der Hand und drehte sich um. Nora hielt ihn aber wieder fest. 'Nora, was soll das!?', nörgelte er und sah sie verzweifelt an. 'Du . . .', Nora wurde knallrot, ' . . . du wolltest doch noch eine Gegenleistung', sagte sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Ryou. Er ließ vor schreck die Brille fallen. Der Kuss dauerte bestimmt drei Minuten. Ihre Lippen lösten sich wieder voneinander. Ryou war immer noch vollkommen von der Rolle und sah Nora verwirrt mit seinen schönen Augen an. Nun wandte sie sich ab um ins Haus zu gehen. Ryou faste sich wieder, drehte Nora zu sich um und küsste sie. Er schlang seine Arme um ihren Körper, ihre Hände ruhten auf seiner Brust. Der Kuss wurde um nochmals drei Minuten verlängert, dann lösten sie sich wieder. Nora ließ die Augen noch kurz geschlossen um den Moment zu genießen. 'Willst du nicht doch noch mit rein kommen? Meine Granny ist nicht da' Ryou gab ihr einen Kuss auf die Wange, dann setzte er wieder seine Sonnenbrille aus. 'Ich hab lange nicht mehr so was für ein Mädchen gefühlt wie für dich und da zweifle ich an mir selbst dass ich mich beherrschen könnte. Ich möchte es nicht durch so was kaputt machen', gestand er und ging diesmal endgültig. Nora blickte ihm noch eine ganze weile nach. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Am nächsten Tag war es das erste Mal das Nora sich auf die Schule freute. Aber als sie losging, war Ryou nicht da. Nora hielt den ganzen Tag Ausschau nach ihm konnte ihn aber nicht finden. Selbst auf dem Dach war er nicht. Erst nach einer Woche traf sie ihn wieder.
Er stand mit einem Mädchen zusammen in der Nähe der Turnhalle. Man soll ja nicht Lauschen, aber Nora musste einfach wissen worüber sie sprachen. Im nächsten Moment zersprang ihr fast das Herz.
Ryou küsste das Mädchen und das war kein Freundschaftskuss. Nun trat Nora aus ihrem Versteck hervor. 'Nora?' Sie ging direkt auf ihn zu und schlug mit voller kraft zu. Dann machte sie kehrt und rannte mit Tränen in den Augen weg. Ryou rannte ihr hinterher. Die Verfolgungsjagd dauerte bestimmt eine viertel Stunde. Dann ging Nora die Puste aus und sie musste stehen bleiben. Ryou war auch vollkommen aus der Puste. 'Nora ich kann dir das alles . . .' 'Halt den Mund!', schrie sie. 'Wie konnte ich auch nur so blöd sein!?' 'Nora das eben hatte doch überhaupt nichts zu bedeuten' 'Ja das glaub ich dir sogar. Ziehst du diese Nummer bei jeder ab?' 'Nein Nora! Jetzt lass es mich bitte erklären' 'Da gibt es nichts zu erklären! Das war doch alles nur Show! Von Anfang . . .' Ryou zog sie zu sich und versiegelte ihren Mund mit einem Kuss, doch Nora drückte ihn von sich weg und verpasste ihn eine Ohrfeige. 'Komm nie wieder in meine Nähe!', sagte sie verbittert. Noch bevor Ryou etwas sagen konnte war Nora verschwunden, sie war wieder weggerannt.
Als Nora zu Hause war verschloss sie sich in ihrem Zimmer und weinte hemmungslos. In den nächsten Tagen ging Nora nicht zur Schule. Sie hätte es nicht ertragen Ryou zu sehen.Sie war jetzt schon eine Woche zu Hause. Als es am späten Abend an der Tür klingelte. Ihre Granny war mal wieder ausgegangen, also musste sie sich aus dem Bett bewegen. Nora zog sich schnell was über und öffnete dann. 'Es tut mir leid das ich dich so spät noch störe' Ein Junge den Nora vom sehen her kannte. Er ging auf ihre Schule, aber in die Oberstuffe. 'Was gibt es?', fragte Nora etwas misstrauisch. 'Es geht um Ryou' 'Ach wirklich!? Was kommt denn jetzt?' 'Okay ich mach es auch kurz. Ein paar Jungs, Ryou und auch ich haben eine kleine Wette abgeschlossen' 'Und die war?' 'Das er seinen Charme bei dir spielen lassen sollte um dich rum zu kriegen' Noras Wut stieg. 'Aber nach dem Ball hat er die ganze Sache abgeblasen, weil du ihm wirklich was bedeutest' 'Und deswegen Knutscht er mit einer anderen rum, ja!?' 'Nein! Das . . . das ist auch auf unserem Mist gewachsen. Wir haben ihm eine zweite Chance gegeben, damit er seine Kohle nicht verliert. Na und die hat er eben wahrgenommen. Es war nie geplant das du was davon erfährst' 'Das glaub ich dir. Okay. War's das jetzt oder kommt noch mehr?' 'Eins noch. Du bedeutest Ryou unglaublich viel und er würde gern noch mal von vorn anfangen' 'Das waren jetzt zwei Sachen, also dann mach's gut' 'Hey warte!' 'Jetzt hör mal zu! Ryou hat eine blöde Wette mit euch Heinis abgeschlossen, das er es schafft mich flachzulegen . . . und da glaubst du wirklich ich will noch was mit ihm zu tun haben?' 'Du musst mit ihm reden, sonst bin ich erledigt!' 'Was? Wie meinst du das?' 'Ryou bringt mich um wenn ich ohne eine gute Nachricht zu ihm gehe' 'Warte einen Moment' Nora ging ins Haus und kam kurz darauf mit einen Zettel in der Hand wieder. 'Gib ihm das hier . . . und dann mach dich am besten aus dem Staub', sagte sie und schloss die Tür vor seiner Nase, bevor er noch irgendwas sagen konnte. Ryou kam hinter dem Baum vor der im Garten stand. Er nahm dem Typ den Zettel ab und er machte sich wie von Nora empfohlen aus dem Staub. Er faltete den Zettel auseinander. ´Du hattest deine Chance und hast mir unglaublich wehgetan. Bist du wirklich der Meinung du hast eine zweite Chance verdient? Ich nicht, also lass mich in ruhe` Ryou las den Zettel noch drei weiter male. Dann zerknüllte er ihn und schmiss ihn wütend zu Boden.
Am nächsten morgen wollte Nora wieder zur Schule gehen. 'Nora mein Kind, hier wurde was für dich abgegeben', sagte ihre Granny als sie gerade gehen wollte. 'Was denn?', fragte Nora neugierig und ging in die Küche. 'Du scheinst einen Verehrer zu haben', stichelte sie ihre Granny. Auf dem Küchentisch stand ein riesiger Strauß Rosen. Es war aber keine Karte oder so was dabei. 'Hör auf Granny, da hat sich bestimmt jemand vertan' Nora ging jetzt aus dem Haus und gleich verging ihre gute Laune. 'Haben dir die Rosen gefallen?' Ryou stand wieder an seinen Laternenmast gelehnt. 'Meine Granny hat sich sehr drüber gefreut' Ryou verlor das Gleichgewicht. 'Deine Granny?' 'Ich hasse Rose wie die Pest', log Nora, ging an ihm vorbei in Richtung Schule. 'Und was magst du für Blumen?' 'Brauch dich nicht zu interessieren, weil alle von dir in meiner Tonne landen werden!' Ryou blieb stehen, seine Knie waren weich geworden. Nora kümmerte sich nicht weiter um ihn und ging einfach weiter.'Nora! Da ist ein Päckchen für dich angekommen', rief ihre Granny am Abend, als Nora gerade aus der Wanne kam. Sie wickelte sich ein Badetuch um und ging runter in die Wohnstube. 'Ein Päckchen?', fragte sie und lies es sich von ihrer Granny geben. Sie betrachtete es. 'Willst du es nicht aufmachen Kindchen?' 'Nein. Später vielleicht', sagte Nora und ging hoch in ihr Zimmer. Sie stellte das Päckchen auf den Nachtschrank, dann legte sie sich in ihr Bett und betrachtete es weiter. Nach zwei Stunden ununterbrochenem grübeln entschloss sie sich das Päckchen ohne Absender zu öffnen. In dem Päckchen war eine Schatulle, nein es war ein Spieluhr. Nora machte sie auf und sie spielte eine wunderschöne Melodie. Jetzt sah Nora das noch ein Brief bei lag und sie öffnete ihn langsam.

Liebe Nora,
vorweg möchte ich, dass du weißt, dass ich so was vorher noch nie gemacht habe und mir das hier unglaublich schwer fällt.
Ich weiß das du mich weder sehen noch sprechen willst, aber bitte lies diesen Brief bis zu ende. Dann glaubst du mir vielleicht, dass ich es jetzt ernst meine. Was ich getan habe ist unverzeihlich und es war nicht fair dich so zu belügen.
Ich gebe zu das ich, als wir uns kennen gelernt haben wirklich nur darauf aus war diese blöde Wette für mich zu gewinnen und vielleicht ein bisschen Spaß zu haben. Aber nach dem Ball oder besser gesagt nach diesem Kuss . . . ich weiß nicht wie ich es ausdrücken soll, aber ich hab mich wirklich in dich verliebt. Ich wollte diese ganze Wette abblasen um dich nicht noch mehr zu verletzen. Aber das ging nicht so einfach, ich weiß das das keinen Grund ist und die Probleme will ich jetzt nicht weiter erklären. Egal was ich sage, es ist einfach nicht zu entschuldigen was ich getan habe. Aber was ich nach dem Ball gesagt habe war mein ernst, auch wenn es mir in diesem Moment noch nicht bewusst war. Ich kann nicht sagen ob es wirklich die wahre liebe ist was ich fühle, weil ich diese Gefühle nicht kenne. Aber du bedeutest mir mehr als jeder andere Mensch mit dem ich je zusammen war. Ich hör jetzt besser auf. Es hat ja sowieso keinen sinn, hab ich recht!? Aber ich möchte, dass du die Spieluhr behältst. Tu mir den Gefallen und las sie nicht in der Mülltonne verschwinden. Was ich getan habe tut mir wirklich leid. Ich wollte dir nicht wehtun.

gez. Ryou

Nora sah den Brief an und ihr lief eine Träne über die Wange. Sie musste an die frische Luft. Also zog sie sich ihren Bademantel über und ging auf ihren Balkon. Dann sah sie ihn. Ryou saß auf der Mauer der gegenüber liegenden Straßenseite und sah zu ihr hoch. Noras Herz fing an schneller zu schlagen. Ihre Blicke trafen sich und Noras Herz fing an zu rasen. Dann sprang Ryou von der Mauer und ging die Straße entlang. Nora wollt ihm nachrufen, brachte jedoch kein Wort raus. Also rannte sie in ihr Zimmer zurück, zog sich was an und rannte aus dem Haus die Straße entlang . . . ihm nach. Doch er war weg.
Nora blickte noch eine weile die verlassenen Straßen entlang, dann ging sie zurück nach Hause. Sie las den Brief nochmals und lies die Spieluhr laufen. Irgendwann schlief sie ein und wachte nächsten Tag erst am späten Vormittag auf. Aber das war kein Problem da ja Frei war.Nachmittags ging sie in die Stadt. Eigentlich wollte sie shoppen gehen, aber es machte ihr überhaupt keinen spaß. Sie dachte die ganze Zeit an Ryou und wie er gestern zu ihr hoch gesehen hatte. Egal was sie tat, ihr machte nichts Freude und sie hatte Langeweile.Das ging Tag für Tag so. In der Schule konnte sie sich nicht konzentrieren, verhaute jede Arbeit und wenn Freunde mit ihr was unternehmen wollten sagte sie ab und verkroch sich in ihr warmes Bett. Ihre Granny machte sich mittlerweile große Sorgen um ihre Enkelin.Eineinhalb Jahre war vergangen und Nora war nun in der Oberstufe. Ryou hatte sie seit dem nicht mehr gesehen. Aber sie dachte ab und zu immer noch an ihn. Die Spieluhr hatte einen Platz auf ihrem Nachtschrank gefunden.
Noras Freund holte sie nach der Schule ab und sie gingen in ein Cafe. Die beiden waren jetzt seit drei Wochen zusammen. Er hatte sie in einer Karaokebar angesprochen und es hatte sofort gefunkt. Nora war glücklich.
Am folgenden Tag suchte sie ein kleines Geschenk für Takeshii, ihren Freund. Er hatte nächste Woche Geburtstag. Auf der Straße machten sie ein paar Typen blöd an. Die Kerle wollten sie in eine Seitenstraße zerren, als sich ein großer Typ zwischen sie stellte. 'Lasst die Kleine in ruhe und verschwindet!', sagte er mit kräftiger Stimme. Das taten sie auch prompt. Er beugte sich runter, hob Noras Tasche auf und reichte sie ihr. 'Du scheinst solche Kerle an zuziehen wie Honig die Bienen', sagte er dann und nahm seine Sonnenbrille ab. Zum Vorschein kamen ein paar strahlende, blaue Augen . . . Ryou´s blaue Augen. Er lächelte sie an. 'Was . . . was machst du hier? Ich meine wo warst du?' Nora wusste nicht so recht was sie sagen sollte. 'Amerika', sagte Ryou ganz selbstverständlich. 'Amerika?' 'Ja. Ich war ein Jahr bei meinen Eltern und hab da die Schule fertig gemacht' Jetzt saßen sie zusammen in einem Cafe. 'Und wie geht es dir so?', fragte er sie. 'Mir? Äh . . . gut!' Nora dachte an die Nacht als sie Ryou nachgelaufen war. Sie wollte Ryou auch nicht sagen, das sie mit Takeshii zusammen war.
Es war spät geworden und Ryou begleitete Nora nach Hause. 'Hast du eigentlich einen Freund?' 'Was? Ich? Also . . .' Ryou lächelte. 'Also ja!' Nora nickte verlegen. 'Das freut mich für dich' 'Und was ist mit dir? Hast du eine . . . Freundin?' 'Nein. Sie hat Schluss gemacht. Sie ist nicht damit klar gekommen das ich ein Mischling bin. Aber wenn ich so darüber nachdenke, war sie auch nicht die Richtige' 'In wie fern?' 'Na ja? Wie soll ich sagen?' Ryou überlegte noch kurz. Dann sagte er sanft: 'Sie war einfach nicht wie du' Nora blieb stehen und sah ihn entsetzt an. 'Hey, das war nur ein scherz! Sie war einfach eine totale Zicke und hat zu viel wert auf Luxus gelegt' Ryou nahm Nora bei der Hand und bewegte sie zum weitergehen.
Den Rest des Weges gingen sie schweigend nebeneinander her und nach einer Viertelstunde waren sie bei Nora. Sie standen sich gegenüber und keiner von beiden wusste was er jetzt tun sollte. 'Warum hast du mir die Spieluhr geschenkt?', fragte Nora irgendwann. Ryou sah sie überrascht an. 'Wie kommst du denn jetzt darauf?' 'Antworte einfach', sagte sie eindringlich. 'Meine Großmutter wollte es so' 'Deine Großmutter? Was hat die denn damit zu tun?' 'Sie hat sie mir geschenkt, kurz bevor sie starb. Sie hat gesagt ich soll . . . na ja auch egal' 'Nein! Was sollst du?' 'Sie hat gesagt, ich soll sie dem Mädchen schenken, das ich . . . liebe', flüsterte er sanft. Ryou wurde Rot und ging deshalb schnell an ihr vorbei, damit Nora nichts merkte. 'Man sieht sich!' Dann ging er und drehte sich nicht mehr um. Nora blieb noch ein wenig draußen stehen und sah ihm nach, doch dann ging sie rein, da ihr kalt wurde.'Hallo Kindchen! Wer war denn der junge Mann der dich da gebracht hat?' 'Er heißt Ryou' 'Er sieht nett aus. Warum lädst du ihn nicht mal zum Essen ein? Ich würde ihn gern mal kennen lernen' 'Ja du hast recht, er ist sehr nett', sagte Nora verträumt und ging hoch in ihr Zimmer.
Sie nahm die Spieluhr mit ins Bad und lies sie spielen während sie badete. Jetzt klingelte noch ihr Handy. 'Hallo Takeshii!' '. . .' 'Natürlich komm ich an deinem Geburtstag zu dir' '. . .' 'Wir gehen Essen? Gut dann weiß ich bescheit!' '. . .' 'Ja ich vermiss dich auch. Bis Freitag, tschüss'
Wieder in ihrem Zimmer, dachte Nora daran was Ryou gesagt hatte. ´Ich soll sie dem Mädchen schenke, das ich liebe` Nora ging dieser Satz den ganzen Abend nicht mehr aus dem Kopf. Hatte er das ernst gemeint? Oder wollte er sie nur verarschen? Was wollte er damit bezwecken? Nora hatte keine Lust sich länger einen Kopf zu machen und ging schlafen.Endlich Freitag. Takeshii kam um 20.00 Uhr um Nora abzuholen. Dann gingen sie in ein feines Restaurant Essen. Nach dem sie mit dem Hauptgang fertig waren übergab Nora ihm sein Geschenk. Aber das war noch nicht alles was sie ihm heute noch schenken wollte. Sie wusste das Takeshii der Richtige war, Mr. Perfect.
Nach dem Essen gingen sie nur zum Karaoke, wo sie mit in paar Freunden zum Feiern verabredet waren. Später schlenderten die beiden Arm in Arm durch die Straßen. Sie hatten sich heimlich aus dem Staub gemacht. Nora war von dem Abend begeistert. Alles lief so wie sie es sich vorgestellt hatte. Doch dann trafen sie auf Ryou der mit ein paar Einkaufstüten bepackt war. 'Hallo', war das einzige was Nora raus brachte. Es war ihr unangenehm, dass er sie mit Takeshii sah. Aber ihr fiel sofort auf das Ryou seine Sonnenbrille nicht trug, das hatte er schon letztes Mal nicht. Man konnte seine wunderschönen strahlenden Augen sehen. Ryou musterte Takeshii und er sah Ryou misstrauisch an. 'Ihr beide kennt euch?', fragte Takeshii. 'Äh ja Ryou ist ein . . .' Was sollte sie sagen? Nora überlegte was sie sagen sollte. 'Ich bin ihr Ex!', sagte Ryou ganz unbefangen und Nora stieg die Röte ins Gesicht. 'Verstehe', sagte Takeshii missmutig. 'Ent . . . entschuldige uns kurz Takeshii' Und Nora zerrte Ryou um eine Ecke. 'Was soll der Mist!? Wir waren nie zusammen!', fuhr sie ihn an. 'Das weiß ich selbst. Hab ich nur gesagt damit ich mit dir unter vier Augen reden kann' Jetzt verstand Nora gar nichts mehr. 'Ich will dir in keinster Weise dazwischen funken . . .' 'Aber?', unterbrach Nora ihn. 'Ich will dich nur vor einem Fehler bewahren' 'Was für ein Fehler denn?' 'Was habt ihr heute gemacht?' 'Das geht dich überhaupt nichts an!' 'Lass mich raten! Ihr ward schick Essen, hab vielleicht noch was mit Freunden unternommen und seit jetzt auf dem Weg zu ihm. Hab ich recht oder hab ich recht!?' 'Und weiter?' 'Hör zu Nora. Der Kerl will dich nur ins Bett kriegen. Die Nummer hat er schon mit so vielen abgezogen und eine Ausländerin ist für den doch ein Festmahl' 'Hör auf! Hör auf mit deinem blöden Gerede! Das ist doch alles nur Erstunken und Erlogen! Es ist nicht jeder so wie du!' Das hatte gesessen. Ryou atmete tief durch. 'Tu was du willst' Er nahm einen Kassenbon aus einer der Tüten und schrieb was auf die Rückseite. Dann reichte er Nora den Zettel und gab ihr einen Kuss auf die Wange noch bevor sie etwas dagegen sagen konnte. 'Wenn du mich brauchst', sagte er und ging. Nora blieb noch stehen und sah sich den Zettel an. Darauf standen ein Telefonnummer und eine Adresse. Sie steckte ihn ein






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