Liebe beim ersten Mausklick

Autor: Rena Larf
veröffentlicht am: 30.04.2004




Du fütterst mich von der anderen Seite aus mit netten unverbindlichen Worten in deinen E-Mails. Erste Beschreibungendeines Aussehens, das erste Bild. Sympathie, wir reden über alles, vielleicht, weil es leichter fällt mit derTastatur auf dem Schoß und der Distanz zwischen uns. Hier finden auch spektakuläre Themen ein einfaches Handling.Wenn es zu eng wird, kann jeder von uns einfach gehen und mit einem Knopfdruck den anderen aus dem eigenen Lebenhinausbugsieren, was mit realen Menschen nicht möglich ist. Du besteht für mich aus Elektronik - aus Bits und Bytes - , obwohl ich spüre, dass deine Worte oft noch in meinem Kopf nachhallen, wenn der Kasten schon längst aus ist. Auf einmal habe ich so eine unerklärliche Sehnsucht in mir, etwas fehlt, wenn du nicht da bist. Was machst du mit mir? Ich kenne dich nicht und doch scheinst du mich besser verstehen zu können als ich mich selbst. Es ist wie ein Leuchtfeuer, eine flirrende GEFÜHLSWELT - manchmal wirkt sie zerstörerisch schon durch ein falsch gesetztes Lächeln oder ein Fragezeichen. Manchmal wirkt sie so wie bei uns, wo deine und meine Worte einen erotischen Zauber im anderen auslösten. Diese Magie ist so empfindlich wie wir beide. Freiraum und Offenheit im Denken gewähren wir uns. Auf einmal war da so ein Knopf für ein Gefühl, an dem jeder auf seiner Seite drehte, ein Kribbeln, ein Prickeln beim Lesen des Namens. Das erste Telefonat , die Stimme - die einfach passte, die ganz zart die Seele streichelte und einfach nur gut tat. Das erste Treffen, der erste Kuss - zögerlich, ängstlich und dennoch voller Sinnlichkeit und Gänsehaut. Bits und Bytes sind zu dem Menschen mutiert, den ich liebe, nichts mehr mit Ausklicken, mit Wegdrücken, mit Ignorieren! Füttere mich mit deinen Worten, sie sind meine Nahrung.Lass mich nicht verhungern...









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