Wir sollten das nicht tun!? Teil 6

Autor: Hanna
veröffentlicht am: 29.10.2007




'Ich werde Überstunden machen und meinen Jahresurlaub nehmen um dich zu besuchen.' Nach anfänglicher Enttäuschung versucht Maik sich nun für mich zu freuen. Mein Entschluss steht fest. Gestern habe ich den unterschriebenen Vertrag abgeschickt. Schon in 10 Tagen geht mein Flug. Mir geht Lukas' Entscheidung nicht aus dem Kopf, dennoch ist Chile die beste Ablenkung. Um noch Geld für mein Abenteuer zu sammeln, arbeite ich ziemlich viel in der Cocktailbar, vor allem nachts.
Ich fahre nach meiner Schicht mit meinem Auto nach Hause. Es ist kurz nach drei und ich stelle 'The hardest part' von Coldplay im Radio lauter. Ich werde jetzt noch die Gläser in Kartons packen, denn für meinen Aufenthalt in Chile muss ich meine Wohnung aufgeben.Auf dem Weg zur Haustür sehe ich Lukas dort stehen. Ich atme tief durch, während ich meine Schlüssel in der Tasche suche.
'Eigentlich bin ich sonst immer derjenige der abhaut wenn es schwierig wird.', begrüßt er mich als ich bei der Tür ankomme. Ich suche immer noch die Schlüssel. 'Meinst du, Maik wird ein Jahr auf dich warten?', fragt er mich während ich versuche ihn zu ignorieren. Wo ist denn dieser blöde Schlüssel? Diese Frage bringt mich vom Kurs ab. Ich schaue ihn an. 'Hast du getrunken?', frage ich ihn. Seine Augen sehen hilflos und verzweifelt aus.
Du musst jetzt die Kontrolle bewahren, Johanna, du hast es fast geschafft. Finde jetzt einfach den verdammten Schlüssel,geh rein und in ein paar Tagen reist du ab.
'Ich war mit den anderen Surfern unterwegs.' Das sollte also soviel heißen wie 'Ja, ich habe getrunken.'
'Oh,habt ihr deine Verlobung gefeiert oder was?' Seit wann bin ich so sarkastisch und zickig. So kenne ich mich nicht, aber aus irgendeinem Grund bin ich furchtbar sauer und traurig zugleich.
Er fasst sich mit der Hand über die Stirn. 'Johanna, ich weiß auch nicht was ich da mache, aber sag du mir doch, was du da eigentlich machst. Meinst du mich stört es nicht, wenn Maik jedes Mal von euren erlebnisreichen Wochenenden schwärmt?' Jetzt steht er aufrecht vor mir. Ich weiß nicht was ich ihm antworten soll. Zum Glück finde ich gerade den Schlüssel in meiner Tasche und öffne die Tür. Soll das der Abschied sein? Ich verweile lange in der offenen Tür bis Lukas mir in die Wohnung folgt. Mir fehlt es an jeglichem Widerstand. Ich lasse nun alles zu. Er zieht seine Jacke aus, während ich zwei Gläser mit Rotwein in der Küche fülle. Ich gebe ihm eines der beiden. Dabei beobachte ich seinen durchtrainierten Surferkörper der durch sein schwarzes Shirt abzulesen ist. Während er einen kräftigen Schluck von dem Wein nimmt, schaut er mir tief in die Augen und tritt ganz nah an mich heran, bis ich seinen Atem spüre. Er legt seine rechte Hand um meine Hüfte...







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