Als er fremdging...meine Gedanken

Autor: SlaveOfDarkness
veröffentlicht am: 31.03.2004




1. Ich mache mir so viele Gedanken, einfach über alles. Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich am Sonntag überhaupt realisiert konnte, was passiert sein soll. Denn erst jetzt werde ich langsam von Tag zu Tag trauriger. Jeden Tag Tränen und dieselben Fragen.... Warum? Was jetzt? Und keine Antworten. Dann stellt sich mir die Frage, ob eine 2. Chance nicht irgendwie naiv wäre. Dann fällt mir ein was ich mal zu Jule gesagt hatte....ich will nicht so enden wie meine Mutter. Mein Vater hat sie auch betrogen oder tut es sogar noch. Ich wollte mir solche Erniedrigungen nie gefallen lassen. Wollte nie so blöd dastehen, wie ich meine Mutter habe dastehen gesehen habe. Und jetzt stehe ich auch so da.

Ich hatte mir zur Aufgabe gemacht, ihm wieder Vertrauen beizubringen. Kaum habe ich es geschafft, geht MEIN Vertrauen mal eben von dannen. Nadine sagt, es sei wahre Liebe, jemanden so was verzeihen zu können. Aber ist diese Liebe dann nicht einseitig? Wenn man in der Situation ist, in der man fremdgehen könnte, man aber wahre Liebe für seinen Partner empfindet, kann man dann nicht glücklich NEIN sagen? Oder kann das nur eine bestimmte Art von Menschen?
Wenn er bei mir ist, versuche ich meine Fragen und Ängste zu überspielen. Ich komme mir dabei total verkrampft vor. Ich versuche so zu sein wie immer. Ob es mir gelingt? Das ist die andere Frage. Ständig habe ich diesen Gedanken im Hinterkopf.
Wie du und die anderen euren Spaß hattet, Während ich total verliebt und mit rosaroter Brille durch die Welt spazierte und mal wieder in liebevollen Gedanken bei dir war.
Kaum bist du weg, sitze ich apathisch rum, höre entsprechende Musik, bin nicht ansprechbar und muss mich bemühen nicht sofort wieder losheulen zu müssen. Warum ich mich verstelle wenn du da bist? Ich zitiere mal 'Mach doch nicht immer aus einer Mücke einen Elefanten'.
Ich will es ja auch nicht die ganze Zeit durchkauen, du hast doch genug Schuldgefühle....warum bin ich sogar jetzt so nachsichtig? Das kann’s doch nicht sein. Ich bin doch das Opfer! ICH! Aber das ist wohl so, wenn man mehr Rücksicht auf die andern nimmt, als auf sich selbst. Und was hat man davon? Man wird ausgenutzt und enttäuscht, immer wieder.
Warum? Warum tust du mir so weh? D weißt doch sehr gut, was das für Schmerzen sind. warum machst du das mit mir? Was habe ich denn falsch gemacht? Es gibt Momente, in denen ich dir dieselben Schmerzen noch mal wünsche. Obwohl du sie sehr gut kennst. In diesen Momenten hasse ich dich so sehr dafür, das du mir das antust. Obwohl du doch am besten weißt ,wie sehr es das Herz und die Seele zerfrisst. Was habe ich dir denn verdammt noch mal getan??? WAS???
Oder wolltest du mich aus meiner rosaroten Wunschwelt rausreißen? Mir zeigen wie scheiße das Leben eines jeden ist? Ganz egal, ich hasse dich dafür. Und ich hasse dich auch, weil ich dich noch immer liebe. Und dir deshalb nicht ins Gesicht sagen kann wie sehr ich dich hasse!!!

2. Wenn du einmal glaubst, in einer Beziehung glücklich zu sein, dann sei dir dessen bewusst, dass dies kein Dauerzustand ist. Früher oder später wird es dich auch erwischen, du wirst auf brutalstem Wege aus deiner kleinen rosaroten Welt herausgerissen, wie ein Säugling bei der Geburt. Genauso wehrlos, dann wirst du dich voller Bitterkeit fragen, ob es die wahre Liebe überhaupt gibt. Du siehst ein, total blind gewesen zu sein und hast deine Antwort. Du siehst ein, dass dein naives Denken nur die Flucht in eine perfekte Traumwelt war, die in Wirklichkeit nicht existiert. Dann wirst du mit Tränen in den Augen an die schöne Zeit zurückdenken. Du warst glücklich, für ein paar kurze Momente sogar sehr. War es das wert? Das du dafür jetzt so am Boden bist und dir wünschst nie wieder etwas fühlen zu können? Soll es das wert sein, dass deine Seele zerfressen wird? Stelle dir diese Fragen und die wichtigste von allen:
WAS BIST DU DIR WERT?

3.Ich bin gerade wieder zuhause angekommen. Was ich gemacht habe? Ich bin gelaufen, mir war egal wohin. Ich musste es einfach tun. Musste hier raus. Mein Weg führte mich einmal zum Brandenburger Tor und zurück. Und ich lief da... unter den Linden, direkt auf dem Mittelstreifen, der Himmel war dunkelblau, die Lichter der Stadt blendeten mich und in meinem Walkman lief 'Nothing else matters' von Apocalyptica....da fing ich an zu überlegen....darüber was ich will...aber kam ich auf eine Antwort? Nein.
Du hast es mir heute erklärt. Du lebst nach dem was du willst und für dich gibt es nichts wichtigeres als dein Wohl. Das steht über allem. Dir tut der Seitensprung mehr in der Hinsicht leid, da du dich damit selbst verraten und verkauft hast und somit nicht deinen Prinzipien gefolgt bist. Um mich und meine Gefühle tut es dir auch leid aber eben mehr um dich. Nun ja was soll ich dazu sagen...außer dass ich ein schwacher Mensch bin. Meine Prinzipien? Ich predige sie nur vor mich hin. Aber um sie zu leben, dazu fehlt mir der Mut und die Kraft.
Ich bin durchaus davon überzeugt, dass meine Ansichten richtig wären, aber wie wir ja heute rausgefunden haben - ich mache nie das Maul auf. Nicht wenn es darauf ankommt. Ich habe gesagt, ich würde Schluss machen, wenn mich ein Kerl betrügt. Aber dazu fehlt mir die Kraft und der Wille. Ist es nicht arm? Ich wollte immer meine Meinung sagen, damit die andern mich verstehen, dass sie mich vielleicht sogar schätzen, so wie ich Leute dafür schätze. Aber sage ich meine Meinung...? Ich will nur das was ich eh nicht kann. In meinen Gedanken bin ich stark, ich stehe dazu was ich sage und so. Zweifle nie an dem Gesagten. Eigentlich wie du, nur mit anderen Dingen.
Aber in Wirklichkeit bin ich schwach. Ich wollte es einem Typen und dem Weib nie verzeihen, wenn sie mich hintergehen, ich wollte sie hassen. Und was für Gedanken habe ich? Mir tut die Kleine auch noch leid. Weil sie sich in dich verliebt hat, der aber zu verstehen gab ' wer liebt, der kann auch loslassen' und hat nicht weiter um dich gekämpft, weil du mich wolltest und ihr das sagtest. Sie leidet, genauso wie ich. Ich lebe nur nach einem Grundsatz, den ich dir von Anfang an sagte. Ich will niemanden im Wege stehen. Wenn du eine Andere liebst, dann sage es und lass mich in Ruhe. Es gibt da ein Gedicht zu dem Thema, was ich mal schickte. Der letzte Vers davon lautet: 'ICH KANN SO LEISE STERBEN'...
Und es würde mir nicht mal was ausmachen leise zu sterben, da ich ja trotz allem weiß, dass der den ich liebe glücklich ist. Nur eben nicht mehr mit mir. Das ist wahrscheinlich mein Fehler, ich denke nicht so an mich, ich denke in erster Linie an die, die mir was bedeuten. Aber nicht an mich. Wozu auch? Ich mag mich selbst nicht. Im Prinzip bin ich auch nichts weiter, als ein oberflächliches kleines Etwas, was gerne einen auf Superman machen würde, sich aber nicht traut. So komme ich mir vor. Ich mag mich nicht, meine Gestalt, meine 'Problemchen' mit denen ich versuche mich wichtig zu machen, mit denen ich Leuten wie dir auf den Senkel gehe. Und ich kann's einfach nicht lassen. Ich kann nicht so mit stolzgeschwellter Brust durch mein Leben gehen wie du. Ich bin nicht stolz, nicht auf mich. Ich war es noch nie. Ich wünsche mir manchmal nicht geboren zu sein, damit ich niemanden im Weg stehen muss, und niemand einen Gedanken an mich verschwenden muss.. Das bin ich alles gar nicht wert. Ich bin doch nur ich.
Wieso kann ich nicht mehr glücklich sein? Ich zweifle jeden Tag an mir. WAS STIMMT DENN MIT MIR NICHT? Ich will keinem das Leben schwer machen, aber tue es ja dank meiner Existenz trotzdem.
Ich weiß das du mich liebst, aber ich glaube, solange ich mit mir selber unglücklich bin, kann ich dir das nicht zurückgeben. Jedenfalls nicht, wie ich es gerne würde. Und dafür hasse ich mich schon wieder und noch mehr.









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