Zahnspangenchris, oder der doch Hübsche Teil 1

Autor: Princess
veröffentlicht am: 31.08.2006




Milane knallte ihre Zimmertür zu. Wie konnte ihre Mutter ihr das nur antun? Ausgerechnet diesen Sommer. Wie sollte sie das bloß Jan klar machen. Sie haben sich doch schon so lange darauf gefreut, die ganze Sommerferien in seiner neuen Wohnung zu verbringen. Aufgeregt wählte sie Katjas Nummer. So machte sie es immer. Wenn es ein Problem gab fragte sie ihre beste Freundin um Rat. Schließlich macht man das in einer Freundschaft und Katja tat genau das Selbe. ,,Katja, du musst sofort her kommen! Meine Mutter will mir mein Leben kaputt machen.' ,,Beruhig dich erst einmal. In zehn Minuten bin ich bei dir, okay?' Katja hielt ihr Versprechen. Kaum hatte Natascha und mir Milane ihre verlaufene Wimperntusche abgewischt, klingelte es auch schon an der Tür? Natascha, Milanes kleine Schwester, öffnete Katja die Tür. Milane und Natascha verstanden sich nicht sehr gut. Vielleicht lag es daran, dass Milane fast 17 war und Tascha erst 12. Aber wahrscheinlich war der Grund für ihre ewigen Zankerein, dass sie so unterschiedlich waren. Milane interessierte sich hauptsächlich für Make-Up, Klamotten und Jungs. Das heißt seit sie mit Jan zusammen war natürlich nur noch für Jan. Natascha hingegen war begeißterte Fußballerin und liebte schaurige Horrorgeschichten oder alberne TV-Shows.
<bR>Katja rannte die Treppe hoch in Milanes Zimmer. ,,Was ist den passiert Schätzchen', fragte sie besorgt und setzte sich zu ihrer Freundin auf´s Bett. ,,Meine Mutter hat mir verboten, die Ferien über bei Jan zu verbringen.' ,,Aber sie ist doch sonst so locker?' ,,Es geht ihr dabei auch nicht um Jan sondern um Chris.' ,,Chris? Wer ist denn bitte Chris?' ,,Ein hässlicher kleiner Junge mit fettigen Haaren und einer Zahnspange?' ,,Igitt wie ekelig. Aber was hat dieser Chris mit Jan zu tun?' Katja verstand nur Bahnhof. ,,Chris Mutter ist eine ehemalige Arbeitskollegen von meiner Mutter. Als wir noch in Hamburg gewohnt haben, waren die beiden viel zusammen. Auf jeden Fall ist Rita, Chris´ Mutter, momentan arbeitslos und aus ihrer Wohnung ist sie rausgeflogen.' ,,Lass mich raten. Deine Mutter hat den beiden wegen ihren Sozialtick angeboten vorrübergehend bei euch zu wohnen, stimmt's?' ,,Nicht ganz. Rita bleibt erst mal in Hamburg bei einer Freundin um einen neuen Job und ne Wohnung zu suchen.' ,,Hat Chris denn keine Freunde bei denen er erst mal bleiben kann?' So wie der aussieht bestimmt nicht. Ich hab ihn zwar seid 3 Jahren nicht mehr gesehen, aber man hat schon damals gesehen, dass aus dem nichts wird.' ,,Sollst du jetzt etwas seinen Babysitter spielen? Soll sich doch deine Mutter um ihn kümmern, wenn sie so sozial ist wie sie immer tut.' ,,Ja das hab ich auch zu ihr gesagt und dann ist sie völlig ausgerastet.' Plötzlich kommt Tascha ins Zimmer reingestürzt. ,,Du sollst das Reisebett aus dem Keller holen und die Gästedecke frisch beziehen. Chris kommt schon morgen Abend.' Wütend schmiss Milane ein Kissen nach ihrer Schwester. ,,Du hast sie ja nicht mehr alle! Ich soll dir das doch nur von Mutter ausrichten. Was kann ich denn dafür, dass du in den Ferien nicht mit deinem beschissenen Jan rummachen kannst. Der ist eh viel zu alt für dich. Mama sagt das übrigens auch.' Noch bevor Milane was sagen kann verschwindet Natascha aus dem Zimmer. Jan war zwar 5 Jahre älter als Milane, aber Milane störte das nicht. Im Gegenteil, denn alle Mädchen auf ihrer Schule fanden es irre aufregend, dass sie einen 22 Jahre alten Freund hatte. Jan hatte ein Auto, machte eine Ausbildung als KFZ-Mechaniker und seit einer Woche hatte er eine eigene kleine Wohnung. Doch jetzt brachte das Milane gar nichts mehr. Sie musste die Sommerferien über was mit Zahnspangenchris unternehmen. Und jetzt sollte er noch in ihrem Zimmer schlafen. Wahrscheinlich furzte und schnarchte er fürchterlich. ,,Was sagt denn Jan dazu, dass du jetzt sechs Wochen lang mit einem anderen Typen abhängst?' ,,Gar nichts. Ich hab ihm noch nichts davon erzählt.' ,,Du musst es ihm möglichst schnell sagen.' ,,Ja klar. Das mache ich auch. Er holt mich in zwei Stunden zum Essen ab. Dann werde ich es ihm schonen beibringen. Wahrscheinlich wird er sehr enttäuscht sein, dass wir nun doch nicht so viel Zeit miteinander verbringen können, aber er hat sicher Verständnis.' ,,Wahrscheinlich! Nach allem was du mir über ihn erzählt hast muss er ja Verständnis für dich haben. Ich wünsch dir jedenfalls viel Glück. Und was Chris betrifft, stehe ich dir natürlich bei.' ,,Danke, du bist die allerbeste Freundin auf der Welt, machs gut.' Katja drückt Milane noch ein Küsschen auf die Wange und läuft dann schnell nach Hause. Während sich Milane für den Abend schminkt denkt sie daran wie Jan wohl reagieren wird. ,,Nach allem was du mir über ihn erzählt hast muss er ja Verständnis haben', hat Katja gesagt. Milane hat ihr viel über Jan erzählt, aber ich immer ganz die Wahrheit, denn so aufmerksam und lieb wie sie immer sagt ist Jan gar nicht. Aber wahrscheinlich merkt sie das selber nicht ganz so. Denn seit sie zusammen sind, also seit 2 Monaten hält sie Jan für den tollsten Jungen der Welt. Durch ihre Verliebtheit ist sie ziemlich naiv geworden. Immerhin ist Jan ihr erster Freund. Zu Katja sagt sie immer, dass Jan und sie so intensive Gespräche miteinander haben, aber eigentlich erzähl Jan immer nur von seinem Auto und seinen Freunden und Milane hört die ganze Zeit zu. ,,Milane, Jan ist da.' Sag ihm bitte, dass ich gleich komme, Mama', ruft sie während wie mit einem Kayalstift ihre leuchtenden blauen Augen betont. Dann knetet sie noch ein wenig Haarschaum in ihr blondes lockiges Haar und rennt nach unten. Als sie ihrer Mutter noch kurz noch sagt, dass es später werden kann guckt ihre Mutter leicht entsetzt. Das liegt an dem sehr knappen Minirock und weit ausgeschnittenem Neckholder den ihre Tochter trägt. Dennoch sagt sie nichts, da sie keine Lust hat schon wieder mit Milane zu diskutieren. Normalerweise zeigt Milane nie so viel Haut, aber Jan hat zu ihr gesagt, dass sie sich nicht immer so einmummen soll und zur zeit macht Milane alles was Jan sagt.
Milane steigt zu Jan ins Auto und gibt ihm einen Kuss auf den Mund. ,,Hallo Süße, du siehst toll aus.' Ein wenig verlegen schaut Milane nach unten. Es ist noch komisch für sie Komplimente von einem Jungen zu bekommen. ,,Wohin gehen wir denn essen, Jan?' Milane freut sich schon auf das romantische Dinner bei Kerzenschein. Sie glaubt, dass Jan sie zum Italiener einlädt, wo sie zusammen gekommen sind. ,,Ich dachte wir fahren zu McDonalds, das ist nicht so teuer. Obwohl sie ziemlich enttäuscht ist, dass sie sich zwei Stunden lang aufgestylt hat um hinterher in ein Fastfoodrestaurant zu gehen. Trotzdem lächelt sie Jan an und behauptet sie findet es toll, da man dort weiß was man bekommt. ,,Kann ich das Radio einschalten?' ,,Ja aber mach nichts kaputt, das Ding war sauteuer. Moritz, mein Arbeitskollege hat mir seine alte Boxen verkauft. Die bau ich gleich morgen ein.' Milane schaltet das Radio ein. Nach zwei Minuten hat sie einen Sender gefunden, der Liebeslieder spielt. Doch kurze Zeit später legt Jan eine CD von Eminem ein. ,,Immer dieses nervige Gejaule, da bekommt man doch Kopfschmerzen, oder?' Milane schweigt. Nach zwei Liedern sind sie bei McDonalds angekommen. Sie bestellen zwei Maximenüs und setzen sich dann an einen Tisch am Fenster. Nachdem beide ein paar Pommes gegessen haben erzählt Milane Jan von Chris und den zerplatzten Sommerferien. ,,Ich verstehe, dass du jetzt sicher enttäuscht bist aber meine Mutter besteht darauf, dass ich mich um Chris kümmere. Vielleicht findet seine Mutter ja schnell eine neue Wohnung und ich kann doch noch ein paar Tage mit dir in deiner neuen Wohnung übernachten. Bitte sei nicht böse.' Jan wischt sich mit einer Servierte den Mund ab. ,,Ist doch nicht so schlimm. Ich hab die Wohnung ja nicht nur in den Sommerferien und ich kann ja auch Moritz und die anderen fragen ob sie bei mir pennen wollen. Dann können wir krasse Partys steigen lassen. Dieser Kai und du können ja dann auch kommen und deine Freundin mit den roten Haaren. Wie hieß die noch gleich?' Katja und Chris; nicht Kai. Ich dachte du hättest dich auf unsere gemeinsame Zeit bei dir gefreut, aber anscheinend macht es dir nichts aus, dass ich keine Zeit habe. Beleidigt steht Milane auf und geht zum Auto. Jan rennt ihr hinterher. ,,Natürlich bin ich traurig, dass du keine Zeit hast. Ich wollte dir nur kein schlechtes Gewissen machen deswegen, weil du ja nichts dafür kannst. Komm schon Baby, lächele wieder. Obwohl sie eigentlich noch ein bisschen sauer ist lässt sie sich von Jan in den Arm nehmen. Dann knutschen die beiden noch ein bisschen mit einander rum und dann fährt Jan sie nach Hause. bevor Milane aussteigt gibt Jan ihr noch einen Kuss. Dann geht Milane ins Haus und Jan fährt weg. Milane schleicht die Treppen hoch um ihre Mutter und Tascha nicht zu wecken. Milanes Vater wohnt noch in Hamburg. Als sich ihre Eltern vor 3 Jahren getrennt haben, weil sie sich auseinander gelebt hatten, sind sie nach Berlin gezogen. Seit dem sieht sie ihren Vater nur noch an ihrem oder Taschas Geburtstag.Zuerst geht Milane ins Bad um sich zu waschen. Ihr Nachthemd hat sie extra schon ins Bad gelegt, damit sie nicht lange suchen braucht. Bettfertig schleicht sie schließlich in ihr Zimmer. Das Licht macht sie gar nicht erst an, das sie sich in ihrem Zimmer auch im Dunkeln zurecht findet. Doch plötzlich läuft sie gegen irgend etwas hartes. ,,Aua, was war das denn.' Milane macht ihr kleines Nachtlämpchen an. Mitten in ihrem Zimmer steht das Reisebett. ,,Na das fängt ja toll an.' Milane knipst das Licht aus und schläft nach kurzer Zeit ein.Als sie am nächsten Morgen aufwacht spürt sie leichte Schmerzen im Schienbein. Als sie ihre Decke aus dem Bett schmeißt erinnert sie sich an ihr gestriges Rendezvous mit dem Reisebett, denn ein lilablaufarbener und nicht zu übersehender Fleck hat sich auf ihrem Bein gebildet. Sie torkelt nach unten um sich bei ihre Mutter zu beschweren, doch als sie sie nicht wie erwartet in der Küche findet schaut sie aus dem Fenster und sieht, dass das Auto weg ist. Als sich auch niemand meldet nachdem sie laut Natascha ruft, geht sie ins Bad um zu duschen. Danach zieht sie sich an. Sie sucht ihr rotes Lieblingstop mit der glitzernden Aufschrift Babe raus. Sie entscheidet sich dazu für ihren Jeansrock, der ihr bis zum Knie geht. ,,Damit Mama auch ein schlechtes Gewissen bekommt, wenn sie dieses Monster auf meinem Bein entdeckt. Vielleicht sagt sie Zahnspangenchris dann ab und ich kann die Ferien mit Jab verbringen. Nachdem sie ihr Haar durchkämmt und sich im Spiegel versichert, dass alles sitzt schlendert sie die Treppe hinunter um TV zu schauen. Doch gerade als sie durch den Flur ins Wohnzimmer gehen will entdeckt Milane ein neues Foto an der Wand. Direkt zwischen den vielen Familienfotos hängt ein neues Bild. Auf dem Bild sieht man sie und Zahnspangenchris, wie die beiden Mensch ärgere dich nicht spielen. Milane sieht im Gegensatz zu dem breit grinsenden Chris ziemlich schlecht gelaunt aus. Milane erinnert sich, dass ihre Mutter sie immer gezwungen hat mit Chris zu spielen. ,,Chris kann einem wirklich Leid tun. So wie der aussieht bekommt er sicher nie ein Mädchen ab. Vielleicht kann ich ihm Stylingtipps geben, wenn er kommt. Ich wüsste nämlich nichts, was ich sonst mit ihm machen kann!' Gerade als Milane ins Wohnzimmer kommt hört sie, dass jemand die Haustür aufschließt. ,,Hallo Kleines, du hast vorhin so schön geschlafen, da wollte ich dich nicht wecken.' ,,Nenn mich nicht immer Kleines! wo ward ihr überhaupt?' ,,Wir haben Chris vom Bahnhof abgeholt.,' erklärt Natascha mit einem Grinsen im Gesicht. ,,Damit erkläre ich die Ferien für ätzend. Wo ist überhaupt Zahnspangen.. äh ich meine Chris?' Plötzlich fängt auch noch Milanes Mutter so zu grinsen wie Tascha. ,,Kann mir mal einer sagen warum hier so dumm rumgegrinst wird?' Doch das muss ihr keiner mehr sagend, denn schon kommt Chris mit einem großen Koffer ins Wohnzimmer. Aber nicht der Chris, den sie erwartet hat. Dieser Chris trägt keine Zahnspange, hat kein fettiges Haar und ist keinesfalls hässlich. Der Wohnzimmerchris hat blonde Haare, die zu einem kleinen Iro hoch stehen, gerade und strahlendweiße Zähne, strahlende braune Augen und ist ca. 1,80 groß. Zahnspangenchris hat sich also in Wohnzimmerchris verwandelt. Niemals hätte Milane gedacht, dass der Chris von vor drei Jahren mal so gut aussieht. ,,Hallo Milane, schön dich mal wieder zu sehen.' Einen kurzen Moment lang ist Milane sprachlos, doch dann bekommt sie noch ein halblautes: ,,Hi' raus. Erst als ihre Mutter sie bittet, Chris in ihr Zimmer zu führen ist sie wieder ganz da. ,,Hier in dem Reisebett kannst du schlafen.' ,,Danke, dass du bereit warst dein Zimmer zu teilen.' Obwohl sie dass weder freiwillig noch gerne gemacht hat behauptete sie, dass es doch selbstverständlich ist.' Während Chris seinen Koffer neben sein Bett platziert begutachtet Milane seine Klamotten. Stylingtipps braucht er wohl nicht findet sie. Er trägt ein schwarzes Poloshirt mir roten Streifen und eine modische verwaschen Jeans. Als sie letzte Woche mit Jan shoppen war, hatte sie ihm vorgeschlagen, sich auch so ein Poloshirt zu kaufen, aber er hat nur gesagt, dass sei ihm nicht männlich genug. Jan trägt lieber weite T-Shirts. Meistens welche mit Eminem drauf. Er war schon auf einigen Konzerten von ihm und ist sehr stolz darauf. Jan hat mindesten fünf T-Shirts von dem Rapper. Milane hört lieber Lovesongs, aber ihm zu Liebe hört sie seine Musik mit.,,Hast du schon gefrühstückt?' ,,Nein wieso?' ,,Deine Mutter lädt uns alle zum Brunch in irgend ein Café ein. Eine Art Willkommensparty meinte sie. Deine Mutter hat wirklich einen großes Herz. Also, dass ich hier wohnen darf und so.' So hatte Milane das noch gar nicht gesehen. Sie sah die Gastfreundschaft eher als übertrieben Sozialtick. Sie war davon überzeugt, dass ihre Mutter nur so hilfsbereit war, um ihr Image aufrecht zu halten. ,,Chris! Milane! Kommt ihr bitte runter. Wir wollen los. Beeilt eich bitte. Ich muss nachher noch zur Arbeit. Milanes Mutter arbeitete viel. Sie ist Journalisten und immer auf der Suche nach Katastrophen.
Im Auto schweigt Milane die ganze Zeit vor sich hin während ihre Mutter und Natascha versuchen das Radio zu übertonen. Milane findet das nur peinlich. Chris dagegen scheint sich zu amüsieren. Plötzlich steigt sogar mit ein. Lauthals singt er bei dem Song ,,Verdammt ich lieb dich' von Mathias Reim. Obwohl er wirklich keine schlechte Stimme hat hält sich Milane die Ohren zu um zu zeigen, wie dämlich sie den Gesang von den dreien findet. ,,Wieso bist du eigentlich immer so eine Sapßbremse? Selbst dein Vater ist humorvoller als du, Kleine.' ,,Ich bin überhaupt keine Spaßbremse nur weil ich mich nicht zum Affen mache. Du brauchst vor Chris gar nicht erst die coole Mama zu spielen. Reicht doch schon, dass du Mutter Theresa nachahmen musstest und Chris einladen, weil seine Mum zu faul ist selbst Geld zu verdienen!' ,,Milane du hältst sofort den Mund. Ich fasse es nicht wie du dich hier aufführst. Du weißt genau wie es momentan auf dem Arbeitsmarkt aussieht. Du warst früher doch so ein höfliches und zuvorkommendes Mädchen. Ist das der Einfluss von diesem Jan?' ..Dieser Jan ist mein Freund und ich liebe ihn Er ist der Einzige, der mich versteht.' Die restlichen fünf Kilometer Fahrt herrscht eiserne Stille. Im Café bricht Chris das Schweigen: ,,Wollen wir uns alle ein großes Frühstück teilen oder bestellt jeder was für sich?' Ich würde sagen wir bestellen das große Frühstück. Dazu könnt ihr gerne Kakao oder Cappuccino bestellen. Bestellt so viel wie ihr wollt. Ihr seid alle eingeladen. Während die vier auf das Frühstück warten, fragt Milanes Mutter Chris neugierig über sein Privatleben aus, so wie sie das auch immer bei Milanes und Taschas Freunden versucht. Den beiden war das immer ziemlich peinlich, weil ihre Mutter keine Frage zu persönlich war. ,,Hast du denn eine Freundin in Berlin?' Chris schmunzelte. Er wurde zu Hause schon von seiner Mutter vor der Neugierigkeit von Susanne, so hieß Milanes Mutter, gewarnt. Aber Chris war ein sehr offener Typ. Er mochte Susannes witzige und etwas aufdringliche Art. ,,Nein. Ich hab keine Freundin.' Anscheinend hatte Susanne mit einer anderen Antwort gerechnet, denn plötzlich reißt sie die Augen auf. ,,Aber warum denn nicht. Du bist doch so ein Süßer. Also die Mädels müssen doch Schlange stehen bei dir.' ,,Mama! Kannst du bitte einmal damit aufhören, dich aufzuführen, wie ne 16-Jährige?' Natascha grinste. So grinste sie immer wenn sie wusste wie sie ihre Schwester auf die Palme bringen konnte: ,,Beruhig dich Schwesterherz. Mama wird dir Chris schon nicht vor der Nase wegschnappen.' Jetzt lachten alle. Alle außer Milane. Milane ist rot geworden. Mit solchen Späßen konnte sie noch nie umgehen. Während schließlich alle aßen unterhielten sich Natscha, Chris und Susanne angeregt. Nur Milane schmollte weiterhin. Eigentlich war es ihr ziemlich peinlich was sie vorhin über Chris und seine Mutter gesagt hatte, aber das würde sie sich niemals eingestehen.Als sie wieder zu Hause sind fährt Susanne erst Natascha zum Fußballtraining und dann in die Redaktion. Kaum ist Susanne mit Tasch aus dem Haus verschwunden schnappt sich Milane das Telefon und rennt in ihr Zimmer. Hastig wählt sie Katjas Telefonnummer. ,,Katja Hansen, hallo?' ,,Hi Katja willst du vorbei kommen? Ich bin mit Chris allein zu Hause und ich weiß nicht was ich mit ihm machen soll!' Klar bin gleich da. Wir werden schon irgendwas mit Zahnspangenchris anfangen können. Zur Not darf er unseren Sklaven spielen.' Ohne ein weiteres Wort zu sagen legt Katja auf. Milane geht die Treppe hinunter. Als sie ins Wohnzimmer hinein schaut beobachtet sie wie Chris versucht den Fernseher einzuschalten. Milane findet es richtig süß wie konzentriert er dabei wirkt. Plötzlich hat er den richtigen Knopf gefunden, doch der Fernseher ist auf voller Lautstärke eingestellt, so dass Chris vor Schreck vom Sofa fällt. Milane kann ihr Lachen nicht zurück halten. Als Chris sie bemerkt muss er auch lachen. Dann nimmt Milane die Fernbedienung und stellt den Fernseher leiser. ,,Danke. Du kannst ja richtig nett sein, wenn du willst.' Milane kommt nicht dazu irgendetwas zu erwidern, da es an der Tür klingelt. Als sie Katja öffnet muss Milane immer noch ein bisschen lachen. ,,Na du, wo ist dein schrecklich aussehender Zimmergenosse?', fragt Katja leise. ,,Im Wohnzimmer, aber so....' Ohne Milane weiter zu zuhören geht sie hastig ins Wohnzimmer. Nachdem was Milane ihr erzählt hat muss Chris das hässlichste Geschöpf auf der Erde sein und das will sich Katja nicht entgehen lassen. Doch als ihr Chris freundlich die Hand reicht und ,,Hallo' sagt steht sie genauso verdutzt da, wie Milane heute morgen. Doch weil Katja nicht so leicht aus dem Konzept kommt gibt sie ihm die Hand und stellt sich vor.

Fortsetzung folgt







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