The dark Night

Autor: Saskia
veröffentlicht am: 14.09.2015


Hallo meine lieben, letzte Nacht überkam mich die Idee zu einer neuen Geschichten.
Ich hoffe sie gefällt euch.
Der erste Teil ist relativ kurz, aber nur um die Spannung zu halten. Die nächsten Teile werden auf jeden Fall länger Falls es euch gefällt, lasst doch n Kommentar da Ich freue mich über Kritik und anregungen.







Kennt ihr das Gefühl, wenn das ganze Leben plötzlich keinen Sinn mehr macht? Wenn ihr merkt, dass die Leute, die euch nahstanden völlig fremde sind? Wenn alles Licht und alles Glück aus eurem Leben schwindet ohne, dass ihr überhaupt realisiert warum? Kennt ihr das? Nein? Ich schon! Heute vor genau einem Jahr hat sich alles verändert.
"Franzi, kommst du bitte zum essen!" Das war mein Onkel. Ich rappelte mich von dem Gartenstuhl auf und schlurfte klatschnass zur Terassentür. Nachdem ich mir die nassen klamotten vom Körper gepellt hatte wickelte ich mich in das Handtuch was neben der Tür lag und ging langsam ins Wohnzimmer. Mein Onkel Stefan und meine Cousine Lara saßen bereits am Küchentisch und aßen. "Ich hab keinen Hunger" erwiederte ich und war auf dem Weg zu meinem Zimmer. Plötzlich stand Stefan hinter mir "Franziska, du weißt, dass du essen musst. Du hast so viel abgenommen seit...naja in den letzten Monaten halt. Wenn du noch mehr abnimmst, müssen wir wieder zum Arzt. Deine Therapeutin hat gesagt du musst essen sonst werden sie dich in diese Klinik stecken. Das will ich nicht Franzi" Er blickte mich eindringlich an und lies mich dann stehen. Ich versteh gar nicht, was die alle von mir wollen. Franzi du musst essen. Franzi du musst mehr raus gehen. Franzi du ziehst dich total zurück. Franzi du mu
sst mehr reden. Franzi hier, Franzi da. Es war mir egal, sollten sie mich doch wieder in diese Klinik stecken. Es interessierte mich überhaupt nicht. Ich zog mir ne Jogginghose und n Hoddie an und ging wieder zurück in die Küche. Niemand sagte was, niemand beachtete mich. Sie hatten also gelernt. Ich setzte mich an den Tisch und nahm mir ein stück Pizza. "Papa hat extra deine Lieblingspizza gekauft" quietschte Lara freudig. Ich nickte und würgte mir ein Stück runter. Ich stand wieder auf, nachdem ich mein Geschirr in die Spülmaschine geräumt hatte trat ich zu meinem Onkel. "Ich wollte gleich los. ich werde alleine gehen!" sagte ich ausdrücklich. Er zögerte, doch dann nickte er. Ich holte Handy und Zigaretten aus meinem Zimmer und verlies das Haus. Es regnete immer noch, aber das störte mich nicht. Es gab nichts mehr was mich störte. Ich zog mir eine Zigarette aus der Packung und zündete sie an. Langsam schlurfte ich zu meinem Ziel. Autos, Menschen, Paare, Familien und K
inder liefen an mir vorbei und lachten. Für mich gab es nichts mehr zu lachen. Ich war leer und ich fühlte nichts mehr. Morgen hatte ich wieder eine Sitzung bei meiner Therapeutin. Vielleicht sollte ich sie mögen, froh sein, dass sie sich um mich kümmerte. Oder ich sollte sie hassen, weil sie mich nicht in ruhe lies und mich immer wieder mit diesen Dingen konfrontiert. Aber ich fühle nichts. Es ist mir egal. Es ändert nichts, ob ich nun hingehe oder nicht. Ich bin körperlich anwesend, aber mein Geist, meine Seele und mein Herz sind vor einem Jahr brutal ermordet worden. Irgendein Typ pfeift mir hinterher und baggert mich mit einem billigen Spruch an, aber selbst das ist mir egal. Früher hätte ich mich darüber gefreut und wahrscheinlich mit ihm geflirtet, aber jetzt, es ist mir egal. Ich kam meinem Ziel näher und als wäre es vorherbestimmt, regnete es immer mehr. Der Himmel verfärbt sich dunkel und blitze durchzucken den Himmel. Den Regen hab ich schon immer sehr gemocht, ab
er mittlerweile konnte er mir mehr trost spenden als sonst wer. Ich war am Friedhof angekommen und lief langsam zwischen den gräbern durch bis zum hinteren Ende. Keine Menschenseele war zu sehen. Ich lief weiter und blieb erst stehen, als ich direkt vor ihrem Grab stand. Die Kerzen waren durch den Regen gelöscht worden und die Blumen schienen ertrunken zu sein. Der große Grabstein schien viel zu mächtig für die zierlichen Personen die dort Lagen. Auf dem Grabstand waren Worte eingemeißelt: Ruhet in Frieden Sandra Kauklitz 1967 - 2014 & Marina Kauklitz 2005 - 2014. Ich kniete mich nieder und das erste mal seit letztem Jahr lies ich meinen Tränen freien lauf. Ich brach auf dem Grab zusammen. Diese Menschen, die hier lagen, waren alles was ich hatte. Meine Mutter und meine kleine Schwester. Sie war erst neun. Sie war ein kleines fröhliches Mädchen gewesen, weil ich sie von allem bösen fernhielt. Der schmerz bahnte sich einen weg in meine Adern, in meinen Kopf. Ich hielt es n
icht mehr aus. Ich schrie. Schrie alles raus, was ich die ganze Zeit in mir aufgestaut hatte. Was ich die ganze Zeit unterdrückt hatte. Der schmerz und die dunkelheit gewannen die Oberhand und liesen mich winselnd auf dem Grab meiner Familie zurück. Ich grub meine Hände in die nasse Erde und schrie immer noch. Ich weinte und schrie und schluchzte. Ich wollte sie zurück. Wollte dass sie lebten. Ich würde alles dafür geben, sie noch einmal in meinen Armen zu halten, ihnen zu sagen, wie sehr ich sie liebte. Ich sackte noch weiter zusammen und das letzte was ich sah, bevor die dunkelheit mich besiegte, war die Engelsgleiche Figur meiner Mutter, die über ihrem Grab schwebte und mir leise etwas zuflüsterte: "Meine kleine Franziska. Du bist so ein starkes Mädchen, denk immer daran wie sehr wir dich lieben." Dann war ich bewusstlos und lag in der dunkelheit im Regen auf dem Grab meiner Familie.







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