Das Runde ins Eckige mit viel Herz - Teil 4

Autor: minion
veröffentlicht am: 11.06.2015


Teil 4 :)

Mittlerweile bin ich schon zwei Wochen hier in München und ich genieße es in vollen Zügen. So lang ich hier bin, habe ich wirklich das Management für ihn übernommen. Wir kommen gerade von einem Fototermin nach Hause, als ich an unserer Haustür eine Person wahrnehme. Matthias will schon die Security rufen, doch ich winke ab. Mit Fans werden wir schon alleine fertig. Und ich ahne schon wer das ist... Die Person kommt mir einfach zu bekannt vor. Ich stolpere fast, als ich sie erkenn. "Louisa?!" rufe ich fassunglos. Die Person dreht sich um und strahlt über das ganze Gesicht, als sie mich erkennt. "Kathi!" ruft sie und umarmt mich stürmisch. Ich drücke sie ganz fest an mich. Wie habe ich sie vermisst! "Was machst du hier? Ist was passiert?" murmel ich. Wir halten uns immer noch in den Armen. "Nein. Mit dem Hotel klappt wieder alles, dank des Geldes von deinem Bruder konnten wir wieder alles begleichen. Ich bin hier, weil ich Urlaub mache. Und das mit dir!" lacht sie. "Außerdem ha be ich versucht dich auf deinem Handy zu erreichen ob du mich vom Flughafen aholen kannst." Ich seufze. Ja, mein Handy. Jetzt fällts mir wieder ein. Es liegt ausgeschaltet in meinem Nachttisch. "Es tut mir so leid. Komm rein, du übernachtest bei uns. Ich muss dir wirklich mal unsere Festnetz Nummer geben." Wir lösen uns. Ich nehme ihren Koffer und schließe die Haustür auf. "Willkommen." sage ich und bringe ihren Koffer gleich in eins der Gästezimmer. "Louisa? Wo bist du?" "Hier. In der Küche. Bei dieser wundervollen Kaffeemaschine." Ich lache und setze mich auf die Arbeitsfläche. Sie reicht mir eine Tasse und ich trinke einen Schluck. Ich merke das mich Louisa anschaut. "Was ist?" frage ich. Sie schaut mich aufmerksam an. "Du hast dich seit zwei Wochen nicht mehr bei Martin gemeldet, stimmts? Und du vermisst ihn nicht. Du liebst ihn nicht einmal mehr." Meine Laune wird schlagartig schlechter. "Das stimmt doch gar nicht. Ja, wir haben im Moment Probleme und er ist in Hambur g, ich hier in München. Aber wir bekommen das schon wieder hin." Louisa winkt ab. "Mach dir nichts vor. Hast du in der Zeit wo du hier bist, jemals an ihn gedacht?" Ich nicke wild mit meinem Kopf. Ich versuche mich ein wenig zu verteidigen. "Ja tatsächlich habe ich einige Male an ihn gedacht!" Louisa sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und verschränkt die Arme vor der Brust. Und macht meine Antwort gleich zunichte. "Martin ist Handwerker und er hat in unserem Hotel gearbeitet. Er hat mir geholfen, die Spuren von dem Brand wieder zu beseitigen. Es ist klar das du an ihn gedacht hast, aber an den Handwerker Martin und hinter diesem Gedanken stand unser Hotel. Du hast nicht an den Mann gedacht und das dieser Mann dein Freund ist." Sie macht kurz eine Pause und schaut hinaus in den Garten. Es dämmert schon. Ich seufze. Sie hat vollkommen recht. Ohne mich anzuschauen redet sie weiter. "Er weiß es. Er ahnt es und er hat schon begonnen das zu verarbeiten." Sie sieht mich an . "Es muss nur laut ausgesprochen werden, damit es offiziell wird." Ich nicke. "Es hat einfach keinen Sinn, etwas vorzumachen. Wie sollen wir es denn anstellen? So übers Telefon sag ich es nicht, das ist fieß. Und Sms ist ja noch beschissener." "Skypt miteinander. Dann seht ihr euch und ihr könnt euch ausprechen. Mach es jetzt, ich warte hier auf dich. Dann hast du es hinter dir." Ich lächle sie dankbar an, umarme sie kurz und verschwinde in meinem Zimmer. Ich starte den Computer und versuche ihn über Skype zu erreichen. Es funktioniert. Ich sehe ihn an und versuche meine Gefühle wieder zu finden die ich hatte als wir frisch verliebt waren. Aber nichts, ich fühle nichts mehr. Es ist kein langes Gespräch, wir haben uns nicht mehr viel zu sagen. Wir wissen es beide. Die Wörter schweben quasi im Raum, sie müssen nur ausgesprochen werden. Was ich dann über mich bringe. Er nimmt es total gefasst. Wir haben noch besprochen das er seine Sachen aus meiner Wohnung holt und den Schlüs sel in den Briefkasten wirft. Er wird meine Sachen zusammenpacken, die ich dann bei ihm abholen kann. Im Hotel wird er noch so lange arbeiten bis Louisa und ich wieder nach Hamburg kommen, dann wird er kündigen. Ich schalte den PC aus und bleibe noch ein Moment sitzen. Es regnet. Ich lausche dem Geräusch und entspanne mich ein wenig. Ein Last fällt von mir ab. Und das ist nicht der Sinn, wenn man einen Freund hat. Der Partner sollte keine Last sein...
Ich liebe Regen. Er hat etwas beruhigendes an sich und man kann sich prima entspannen. Plötzlich habe ich das Bedürfnis ihn zu spüren, nass zu werden. Es regnet nicht stark, es nieselt aber auch nicht. Ich laufe runter, und ziehe mir im gehen meine Schuhe an. Die Jacke habe ich in der Küche. Als ich eintrete verstummen Louisa und Matthias augenblicklich. Groll! Ich mag das gar nicht da. "Alles in Ordnung? Wie ist es gelaufen? Musst du noch wohin?" Louisa löchert mich mit Fragen. "Ja, es ist vorbei. Ich fühle mich aber gut. Ich geh ein bisschen im Garten spazieren." Louisa lächelt mich an. "Das freut mich für dich. Außerdem bist du eine Regenverrückte!" Matthias lacht. "War sie das aber nicht immer?" Er geht ins Wohnzimmer. "Dann bist du also jetzt Single, oder?" Ich nicke nachdenklich. Ein bisschen komisch ist es jetzt schon. "Ich denke schon." Ich ziehe mir meine Jacke an und will gerade rausgehen, als mir Louisa Grinsen auffällt. "Was?" frage ich gefährlich. Sie hört gar ni cht auf zu grinsen. "Naja, Da du jetzt Single bist, kannst du dich ja jetzt Xherdan widmen." Mir klappt der Mund auf. Bevor ich fragen will, woher sie das denn bitte schon wieder weiß? Kommt sie mir zuvor und sagt: "Matthias hats mir erzählt." Groll! Ich mache ein böses Gesicht und gehe in den Garten. Als ich die ersten Tropfen auf meinem Gesicht spüre, entspanne ich mich sofort wieder. Ich glaube ich bin der erste Mensch der freiwillig bei Regen rausgeht.

Nach einer halbe Stunden komme ich völlig durchnässt wieder in den Flur. Das hat echt gutgetan. Ich streife meine Schuhe ab und hänge meine Jacke auf einen Bügel. Ich nehme beide Sachen mit in mein Bad und hänge es an der Heizung auf. Ich stelle mich unter die Dusche und genieße meine Regendusche. Ich muss grinsen als ich wieder an die Diskussion damals zwischen Matthias und mir denke. Ich hab einfach darauf bestanden. Wenig später liege ich in meinen Homeswear Sachen, in einer Decke eingemurmelt auf der Couch. Louisa haben uns echt viel zu erzählen. Seit der Eröffnung von unserem Hotel hatten wir kaum Gelgenheit uns privat zu unterhalten. Sie ist schon sehr heiß drauf, die Mannschaft morgen kennenzulernen. Als das Thema Xherdan aufkommt, blocke ich ab. Ich mag es erstmal für mich behalten. Fakt ist, das ich ihn mag, obwohl er wir uns kaum kennen. Und da ist ein Gefühl, was ich schon die ganze Zeit nicht zuordnen kann. Ich lenke ab, wir bleiben aber bei dem Thema Jungs. Ich f rage nach ihrem Beziehungsstand. Auch bei ihr hats sich in letzter Zeit wenig geregt, hier und da ein paar One-Nights Stands aber nichts festes. Wir verbringen noch den Rest des Abends indem wir das Fußballspiels im Fernsehen verfolgen. FC Bayern gegen den HSV. Ich muss an unsere Mannschaft denken, wir werden auch bald gegen FC Bayern spielen. Nicht umsonst trainiert Xherdan sie schon seit 1 œ Wochen. Ich beobachte wie sie spielen. Ich muss zugeben, sie sind wirklich gut. Louisa neben mir ist völlig aus dem Häusschen. Sie steht total auf den Torwart Manuel Neuer. Wir kippen noch eine ganze Flasche Wein, bis wir ins Bett gehen. Morgen beginnt die Woche wieder, da geht die Action wieder los.

Ich versuche auf die Verkehrsmeldungen im Radio zu achten, was mir kaum gelingt denn Louisa sitzt neben mir auf dem Beifahrersitz und ist unglaublich aufgeregt. Sie redet in einer Tour von Manuel Neuer. Ich wechsel die Spur und verlasse die Autobahn. Matthias sitzt hinten und hat noch ein wenig die Augen geschlossen. Heute ist echt ein Hammertag. Zum einen ist heute öffentliches Training, eine Autogrammstunde, dann haben wir ein Interview zusammen, er brauch noch neue Kleidung, ein Fototermin und zuletzt will Xherdan nochmal mit der Mannschaft zusammen trainieren. Ich versuche Louisa ein wenig zu beruhigen, was mir auch gelingt sodass wir kurz darauf auf den Parkplatz vom Trainingsgelände fahren. Louisa springt regelrecht aus dem Auto und schaut sich begeistert um. Matthias holt seine Sporttasche aus dem Kofferraum. Zusammen schlendern wir zur Mannschaftskabine. Wir verabschieden uns von meinem Bruder und suchen uns eine geeignete Zuschauerstelle. Es sind schon viele Besucher
da. "Matthias fühlt sich ja richtig wohl hier, oder?" "Ja, er hat sich prima eingelebt." Kurz darauf geht es auch schon los. Die Jungs begrüßen mich und die Louisa mit einem Handschlag. Xherdan schafft es nicht mich abzuklatschen, zwinkert mir aber zu. Ich schmelze dahin. "Das ist er also." flüstert Louisa an meinem Ohr. Ich bekomme nur ein halbes Nicken hin. Louisa rammt mir ihren ellbocken in die Seite. "Da hast du dir echt was schönes rausgesucht." Ich schaue sie mahnend an. "Ich habe mir keinen ausgesucht. Ich finde ihn sehr nett und süß. Aber ich kenne ihn gar nicht. Wir haben noch kein Wort miteinander gewechselt. Ich weiß auch gar nicht ob ich das will. Jedesmal habe ich in seiner Gegenwart irgendetwas peinliches aufgeführt." Wir setzen uns und verfolgen das Training. Als die Jungs Duschen gehen und die Besucher wieder fahren, gehen wir runter in den Gang wo alle Spieler Kabinen abführen. "Weißt du was? Ich hole mir nochmal vom Kiosk oben einen Kaffee." "In Ordnung.
Du bist so Kaffee süchtig." lache ich. Für einen Moment herrscht Ruhe auf dem Gang bis plötzlich einen Tür aufgeht. Aus der Kabine dringen laute Schreie und Gegröle. Ich schüttel den Kopf und muss lächeln. Das Jungs immer so einen heiden Lärm machen müssen. Xherdan kommt lachend aus der Tür heraus. Er bemerkt mich. Einen Moment bleibt er stehen, bis es wieder ruhig wird. Er schaut sich um, aber wir sind alleine. Langsam kommt er auf mich zu. Mir wird heiß. Trotzdem kann ich seinen Blick standhalten. Ich lehne mich leicht nach hinten, bis ich die kalte Wand im Rücken spüre. Sie kühlt mich ein wenig ab. Ich werde etwas nervös. Kurz vor mir bleibt er stehen und sagt mit einem umwerfenden Lächeln: "Endlich können wir uns mal unterhalten." Ich bring nur ein leises "mhm" raus, er redet aber gleich weiter. "Du,....Kathi.. Ich hoffe es stört dich jetzt nicht, wenn ich dich so nenne...." er macht kurz eine Pause. Ich nicke. Ich muss endlich diesen Klos in meinem Hals hinunterschlucke n. "Ich wollte mich nochmal bei dir entschuldigen, wegen diesem Einkaufscrash im Supermarkt. Und dass ich gelacht habe." Ich schaue ihn in die Augen und merke das er sich sehr zusammenreißen muss um nicht zu lachen. Ich muss grinsen. "Ist schon gut. Im Nachhinein ist es ja sehr witzig." sage ich. Augenblicklich müssen wir beide lachen. Als wir uns beruhigt haben wird es wieder ruhig. Aber es ist nicht unangenehm, ich genieße es in seiner Nähe zu stehen. Und mir fällt auf, das er echt gut riecht. "Wie lang bleibst du eigentlich noch bei uns?" frage ich ihn. "Ich hatte eigentlich geplant das ich am Ende der Woche wieder fliege, aber wahrscheinlich hänge ich doch noch eine Woche dran. Die WM beginnt erst in zweieinhalb Wochen." Ich nicke. "Das ist schön." sage ich leise und schaue ihn an. Er strafft die Schultern. "Du sag mal, hast du vielleicht Lust mit mir Essen zu gehen?" Mir kommts vor als ist er ein bisschen nervös diese Frage zu stellen. Ich strahle innerlich, versuche mi r aber äußerlich nichts anzumerken. "Ja gerne. Aber bist du nicht zu sehr bekannt um in ein Restaurant zu gehen?" "Ja stimmt. Ich lade dich zu mir nach Hause ein." "Okay. Wann und wo?" "Ich hole dich morgen um halb sieben ab, okay?" "Geht klar." Plötzlich wird die Tür zur Jungenkabine wieder aufgerissen und die Mannschaft stürmt heraus. Ich weiß nicht so recht wie ich mich von Xherdan verabschieden soll, ich will mich auch nicht verabschieden aber ich sehe schon die Jungs auf uns zu kommen. Ich denke gar nicht darüber nach und umarme ihn schnell. Ich drücke ihn nur ein paar Sekunden an mich und trotzdem wird mir wieder heiß und kalt. Er hat eine Hand auf meinen Rücken gelegt und bis morgen geflüstert.

Louisa möchte im Auto später alles wissen. Doch ich winke ab. Jetzt nicht. Matthias sitz hinten und er soll nicht alles mitbekommen. Ich fahre meine Freundin schnell nach Hause. Wir möchten heute Abend ins Kino gehen. Matthias und ich beeilen uns ins Stadion zu kommen wo die Autogrammstunde und das Interview stattfinden soll.

Eineinhalb Stunde später verabschiedet sich Matthias von den Fans. Ungefähr 150 Unterschriften musste er leisten und ich sollte sogar auch einige geben. Wir gehen von der aufgebauten Bühne und verschwinden im VIP-Bereich. Wir haben ungefähr 10 Minuten Zeit bevor das Interview startet. Ich soll auch mitkommen.

"Matthias und Katharina, hallo. Vielen Dank das Sie sich Zeit für uns nehmen und ein paar Fragen beantworten." "Ja, sehr gerne." sage ich und schüttel der sympathischen Frau die Hand. Ich habe mein Manager Gesicht aufgesetzt und setze mich mit meinem Bruder auf das sofa wo das Interview stattfinden soll. Die Scheinwerfer werden angemacht, die Moderatorin setzt sich zu uns und die Kameras beginnen zu filmen.





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