Heb den Kopf und sag mir, dass du eine Grenze siehst!

Autor: Cookyprincess
veröffentlicht am: 26.08.2014


Wie fängt man eine Geschichte an, die für einen selbst noch nicht begonnen hat? Mit welchen Sätzen sollte sie erzählt werden, wenn einem die Worte zum Gebrauch fehlen?
Was gibt ihr dieses besondere Etwas? Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es nicht weiß. Noch nicht. Aber, und dessen bin ich mir bewusst, ich werde es heraus finden. Das bin ich mir schuldig. Und ihm wohl auch. Dies muss verfasst werden, damit es gelesen wird. Ich will- und ich weiß es klingt so verdammt eigensinnig und egoistisch- Ich will, dass etwas von mir verbleibt. VON MIR. So wie ich bin. Vielleicht auch so wie ich immer sein wollte. Wahrscheinlich auch wie ich es nie für möglich gehalten hätte. Menschen verändern sich mit der Zeit durch ihre eigenen Taten und ihr eigenes Denken. Es auf andere Personen oder Situationen zu schieben wäre falsch. Aber genug von diesen trübsinnigen Schreiben. Ich werde einfach mal beginnen.

Um euch einen kurzen Einblick in mein ach so verwirktes Leben zu geben; hier die Eckdaten: Mein Name ist Dara Liman. Ich bin 16 Jahre alt, habe blondes Haar, welches ich mir ständig zu einem langen, geflochtenen Zopf zusammen binde. Meine Augen sind smaragdgrün und ich bin 1.67 cm. Ganz normal so weit.
Wo ich wohne? Ja das ist das Problem! Ich würde mein `trautes Heim` als Irrenanstalt für anormale Kinder bezeichnen, aber das ist nur meine eigene verirrte Interpretation. Aber wie würdet ihr sonst eine Klinik bezeichnen, die darauf aus ist Kinder, die von ihren Eltern aus unerfindlichen Gründen abgeschoben wurden, wieder zu resozialisieren?
Sie selbst bezeichnen sich als `Kinderklinik für schwerwiegend- geistig- spezielle Fälle`
Wie gesagt: Irrenanstalt wäre der bessere Begriff. Es ist nicht so, dass man irre eingewiesen wird: Nein! Man wird irre gemacht. Die ganzen Therapien dienen doch nur dazu, dich wirklich krank zu machen. Leider passiert das hier so oft. Wir alle hier warten nur auf den letzten Termin. Man nimmt uns alles, was wir haben: unsere klaren Gedanken, unsere Interessen, unser Ich-Sein. Für viele ist das ja nicht mal schlimm, da sie seit sie denken können dort sind. Ich gehöre nicht zu diesen glücklichen Gestalten. Meine Eltern gaben mich mit 7 Jahren in die Obhut der Hölle. Fast schon ein ganzes Jahrzehnt hockte ich hier. Und wieso? Weil ich schlauer war als mein 5 Jahre älterer Bruder. Ja wir leben in schweren Zeiten. Die jüngere Tochter, ein einfaches Mädchen, war schlauer als der Sohn, der heranwachsende Mann, auf dem jegliche Hoffnung liegt. Schande über mein Haupt. So empfanden es zumindest meine Eltern. Ich kann mich genau an ein Gespräch zwischen den beiden erinnern. Direkt vor meiner Zimmertür.
Mein Vater: „Mit dem Kind stimmt etwas nicht. Anstatt sich für Haushalt zu interessieren, liest es. Ich habe dir gleich gesagt, dass es eine schlechte Idee ist, ihr diese hochbewehrte Gabe zu überreichen. Jetzt denkt diese Göre wahrscheinlich auch noch, dass sie die Wahl hätte sich ihr Leben selbst zu gestalten!“
Meine Mutter: „Leonard hat ihr das Lesen beigebracht.“
Mein Vater: „Das sie überhaupt verstanden hat, was er ihr da zeigte, ist eine Schande.“
Meine Mutter: „Wenn die Nachbarn das mitbekommen!“
Jaja das sind meine Eltern. Wenn Mädchen etwas erlernen können, dann steckt gleich nichts Gutes dahinter. Ich bin ja schon froh, dass sie mich nicht auf einem Scheiterhaufen als Hexe verbrennen lassen haben. Nur so: Diese Moden sind schon lange out. Also nehmt es als kleinen deplatzierten Scherz am Rande um die Situation etwas aufzulockern. Denn es ist alles so extrem grau in dieser Welt und das liegt nicht an den grauen Wänden, die jedoch noch mehr Trostlosigkeit in dies Ganze bringt.

Aber das sollte sich ja bald alles ändern…






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