Das Leben, welches ich nicht wählte.

Autor: MaschaUndSo
veröffentlicht am: 30.05.2014


Hallo, liebe Leser.
Ich habe schon oft überlegt eine eigene Geschichte zu schreiben, war mir aber nie sicher, soll ich es machen, sind meine Ideen gut genug ect.
Doch heute habe ich mich mal hingesetzt und habe das erste Kapitel einer Geschichte geschrieben und habe mich entschieden es mit euch zu teilen. Seit also nicht zu streng, ist wie gesagt meine aller erste aber ich freue mich jetzt schon auf kritik :) Viel Spaß beim Lesen.






Kapitel 1 – Wie alles begann

Regen, nasse, kalte Regentropfen die an die Scheibe schlagen. Eigentlich liebe ich den Regen doch heute kam es mir vor, als würde der Regen meine inneren Gefühle widerspiegeln. Meine Mum, hatte einen neuen Mann kennengelernt. Einen widerlichen, schmierigen Typen. Sie haben in ihrem letzten Urlaub, in Thailand heimlich geheiratet.
Ich und meine kleine Schwester waren schockiert. Das zurecht. Den John, der Mann und sozusagen mein Stiefvater, mag keine Kinder. Während des Urlaubs hat John meiner Mutter ein Ultimatum gestellt. Ein Ultimatum welches mein, unser ganzes Leben verändern wird. „Tony, kommst du bitte runter.“, rief meine Mutter von unten. Ich stand von meiner Couch auf, schlenderte wie ein Zombie zum Spiegel. In diesem Moment wünschte ich mir das ich weinen könnte, doch nichts. Bis auf meine Blasse Hautfarbe sehe ich aus wie immer. Braune gewellte Haare, in einem Dutt am Hinterkopf, zarte rosa Lippen umrandet von blasser Haut. Und dunkelbraune Augen mit langen schwungvollen Wimpern.
Mein Kleidungsstil ist eher schlicht, T-Shirt, Jeans und Turnschuhe. „Tony?!“, rief Sie erneut und riss mich aus meinen Gedanken. Ich blickte mich im Spiegel an, atmete einmal tief ein und ging zur Tür, als ich Sie öffnete höre ich noch wie John meiner Mutter verdeutlichte das der Abschied ja schnell gehen soll und verließ das Haus. Ich höre wie die Tür sich schließt und dann machte ich mich in Bewegung die Endlos lange Glastreppe runter. In ihrem geschwungen Stil, umrandet mit goldenen Blumenranken. Ekelhaft, dachte ich immer wieder. Das Menschen immer Prahlen müssen, wenn sie einmal mehr Geld als andere besitzen. Wir waren nie besonders Reich, Meine Mutter die kleine Kassiererin, mein Erzeuger, der nach seiner Beförderung, so überfordert war, das er mit dem Trinken angefangen hat und somit seinen Job verlor. Wo darauf hin meine Mutter sich von Ihm trennte. Nach dem er einmal nach seinem Saufgelage eines Abends in mein Zimmer kam in mich geschlagen hat mit den Worten: „DU bist so nutzlos Tony, du und deine Schwester. Du bist 12, geh Arbeitet und mach dich gefälligst nützlich, Ihr beide seid solch miese kleine Fotzen, die sich bei mir durch schnorren.“ Seit dem habe ich ihn nie wieder gesehen, mittlerweile sind 4 Jahre vergangen und meine Mum hatte vor 6 Monaten John kennengelernt, der eine Menge Geld hatte und wie schon gesagt Kinder hasst.
Auf dem langen Flur, Richtung Küche, hingen links und rechts Kunstwerke von verschiedenen, recht unbekannten Künstlern. Von denen John immer wieder schwärmt und Prahlt. Wie es mich ankotzt. Ich habe Ihn von Anfang an gehasst, weil ich damals schon merkte wie falsch er war. Endlich vor der Küche angekommen hörte ich Mika, meine kleine Schwester lachen. Mika, meine kleine Schwester. Sie ist die einzige die mich immer wieder Aufmunterte wenn es mir nicht gut ging, wir hielten zusammen wie Pech und Schwefel. „Mama, gaaanz viel Sirup, Du weißt doch, Tony mag ihre Pfannkuchen mit ganz viel!“ „Ja Mika, da hast du vollkommen recht.“ antworte meine Mutter leicht bedrückt.
Ich versuchte mein Gesicht zu lockern um mir nicht Anmerken zu lassen, das ich meine Mutter in diesem Moment zu tiefst verabscheute und betrat die Küche. Eine helle und recht freundlich wirkende Küche, die aber vor Reichtum protzte. Eine Küche im Amerikanischen Stil mit einer Inseltheke in der Mitte des Raums, Ein riesiger Marmor Tisch. Ein Riesiger Kühlschrank mit Goldgriffen, der immer gefüllt war, mit dem Teuersten vom Teuersten. Eine Glasvitrine in der einen Ecke in der Kleine Glasfiguren stehen. Wie oft ich mir vorgestellt habe diese Vitrine einfach mal Umzuwerfen, weil mich die Figuren darin immer wieder aufregten. „Da bist du ja mein Schatz!“, begrüßte meine Mutter mich mit einer gedrückten, warmen Stimme, ohne mich dabei anzusehen. Die stellte einen Teller mit Pfandkuchen auf den Tisch und platzierte links und rechts neben den Teller, Silberbesteck. „Ich habe ein Lieblingsfrühstück gemacht. Sogar mit deinem Lieblings Erdbeersirup. „Danke“, antwortete Ich ihr trocken. „Dein Taxi kommt in 2 Stunden. Hast Du schon alles gepackt?!“ Nickend aß ich weiter. „Wann kommst du den wieder Tony?“, fragte Mika mich aufgeregt. Ich schaute von meinem Essen hoch, und versuchte mir ein lächeln ins Gesicht zu zaubern, was nicht so einfach ist. Wie soll ich meiner kleinen 8 Jährigen Schwester erklären, das ich nicht so schnell wieder kommen werde. Sie wurde aus der ganzen Sache raus gehalten. Niemand hat ihr so richtig Erklärt was Sache ist. Das ich Weg ziehe, weg von Ihr. Weg aus Ihrem Leben. „Du Mika, ich werde...“ meine Stimme wurde leise und bedrückter „Ich werde nicht so schnell wiederkommen. Aber ich werde dich immer Anrufen und du kannst mich immer Anrufen, egal wie spät es ist.“ Mika wandelte ihr kleines lächeln in einen Schmollmund um und antwortete nicht.
„Mika, Tony wird zu eurem Papa ziehen“, versuchte meine Mutter die Situation zu retten.
„Tony wird uns aber bestimmt besuchen kommen, wenn Sie Ferien hat und...“, ich stand ruckartig auf um meine Mutter aus ihren Lügengeschichten zu reißen. „Ich bin fertig mit essen, ich gehe hoch, um nochmal alles zu checken. Ohne auf eine Antwort von Ihr zu warten, war ich auch schon weg. Die scheußliche Treppe wieder hoch, Richtung altes Zimmer. Ich knall die Tür deutlich hinter mir ins Schloss. Mein Blicke Streift durch das Zimmer, 3 Kartons und mein Rucksack standen da, bereit zum Umziehen. Ging quer durch das Zimmer zur rote Couch, entlang von einer dunkelbraunen Anbauwand und einem kleinen Fernseher, entlang einem Schreibtisch, den Mika und ich zusammen gebaut hatten, über einem hässlichen, extrem flauschigen Teppich. An der Couch angekommen ließ ich auf diese Fallen und starte die weiße decke an. Es war so ruhig und friedlich, nur die Regentropfen waren zu hören, die an das Fenster prallten. So viele Gedanken die durch mein Kopf wanderten, so viele Menschen die ich vermissen würde, so viele Dinge die ich aufgeben würde. Noch bevor ich meine Gedanken beenden konnte höre ich kleine tapsige schritte, die in Richtung meines Zimmer gelaufen kamen. „Tony? Kann ich rein kommen?“, wimmerte meine Mutter förmlich vor meiner Tür. Ich fand es immer wieder faszinierend wie Sie, wenn es um uns und John ging, kleinlaut wurde, sie war doch sonst so eine starke Frau die sich kaum aus der ruhe brachten ließ. Jeanette, die Frau die ich einst als Vorbild sah, die ich so sehr geliebt habe, ist eine der Frauen geworden, die ich so verachtete. Ich hab sie immer beneidet, wie Selbstsicher sie sich der Außenwelt gab und trotzdem so lieb zu ihrer Familie ist. Ich antwortete nicht, ich wollte die 2 Stunden die ich hier noch hatte niemanden sehen, nicht einmal Mika, den kleinen Sonnenschein, da es mir das Herz zerreißen würde. „Tony, bitte, lass uns doch noch einmal reden!“ und schon stand ich auf, lief zu Tür, riss sie auf und schrie meine Mutter an „Lass mich in ruhe, ich will verdammt nochmal nicht mit dir reden. Du hast mich und Mika verraten und wofür? Für so einen neureichen Idioten, Geld und ein Luxusleben ohne Probleme!“ sofort nach dem ich diese Worte ausgesprochen habe, war ich schockiert von mir selber, ich war sonst nicht so direkt, ich war eher die die alles in sich rein frisst. Doch es war mir in dem Moment egal, es war regelrecht befriedigend. Doch nach dem kleinen Höhenflug, bekam ich sofort das schlechte gewissen, als ich meine Mutter da vor mir sah. Die Hand vor dem Mund, aufgerissene, mit tränen gefüllte Augen. Nicht nur ich war schockiert, sogar sie. Noch bevor ich so etwas wie Mitleid empfinden konnte, drehte ich mich um. Und ging wütend zum Fenster, vorbei an den Kartons. „Tony, ich verstehe das du wütend bist, du musst mich aber auch verstehen.“ wimmerte meine Mutter. „Ich, ich mache es ja auch für dich und Mika.“ „Was machst Du für mich und Mika? Du heiratest Ohne das wir es wissen irgend so einen Idioten, obwohl Du wusstest wie ich zu ihm stehe. Der uns hasst.“ „Er hasst euch doch nicht... er“, versuchte meine Mutter zu kontern. „Ach Stimmt ja, gegen Mika hat er nichts, Sie ist ja noch klein, Sie kann man ja noch formen wie man möchte. Mich will er ja hier nicht haben, weil ich in seinen Augen, ein miserables Kind bin, welches keine Ordentliche Erziehung genossen hat. Der meint ich sei genauso wie Tom.“ unterbrach ich Sie. „Nein das Stimmt doch nicht..“ „Und ob das Stimmt!“ „Tony bitte, schrei doch bitte nicht so rum, Mika könnte dich hören.“, Sie schloss leise die Tür.
„Genau..., Mika...., es geht hier nur um Dich, Mika und John. Eine nette kleine Familie, in der ich keinen Platz habe. Ich bin in Johns Augen nur ein Insekt, welches man so schnell wie möglich loswerden muss.“ Meine Mutter, wusste nicht was sie sagen sollte. Ich habe sie noch nie so aufgelöst gesehen. Sie fiel vor mich auf die Knie und brach in tränen aus: „Tony, Ich liebe John nun mal, ich kann es doch auch nicht ändern. Kannst du das den nicht verstehen.“ „Nein kann ich nicht!, Wie kann man einen Mann lieben, der einem sagt, Ich heirate Dich nur wenn du dein Tochter weggibst! Das ist doch nicht normal. Vor allem solltest Du als Mutter hinter deinen Kindern stehen und nicht hinter einem X-beliebigen Mann!“ „Tony, es ist mir ja auch nicht leicht gefallen, diese Entscheidung zu treffen.
Aber, es wird schon irgendwie gehen. Außerdem freut sich dein Vater dich nach 4 Jahren endlich wieder zu sehen. Und du bist 16, es sind doch minimal 2 Jahre die Du bei ihm leben musst, danach kannst du selber entscheiden was du machst! Du kannst dann wieder hierher ziehen, ich helfe dir dann eine Wohnung zu finden.“ Bevor ich ihr irgendetwas gegen den Kopf schmeißen konnte klopfte es auf einmal an der Tür. Eine kleine traurige Stimme ertönte:“Nicht streiten.“ Ich lies meine Mutter auf dem Boden liegen und ging zur Tür und sah meine kleine Schwester weinend. Ich hockte mich zu ihr runter und nahm Sie ganz fest in den Arm. „Wir streiten nicht mehr, versprochen. Komm wir gehen in dein Zimmer und spielen noch was kleines.“ Ich nahm Mika an die Hand, blickte noch einmal zu meiner Mutter die immer noch auf dem Boden saß und ging dann in Mikas Zimmer. Alles rosa und Glitzernd, wie ein Barbie Traum gepaart mit Zuckerwatte.
„Hier Tony, ich habe ein Geschenk für Dich!“ „Ein Geschenk?“ „Ja, du hast doch heute Geburtstag!“ strahlte mich die kleine an. Stimmt ja, ich habe ja heute Geburtstag. Ist das den nicht toll? An meinem 16 Geburtstag schmeißt mich meine eigene Mutter raus. Raus aus dem Haus ihres Neuen, raus aus Ihrem Leben. Mika reichte mir ein in Zeitungs- eingewickelte Geschenk. Ich nahm es entgegen und packte es aus. Es war Jojo, der Lieblingsteddy von Mika, ich hatte ihn ihr Geschenkt, als sie geboren wurde. „Aber Mika, das ist doch dein Lieblingskuscheltier.!“ „Ja, ich weiß, den habe ich von dir bekommen, immer wenn ich traurig war oder jemanden zum spielen brauchte war er immer da, ich will das du den bekommst. Dann denkst du immer an mich!“ und als sie diese Worte sagte, brach ich in tränen aus. Ich werde sie so vermissen. Meine kleine Schwester, eine meiner besten Freundinnen. „Ich danke Dir kleine Prinzessin! Komm ich mach dir die Haare.“
„Oh ja!!!“ , Sie rannte ins Bad und nahm ihr kleines Tässchen in der sich all mögliches über, Kinderschminke, Sprangen und Kämmen befindet. „Setzt dich vor den Spiegel!“
Als ich so anfing ihre Haare zu kämmen, merkte ich wie jedes mal wie hübsch sie geworden ist. Sie sieht aus wie unsere Mutter. Lange, kräftige Blonde Haare, Kristall blaue Augen und einen schönen Karamell, Hautton. Ich beneide sie.
Nach dem ich ihr einen Fischgräten Zopf geflochten habe, der seitlich ihre rechte Schulter runter hängt und ihre Augen mit einem leicht violett schimmernden Lidschatten umrandet habe merkten wir, das wir nur noch 45 Minuten hatten, bevor ich für eine sehr lange Zeit weg von Ihr war. Ich nahm sie in die Arme und hielt sie gefühlte 2 Stunden fest. „Ach Mika, ich habe hier noch etwas für Dich!“ Ich verließ ihr Zimmer, ging schnell in mein Altes, kramte etwas aus meiner Tasche und schlenderte mit schnellen Schritten wieder zu Mika.
„Hier das Telefon ist für Dich! Auf der ist meine Nummer drauf. Du kannst mich immer Anrufen wann Du möchtest. Pass aber bitte darauf gut auf und sag niemanden das du es hast, das wird unser kleines Geheimnis sein!“ „Oh, Dankeschön Tony, ich werde es verstecken und dann können wir jeeeden Tag telefonieren.“ strahlte sie über das ganze Gesicht! Ich lächelte Sie an und nahm Sie noch einmal in die Arme. Schon bald war es dann soweit. Noch 10 Minuten. Mika und meine Mutter halfen mir die 3 Kisten runter zutragen die eigentlich voll mit ein paar Klamotten und vielen Büchern waren.
Ein letztes mal stand ich also in meinem Zimmer, Es war zwar nur für wenige Monaten mein Zimmer, aber es war MEINS. Und nun bleibt nichts als die wenigen Möbel und die Erinnerung darin hier drin. Ich nahm noch schnell meinen Rucksack und meinen Laptop und ich ein letztes mal die Treppe runter, entlang an sämtlichen teuren schnickschnack, zur großen Eingangstür. Meine Mutter schaute auf dem Boden, sie traute sich nicht mir ins Gesicht zu schauen, was auch besser so war, denn mir würde jetzt nichts mehr nettes einfallen. Gleich daneben der kleine Sonnenschein. Früher oder später würde meine Mutter oder John ihr schon erzählen was Sache ist, oder sie wird es selbst erfahren. Ich gab der kleinen noch einen letzten Kuss bis es dann an der Tür Läutete. Der Taxifahrer, ein älterer aber sehr freundlicher Mann, er Packte ohne zu fragen die Kisten und da stieg ich auch schon ein. Alles was ich besitzt hinten im Taxi. Jojo, der Teddy auf meinem Schoß. Meine Gedanken leer. Ich war wie ausgeloggt.

Ein allerletztes mal sah ich meine Mutter und Mika... Ein Allerletztes mal.....






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